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Veröffentlicht am 15.08.2023

Sehr coole Idee, aber ich habe auch Kritik

Shadow Land
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USA, 2169: Die Welt ist eine andere geworden. Ein Virus hat die Menschheit befallen und wenn es ausbricht, verwandelt sich sein Träger in eine mörderische Bestie. Nur, wer in der Stadt lebt, ist sicher. ...

USA, 2169: Die Welt ist eine andere geworden. Ein Virus hat die Menschheit befallen und wenn es ausbricht, verwandelt sich sein Träger in eine mörderische Bestie. Nur, wer in der Stadt lebt, ist sicher. Implantierte Chips meldet es, wenn das Virus kurz davor ist auszubrechen, sodass die Träger eliminiert werden können, bevor sie ein Massaker anrichten. Eine dieser Jägerinnen ist Kaia, deren Familie selbst von einer Gruppe von Mutanten umgebracht worden war. Als Kaia hinter die schützende Mauer geschickt wird, um einen Mutierten auszuschalten, entdeckt sie, dass sie von der Welt da draußen in Wirklichkeit keinen Schimmer hatte und vielleicht doch nicht alles so ist, wie man es ihnen in der Stadt erzählt hat.


Ich fand die Idee total interessant. Ich mag Endzeit-Romane und die Geschichte hier mit einem Virus, das klingt immer so herrlich bedrohlich, denn, einen Feind kann man bekämpfen, aber bei einem unsichtbaren Feind, ist das deutlich schwieriger, was es von Anfang an sehr spannend macht. Vor allem, dass jeder dieses Virus in sich trägt, aber niemand weiß, wann es ausbrechen wird – total interessant!

Kaia fand ich einerseits sympathisch – zum Beispiel wie sie mit dem alten Fischer umgeht, sich um Adam kümmert oder um ihren Wolf Shadow –, andererseits hatte ich aber auch meine Probleme mit ihr. In der Stadt hinterfragt sie sehr vieles, macht sich Gedanken und stellt Theorien auf. Sobald sie im Wald ist, macht sie das kaum noch. Da heißt es immer nur „das kann es nicht geben“ und „das kann nicht echt sein“. Da ging sie mir schon bald auf die Nerven. Dass sie da verwirrt ist, ist absolut nachvollziehbar, aber dafür, dass sie zuvor so viel hinterfragt, scheint ihre Fantasie bzw. ihre Fähigkeit um die Ecke zu denken, im Wald einfach plötzlich verschwunden zu sein. Auch scheint sie sobald sie im Wald ist auf einmal etwas schwer von Begriff zu sein, was in der Stadt nicht so war. Zudem wirkt sie manchmal wie ein bockiges kleines Kind auf mich.

Die Dialoge fand ich manchmal recht hölzern und ab und an auch die Wortwahl etwas arg eigen. Die Liebesgeschichte kam für mich aus dem Nichts und war für mich leider alles andere als glaubwürdig. Das ging viel zu schnell und wurde nicht mit Gefühlen unterfüttert. Als hätte es auf einer To-do-Liste gestanden und sollte einfach schnell abgehakt werden, damit es „drin“ ist.

Allgemein ging mir in diesem Buch einiges zu schnell, gerade auch das Ende kam recht schnell. Den Epilog fand ich merkwürdig.


Fazit: Die Idee fand ich mega. Auch was letztlich herauskam fand ich richtig, richtig toll. Der Weg dahin war aber nicht immer einfach. Teilweise mochte ich die Protagonistin sehr gern, manchmal agierte sie aber komplett gegensätzlich zu dem, wie sie zuvor agiert hatte, was es mir schwer machte. In der Stadt hinterfragt sie vieles und macht sich Gedanken, im Wald ist davon praktisch nichts mehr übrig und sie stellt sich komplett quer, als es darum geht, zu verstehen, was da geschieht. Auch benahm sie sich manchmal ganz plötzlich wie ein bockiges kleines Kind.
Die Liebesgeschichte kam für mich aus dem Nichts und war mir zu wenig mit Gefühlen unterfüttert. Das war alles extrem abrupt und ich konnte sie nicht fühlen.
Zudem empfand ich einige Dialoge als recht hölzern und das Ende kam mir zu schnell.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne. Ich fand die Idee wie gesagt sehr gut, aber hatte meine Probleme mit der Umsetzung.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Tolle Idee, aber für die Umsetzung habe ich Kritik

