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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Solider Thriller

Der siebte Tod
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Dieses Buch hebt sich sehr angenehm von den üblichen Thrillern ab und zeichnet sich vor allem durch seinen originellen, lebhaften und ironischen Sprachstil aus. Es ist (größtenteils) aus der Perspektive ...

Dieses Buch hebt sich sehr angenehm von den üblichen Thrillern ab und zeichnet sich vor allem durch seinen originellen, lebhaften und ironischen Sprachstil aus. Es ist (größtenteils) aus der Perspektive des Serienmörders Joe geschrieben und bietet geniale Einblicke in den Kopf eines absolut von sich überzeugten Wahnsinnigen. Dabei macht die gleichzeitig erschreckende und humorige Erzählweise von Joe diesen geradezu sympathisch und man kann ihm nicht wirklich böse sein. Man erwischt sich sogar von Zeit zu Zeit dabei, wie man den Gedanken des Killers folgen kann und fragt sich dabei, ob man überhaupt will, dass er geschnappt wird?

Die Story klingt bereits sehr vielversprechend: Joe scheint ein netter Kerl zu sein, wenn auch ein wenig zurückgeblieben, aber das ist alles nur Fassade. Er füttert regelmäßig seine Fische, putzt tagsüber bei der Polizei und alle haben ihn gern, denn niemand weiß, dass sein Hobby das Ermorden von Frauen ist. Auch für seine Mutter ist er der gute Sohn und sie weiß nicht, dass er ihren Kaffee regelmäßig mit Rattengift würzt. Nun hat Joe bereits sechs Frauen auf dem Gewissen, doch die Zeitungen sprechen von sieben Toten. Ein Nachahmer ist aufgetaucht und Joe will ihn finden, um ihm auch die restlichen Morde anzuhängen. Es folgt ein unerbittliches Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem Mörder, der Polizei und einer skrupellosen Frau, die ebenfalls Dreck am Stecken hat."

Tatsächlich ist das Buch dann bereits von Anfang an so fesselnd, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Schreibstil ist unvergleichlich gut und packend, die Handlung nur teilweise vorhersehbar und der Schluss ist einfach großartig. Meine anfänglichen Zweifel, dass die Spannung durchgehend gehalten werden kann, waren völlig unbegründet, denn es wurde sogar noch besser - vor allem ab der Mitte, wo der Plot eine völlig überraschende Wendung nimmt. Ein rundum gelungenes Werk, absolut empfehlenswert, deshalb: Kaufen und SELBER LESEN !!!

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Sehr lesenswert

Blue Skies
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Geniale Charakterstudien, professionell, spannend und humorvoll in Szene gesetzt, treffen auf das dominante Kernthema, den Klimawandel und dessen Folgen. Hinzu kommt der allgegenwärtige Konsum von Alkohol, ...

Geniale Charakterstudien, professionell, spannend und humorvoll in Szene gesetzt, treffen auf das dominante Kernthema, den Klimawandel und dessen Folgen. Hinzu kommt der allgegenwärtige Konsum von Alkohol, der nicht selten als Katalysator an der Schwelle zur totalen Eskalation alles noch viel schlimmer macht, aber nie als Antagonist entlarvt wird. (Es ist halt, wie es ist!)

Eine kalifornische Familie, Vater Arzt, Mutter früher in der Praxis ihres Mannes, nun Pensionärin und Hausfrau, der Sohn, ein Nerd, studiert und erforscht Insekten (und auch gerne das weibliche Geschlecht) und die Tochter eine unstetige „Ich-weiß-nicht-wohin“, die am liebsten Influencerin wäre. Sie zieht mit ihrem Freund nach Florida, in das von seiner Mutter geerbte Strandhaus. Mutter, Sohn und Tochter sind die abwechslungsreichen Hauptperspektiven des Romans.

An beiden Orten erlebt die Familie nun die radikalen Konsequenzen des Klimakollaps und der ewigen Sauferei. Beides kommt in brutaler Direktheit und ungeschminkt auf die Familie nieder, garniert mit vielen interessanten Exkursen und Bekanntschaften.

Am Ende ein Buch, das ich hätte ewig weiterlesen können. Eine farbenfrohe Geschichte, garniert mit vielen neuen und alten Erkenntnissen, die bei Boyle — und das ist wirklich sehr gut —, nie mit dem erhobenen Zeigerfinger oder als narrativ getarnte Vorlesungsstunde daherkommen. Bravo!

