Cover-Bild Die Mütter
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Steidl Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 07.07.2023
  • ISBN: 9783969991091
Stefan Györke

Die Mütter

Im wohlsituierten Zürcher Bürgertum werden Jessy, Chloé und Clara von der chinesischen Nanny Atscho großgezogen. Atscho stammt vom Volk der Mosuo, bei dem die Mütter das Sagen haben, die Väter nicht der Rede wert sind und die Schwestern immer zusammenbleiben.
Die Mutter der drei Töchter, die Ethnologin Sylvia Hofmann, hatte das kleine Matriarchat im chinesischen Himalaya erforscht und die junge Mosuo als Kindermädchen mit nach Zürich gebracht. Denn weder die häufig reisende Mutter noch der vielbeschäftigte Vater haben Zeit für die Kinder. Die Geschichten, die Atscho aus ihrer Heimat erzählt, und der unbedingte Zusammenhalt, der das Rückgrat der matriarchalen Familie der Mosuo bildet, faszinieren die Mädchen und sie beschließen, ihre eigene Schwestern-Familie zu gründen.
Als aus den Töchtern Mütter werden, entspringen ihre sechs Kinder daher Gelegenheitsbekanntschaften nach dem Vorbild der Besuchsehe der Mosuo. Drei Mütter, eine Atscho, keine Väter – eine Oase der Frauen inmitten der
Schweizer Bourgoisie. Als jedoch der wahre Grund für Atschos Emigration ans Licht kommt und der älteste Sohn Anton gegen die unkonventionelle Lebensform der Mütter immer stärker aufbegehrt, droht die Familie zu zerbrechen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2023

4 Sterne hierfür!

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Klappentext:

„Im wohlsituierten Zürcher Bürgertum werden Jessy, Chloé und Clara von der chinesischen Nanny Atscho großgezogen. Atscho stammt vom Volk der Mosuo, bei dem die Mütter das Sagen haben, die ...

Klappentext:

„Im wohlsituierten Zürcher Bürgertum werden Jessy, Chloé und Clara von der chinesischen Nanny Atscho großgezogen. Atscho stammt vom Volk der Mosuo, bei dem die Mütter das Sagen haben, die Väter nicht der Rede wert sind und die Schwestern immer zusammenbleiben.

Die Mutter der drei Töchter, die Ethnologin Sylvia Hofmann, hatte das kleine Matriarchat im chinesischen Himalaya erforscht und die junge Mosuo als Kindermädchen mit nach Zürich gebracht. Denn weder die häufig reisende Mutter noch der vielbeschäftigte Vater haben Zeit für die Kinder. Die Geschichten, die Atscho aus ihrer Heimat erzählt, und der unbedingte Zusammenhalt, der das Rückgrat der matriarchalen Familie der Mosuo bildet, faszinieren die Mädchen und sie beschließen, ihre eigene Schwestern-Familie zu gründen.

Als aus den Töchtern Mütter werden, entspringen ihre sechs Kinder daher Gelegenheitsbekanntschaften nach dem Vorbild der Besuchsehe der Mosuo. Drei Mütter, eine Atscho, keine Väter – eine Oase der Frauen inmitten der

Schweizer Bourgoisie. Als jedoch der wahre Grund für Atschos Emigration ans Licht kommt und der älteste Sohn Anton gegen die unkonventionelle Lebensform der Mütter immer stärker aufbegehrt, droht die Familie zu zerbrechen.“



