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Veröffentlicht am 14.08.2023

Eine mutige, junge Frau auf der Suche nach ihrem Weg in der Nachkriegszeit

Der Klang eines neuen Lebens
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Der erste Band „Der Klang eines neuen Lebens“ der neuen Dilogie von Marion Johanning spielt in der Nachkriegszeit in Deutschland im Mai 1945. Die Zeit ist geprägt von Armut, Verlust von Familienmitgliedern ...

Der erste Band „Der Klang eines neuen Lebens“ der neuen Dilogie von Marion Johanning spielt in der Nachkriegszeit in Deutschland im Mai 1945. Die Zeit ist geprägt von Armut, Verlust von Familienmitgliedern und Wiederaufbau. Emma van Kall lebt bei ihren Schwiegereltern auf Gut Meinersleben. Dort geht es den Menschen noch relativ gut, im Vergleich zu den Menschen in der Stadt. Ihr Mann wird vermisst. Sie hat keinerlei Lebenszeichen von ihm. Das Verhältnis zu ihren Schwiegereltern ist schwierig und Emma trifft die Entscheidung zu ihren Eltern nach Köln zu gehen. Emma wird mit dem harten Leben der Nachkriegszeit konfrontiert. Sie muss um Lebensmittel, Heizmaterial und Medikamente für ihre Mutter kämpfen. Mutig und tapfer stellt sie sich den Herausforderungen des Lebens und dieser Zeit.

Bereits der Beginn des Buches hat mich tief berührt. Die ersten 2 Abschnitte spiegeln so viel über das Leben wieder. Emma ist eine starke und mutige junge Frau, die ihr Leben in die Hand nimmt. Ihre Persönlichkeit hat mich sehr angesprochen und berührt. Sie lässt sich durch nichts unterkriegen. Obwohl sie nicht weiß, was aus ihrem Mann geworden ist, kämpft sie weiter für sich und ihre Familie. Authentisch schildert die Autorin die Nachkriegszeit mit ihren harten, täglichen Herausforderungen und das Leben der Bevölkerung in der Stadt und auf dem Land. Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben. Auch das Problem eine Arbeit in einem vom Krieg zerstörten Land zu finden wird sehr überzeugend geschildert.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Innerhalb kürzester Zeit habe ich das Buch gelesen. Es hat mich gefesselt und berührt, wie sehr Emma für sich und die Menschen, die ihr wichtig sind, kämpft. Der Familienzusammenhalt in dieser Zeit war enorm.
Durch Rückblicke auf Geschehnisse während des Krieges wird die Geschichte abwechslungsreich gestaltet. Immer wieder erfährt man ein kleines Stückchen mehr von den Hintergründen einzelner Protagonisten, die das Handeln in der Gegenwart erklären. Das hat mir sehr gut gefallen. Es kam nie Langeweile auf.


Fazit:
Marion Johanning ist mit dem ersten Band ihrer neuen Dilogie ein toller Auftakt gelungen. Sie entführt den Leser in die schwierige Zeit nach dem Krieg. Die Zeit ist geprägt von Verlusten und dem Aufbruch in ein neues Leben. Die Geschichte hat mich berührt und bewegt. Sie wird noch eine ganze Weile in mir nachklingen. Gespannt warte ich auf die Fortsetzung und darauf, wie sich Emmas Lebensweg weiterentwickelt. Für Fans von historischen Romanen gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Eine Reise voller Abenteuer, Geheimnisse und Sehnsüchten. Es hat mir große Freude bereitet Alma Engel zu begleiten.

Das Schiff der Träume
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Das Autorenduo Sophie Martaler erzählt in dem Buch „Das Schiff der Träume“ von einer Reise von Passau über Wien nach Budapest bis ans Schwarze Meer in den 20er Jahren. Alma Engel, eine junge Frau aus einfachen ...

Das Autorenduo Sophie Martaler erzählt in dem Buch „Das Schiff der Träume“ von einer Reise von Passau über Wien nach Budapest bis ans Schwarze Meer in den 20er Jahren. Alma Engel, eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen, bekommt die Möglichkeit als Zimmermädchen auf dem Luxusdampfer Regina Danubia zu arbeiten. Das Leben auf dem Schiff hält so einige Überraschungen und Erlebnisse für das Zimmermädchen Alma Engel und die Passagiere bereit.

