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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2023

Witzig und herzerwärmend

Sieben Tage ohne
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Die Dienstagsfrauen sind wieder da! Eva, Caroline, Estelle, Judith und Kiki verbringen gemeinsam eine Woche auf der Burg Achenkirch im Altmühltal, wo das Heilfasten auf dem Programm steht. Sieben Tage ...

Die Dienstagsfrauen sind wieder da! Eva, Caroline, Estelle, Judith und Kiki verbringen gemeinsam eine Woche auf der Burg Achenkirch im Altmühltal, wo das Heilfasten auf dem Programm steht. Sieben Tage ohne familiäre und berufliche Verpflichtungen und am Ende ein paar Kilo weniger auf der Waage - das klingt verlockend! Die Auszeit erweist sich aber keineswegs als entspannend, da jede der fünf Freundinnen ihr ganz persönliches Päckchen mit sich bringt. So versucht Eva auf der Burg das Geheimnis um ihren unbekannten Vater zu lösen und Judith sucht nach einem neuen Sinn in ihrem Leben. Auch bei Kiki und Caroline geht es turbulent zu. Lediglich Estelle scheint keine größeren Sorgen zu haben außer einer: dass sie bei der kommenden Gala-Veranstaltung in ihr neues, zu klein gekauftes Chanel-Kostüm nicht reinpasst

Nachdem mir der erste Band sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf diese Fortsetzung. Ich wurde nicht enttäuscht: Monika Peetz gelang erneut ein heiterer, unglaublich herzerwärmender Roman, der nicht nur bestens unterhält (ich musste beim Lesen immer wieder schmunzeln!), sondern auch zum Nachdenken anregt. Die fünf Frauen sind jede einzeln und alle zusammen eine Wucht; lauter tolle und lebendige Charaktere, die man schnell ins Herz schließt und am liebsten selbst als Freundinnen hätte! Ich habe die Lektüre sehr genossen und konnte dabei wunderbar entspannen

Fazit: Ein gute-Laune-Roman für Herz und Seele, sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 01.09.2023

Fesselnder Pageturner

Das Leben, das wir begraben
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Der Student Joe Talbert muss für eine Hausarbeit einen vollkommen Fremden interviewen und seine Biografie verfassen. Auf der Suche nach dem geeigneten Kandidaten besucht er ein Altenpflegeheim und lernt ...

Der Student Joe Talbert muss für eine Hausarbeit einen vollkommen Fremden interviewen und seine Biografie verfassen. Auf der Suche nach dem geeigneten Kandidaten besucht er ein Altenpflegeheim und lernt den krebskranken Carl Iverson kennen. Dieser ist ein verurteilter Mörder, der vor 30 Jahren ein junges Mädchen vergewaltigt und ermordet haben soll. Doch je länger sich Joe mit Iverson unterhält und zu seinem Fall recherchiert, desto mehr zweifelt er an dessen Schuld. Er beschließt, den wahren Mörder zu finden und Carls Namen reinzuwaschen. Allerdings bringt er sich damit selbst in tödliche Gefahr...

Das Buch stand wegen der vielen positiven Kritiken schon länger auf meiner Leseliste. Nun habe ich den Roman endlich gelesen und stelle fest, er wird zu Recht gelobt. Allen Eskens gelang ein sehr spannender Psychothriller, der ohne grausame Szenen und Effekthascherei auskommt und trotzdem den Leser zu fesseln vermag. Mich hat er schon mit dem ersten Textabsatz in seinen Bann gezogen, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Eine packende Story mit überraschenden Wendungen, sehr angenehmer Schreibstil, gut konstruierte, lebendige Figuren (besonders Joe Talbert hat mir sehr gut gefallen) - „Das Leben, was wir begraben“ ist definitiv lesenswert. Ich freue mich sehr, dass ich den Autor entdeckt habe und bin schon gespannt auf seine weiteren Romane

Unbedingt erwähnen muss ich noch die meines Erachtens sehr gelungene grafische Gestaltung des Buches. Ein tolles Cover, das im Gedächtnis bleibt und neugierig macht! Es war mein erstes Buch aus dem Festa-Verlag und sicherlich nicht das letzte

Fazit: Sehr gut geschrieben und durchweg spannend - genau das Richtige für alle Fans des Genres!