Die fernöstliche Literatur ist immer besonders und greift Themen auf, die wir hier in Europa nur schwer kennen oder gar verstehen. Autor Stefan Györke erzählt hier eine äußerst außergewöhnliche Geschichte, die nicht nur wegen der Lebensgeschichte von Atscho interessant ist, sondern auch wie Menschen sich durch „Erziehung“/Vorbilder/Fürsorge führen lassen und gar manipulieren lassen. Der Klappentext gibt im Großen und Ganzen bereits sehr gut den Inhalt wieder. Atscho kümmert sich als Nanny um die drei Schwestern und es ist ein Fest für die Leserschaft zu erkennen, wie Atscho durch ihre Art es schafft, die Mädchen „einzulullen“. Sie sind fasziniert von ihr, ihre Eltern sind mehr unterwegs als Zuhause und deshalb wird Atscho zur Vertrauensperson, sie sind von Atschos Herkunft fasziniert und als sie dann so weit sind, auch von der Thematik als Schwestern-Familie zu leben ohne Männer, merkt man wie tief der Einfluss Atschos ist. Männer sind nur dazu da um den Nachwuchs „in Gang“ zu bringen - wenn man Atscho so „zuhört“, könnte man meinen auch darauf könnte das Mosuo-Volk gern verzichten wenn es möglich wäre. Ich muss gestehen, ich fühlte bei Atscho zwei Seiten in mir: eine Seite möchte ihre vertrauenserweckende Art, ihren Familiensinn und ihre Fürsorge aber andererseits wirkt sie wie von einer Sekte gesteuert und entzieht auf gewisse Weise die drei Schwestern ihrer eigentlichen Familie. Ob gewollt oder nicht müssen Sie selbst erlesen! Es lohnt sich definitiv! Die Entwicklung der drei Schwestern schreitet weiter voran und Atscho scheint eine gewisse Macht über sie errungen zu haben. Alle haben irgendwann selbst Kinder, leben als Gemeinschaft aber Männer sind immer noch unwichtig. Dass das ein Aufbegehren irgendwann geben wird, steht irgendwie fest, fragt sich nur von wem und wann - die Auflösung dazu erliest sich äußerst spannend und man klebt regelrecht am Buch. Györkes Schreibstil ist wunderbar einnehmend und beschwingt ohne abzudriften. Der Spannungsbogen ist sehr gut ausgefeilt und man steht zumeist als neutrale Person mitten im Geschehen und analysiert. Dennoch bleiben immer genug Freirräume für eigene Gedankengänge und deren Entwicklungen. Sie wollen wissen ob ich Atscho nun mochte oder nicht? Lesen Sie selbst und machen sich selbst ein Bild von einer Person aus einem kleinen chinesischen Volk mit mehr als befremdlichen Ansichten! Es öffnet definitiv den Blick! 4 von 5 Sterne hierfür

Veröffentlicht am 15.08.2023

Interessante Einblicke in eine fremde Kultur

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Klappentext:
Im wohlsituierten Zürcher Bürgertum werden Jessy, Chloé und Clara von der chinesischen Nanny Atscho großgezogen. Atscho stammt vom Volk der Mosuo, bei dem die Mütter das Sagen haben, die Väter ...

Klappentext:
Im wohlsituierten Zürcher Bürgertum werden Jessy, Chloé und Clara von der chinesischen Nanny Atscho großgezogen. Atscho stammt vom Volk der Mosuo, bei dem die Mütter das Sagen haben, die Väter nicht der Rede wert sind und die Schwestern immer zusammenbleiben. Die Mutter der drei Töchter, die Ethnologin Sylvia Hofmann, hatte das kleine Matriarchat im chinesischen Himalaya erforscht und die junge Mosuo als Kindermädchen mit nach Zürich gebracht. Denn weder die häufig reisende Mutter noch der vielbeschäftigte Vater haben Zeit für die Kinder. Die Geschichten, die Atscho aus ihrer Heimat erzählt, und der unbedingte Zusammenhalt, der das Rückgrat der matriarchalen Familie der Mosuo bildet, faszinieren die Mädchen und sie beschließen, ihre eigene Schwestern-Familie zu gründen. Als aus den Töchtern Mütter werden, entspringen ihre sechs Kinder daher Gelegenheitsbekanntschaften nach dem Vorbild der Besuchsehe der Mosuo. Drei Mütter, eine Atscho, keine Väter, eine Oase der Frauen inmitten der Schweizer Bourgoisie. Als jedoch der wahre Grund für Atschos Emigration ans Licht kommt und der älteste Sohn Anton gegen die unkonventionelle Lebensform der Mütter immer stärker aufbegehrt, droht die Familie zu zerbrechen.