Das Cover des Buches und der Klappentext haben mich direkt angesprochen. Ich wurde nicht enttäuscht. Das Autorenduo nimmt den Leser mit auf eine Reise voller Erlebnisse. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Bildhaft wird das Leben an Bord aber auch die einzelnen Ausflugsziele beschrieben. Man fühlt sich regelrecht als Passagier der Regina Danubia. Ich habe regelrecht Lust auf eine Schiffsreise von Passau bis ans Schwarze Meer bekommen.
Alma Engel und Vincent sind zwei tolle Protagonisten. Sie waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Alma Engel ist sehr empathisch und auch Vincent findet schnell in seine neue Stelle als Kellner. In diesem Buch ist für jeden etwas dabei. Ein bisschen Abenteuer, Geheimnisse von einigen Mitreisenden, die eine oder andere Liebesgeschichte und vieles mehr. Dadurch wird die Spannung von Beginn der Geschichte bis zum Schluss aufrechterhalten. Es ist nicht verwunderlich, wenn man das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen hat. Es war mein erstes Buch, das ich von diesem Autorenduo gelesen habe und es werden noch weiter Bücher folgen.

Fazit:
Eine tolle Geschichte, die in den 20er Jahren spielt. Mich hat die Geschichte gefesselt. Traurig nehme ich am Ende Abschied von Alma Engel. Ich hätte sie gerne noch weiter begleitet. Für Fans von historischen Romanen gespickt mit etwas Abenteuer und Geheimissen bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Ein bewegender Roman, der mich überzeugt hat

Vom Ende der Nacht
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Vom Ende der Nacht von Claire Daverley erzählt die Geschichte von zwei jungen Menschen, die in ihrem Leben einen Schicksalsschlag bewältigen müssen. Rosie und Will haben außerdem einige Lasten zu tragen, ...

Vom Ende der Nacht von Claire Daverley erzählt die Geschichte von zwei jungen Menschen, die in ihrem Leben einen Schicksalsschlag bewältigen müssen. Rosie und Will haben außerdem einige Lasten zu tragen, die ihnen ihr Leben nicht ganz einfach machen. Zufällig begegnen sich die Beiden und stellen fest, dass der andere dafür jeweils Verständnis hat. Oder ist da noch mehr an Gefühlen?

Das Buch hat mich sofort neugierig gemacht. Das Cover finde ich sehr gelungen und wunderschön. Es ist mir regelrecht ins Auge gestochen. Die Leseprobe hat mich gleich gefesselt, da ich mich sehr gut in die beiden Protagonisten hineinversetzen konnte. Und so war es nicht erstaunlich, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen hatte. Die Autorin beschreibt die Schwierigkeiten im Leben der Protagonisten und greift dabei einige gesellschaftlichen Themen auf. Dabei ist ihr Schreibstil flüssig und mit Emotionen (sofern die Protagonisten ihre Gefühle auch zulassen können). Authentisch und bewegend erzählt sie Rosies und Wills Geschichte. Sie schreckt dabei auch nicht vor dem einen oder anderen Tabuthema zurück. Das hat mir sehr gut gefallen. Besonders gut gefallen hat mir, dass Rosie und auch Will den Mut zu Veränderungen haben und sich nicht einfach blind ihrem Schicksal ergeben. Manchmal muss man einfach ein Risiko eingehen, um danach glücklicher zu sein. Will erscheint mir oftmals rastlos und ohne Boden unter den Füßen. Das macht ihn sehr authentisch, denn wie häufig sind junge Erwachsene orientierungslos und es braucht seine Zeit, bis sie ihren Weg finden. Auch Rosie steckt in einem Dilemma. Auf der einen Seite möchte sie gerne die Erwartungen ihrer Mutter erfüllen, auf der anderen Seite weiß und spürt sie, dass sie damit in ihrem Leben nicht glücklich wird. Rosie und Will sind mir in dem Buch sehr ans Herz gewachsen. Ich habe sie sehr gerne auf ihrem Lebensweg als junge Erwachsene bis zum mittleren Alter von 40 Jahren begleitet. Ihre Wege sind dabei nicht immer einfach, doch die Beiden lassen sich nicht beirren und gehen ihren Weg.


Fazit:
Der Roman ist für mich erfrischend anders. Es ist eine Liebesgeschichte voller Höhen und Tiefen. Geprägt von einigen schweren Themen ist dieses Buch etwas anders als die immer alles gut und perfekt laufenden Liebesgeschichten. Das Buch hat mich tief berührt und wird noch lange nachwirken. Ich würde sehr gerne mehr von solchen Büchern lesen.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Ein toller Wohlfühlroman. Einfach fallen lassen und Lesen

Muschelträume
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Nach einer tiefen Enttäuschung hat Nora beschlossen, endlich mal was für sich selbst zu tun. Doch bei ihrem Vorhaben läuft nicht alles glatt. Und so lernt sie durch Zufall einige neue Menschen kennen, ...

Nach einer tiefen Enttäuschung hat Nora beschlossen, endlich mal was für sich selbst zu tun. Doch bei ihrem Vorhaben läuft nicht alles glatt. Und so lernt sie durch Zufall einige neue Menschen kennen, die sie auf ihrem Weg zu sich selbst begleiten.