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Tolles Buch

Nullzeit
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Sven ist ein Aussteiger, der nach seinem Jusstudium Deutschland verläßt und sich seit zehn Jahren in Lanzarote als Tauchlehrer betätigt. Er wird von einem ungleichen Paar für ein Heidengeld für zwei Wochen ...

Sven ist ein Aussteiger, der nach seinem Jusstudium Deutschland verläßt und sich seit zehn Jahren in Lanzarote als Tauchlehrer betätigt. Er wird von einem ungleichen Paar für ein Heidengeld für zwei Wochen exklusive als Tauchlehrer und Fremdenführer engagiert: Jola, einer zweitklassigen Schauspielerin von Vorabendserien, die sich auf die Rolle der Lotte Hass (der Frau des Meeresforschers Hans Hass) vorbereitet und Theo, einem unproduktiven Schriftsteller. Es kommt, wie es kommen muß, eine Dreiecksbeziehung bahnt sich an. Der ruhige Sven, der sich nie in die Angelegenheiten anderer einmischen will, kommt zusehends außer Tritt, wird ungewöhnlich emotionell und träumt von einem gemeinsamen Leben mit Jola. Als ich mich nach zwei Dritteln des Buches bereits zu fragen begann, wo denn das alles hinführen soll, entpuppt sich der Tauchgang Svens zu seinem 40. Geburtstag als professionell arrangierter Mordversuch.

Das Buch ist zum einen eine Ich-Erzählung Svens, aber immer wieder sind Jolas Tagebucheintragungen eingeschoben. Dieses Tagebuch spielt bei dem Mordversuch eine wichtige Rolle. Sven wollte dem typischen deutschen Leben (hasten, rennen, Geld verdienen, mit all seinen Widersprüchlichkeiten) entfliehen, wird von diesem aber wieder eingeholt. Vielleicht hätte er sich mit dem begnügen sollen, was er hat: seine Tauchschule, sein bescheidenes Einkommen, seine Freundin und Gefährtin Antje, an der nichts besonderes ist, die einfach immer da ist und in naiver Liebe an ihm hängt, bis sie von seinem Seitensprung erfährt und ihn verläßt. Der Text ist spannend, hängt in der Mitte etwas durch, steigert sich dann aber immer mehr zum großen Finale, das ich in dieser Weise nicht erwartet habe und das mich doch etwas überrascht hat.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Lokalkrimi

Der Kräuterheiler vom Tegernsee
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Anton ist ein Kräuterheiler am Tegernsee, der von seiner Enkelin Babette unterstützt wird. Als eine schwere Lungenkrankheit grassiert stellt sich heraus, dass Anton eine heilende Kräutermedizin hergestellt ...

Anton ist ein Kräuterheiler am Tegernsee, der von seiner Enkelin Babette unterstützt wird. Als eine schwere Lungenkrankheit grassiert stellt sich heraus, dass Anton eine heilende Kräutermedizin hergestellt hat. Dies ruft einen Pharmakonzern auf den Plan, der enormes Interesse an der Zusammensetzung der Kräutermedizin hat und sich nicht scheut auch mit viel Brutalität zu Werke zu gehen. Dies ruft die Hauptkommissarin Erna Salvermoser und ihren Mops Ganghofer auf den Plan. Gemeinsam versuchen sie das Verbrechen aufzuklären.

Birgit Mayrs Krimi kommt fast ohne Blut aus und besticht durch das eingestreute Kräuterwissen, dass Anton in schönster bayrischer Mundart dem Leser weitergibt. Dieses Buch ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Spannend und abwechslungsreich

Das barmherzige Fallbeil
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Mein erster Vargas und sicher auch nicht mein letzter. Dieser Kriminalroman enthält alle Elemente, die mich zum Buch (eBook) greifen lassen: Spannung, unerwartete Wendungen, falsche Fährten, Geschichte ...

Mein erster Vargas und sicher auch nicht mein letzter. Dieser Kriminalroman enthält alle Elemente, die mich zum Buch (eBook) greifen lassen: Spannung, unerwartete Wendungen, falsche Fährten, Geschichte in verträglicher Dosierung, interessante Charaktere mit ungewöhnlichen Vorgangsweisen wie die Kriminalisten und deren Gegenspieler, weit auseinanderliegende Schauplätze, die doch untrennbar miteinander in Verbindung stehen - kurz gesagt, alles was einen guten Kriminalroman für mich ausmacht.

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