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Brilliant und erschreckend aktuell

Sekunden der Gnade
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Boston, 1974: Mitten in einem heißen Sommer erhitzt die anstehende Aufhebung der Rassentrennung an den öffentlichen Highschools die Gemüter der Bewohner. Es kommt zu massiven Protesten und Demonstrationen, ...

Boston, 1974: Mitten in einem heißen Sommer erhitzt die anstehende Aufhebung der Rassentrennung an den öffentlichen Highschools die Gemüter der Bewohner. Es kommt zu massiven Protesten und Demonstrationen, die Stadt brodelt wie ein Hexenkessel. Mary Pat Fennessy hat aber größere Sorgen: Sie sucht ihre 17-jährige Tochter Jules, die von einem abendlichen Treffen mit Freunden nicht nach Hause gekommen ist. Ihre Nachforschungen bringen Entsetzliches ans Licht und die kaum zu ertragende Wahrheit macht aus der verzweifelten Mutter eine Rachegöttin...

Dennis Lehanes Roman ist nichts für Zartbesaitete und auch keine gute Wahl für Leser, die nach einer leichten, entspannenden Lektüre suchen. Der Autor beschäftigt sich darin mit einem unbequemen, unschönen und trotzdem sehr wichtigen und leider nach wie vor aktuellem Thema: dem Rassismus. Er versetzt uns durch sein schriftstellerisches Talent und eigene Kindheitserinnerungen in das Boston der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und erweckt ein Bild von einer Stadt zum Leben, die sich in einem Ausnahmezustand befindet. Es ist ein Stück bewegende Zeitgeschichte, das – wage ich zu vermuten – nicht vielen bekannt ist. Ich gestehe, auch ich hatte von „Busing“ und von den schlimmen Auswirkungen der als Integrationsversuch gedachten Regelung keinen blassen Schimmer. Schon allein deswegen fand ich das Buch sehr interessant. Interessant, aber auch schockierend: Dennis Lehane zeichnet eine Gesellschaft, die von allerhand Vorurteilen geprägt ist und zeigt auf, zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind, wenn sie sich den anderen überlegen fühlen. Der Roman zwingt zum Nachdenken über die damalige und über unsere heutige Zeit, in der sich in puncto Vorurteile und Gewalt leider herzlich wenig geändert hat. Die Lektüre macht sprachlos und wütend auf diese Umstände. Das Buch ist aber nicht nur eine Anklage, sondern aus meiner Sicht auch ein Appell an unsere Menschlichkeit und das Gute, das wir trotz unserer Fehler in uns tragen. Davon scheint der Autor überzeugt zu sein. Seine Protagonistin Mary Pat – notabene ein von Lehane wirklich meisterhaft kreierter Charakter - ist das beste Beispiel dafür. Aufgewachsen in Southie, dem „weißen“ Wohnviertel, hält sie sich ganz selbstverständlich für etwas Besseres als ihre afroamerikanischen Mitbürger. Erst ihre persönliche Tragödie öffnet ihr die Augen für die Ungerechtigkeiten, die sie erfahren. Mary Pat begreift, dass auch sie daran mitschuldig ist und versucht, Abbitte zu leisten.

Es wäre toll, wenn dieses Buch möglichst viele Menschen für die Thematik sensibilisieren und ähnlich wachrütteln könnte – das Potenzial dazu hat es allemal. Ich persönlich könnte es mir auch gut als Schullektüre für ältere Jahrgänge vorstellen.

Fazit: Ein wichtiger, großartig geschriebener Roman, dessen Handlung unter die Haut geht und einen nur schwer loslässt – von mir fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Perfektes Lesevergnügen!

Die Affäre Alaska Sanders
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Im Sommer 2010 erreicht den Polizei-Sergeant Perry Gahalowood eine anonyme Nachricht, die sich auf einen seiner früheren Fälle bezieht. 1999 wurde in der friedlichen Kleinstadt Mount Pleasant eine junge ...

Im Sommer 2010 erreicht den Polizei-Sergeant Perry Gahalowood eine anonyme Nachricht, die sich auf einen seiner früheren Fälle bezieht. 1999 wurde in der friedlichen Kleinstadt Mount Pleasant eine junge Frau namens Alaska Sanders brutal ermordet. Gahalowood hat damals ermittelt, den vermeintlichen Mörder entlarvt und hinter Gitter gebracht. Doch nun lässt ihn der anonyme Hinweis daran zweifeln, dass der Richtige im Gefängnis sitzt. Zusammen mit seinem Freund, dem Schriftsteller Marcus Goldmann, nimmt er sich den Fall wieder vor. Die beiden Männer fördern neue Details ans Licht und stellen fest, dass 10 Jahre zuvor bei den Ermittlungen grundlegende Fehler begangen wurden ...