Countdown. Der letzte Widerstand
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Es ist der letzte Schultag vor den Ferien, alle Schüler freuen sich bereits auf sechs Wochen Freiheit, als etwas Merkwürdiges passiert. Plötzlich scheinen alle elektronischen Geräte durchzudrehen, manche ...

Es ist der letzte Schultag vor den Ferien, alle Schüler freuen sich bereits auf sechs Wochen Freiheit, als etwas Merkwürdiges passiert. Plötzlich scheinen alle elektronischen Geräte durchzudrehen, manche Handys fangen sogar Feuer! Die Schüler werden beruhigt, das würde schon alles wieder, es sei bloß ein vorrübergehender Stromausfall, sie sollen nach Hause gehen. Das Problem: Es wird eben nicht alles wieder.

Wie lebt es sich in einer Welt ohne Strom? Ohne die Annähmlichkeiten, die wir alle gewohnt und die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind? Und was, wenn du dir gerade ein neues Leben aufgebaut hast, in dieser neuen Realität, und dann eine Entdeckung machst, die alles wieder auf den Kopf stellen könnte?


Ich fand die Idee mega. Allgemein mag ich Endzeit-Literatur. Denn seien wir mal ehrlich, wer von uns käme ohne Elektrizität noch klar? Manche haben vielleicht noch Eltern oder Großeltern, die sich an die Zeiten noch erinnern können, als alles von Hand gemacht werden musste, aber meine Generation und alle nachfolgenden, sind es gewohnt einfach einen Schalter umzulegen oder einen Stecker in die Steckdose zu stecken.

Das Buch beginnt erst ziemlich spannend, macht dann einen Zeitsprung in die Vergangenheit und wir erfahren, was denn eigentlich überhaupt passiert ist. Schnell wird klar, dass die Erklärung, die den Schülern vorgesetzt wird, nicht stimmen kann. Ein Stromausfall lässt keine Handys explodieren. Außerdem fährt auch kein Auto mehr, kein Bus. Wie sollten die davon betroffen sein?
Bereits recht früh wird deutlich, dass dieses Ereignis die Gesellschaft auf den Kopf stellt. Wer früher reich war, sitzt jetzt auf einem Haufen Geld auf der Bank, an das keiner mehr dran kommt, und das eh wertlos geworden ist. Die teure Technik hilft auch niemandem mehr. Ab jetzt zählen „echte“ Fähigkeiten.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Ben – der an der Schule immer als seltsam galt, unter anderem auch deswegen, weil seine Familie als komisch bis verrückt angesehen wurde –, der schon sie ihrer Gründung in der Containersiedlung lebt und Lena – deren ehemals reiche Familie frisch dort einzieht – erzählt. Beide kennen sich aus der Schule, verkehrten aber nicht in den gleichen Kreisen. Doch jetzt ist sowieso alles anders.

Ben macht bei einem Erkundungstrip eine merkwürdige Entdeckung, der viele Vermutungen und viel Angst folgen und die das Potenzial hat, alles zu verändern. Er forscht nach und Lena hilft ihm dabei. Doch die beiden legen sich mit mächtigen und gefährlichen Gegnern an.


Fazit: Ich fand die Idee mega. Und ich hätte das Buch auch deutlich lieber gemocht, wenn es mehr um diese Anfangsphase des „Stromausfalls“ gegangen wäre. Wie geht Bens Familie damit um? Wie Lenas? Wie entwickelt sich das Dorf? Wann wird den Leuten klar, dass keine Hilfe „von oben“ kommen und alles eben nicht bald wieder okay und wie früher sein wird? Das hätte mich interessiert. Leider nimmt das Buch aber dann eine Wendung, die mir mehr und mehr zu konstruiert wirkte. Auch die beiden Protagonisten blieben mir zu distanziert und teilweise zu jung.