„Die Mütter“ von Stefan Györke gibt einen guten Einblick in die Kultur der Mosuo.

Im Mittelpunkt steht Atscho, eine Frau der Mosuo die im Südwesten Chinas beheimatet sind.
Die Ethnologin Sylvia Hofmann nimmt Atscho auf deren Wunsch mit in die Schweiz.
Dort soll sie für die Erziehung von Sylvias Kindern zuständig sein. Sylvia reist beruflich viel und ihr Mann ist auch beruflich sehr eingespannt so, dass für die Kinder eigentlich keine Zeit bleibt.
Schnell sieht Atscho die 3 Töchter der Familie als ihre eigenen Kinder an und erzieht sie nach ihrer Kultur.
Die Mädchen lauschen gerne wenn Atscho von ihrer Heimat erzählt.
Als erwachsene Leben sie so, wie Atscho es ihnen vormacht.
Sie Leben als Schwestern eng zusammen. Bekommen Kinder von verschiedenen Männern.
Und wie es bei den Mosuo üblich ist spielen die Männer keine Rolle in ihrem Leben.
Bei den Mosuo haben in familiären Dingen die Frauen das Sagen.
So kommt die und fremde Kultur in die Schweiz.

Stefan Györke bringt diese Kultur seinen Leserinnen auf eine unterhaltsam und doch sehr interessante Weise nahe.
Vor diesem Buch hatte ich nie von den Mosuo gehört. Das Buch hat mich neugierig gemacht und ich habe im Internet etwas recherchiert. Die Kultur existiert wirklich wie in der Geschichte beschrieben.
Stefan Györke hat das sehr gut eingefangen. Die Geschichte wird einmal in auktorialer Perspektive erzählt und einmal kommt Anton, ein Sohn der Mütter zu Wort.
Das macht die Geschichte facettenreich.
Der Schreibstil des Autors ist leicht verständlich.
Nach einigen Seiten war ich von der Geschichte gefangen.

„Die Mütter“ ist ein interessanter Roman der den Leser
innen eine ganz andere Kultur näher bringt.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Ein Familienmatriarchat

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Seit die Schwestern Jessy und Clara Hofmann denken können, lebt Atscho bei ihnen in dem großen Haus in der Kirchgasse. Atscho vom Volk der Mosuo, einem matriarchal organisiertem Volk im Südwesten Chinas. ...

Seit die Schwestern Jessy und Clara Hofmann denken können, lebt Atscho bei ihnen in dem großen Haus in der Kirchgasse. Atscho vom Volk der Mosuo, einem matriarchal organisiertem Volk im Südwesten Chinas. Die Mutter der Hofmanns hatte das Matriarchat im Himalaya erforscht und die junge Mosuo als Nanny mit nach Zürich genommen. Atscho wird für die Mädchen eine zentrale Bezugsperson, sind deren Eltern doch eher ab- als anwesend im Leben der Kinder. Fasziniert von den Geschichten Atschos wachsen die Töchter gemeinsam mit ihrer Freundin Chloé unter der Vorstellung einer Familie auf, die sie als erwachsene Frauen umsetzen. Sie gründen ihre eigene Schwestern-Gemeinschaft. "Die Mütter" werden sie genannt und ziehen ihre Kinder ohne großen väterlichen Einfluss auf.
Anton, ältester Sproß der Mütter, sucht im Familienmatriarchat seinen eigenen Weg zu finden. Unter den Hänseleien seiner Mitschüler, die sich abfällig über die Familienverhältnisse äußern, leidet er und entfernt sich mit den Jahren mehr von seinen Wurzeln.

