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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2023

Rasante mystische Spannung

Ingenium
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Worum geht’s?
Jess sitzt im Gefängnis, angeblich hat sie ihren Freund ermordet. Doch der Fall ist komplexer, als er zunächst scheint. Mike, der nach einem Football-Unfall eine Inselbegabung besitzt und ...

Worum geht’s?
Jess sitzt im Gefängnis, angeblich hat sie ihren Freund ermordet. Doch der Fall ist komplexer, als er zunächst scheint. Mike, der nach einem Football-Unfall eine Inselbegabung besitzt und in sekundenschnelle Rätsel lösen kann, erhält den Teil eines Rätsels mit der Bitte, Jess zu besuchen, da sie mit niemandem außer ihm reden möchte. Er kennt Ihren Fall nur aus den Nachrichten, sie selbst nicht persönlich, aber seine Neugierde ist geweckt.

Meine Meinung:
Der Thriller „Ingenium: Das erste Rätsel“ (Hoffmann und Campe, September 2023) von Danielle Trussoni ist einfach unglaublich packend. Ja, man könnte es – wie unter dem Klappentext geschrieben steht – mit Dan Brown vergleichen. Mich persönlich hat Frau Trussoni jedoch noch mehr gepackt. Der Schreibstil ist absolut mitreißend und selbst unglaubliche Dinge wirken glaubhaft. Ich wurde direkt hineingezogen in den Bann dieses Thrillers.

Meine Lieblingsprotagonisten sind Mike – natürlich – und Rachel, die erst gegen Ende dazukommt. Mike mit seiner Inselbegabung, sich komplexeste Zahlenfolgen merken zu können, Zahlen als Farben, ja Farbexplosionen zu sehen ist wirklich spannend. Und wie die Autorin beschreibt, wie sich ein Rätsel vor seinen Augen löst, ist einfach unglaublich! Dann Rachel, die sich mit Religion, genauer gesagt mit der Kabbala beschäftigt und den Mysterien dahinter. Sie war mir total sympathisch, dabei haben wir sie nur kurz erlebt und ich könnte nicht mal sagen, was diese Sympathie hervorgerufen hat. Außerdem haben wir noch Jess, die neben Mike ebenfalls eine Hauptprotagonistin ist, die ich aber bis zuletzt irgendwie nicht richtig greifen konnte. Und Prof. Gupta, Mikes Mentor, den würde ich gerne noch weiter kennenlernen, da er einen mysteriösen Hintergrund hat und wer weiß, wo er in dieser Welt überall seine Finger drin hat.

Im Buch selbst versuchen wir mit Mike gemeinsam das Gottesrätsel zu lösen. Zwischendurch dürfen wir einen Ausschnitt aus Jess Tagebuch lesen – dieser Teil hat mir besonders gut gefallen. Es war mystisch, es war ein absoluter Horror aber genau deshalb so genial. Unglaublich unwirklich und trotzdem irgendwie real, ich hätte ewig weiterlesen können! Und wir haben die Briefe von LaMoriette, dem Porzellanpuppenmacher aus dem beginnenden 20. Jahrhundert, gelesen, auch diese absolut fantasievoll. Die Autorin hat mich wirklich hineingezogen in eine Welt, die nicht von dieser Welt ist. Es sind unmögliche Dinge passiert und mir als Exit-Room- und Rätsel-Fan hat es total Spaß gemacht, zu versuchen, die Rätsel mit Mike gemeinsam zu lösen. Gut gefallen haben mir auch die Bilder zu den Rätseln, die wir immer wieder zwischen den Textzeilen entdecken durften. Sehr gelungen fand ich auch die Verbindung der Vergangenheit und der Gegenwart. Der Plot an sich ist nicht unerwartet, so etwas hat man öfters, aber einfach die ausdrucksstarke Schreibweise der Autorin und die phantasievollen Szenerien, wie sie auf jedes noch so kleine Detail geachtet hat, haben dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht und ich hoffe, wir dürfen noch mehr Rätsel knacken!