Ich hatte ein etwas anderes Buch erwartet. Ich fand es nicht schlecht, aber so richtig packen konnte es mich leider auch nicht. Von mir bekommt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Wunderschönes Setting, aber für die Story habe ich Kritik

Of Thunder and Rain (Färöer-Reihe 1)
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Lina lebt schon ihr ganzes Leben auf den Färöer Inseln und beinahe genauso lang, träumt sie davon zu flüchten. Doch seit dem Tod ihrer Mutter ist ihr Vater ein depressives Wrack und Lina traut sich nicht, ...

Lina lebt schon ihr ganzes Leben auf den Färöer Inseln und beinahe genauso lang, träumt sie davon zu flüchten. Doch seit dem Tod ihrer Mutter ist ihr Vater ein depressives Wrack und Lina traut sich nicht, ihn sich selbst zu überlassen. Also vermietet sie stattdessen einen umgebauten Schuppen als Bed & Breakfast. Ihr aktueller Gast ist Louay, ein Schriftsteller, der schon diverse erfolgreiche Liebesromane geschrieben hat – aber alle unter einem Pseudonym. Jetzt will er endlich ein Buch schreiben, auf dessen Cover sein Name stehen soll – das Problem: ihm fällt absolut nichts ein.
Beide merken schnell, dass da etwas zwischen ihnen ist, aber wie soll das auf Dauer funktionieren? Lina kann nicht weg und Louay lebt in Kopenhagen.


Das Setting ist wirklich mega. Man kann die Inseln und die Landschaft richtig vor dem inneren Auge sehen. Einerseits ist es eine liebevolle Beschreibung, andererseits aber auch eine realistische. Das Wetter ändert schlagartig seine Meinung und nicht alles, was hübsch aussieht, ist auch ungefährlich. Mir gefiel auch die Einbindung von lokaler Folklore.

Lina und Louay waren mir nicht unsympathisch, aber das zwischen ihnen entwickelt sich extrem langsam – mir war das zu langsam. Lina leidet unter ihrem antriebslosen, depressiven Vater, der ihr, wenn, er mit ihr spricht, nur mit Vorwürfen kommt, während sie alles gibt, um sie über Wasser zu halten. Louay hat mit Rassismus zu kämpfen und Vorurteilen. Würde die Zielgruppe seiner Romane diese noch kaufen, wenn sie wüsste, dass er sie geschrieben hat? Jemand mit Migrationshintergrund, der weder weiß noch eine Frau ist? Er will etwas Eigenes erreichen, etwas, auf dem sein Name steht und etwas, mit dem seine Familie ebenso angeben kann, wie mit den Erfolgen seiner Geschwister.

Die Kämpfe, die beide auszufechten haben, werden zwar gut dargestellt, aber mir fehlte da oft die Konfrontation. Warum geigt Lina ihrem Vater nicht mal die Meinung? Warum sucht sie für ihn keine Hilfe? Louay ist inspirationslos und wälzt sich im Selbstmitleid. Ja, eine Schreibblockade ist nicht ohne, aber trotzdem. Über allem lag diese ewige Melancholie.

Die Wendung fand ich wenig überraschend, ich hatte mir schon gedacht, dass das passiert, aber nicht, was dahintersteckte, das war schon heftig. Leider reagierte Louay genau so, wie ich es befürchtet hatte, aber wie es danach weitergeht, mochte ich.

Ich hatte massive Probleme damit, die Liebesgeschichte zwischen Louay und Lina zu glauben. Ich habe sie leider nicht gefühlt.

Was mir ebenfalls Probleme gemacht hat, war, wie mit den Problemen der Protagonisten umgegangen wurde. Sie wurden ganz lange einfach als „gegeben“ hingestellt und bei der eigentlichen Aufarbeitung ist man nicht dabei. Das fand ich echt schade. Gerade das mag ich bei Romanen, dabei zu sein, wie Protagonisten ihre Probleme angehen und sich entwickeln.