Stefan Gyjörke nimmt sich ein Stück Matriarchat und lässt es mitten ins wohlhabende Bürgertum fallen. Was macht es mit denen, die unter generationenlangem Patriarchat aufgewachsen sind? Manche seiner Protagonist:innen lässt es nach der fehlenden Vaterfigur fragen. Andere gedeihen in der Schwestern-Gemeinschaft, wie es in konservativen Familien sonst nicht möglich wäre.
Eine große Offenbarung birgt "Die Mütter" mit den traditionellen Mosuo-Frauen auf dem Titelbild nicht. Ebensowenig sollte man einen tieferen Einblick in die uns exotisch anmutende Matriarchatsgesellschaft erwarten, denn die Rückblicke in Atschos frühere Heimat bleiben überschaubar und ein wenig oberflächlich. Györke liefert mit seinem Setting für mich insgesamt eine unterhaltsame, unkonventionelle Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 31.07.2023

Lesenswerter Roman über eine unkonventionelle Familie

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Die Mosuo sind ein kleines chinesisches, matrilinear organisiertes Volk und nach meiner Recherche real existent.
Ihre Kultur spielt eine wesentliche Rolle im neuen Roman von Stefan Györke.
Denn hier sind ...

Die Mosuo sind ein kleines chinesisches, matrilinear organisiertes Volk und nach meiner Recherche real existent.
Ihre Kultur spielt eine wesentliche Rolle im neuen Roman von Stefan Györke.
Denn hier sind Männer und Väter nur Randfiguren, die Gesellschaftt wird von den Frauen dominiert und definiert. Die stärksten Bande gibt es unter Schwestern, die in gemeinsam in Familienbünden leben und die Kinder großziehen.

Györke transfereriert ein solches unkonventionelles Familienkonstrukt direkt ins wohlsituierte Schweizer Bürgertum. Drei Schwestern werden von einer chinesischen Nanny aus dem Volk der Mosuo großgezogen und leben später selbst in einer Lebensgemeinschaft nur aus Schwestern.
Sie bekommen Kinder von verschiedenen Männer, die aber sonst keine weitere Rolle im Leben der Frauen spielen.
Die Töchter können sich am Lebensmodel der Mütter orientieren, aber was wird aus den Söhnen? Wo finden sie Orientierung und Vorbilder?

Ich lese die Geschichte im Wechsel aus der Ich-Erzähler Perspektive von Anton, ein Sohn der Mütter, und aus auktorialler Perspektive. Das bringt Spannung und Abwechslung in den Roman und lässt mich locker über die Seiten fliegen. Ich lese ihn sehr gerne und verfolge sehr interessiert die Konsequenzen dieser ungewöhnlichen Lebensform, die auch auf mich einen großen Reiz ausübt.

„Ein generationenübergreifender, unkonventioneller Liebesroman“ blurbt Dirk Fuhrig vom Deutschlandfunk auf dem Klappentext und dem stimme ich zu.

Doch wie und wo Liebe entsteht und wie es mit dem Lebensmodel der Mütter und Schwestern (und dem Bruder) weitergeht, das empfehle ich euch selbst heraus zu finden.
Manchmal mäanderte mir die Handlung ein bißchen zu undefiniert, hier wären weniger, dafür stärker definierte Erzählthemen besser gewesen. So verwischt mir der Fokus und bleibt oben auf Unterhaltungslevel hängen. In der Story wäre noch mehr gesellschaftshinterfragendes Potential gewesen. Auch für die Figurenzeichnung hätte ich mir ein wenig mehr psychologische Ergründung gewünscht.

Oh ja, aber was für einen zufrieden stellenden Schluss Györke nach einigen unerwarteten Handlungskapriolen noch liefert.
Finde ich schon sehr nice…und auch empfehlenswert, falls ihr euch für unkonventionelle Familienformen oder auch einfach nur für einen guten Roman interessiert!

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