Fazit:
Mit „Ingenium“ schreibt Danielle Trussoni einen unglaublichen Thriller, der außergewöhnliche Bilder erschafft, Farbexplosionen zeichnet und absolut packend und mitreißend ist. Selbst Unmögliches scheint möglich und Unwirkliches real. Ich mochte die Protagonisten. Mike mit seiner Inselbegabung, Rachel, Jess und auch alle anderen und war total gefangen in deren Welt. Habe gemeinsam mit ihnen versucht, das Rätsel zu lösen und gebannt die Geschehnisse verfolgt. Frau Trussoni hat wirklich einen außergewöhnlichen Thriller geschrieben und ich möchte unbedingt mehr von ihr lesen!

5 Sterne von mir und ich hoffe auf viele weitere Rätsel!

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Emotional, herzlich und ergreifend

Die Butterbrotbriefe
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Worum geht’s?
Kati will weg. Weg aus ihrem alten Leben. Aber zuvor möchte sie allen Menschen, die sie in ihrem Leben berührt haben – ob positiv oder negativ – einen Brief schreiben. 37 Briefe insgesamt, ...

Worum geht’s?
Kati will weg. Weg aus ihrem alten Leben. Aber zuvor möchte sie allen Menschen, die sie in ihrem Leben berührt haben – ob positiv oder negativ – einen Brief schreiben. 37 Briefe insgesamt, geschrieben auf Butterbrotpapier, das sie von ihrem verstorbenen Vater erhalten hat.

Meine Meinung:
Ich hatte schon viel von Carsten Henn gehört und war daher sehr gespannt auf „Die Butterbrotbriefe“. Und das Buch hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen! Ich mochte an dem Buch einfach alles. Der Schreibstil war leicht zu lesen aber doch immer wieder tiefgründig. Die Briefe gingen zu Herzen und auch der Roman zwischen den Briefen war einfach nur schön.

Kati war mir sofort sympathisch. Eine Frau, die von allen gemocht wird und die in diesem Buch nicht nur ihre Vergangenheit klären will, sondern auch sich selbst finden. Eine selbstlose Frau, die Obdachlosen kostenlos die Haare schneidet und die einfach nur total liebenswert und empathisch ist. Und wir haben Severin, der sie kennenlernt, als sie ihm die Haare schneidet. Gut gefallen hat mir auch die Frisörin Madame Catherine. Kurz: Alle Charaktere waren außergewöhnlich, farbenprächtig haben perfekt zueinander und perfekt in die Geschichte gepasst. Ich hätte mir keine besseren Protagonisten wünschen können. Und nicht zu vergessen natürlich: Den Elch und das Rentier!

Dann der Roman selbst: Ein richtiges Wohlfühlbuch. Auf Seite 90 hatte ich das erste Mal feuchte Augen, so ergriffen hatte mich die dort dargestellte Szene. Und es blieb nicht die letzte Stelle, bei der mir warm ums Herz und ich ganz emotional wurde. Die Seiten flogen nur so dahin und ich habe jede einzelne Seite wirklich gern gelesen. Es hat Freude gemacht, Kati zu begleiten, Severin und Martin kennenzulernen. Und der Autor hatte auch mindestens zwei spannende Wendung für uns, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Der wirklich einzige Nachteil an dem Buch ist, dass es nach nur 255 Seiten schon vorbei ist. Dies ist eins von den Büchern, bei denen ich gerne 600 oder mehr Seiten gelesen hätte, weil es einfach so gefühlvoll, so heimelig und herzlich war und es hat mich total neugierig gemacht auf die anderen Bücher von Carsten Henn. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
An Carsten Henns Roman „Die Butterbrotbriefe“ liebe ich wirklich alles. Die Protagonisten sind außergewöhnlich, kunterbunt und empathisch. Katis Briefe sind herzergreifend und emotional. Überhaupt ist das ganze Buch ein Buch, mit dem ich mich absolut wohlgefühlt habe. Der Autor hat einen wundervollen Sprachstil und hat die Emotionen so intensiv rübergebracht, dass ich mehr als einmal feuchte Augen hatte. Außerdem hatten wir mindestens zwei unvorhersehbare Wendungen, die das Ganze auch noch spannend gemacht haben. Es war wirklich ein wunderschönes Buch, das ich mehr als gern gelesen habe und sicher noch ein paarmal lesen werde.

