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Veröffentlicht am 15.08.2023

Platte, vorhersehbare Liebesgeschichte

Bauchschmerzen im Kopf
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›Bauchschmerzen im Kopf‹ ist der Debütroman von Doreen Wilde (aka dodipi). Ich selbst bin durch das schöne Cover und den interessanten Romannamen angezogen worden und kannte Doreen Wilde vorher nicht durch ...

Bauchschmerzen im Kopf‹ ist der Debütroman von Doreen Wilde (aka dodipi). Ich selbst bin durch das schöne Cover und den interessanten Romannamen angezogen worden und kannte Doreen Wilde vorher nicht durch Instagram. Leider muss ich sagen, dass mich der Roman so gar nicht abgeholt hat. Weder ist er mir im Kopf geblieben, noch kamen die vielen Emotionen, die der Roman versucht zu transportieren, im Bauch an.

Handlung
Der Roman dreht sich ganz um Mathilda – auch ›Matti‹ genannt, die sich ausgerechnet in einen der begehrtesten und beliebtesten Jungen ihrer Jahrgangsstufe verlieben muss: Kai. Doch Kai scheint von Mathilda kaum Notiz zu nehmen, bis diese sich an einem Abend gemeinsam mit ihrer besten Freundin Carla und ihrem besten Freund Henri entschließt zu einer der größten und aufregendsten Geburstagpartys im bekanntesten Club des Ortes zu gehen. Doch Mathilda kann ihr Glück kaum fassen, denn sie kommt an diesem Abend tatsächlich Kai näher… aber kann sich daraus mehr entwickeln? Nicht nur Mathildas Liebesleben wird dadurch erheblich auf den Kopf gestellt, auch ihre Beziehung zu ihren beiden besten Freunden, Carla und Henri, beginnt sich zu verändern und gleichzeitig versucht Mathilda – wie es eben üblich ist für eine heranwachsende Jugendliche – ihren Schulalltag sowie ihre Familie unter einen Hut zu bekommen.

Schreibstil
Doreen Wildes Schreibstil hat für mich leider keinerlei Emotionen transportiert, teilweise waren die Sätze verwirrend, der Sprachgebrauch eher platt und wenig einfallsreich.

Charaktere
Die Charaktere sind noch das, was ich am positivsten am Roman verzeichnen kann. Sie sind zwar sehr klischeehaft aufgezogen, besonders Kai ist der typische Draufgänger mit wenig Fein- und Taktgefühl, doch vor allem Henri und Matthi mochte ich als Duo gerne. Ihre Freundschaft versprüht einen echt positiven und harmonischen Vibe und ich mochte ihre gemeinsamen Rituale, die beide miteinander verbinden. Carlas Geheimnis (das kein wirkliches war) fand ich eher schwach und Mathildas Reaktionen manchmal unverständlich. Wir haben zwar sehr genau in ihr Chaos in Kopf und Bauch Einblick bekommen, jedoch konnte ich mit vielen ihrer Entscheidungen und Denkweisen einfach nichts anfangen.

Meine Meinung
Meiner Ansicht nach war der Roman ein Versuch, möglichst alle Charaktere auf irgendeine Art und Weise miteinander zu verknüpfen, indem möglichst viele aktuelle Themen eingeflochten werden, doch eben dadurch ist der Roman klischeehaft geblieben und hat wenig Tiefgang. Auch der Versuch eines spannenden Twists am Ende ist eher bei einem Versuch geblieben.
Mich hat der Roman leider nicht abgeholt, beim Lesen hat er mich eher gelangweilt. Aus diesem Grund kann ich das Buch eher nicht weiterempfehlen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.11.2022

Der Zauber der Weihnacht kam leider nicht auf… ❄

Maybe this year - Dieser eine Tag im Winter
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»Maybe this year – Dieser eine Tag im Winter« von Emily Bell konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Der Klappentext verspricht eine Liebesgeschichte voll von Romantik, Gefühl, Schicksal und einem ...

»Maybe this year – Dieser eine Tag im Winter« von Emily Bell konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Der Klappentext verspricht eine Liebesgeschichte voll von Romantik, Gefühl, Schicksal und einem winterlichen Weihnachtszauber – doch leider ist davon nur wenig zu spüren…

Die Geschichte handelt von Norah, einer passionierten Lehrerin mit viel Herz, welche an die große Liebe und das Schicksal glaubt. In einem früheren Italienurlaub traf sie auf Andrew und beide verliebten sich Hals über Kopf ineinander. Damals gaben sie sich das Versprechen, dass sie sich nach zehn Jahren an Heiligabend in Dublin wiedersehen würden, sofern beide noch single sind. Norah entscheidet sich ganz spontan gemeinsam mit ihrem besten Freund Joe nach Dublin zu reisen und ihr Glück zu versuchen, hat sie doch viel zu häufig immer wieder an Andrew und die schöne, gemeinsame Zeit aus der Vergangenheit gedacht. Doch wird auch Andrew auf Norah warten und kann eine Jugendliebe nach so langer Zeit überhaupt noch Bestand haben?

