Barnabas ist ein Hudrywuschell, dies sind kleine Wesen, die in der Lage sind, die Menschen zu besuchen, indem sie durch Spiegel in ihre Welt kommen. Paul und Sarah sind ganz schön erschrocken, als Barni ...
Barnabas ist ein Hudrywuschell, dies sind kleine Wesen, die in der Lage sind, die Menschen zu besuchen, indem sie durch Spiegel in ihre Welt kommen. Paul und Sarah sind ganz schön erschrocken, als Barni sich ihnen das erste Mal zeigt, nach anfänglichen Schwierigkeiten werden die drei aber gute Freunde und erleben einige Abenteuer zusammen.
Die Sprache der Autorin ist bildhaft, sodass ich sofort das kleine Wesen vor Augen habe, das sich mir gegenüber zu Beginn des Buches selbst beschreibt. Das Buch eignet sich sehr gut zum vorlesen, ein Mix aus Fantasy und Märchen, der mich schnell in seinen Bann zieht und gut unterhält. Es gibt viele lustige Situationen, aber auch an dramatischen Szenen wurde nicht gespart. Insgesamt eine schöne Geschichte für Kinder ab 8 Jahren, die auch mir sehr viel Spaß gemacht hat. Das Ende verspricht eine Fortsetzung durch einen Cliffhanger, der hoffen lässt, dass es genauso spannend weitergeht. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir.
Die Buchbloggerin Faja erhält ein Video, in dem ihr guter Freund Claas, der ebenfalls einen Buchblog betreibt, an einen Stuhl gefesselt wurde, um den Hals ein Schild, auf dem eine schriftliche Aufforderung ...
Die Buchbloggerin Faja erhält ein Video, in dem ihr guter Freund Claas, der ebenfalls einen Buchblog betreibt, an einen Stuhl gefesselt wurde, um den Hals ein Schild, auf dem eine schriftliche Aufforderung steht, die an Faja gerichtet ist. Diese hält das Video für einen Scherz und reagiert dementsprechend. Als kurze Zeit später ein weiteres Video ankommt, wird Faja klar, dass es sich um keinen Scherz handelt, sondern eher um Leben und Tod geht. Wie aber erzählt man in fünf Worten eine spannende Geschichte?
Dies war mein erstes Buch von Andreas Winkelmann und ich kann es nicht fassen, dass mir dieser Autor bisher nur dem Namen nach ein Begriff gewesen ist! Der Klappentext versprach zwar eine interessante Story, besonders da Bücher, Buchhandlungen, Blogger und Bloggerinnen sowie Instagram eine Rolle spielten, mit einem solch ausgeklügelten und unfassbar spannenden Thriller habe ich aber tatsächlich nicht gerechnet. Anfangs gab es zwei verschiedene Erzählstränge, bei denen ich förmlich darauf hingefiebert habe, dass diese zusammengeführt werden. Hierbei konnte ich mich kaum entscheiden, welche Person auf Seiten der ermittelnden Beamten ich sympathischer finden wollte, schon weil diese unterschiedlicher waren wie Tag und Nacht. Dies machte einen großen Reiz der Geschichte aus, weil so die Dynamik durchgehend unberechenbar und spannend blieb.
Der Autor ließ sich immer wieder etwas einfallen, das meinen Verdacht in eine Richtung lenkte, allerdings konnte ich bis zuletzt keinen Tipp abgeben, wer für die Taten in Frage kommen könnte. Raffiniert und vorsätzlich wurden falsche Fährten gelegt und Spuren angedeutet, die mich abgelenkt haben. Auf die tatsächliche Auflösung wäre ich nie gekommen, zuletzt hatte ich eine Person im Verdacht, die sich als unschuldig herausstellte. Dieses Ratespiel hat mir viel Spaß gemacht, auch dass die privaten Seiten der Beteiligten Raum im Buch bekamen, gefiel mir sehr. Ich könnte mir eine Fortsetzung mit den Ermittelnden vorstellen, denn die Charaktere waren großartig ausgearbeitet und ich würde mich freuen, käme da mehr. Von mir gibt es volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.
Als die Nachricht über den Tod ihres siebzehnjährigen Bruders die junge Ky erreicht, kann diese es kaum fassen, schließlich war der fünf Jahre jüngere Denny ein unauffälliger Junge, ein Musterschüler und ...