5 Sterne von mir und das Buch hätte gerne ewig weitergehen können, es war viel zu schnell zu Ende.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Glanz, Glamour und Ganoven

Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod
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Worum geht’s?
1925: In Baden-Baden findet ein internationales Schachturnier statt, zu dem Spieler aus der ganzen Welt anreisen. Doch in den Hotels, in denen die Partien nachgespielt werden, verschwinden ...

Worum geht’s?
1925: In Baden-Baden findet ein internationales Schachturnier statt, zu dem Spieler aus der ganzen Welt anreisen. Doch in den Hotels, in denen die Partien nachgespielt werden, verschwinden auf mysteriöse Weise Schmuckstücke und kurz darauf wird eine Tote aufgefunden. Almas Kollegin, die Cousine der Toten, bittet Alma um Hilfe.

Meine Meinung:
„Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod“ (FISCHER Scherz, 08/2023) des Autorinnenduos hinter dem Pseudonym Charlotte Blum ist bereits der dritte Fall für Alma Täuber, unserem Fräulein vom Amt. Auch hier hat mir der Schreibstil wieder mehr als gut gefallen. Ich wurde hineingerissen ins Baden-Baden des Jahres 1925 und möchte behaupten, dass dies bislang der spannendste Roman der Serie war.

Ich mag Alma und ihre Mitbewohnerin Emmi einfach. Beide stehen fest im Leben, aber haben dennoch auch eine jugendliche Leichtigkeit und eine wunderbare Freundschaft, wer möchte nicht so eine Mitbewohnerin/Freundin haben? Dann noch Almas Cousin Walter und ihr Kriminalkommissar Ludwig – ich habe einfach alle seit dem ersten Teil der Serie ins Herz geschlossen und kann schon von diesen liebenswerten Charakteren nicht genug bekommen.

Dann gefallen mir auch die geschichtlichen Fakten, die das Autorenduo immer wieder einstreut. Die Verhaftung Hitlers, die Wiedergründung und Wahl der NSDAP, die Kommunisten, die sich heimlich treffen. All dies erfahren wir nebenbei, auch, wie schwierig es doch für eine Frau ist, wenn sie erst verheiratet ist. Für Ehe ihre Selbstständigkeit aufgeben muss. Und Charlotte Blum nimmt uns wieder mit ins Nachtleben der goldenen 1920er Jahre sowie zum internationalen Schachturnier. Auch die Ermittlungen sind wieder außergewöhnlich spannend. Mit den damaligen Methoden jagen wir an Almas und Ludwigs Seite den Mörder von Gertrud. Und nicht nur mit Mord haben wir es zu tun, sondern auch mit organisierter Kriminalität – wirklich spannend aufgebaut und dargestellt. Ich mag Emmis offene und herzliche Art, Almas Scharfsinn und wie die Ermittlungen aufgebaut sind. Wie wir von Hinweis zu Hinweis geführt werden. Und hier hatten wir für einen Roman sogar einen richtig spannenden Showdown, bei dem die letzten Seiten des Buches noch schneller dahingeflogen sind! Ich habe mich wohlgefühlt in diesem Buch, habe gerne mitgerätselt, hinter die Kulissen gesehen und an den Ermittlungen teilgehabt und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall von unserem Fräulein vom Amt und natürlich auch darauf, wie es privat und beruflich mit den Protagonisten weitergeht, die mir von mal zu mal mehr ans Herz wachsen!

Fazit:
Mit „Fräulein vom Amt – Spiel auf Leben und Tod“ setzt das Autorinnenduo hinter dem Pseudonym Charlotte Blum die Erfolgsserie um Alma Täuber fort. Und der Roman ist wirklich wieder toll! Es war richtiggehend ein Pageturner, der uns ins Baden-Baden im Jahr 1925 geführt hat. Zu den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen und zu einem neuen Fall für Alma, der es wieder ins ich hatte. Ich mochte das schillernde Nachtleben, die spannenden Ermittlungen und den fulminanten Showdown, bei dem Alma mal wieder den Fall gelöst hatte und jetzt freue ich mich auf den nächsten Fall.

5 Sterne von mir und ich bin gespannt, wie es privat und beruflich mit den Protagonisten weitergeht, die mir total ans Herz gewachsen sind - „Fräulein vom Amt“ ist definitiv eine meiner Lieblingsserien!