Fazit: Ich fand das Setting wirklich mega, aber mit den Protagonisten hatte ich meine Probleme. Sie waren mir nicht unsympathisch, aber wirkten auf mich oft antriebslos. Die Liebesgeschichte entwickelt sich extrem langsam – mir war das viel zu langsam – und alles unter diesem ewigen Schleier der Melancholie.
Einiges war in meinen Augen vorhersehbar, was nicht zwingend etwas Schlechtes ist, ich fand es nur schade, dass die Protagonisten genau so handelten, wie ich es erwartete und mich da nicht überraschten. Das eigentliche in Angriff nehmen ihrer Probleme geschieht größtenteils hinter den Kulissen.

Ich fand Setting und Thema wirklich interessant, aber mit der Umsetzung hatte ich meine Schwierigkeiten. Ich fand das Buch nicht schlecht, aber es konnte mich auch nicht vollkommen von sich überzeugen. Von mir bekommt es 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Alkohol und Hexerei sollte man wirklich nicht mischen ...

Ex Hex
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Vor neun Jahren brach Rhys Vivi das Herz. Unter dem Einfluss von zu viel Wodka und Liebeskummer verfluchte sie ihn – im Scherz. Dummerweise stellt sich dieser Fluch jetzt aber bei Rhys Rückkehr nach Graves ...

Vor neun Jahren brach Rhys Vivi das Herz. Unter dem Einfluss von zu viel Wodka und Liebeskummer verfluchte sie ihn – im Scherz. Dummerweise stellt sich dieser Fluch jetzt aber bei Rhys Rückkehr nach Graves Glen als sehr real und wirksam heraus. Das ganze Städtchen ist in Gefahr und um den Fluch zu brechen, müssen Rhys und Vivi zusammenarbeiten – was deutlich einfacher wäre, wenn ihnen nicht die wieder aufflammenden Gefühle in die Quere kämen.


Das Buch ist einerseits mega witzig, gerade am Anfang, als Vivi Rhys verflucht und der Fluch dann langsam aber sicher seine Blüten treibt, die teilweise recht kurios ausfallen. Zum Beispiel fängt die Katze von Vivis Cousine plötzlich an zu sprechen und verlangt pausenlos lautstark nach Leckerli (Der Kater ist echt soooo witzig, vor allem im Hörbuch, wobei die weibliche Sprecherin ihn für mein Empfinden besser hinbekommt).
Andererseits zieht es sich stellenweise aber auch und ich fand die Wortwahl nicht immer besonders gelungen, wenn es um die expliziten Szenen ging – oder die Gedanken daran.

Mir waren beide Vivi und Rhys sympathisch, obwohl ich absolut verstehen kann, warum Vivi ihn verflucht hat. Das war echt verdient! Der Rhys von heute ist aber ein anderer und man kann ihn irgendwie einfach nicht nicht mögen, wenn er Vivi so anschmachtet.

Ich mochte auch die Nebencharaktere, vor allem Vivis Familie sehr gern. Wie gesagt, der Kater ist mein Liebling. Was ich allerdings etwas schade fand, war, dass Rhys Vater zwar ab und an in Aktion trat, dieser Handlungsstrang für mich aber irgendwie im Sande verlief und nicht wirklich abgeschlossen wurde.

Zwischendrin fühlte es sich für mich an, als wäre der rote Faden vor lauter Liebesgeschichte und expliziter Szenen verloren gegangen. Als er aber wiedergefunden wurde, fand ich die Erklärung für den ausufernden Fluch sehr interessant. Leider kam dazu aber später nichts mehr. Ich hätte mir gewünscht, dass das zu im Stadtbild sichtbaren Konsequenzen geführt hätte.

Die Wendung war leider nicht meins. Das führte bei mir zu sehr vielen „Hä???“‘s und ich konnte absolut nicht verstehen, was das sollte. Das machte für mich keinen Sinn und wirkte eher wie Zeitschinderei.