Svenja Lassen ist mit ihrem Buch Muschelträume ein richtiger Wohlfühlroman gelungen. Einfach abtauchen und lesen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. So war es für mich nicht verwunderlich, dass ich das Buch innerhalt kürzester Zeit gelesen hatte. Die Hauptprotagonistin ist sehr sympathisch und authentisch. Ich habe sie gerne auf ihrem Weg begleitet. Ihre Gefühlswelt, die teilweise ganz schön durcheinander war, konnte ich immer gut nachvollziehen. Das war einfach toll. Ich habe zwar geahnt, wie die Geschichte ausgeht, aber es hat mich überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil. Ich wollte schnellstmöglich die Bestätigung meiner Vorahnung.
Durch die bildhafte Beschreibung der Umgebung habe ich mich nach Flensburg geträumt. Das Setting (vor allem der Gendarmenpfad) haben mich sehr angesprochen, so dass ich mir vorgenommen habe, diese Gegend selbst mal zu erkunden.
Schon das Cover des Buches ist mir direkt ins Auge gestochen und hat mich sehr angesprochen. Mit dem Strand, den Muscheln und den SUP – Paddlern fühlt man sich sofort in Urlaubslaune versetzt. Man kann sich einfach fallen lassen und das Lesen genießen.

Fazit:
Ein rundherum gelungener Sommerroman mit einem tollen Setting und vielen Wohlfühlmomenten. Ich habe das Lesen dieses Buches sehr genossen und freue mich schon auf den 2. Band der Reihe „Küstenliebe“.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Der Bau des Gotthardtunnels und eine schicksalhafte Liebe.

Bergleuchten
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Der Roman Bergleuchten von Karin Seemayer handelt in erster Linie von dem Bau des Gotthardtunnels. Die Bewohner von Göschenen wissen zu Anfang nicht, ob sie sich über das Bauvorhaben freuen sollen oder ...

Der Roman Bergleuchten von Karin Seemayer handelt in erster Linie von dem Bau des Gotthardtunnels. Die Bewohner von Göschenen wissen zu Anfang nicht, ob sie sich über das Bauvorhaben freuen sollen oder nicht. Zu groß sind die Zukunftsängste.

Der Autorin gelingt es mit ihrer tollen Recherche den Leser über den Bau des Gotthardtunnels gut zu informieren und ihn in seinen Bann zu ziehen. Detailreich beschreibt sie die einzelnen Vorgänge, berichtet über die Veränderungen im Dorf und über die Veränderungen, die das Bauvorhaben für die Bevölkerung mit sich bringt. Durch die einzelnen Bauabschnitte und ihren Beschreibungen gelingt es Karin Seemayer die Spannung aufrecht zu erhalten. Die Hauptprotagonisten Helene (Fuhrmannstochter) und Piero (italienischer Arbeiter) sind sehr sympathisch und authentisch. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, so dass das Buch leicht zu lesen ist. Einzig ein paar grammatikalische Fehler oder Rechtschreibfehler waren Stolperfallen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass Helene (nicht wie die Hauptprotagonisten in vielen anderen Romanen) keine ausgesprochene Schönheit ist. Ich konnte sie mir sehr gut vorstellen und sich in ihre Lage versetzen. Ihr Schicksal hat mich in ihren Bann gezogen. Auch Piero und Peter waren mir sehr sympathisch. Durch die detaillierte Beschreibung der Gegend, des Tunnelbaus und der Bevölkerung empfand ich den Roman sehr authentisch. Ich habe mich mitten in das Geschehen hineinversetzt gefühlt. Dadurch viel es mir nicht schwer das Buch innerhalb weniger Tage zu lesen.

Das Cover des Buches ist mir sofort ins Auge gestochen und find ich sehr gelungen. Die zwei Berge, die darauf abgebildet sind, sollen das Gotthardmassiv darstellen. Am rechten unteren Eck ist eine Kirche abgebildet, die man mit Göschenen in Verbindung bringen kann. Man kann sich die Umgebung gut vorstellen.
Ich hätte mir noch gewünscht, dass im inneren des Covers eine Straßenkarte abgedruckt ist, wo man besser nachvollziehen kann, welcher Ort nun genau wo liegt. Bei der Personenliste hätte ich die Liste um die fiktiven Protagonisten erweitert, um eine vollständige Liste als Übersicht zu haben. Auch ein paar originale Fotos im inneren des Covers hätten mir gut gefallen. Das hätte dem Buch noch ein Sternchen zusätzlich verliehen.

Fazit:
Karin Seemayer ist ein toller, historischer Roman mit vielen Informationen zum Bau des Gotthardtunnels gelungen. Geschickt hat sie die wahren Begebenheiten mit einer fiktiven Geschichte verwoben. Für Leser*innen, die geschichtlich und an gewissen Bauereignissen interessiert sind, ist dieses Buch ein absolutes Lesevergnügen.

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