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Eine Welt der wundervollen Worte

Die Bücherjägerin
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Worum geht’s?
Nach dem Tod von Sarahs Tante Amalia steht plötzlich Benjamin vor der Tür der Villa. Sarah ist bei Amalia aufgewachsen und teilt mit ihr ihre Liebe zu Büchern, die sie sucht, restauriert, ...

Worum geht’s?
Nach dem Tod von Sarahs Tante Amalia steht plötzlich Benjamin vor der Tür der Villa. Sarah ist bei Amalia aufgewachsen und teilt mit ihr ihre Liebe zu Büchern, die sie sucht, restauriert, kauft und verkauft. Einer der letzten Aufträge ihrer Tante war die Suche nach dem fehlenden Teil der Tabula Pointingeriana, die sie Benjamin, der für eine Londoner Bibliothek arbeitet, verkaufen möchte und dieser kommt nun, um den Auftrag abzuschließen.

Meine Meinung:
Elisabeth Beers Roman „Die Bücherjägerin“ (DuMont Buchverlage GmbH & Co. KG, 08/2023) ist ein wundervolles Buch. Das Cover ist schlicht, und dennoch umfasst es die Liebe zu Büchern und den Schildkröten Bonnie und Clyde und passt perfekt zu der Geschichte. Aus Sicht von Sarah erzählt die Autorin in der Ich-Form von der Suche nach dem verschollenen Teil der römischen Karte Tabula Pointingeriana. Und ich muss sagen: Selten habe ich ein Buch gelesen, das Worte so schön und gekonnt einsetzt um Dinge zu beschreiben, Szenen aufleben zu lassen und Emotionen zu erzeugen. Egal ob wir in Sarahs Vergangenheit oder in der Gegenwart sind – auf fast jeder Seite ist ein Satz, den ich zu gerne zitieren würde, weil er so schön und eindrucksvoll ist!

Wir erleben die Geschichte vorwiegend aus Sicht von Sarah, einer jungen Frau, die mit Gefühlen von Menschen nicht zurechtkommt und Gesichter nicht deuten kann. Die daher in ihrer ganz eigenen Welt lebt, abgeschottet von allen und umgeben von Büchern. Sie und ihre Schwester Milena wurden nach dem Tod der Eltern von ihrer Tante Amalia aufgezogen, die eine unglaubliche Frau gewesen sein muss. Und wir haben noch Ben, den Bibliothekar, wegen ihm und gemeinsam mit diesem begibt sich Sarah auf die Suche nach dem verschollenen Teil der Karte. Ben ist auch ein eindrucksvoller Mensch. Der wegen seiner Hautfarbe mit Vorurteilen zu kämpfen hat und der ein bisschen ein Gentleman der alten Schule ist.

Die eigentliche Geschichte, die Jagd nach der Tabula Pointingeriana, bleibt dann fast ein bisschen im Hintergrund. Vielmehr im Vordergrund stehen die eigentlich nebensächlichen Dinge. Einfach, weil die Autorin diese so wundervoll in Worte gefasst hat. Es ging um Verlust, Trauer, Familie und Liebe. Ein bisschen um Rassismus und auch um Erinnerungen und Freundschaft. Und durch diese Themen hat uns Frau Beers eindrucksvoll geführt. Sie hat mit ihren Worten bezaubernde Bilder gemalt, unglaubliche Emotionen erzeugt und es war einfach nur wundervoll zu lesen! Der Roman hat es genau auf den Punkt gebracht mit Worten, die wie Poesie klingen und von denen ich nicht genug bekommen konnte. Ein wirklich literarisches Wunderwerk und eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Elisabeth Beer schreibt in ihrem Roman „Die Bücherjägerin“ nicht nur eine Geschichte über die Jagd nach dem verlorenen Teil einer alten römischen Landkarte, sondern auch über Verlust und Trauer, über Familie und Liebe. Und mich hat besonders ihre Art beeindruckt, mit Worten zu spielen. Das Lesen war einfach ein Genuss, ihre Worte klangen wie Poesie und haben die Emotionen auf den Punkt getroffen. Ich hatte schon lange kein Buch mehr in der Hand, das so mit Worten gespielt und auf diese Weise wundervolle Bilder entstehen lassen hat.