Fazit: Ich fand das Buch gut – es hat mich einerseits sehr zum Lachen gebracht, andererseits aber auch nicht über meine Kritikpunkte hinwegtäuschen können. Ich habe das Buch halb gelesen und halb als Hörbuch gehört und fand das Hörbuch persönlich etwas angenehmer, weil der Witz noch besser rauskam – gerade auch in Bezug auf den Kater, den ich ja sehr mochte. Allerdings fehlte mir beim männlichen Sprecher ein bisschen das Gefühl. Ich fand ihn gut, aber er variierte nicht so viel in der Art, die Charaktere zu sprechen, wie die weibliche Sprecherin.

Insgesamt bekommt das Buch von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Sehr sensibler Umgang mit einem wichtigen Thema aber auch sehr langatmig

When the Stars Align
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Lola leidet unter Zwangsstörungen. Sie verlässt kaum jemals ihre Wohnung, nur wenn sie muss. Doch eine Kündigung wegen Eigenbedarfs stellt ihre Welt auf den Kopf. Sie braucht dringend eine neue Bleibe ...

Lola leidet unter Zwangsstörungen. Sie verlässt kaum jemals ihre Wohnung, nur wenn sie muss. Doch eine Kündigung wegen Eigenbedarfs stellt ihre Welt auf den Kopf. Sie braucht dringend eine neue Bleibe und muss schließlich zähneknirschend in einer WG einziehen. Lola wird aber noch mehr aus ihrer Komfortzone geschupst, als ihr Massagen verschrieben werden. Ihr Masseur, Felix, gibt ihr Rätsel auf und doch fühlt sich Lola zu ihm hingezogen, auch wenn sie nie sicher weiß, welcher Felix er eigentlich gerade ist.


Ich fand es toll, wie Lolas Zwangsstörung beschrieben wurde, das geschah sehr einfühlsam und nachvollziehbar. Ebenso wie bei ihren Gedankenspiralen. Manchmal konnte man Lolas Verhalten trotzdem nicht nachvollziehen, aber das kann man eben auch schlecht, wenn man selbst nicht durchgemacht hat, was sie durchgemacht hat. Bei manchen Themen wirkt ihre Reaktion übertrieben, bei manch anderen reagiert sie gefühlt zu passiv, aber das hat mich nicht von ihr entfernt, eher im Gegenteil, das brachte mich zum Nachdenken, warum sie wohl genau so reagiert hat.

Bei Felix war das schon schwieriger. Man lernt so viele verschiedene Varianten von Felix kennen, so vieles scheint bei ihm nicht so richtig zusammenzupassen. Manchmal scheint er Lola wie niemand sonst zu verstehen, dann wieder weigert er sich über seine eigenen verletzten Gefühle hinaus auch Lolas Beweggründe zu verstehen. Klar ist das menschlich, aber es machte es für mich unheimlich schwer, ihn zu fühlen oder einzuordnen.

Der erste Teil des Buches zieht sich ziemlich lange hin. Es dauert sehr lang, bis Lola Felix überhaupt kennenlernt. Man lernt dadurch Lola besser kennen, aber mir passierte über zu lange Strecken zu wenig.

Die Liebesgeschichte kam für mich dafür zu abrupt. Mir fehlte da ein Zwischenschritt. Ich konnte die Liebesgeschichte leider auch nicht fühlen.

Mir wurde es am Ende auch stellenweise etwas zu dramatisch. Felix Reaktion konnte ich bei der Wendung leider nicht nachvollziehen. Das kam für mich aus heiterem Himmel und von null auf hundert.


Fazit: Einerseits fand ich es toll, wie im Buch mit Lolas Zwangsstörungen und ihrem Trauma umgegangen wurde, das geschah sehr einfühlsam. Dafür hatte ich aber massive Probleme mit Felix und der Liebesgeschichte an sich. Der erste Teil, bevor Lola Felix kennenlernt, zog sich für mich zu sehr. Und die Wendung war mir zu abrupt dramatisch.

Insgesamt fand ich das Buch aber gut, es bekommt von mir 3 Sterne.

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