Außergewöhnliche Leseerfahrung
Weil da war etwas im WasserDer Roman "Weil da war etwas im Wasser" ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Sei es die ungewöhnliche Erzählweise, der Romanaufbau oder die unterschiedlichsten Protagonisten und Erzählungen. Es geht ...
Der Roman "Weil da war etwas im Wasser" ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Sei es die ungewöhnliche Erzählweise, der Romanaufbau oder die unterschiedlichsten Protagonisten und Erzählungen. Es geht um einen Riesenkalmar, der von einem Krillfänger gefangen wird und Sanja, die auf dem Schiff als Praktikantin arbeitet und sich um sie kümmert.
Gern hätte ich mehr aus der einzigartigen Sichtweise eines Tintenfisches gelesen, dessen acht benannte Arme, um die Aufmerksamkeit des Lesers konkurrieren. Die Erzählweise ist nicht nur faszinierend, sondern auch (heraus)fordernd und abschweifend bis unangenehm überraschend. Die Erzählungen verlieren sich, landen in Rückblenden, Mythen, vom „Weißen Hai“ bis Walt Disney und ergründen, woher die Angst kommt. Hier schließt sich der Kreis zum Buchtitel, hier wird die sprachliche Kraft deutlich, die sich in vielen Ansätzen präsentiert. Ganz vielfältig ist der Versuch einer Erklärung, das Vermitteln ganz unterschiedlicher Botschaften: Aufgeschlossenheit, Schamgefühle und eine neue Betrachtungsweise. Sehr gut hat mir auch die aktive Möglichkeit des Lesens gefallen und die einnehmende Erzählweise, die Tagebucheinträge, eine Familienstammbaum, Anmerkungen und Verweise. Lediglich mehr Tiefe hätte ich mir gewünscht, statt zahlreicher Andeutungen. Wenn man sich darauf einlassen kann, ist "Weil da war etwas im Wasser“ unheimlich gut und lädt zum erneuten lesen ein.