5 Sterne von mir für dieses Buch, das auf fast jeder Seite einen Satz hat, der so zu Herzen geht und so wundervoll formuliert ist, dass ich ihn am Liebsten hier zitiert hätte!

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Ein unterhaltsamer Wohlfühlroman

Das Glück der Geschichtensammlerin
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Worum geht’s?
Janice arbeitet als Putzfrau und aus irgendeinem Grund erzählen ihr ihre Kunden ihre Geschichten. Und Janice hört zu und sammelt diese, für jede hat sie einen Platz in ihrem Kopf reserviert. ...

Worum geht’s?
Janice arbeitet als Putzfrau und aus irgendeinem Grund erzählen ihr ihre Kunden ihre Geschichten. Und Janice hört zu und sammelt diese, für jede hat sie einen Platz in ihrem Kopf reserviert. Doch ihre eigene Geschichte, die will sie niemandem erzählen – bis sie der 92jährigen Mrs. B begegnet.

Meine Meinung:
„Das Glück der Geschichtensammlerin“ (dtv, Juli 2023) von Sally Page war ein wunderschön angenehm zu lesender Roman. Ich mochte den unaufgeregten Schreibstil. Die Darstellung der Charaktere ist perfekt gelungen, ich konnte alle Personen lebhaft vor mir sehen. Und auch die Geschichten in der Geschichte waren schön zu lesen.

Janice hat mir natürlich sehr gut gefallen. Die Putzfrau, die eigentlich so viel mehr ist und es am Ende schafft, Menschen zusammenzubringen. Und sich besser zu fühlen. Auch sie selbst macht eine große Entwicklung durch. Sehr gut gefallen hat mir die Vorstellung, wie Janice die Geschichten ihrer Kunden und der Menschen um sie herum in ihrem Gehirn aufbewahrt, ein Fach für jede Geschichte und sie bei Bedarf herausziehen kann. Meine absolute Lieblingsprotagonistin war aber Mrs. B, die ehemalige Geheimagentin. Jetzt ist sie 92 und hat es faustdick hinter den Ohren. Überhaupt waren alle Menschen in dem Buch liebevoll dargestellt. Und nicht nur die Menschen, auch Decius, der Hund.

Der Roman selbst plätschert unaufgeregt vor sich hin, hat aber durchaus auch ein paar spannende Augenblicke. Und jede Menge schöne und emotionale Momente. Gut gefallen haben mir die Dialoge zwischen Janice und Mrs. B, wie die beiden immer wieder vorwitzig versucht haben, der jeweils anderen gekonnt ein Schnippchen zu schlagen und Informationen zu entlocken. Hier hat die Autorin wirklich viel Herz und Humor in die Dialoge und Kapitel gesteckt. Auch Janice am Ende, wenn sie redet, da habe ich ein paarmal gedacht: Yessss! Doch, dieser Roman hat mir mehr als gut gefallen. Er war warmherzig, wortwitzig, emotional, amüsant und richtig unterhaltsam. Zu gerne würde ich noch mehr Geschichten von Janice bzw. ihren Kunden hören und sie und all die anderen noch weiter begleiten. Auch über die Vergangenheit von Mrs. B hätte ich gerne noch viel, viel mehr erfahren, das wäre sicher auch richtig interessant und vielleicht sogar eine Geschichte für einen ganz eigenen Roman. Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung von mir an alle, die auf der Suche nach einem unterhaltsamen und kurzweiligen Buch sind, bei dem man sich einfach heimelig fühlt.

Fazit:
Mit „Das Glück der Geschichtensammlerin“ hat Sally Page einen wirklich schönen, wortwitzigen und unterhaltsamen Wohlfühlroman geschrieben, der auch ein paar spannende und aufregende Momente hat. Mir haben vor allem die Dialoge zwischen Mrs. B und Janice gefallen, aber auch am Ende die Reden von Janice, als sie aus sich herauskommt. Der Schreibstil war flüssig und gut zu lesen, die Charaktere alle absolut bildhaft beschrieben und die Geschichte bzw. die Geschichten warmherzig und wundervoll. Ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen, habe insbesondere Janice und Mrs. B – und natürlich Decius – ins Herz geschlossen und würde alle zu gerne noch weiter begleiten.

5 Sterne von mir!

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