Die Vorstellung seine Jugendliebe nach einer solchen langen Zeit wiederzusehen und sich ganz neu ineinander zu verlieben, fand ich vielleicht nicht wirklich innovativ, jedoch sehr romantisch und genau darauf habe ich mich bei diesem Roman gefreut: Eine Geschichte, welche voller überraschender Wendungen steckt und bei der mein Herz berührt wird und ich die Liebe und Funken nur so spüren kann. (Tatsächlich gib es im Roman Wendungen, jedoch leider keine, die überraschend kamen.) Dazu noch das Setting im winterlichen Dublin, wo ich auf eine winterliche Atmosphäre gehofft habe, welche die Liebesgeschichten für mich noch viel romantischer hätte machen können. Leider fehlte mir gänzlich das Gefühl zwischen den jeweiligen Protagonisten. Schnell wird klar, dass das, was im Klappentext des Buches beschrieben wird, gar nicht der Hauptaspekt der Geschichte sein wird und Enttäuschung machte sich breit. Das ist leider auch mein größter Kritikpunkt. Die Geschichte hat mich weder gepackt, noch emotional berührt und hat sich einfach zu wenig darauf fokussiert, die Gefühle zwischen den Protagonisten ›echt‹ und ›lebendig‹ werden zu lassen.

Leider bin ich auch nicht so ganz mit der Hauptfigur Norah warmgeworden. Auch wenn ich mit Norah den Beruf teile, war sie für mich in sich ein gänzlicher Widerspruch: Einerseits folgt sie ihrem Herzen und glaubt an die wahre Liebe, andererseits ist sie total verkopft und zerdenkt jegliche Situationen und bleibt dabei auch noch ziemlich unreflektiert und irgendwie unerwachsen. Zu den anderen Figuren mag ich mich hier nicht äußern, das würde vielleicht etwas von der Geschichte vorwegnehmen.

Der Schreibstil hingegen ist flüssig und anschaulich. Der Roman lässt sich also gut von der Hand lesen. Aber leider fehlt die Romantik, die bei einem Liebesroman meiner Ansicht nach einfach aufkommen und beim Leser spürbar werden sollte. Auch ist der Roman total vergangenheitslastig, was ich besonders aus dem Grund schade fand, dass ich mich ja auf das winterliche Dublin der Gegenwart gefreut hatte.

Kurzum: Der Roman ist nicht das, was man erwartet hat, wenn man den Klappentext liest. Wer sich hier (so wie ich) eine herzerwärmende Liebesgeschichte in der Weihnachtszeit erhofft, wird hier leider enttäuscht werden. Für mich leider kein Buch, welches ich unbedingt weiterempfehlen würde.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Thriller mit gewöhnungsbedürftigem Schreibstil

Totenhaus
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›Totenhaus‹ ist der zweite Band der Totenfrau-Trilogie von Bernhard Aichner rund um die Bestatterin Brünhilde Blum. Nachdem ihr Mann bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist und Blum die Verantwortlichen ...

Totenhaus‹ ist der zweite Band der Totenfrau-Trilogie von Bernhard Aichner rund um die Bestatterin Brünhilde Blum. Nachdem ihr Mann bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist und Blum die Verantwortlichen sowie ihr niederträchtiges Motiv aufdeckt, bringt sie nach und nach alle der fünf Männer um. Keiner soll überleben. Die Bestatterin wird zur Mörderin – und dies ist der Teil, der von ihrer Flucht berichtet.

Handlung
Bei einer Exhumierung auf einem Innsbrucker Friedhof werden in einem Sarg zwei Köpfe und vier Beine gefunden. Schnell wird klar, dass nur eine Person als Täterin in Frage kommen kann: Die Bestatterin Blum, die die Toten damals eingebettet hat. Eine Mörderin befindet sich nun auf der Flucht und sie muss schweren Herzens ihre Kinder zu Hause zurücklassen. Ein Zufall führt sie mit Menschen zusammen, die ihr bei ihrer Flucht behilflich sind, die sie jedoch besser niemals kennengelernt hätte… Wird ihr die Flucht vor den Kriminalbeamten gelingen oder wird sie sich für ihre Taten vor der Polizei verantworten müssen?

Schreibstil
Der Schreibstil ist für meinen Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind kurz, Konversationen auf das Mindeste beschränkt, was zwar zu den Charakteren der Handlung passt, mir aber jedoch das Warmwerden mit den Figuren erheblich erschwert hat.

Charaktere
Die Protagonistin Blum hat mich gar nicht abgeholt. Sie handelt zwar total psychopathisch, jedoch zeichnet sich ihr Tötungsstil vielmehr durch ihre Impulsivität anstatt durch geistreiches Handeln und Spannung aus. Einzig Ingmar war mit als Charakter etwas unheimlich und demnach die Figur etwas interessant, da er durchgehend so liebevoll und aufopferungsvoll handelte, sein wahrer Charakter aber bis zum Schluss nicht ganz aufgedeckt wurde. Er bleibt ein Fragezeichen und damit zumindest ein kleiner Anlass zum Rätseln.

Meine Meinung
Ich habe das Buch nur schleppend lesen können. Mit Blum als Hauptcharakter werde ich einfach nicht warm, ihr Charakter ist zu kühl und unnahbar. Die Story platt, absolut keine Spannung – weder am Anfang noch am Ende. Der Schreibstil ist aber mein größter Kritikpunkt. Dieser hat mir so gar nicht gefallen und auch dazu geführt, dass ich das Buch nicht mit Freude gelesen habe. Ich fand den ersten Teil im Übrigen schon nicht berauschen, der zweite Teil war im Gegensatz zu dem ersten zwar ein stückweit besser, aber immer noch nicht gut. Schade, dass der dritte auch noch in meinem Regal steht und gelesen werden möchte…
Ich würde den Thriller nicht weiterempfehlen.

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