Als die Nachricht über den Tod ihres siebzehnjährigen Bruders die junge Ky erreicht, kann diese es kaum fassen, schließlich war der fünf Jahre jüngere Denny ein unauffälliger Junge, ein Musterschüler und gerade dabei, erwachsen zu werden. Sie selbst war es, die ihre Eltern überredet hat, Denny in das Lokal Lucky 8 gehen zu lassen, um seinen Schulabschluss zu feiern. Nun ist Denny tot und niemand will etwas gesehen haben, aber damit will sich Ky nicht abfinden und fängt an, tiefer zu graben. Mit der Mauer des Schweigens, die ihr dabei im Wege steht, hat sie allerdings nicht gerechnet.
„Versuchte sie vielleicht, Absolution zu erlangen, indem sie sich selbst so viel Unerträgliches zumutete, sich zwang, auf die denkbar quälendste Art und Weise herauszufinden, was mit ihrem Bruder passiert war? Sie wusste nicht, wer genau ihr diese Absolution erteilen konnte. Doch sie sah keine andere Möglichkeit, sich von dem Schuldgefühl zu befreien, das ihr die Luft abschnürte, seit sie vom Tod ihres Bruders erfahren hatte.“ (Seite 97)
Aus verschiedenen Perspektiven nähert sich das Buch dem tragischen Tod von Denny an. Hierbei spielt die Handlung in der realen Stadt Cabramatta in Australien, die Protagonisten sind fast ausnahmslos vietnamesische Einwanderer und deren Nachkommen. Die Suche von Ky nach der Wahrheit wird unterbrochen durch den Wechsel zu Zeugen, Freunden, Weggefährten. Fast alle von ihnen haben gelogen, niemand will etwas gesehen, geschweige denn überhaupt mitbekommen haben. Jede dieser Personen hat eigene Gründe für das Schweigen, die erst nach und nach ans Licht kommen. Dies war so unglaublich spannend, dass ich über große Strecken hinweg von einem Spannungs-, wenn nicht sogar einem Kriminalroman sprechen würde.
Daneben wird das Thema Flüchtlinge, Integration und das Fremdsein in einem unbekannten Land immer wieder thematisiert. Die eigene Kultur, die Sprache und die Identität spielen eine große Rolle. Die verschiedenen Sichtweisen der Flüchtenden und deren Kindern wurden gegeneinander gestellt und verglichen, ohne wertend oder abwertend zu sein. Der versteckt oder offen zur Schau getragene Rassismus war erschreckend, stellenweise hat es mich geschüttelt vor Entsetzen, über lange Strecken hinweg aber ebenso mächtig wütend gemacht. Über viele Details habe auch ich mir tatsächlich noch nie Gedanken gemacht und war erschrocken, wie oberflächlich wir Menschen oftmals sind.
Der Einblick in die vietnamesische Kultur war faszinierend, die Geschichte der fiktiven Familie Tran traurig, tragisch und packend. Dieser Debütroman wird mir lange im Gedächtnis bleiben, gerne empfehle ich das Buch weiter. Volle Punktzahl mit einem extra Sternchen gibt es dafür von mir.
Das Doppelleben von Ben Neven, leitender Kriminalermittler in der Abteilung für Delikte am Menschen, fordert langsam seinen Tribut. Ben weiß, dass seine Situation ausweglos ist und sucht verzweifelt nach ...
Das Doppelleben von Ben Neven, leitender Kriminalermittler in der Abteilung für Delikte am Menschen, fordert langsam seinen Tribut. Ben weiß, dass seine Situation ausweglos ist und sucht verzweifelt nach einem Weg, sich einem anderen Menschen anvertrauen zu können. Der minderjährige Adrian lernt indessen das Mädchen Vera kennen, die ihm zeigt, dass es einen Ausweg geben kann. Der Preis dafür ist allerdings hoch.
Dies ist der dritte Teil der Reihe um Ben Neven und gab es in den ersten beiden Büchern vorrangig Ermittlungen, geht es in diesem Buch hauptsächlich um Ben und sein Geheimnis. Ohne die ersten beiden Bücher gelesen zu haben, wird man am vorliegenden Werk kaum Freude haben, denn die Entwicklung, die Ben durchmacht, erreicht erst allmählich ihren Höhepunkt, ich empfehle also, zum besseren Verständnis die Reihenfolge einzuhalten.