Was bin ich froh, dass mir dieses Buch in die Hände fiel! Ich kann es gar nicht verstehen, dass mir dieser Autor bis dato fast unbekannt war... Seinen Namen habe ich zwar öfters gehört, sogar eins seiner früheren Bücher zu Weihnachten bekommen, aber tatsächlich bisher nichts von ihm gelesen. Definitiv ein Fehler! „Die Affäre Alaska Sanders“ hat mich regelrecht umgehauen, sodass ich inzwischen in Joël Dicker-Fieber bin und mir gerade seine restlichen Werke besorge Ein absolut begnadeter Erzähler, der genau weiß, wie man eine packende Geschichte konstruiert, geschickt Hinweise einstreut, die Spannung aufbaut und bis zum Schluss aufrechterhält, interessante Charaktere entwirft und dem Leser ein tolles Leseerlebnis liefert! Zugegeben man muss seinen Schreibstil mögen, denn ich kann es mir vorstellen, dass vor allem die vielen Zeitsprünge in der Handlung, die offenbar eines der Markenzeichen von Dicker sind, so manchen von uns verwirren oder sogar nerven. Ich für meinen Teil fand diese Art des Erzählens grandios, zumal der Autor die Textpassagen immer mit Zeitangaben versieht, sodass man die Orientierung nicht verliert. Der Roman hat mich perfekt unterhalten und ich konnte ihn kaum aus der Hand legen. Ich habe definitiv einen neuen Lieblingsschriftsteller und freue mich schon sehr darauf, bald seine anderen Bücher zu lesen!

Fazit: Toll geschrieben und fesselnd, von mir eine klare Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 16.03.2023

Absolut fesselnd!

Du gehörst uns
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Von einem Augenblick auf den anderen gerät die Welt des Journalisten Pete Riley aus den Fugen: Vor seiner Haustür steht ein Mann, der behauptet, der leibliche Vater von Petes zweijährigem Sohn Theo zu ...

Von einem Augenblick auf den anderen gerät die Welt des Journalisten Pete Riley aus den Fugen: Vor seiner Haustür steht ein Mann, der behauptet, der leibliche Vater von Petes zweijährigem Sohn Theo zu sein. Tatsächlich sieht Theo dem Fremden, der sich als Miles Lambert vorstellt, verblüffend ähnlich! Offenbar wurden zwei Säuglinge nach der Geburt vertauscht, der biologische Sohn Petes David lebt bei Miles und seiner Ehefrau Lucy. Die Nachricht ist für Pete und seine Lebensgefährtin Maddie ein Schock, trotzdem versuchen sie sich mit der Situation so gut es geht zu arrangieren. Sie sind erleichtert, weil sich Lamberts sehr freundlich zeigen und keinen Kindertausch fordern. Statt dessen geben sie vor, nach einer Kompromisslösung zu suchen, die alle Beteiligten zufriedenstellen würde. Doch schon bald stellt es sich heraus, dass der so charmante Miles ein falsches Spiel spielt. Für Pete und Maddie geht der Alptraum jetzt erst richtig los...

Es war mein erstes Buch von J P Delaney und gleich ein Volltreffer! Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und ich konnte den Roman kaum aus der Hand legen. Er bietet genau das, was mir bei einem Psychothriller wichtig ist: einen originellen Plot, glaubwürdige, vielschichtige Charaktere, spannende Handlung und überraschende Wendungen. Da ich selber Mutter bin, konnte ich mich gut in die Figuren hineinversetzen, ich litt förmlich mit Pete und konnte seine Verzweiflung und seine Ohnmacht gut nachvollziehen. Für mich definitiv ein Buch zum Mitfiebern!

Ich bin schon sehr gespannt auf die anderen Romane von J P Delaney – wenn sie ähnlich gut geschrieben sind, dann habe ich einen neuen Lieblingsautor gefunden

Fazit: Packend und raffiniert – ein Psychothriller, den man als Fan des Genres nicht verpassen sollte!