„Während der Kriminalpolizist Ben Neven nach Dortmund fährt, um Böses zu tun, denkt er schon die Rückfahrt mit, setzt sie voraus, die Erschöpfung, die Müdigkeit, die Abwesenheit von Lust und dass alles so sein wird, als wäre es nicht wirklich passiert.“ (Seite 9)
Der Autor schafft es auch in der Fortsetzung, die Zerrissenheit von Ben bildlich darzustellen und dessen Qualen abzubilden. Es fällt mir dennoch zunehmend schwer, auch nur den Hauch von Verständnis aufzubringen, obwohl Jan Costin Wagner einen Charakter erschaffen hat, der beides in sich vereint; das Gute und das Schlechte, wobei letzteres zunehmend eine böse Richtung einschlägt, die ich gar nicht tolerieren kann und will. Es ist, als ob eine dunkle Wolke sich immer mehr vor die Sonne schiebt, bis kein Sonnenstrahl mehr einen Weg herausfindet. Wo ich zu Beginn der Buchreihe noch schwankte zwischen Sympathie, Mitleid und Hass, schlage ich mich zunehmend auf eine Seite, die außer Abscheu und absolutem Unverständnis kein anderes Gefühl mehr zulässt. Aus Gründen.
„Vielleicht ist er zu hart mit sich selbst. Der Junge ist einverstanden. Warum betrachtet er selbst es als böse? Er muss nochmal darüber nachdenken, später.“ (Seite 11)
Der ungewöhnliche Sprachstil, die erschütternde und aktuelle Thematik, die Wendung, die die Geschichte nimmt und die Beleuchtung aus verschiedenen Seiten, all dies lässt das Buch so eindringlich und eindrucksvoll wirken, so beklemmend und schwer auszuhalten, und dennoch war es kaum möglich für mich, es aus der Hand zu legen, weil ich gespannt darauf war, welchen Lauf die Erzählung nimmt. Langsam baute sich eine Spannung auf, die in der Mitte ihren Höhepunkt fand, danach aber kontinuierlich zurückgegangen ist. Ich habe gehofft, gebangt und die Daumen gehalten, wollte unbedingt ein bestimmtes Ergebnis für mich. Es bleibt weiterhin spannend, denn der Abschluss war noch nicht das Ende. Es geht weiter und ich freue mich drauf!
Millie bewirbt sich bei Nina für einen Job als Hausmädchen. Ihre Vergangenheit könnte dabei zum Problem werden, allerdings scheint Nina in dieser Hinsicht keine Überprüfung vorgenommen zu haben, denn sie ...
Millie bewirbt sich bei Nina für einen Job als Hausmädchen. Ihre Vergangenheit könnte dabei zum Problem werden, allerdings scheint Nina in dieser Hinsicht keine Überprüfung vorgenommen zu haben, denn sie stellt sie ein. Von Anfang an schikaniert Nina ihr Hausmädchen, demütigt sie bei jeder Gelegenheit und greift auch nicht ein, wenn ihre Tochter verbal auf Millie losgeht. Als Ninas Mann Millie zur Hilfe kommt, fühlt sich diese geschmeichelt, schließlich sieht der Mann nicht nur gut aus, er ist auch aufmerksam, charmant und darüberhinaus unglaublich reich. Nina platzt fast vor Eifersucht und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Situation eskaliert.
Ich war ein wenig skeptisch bei diesem Buch, da hierzu fast überwiegend nur positive Stimmen zu hören sind. Zwar deutete der Prolog eine tolle Story an, die folgende Erzählung hat meine Erwartungen allerdings bei weitem übertroffen. Zu Beginn kam Millie zu Wort und schilderte mir ihre Sicht der Dinge. Die Vorkommnisse im Haus ließen mich nicht nur den Kopf schütteln, ich konnte kaum glauben, was ich erfahren habe. Lange Zeit glaubte ich, zu wissen, worauf die Geschichte hinausläuft, als der fast schon berühmt berüchtigte Twist erfolgte, der dazu führte, dass meine Kinnlade sicherlich fast auf den Boden gefallen ist. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet, was für eine geniale Wendung war das denn, bitte? Nun kam Nina zu Wort und ich hinterfragte alles, was ich bis dahin zu wissen geglaubt habe. Großartig!
Was danach folgte, setzte dem Ganzen noch einmal die Krone auf, zu meiner Überraschung gab es im weiteren Verlauf tatsächlich noch einige Ereignisse, die dazu führten, dass es bis zuletzt spannend blieb. Die Auflösung war teuflisch, perfide und genial. Dieses Buch verdient die Bezeichnung Thriller, lässt mich begeistert und zufrieden zurück sowie voller Vorfreude auf die nächstes Jahr erscheinende Fortsetzung! Von mir gibt es volle Punktzahl mit Sternchen und eine Leseempfehlung.