„Es riecht nach Abenteuer.“
Lenny Hunter – Die magische Sanduhr (Bd.1)„Lenny Hunter – Die magische Sanduhr“ ist ein wunderschön gestaltetes Abenteuerbuch mit interaktiven Elementen, das viele Kinder sicherlich begeistern wird.
Die „Mystery Crew“ besteht aus dem Waschbären ...
„Lenny Hunter – Die magische Sanduhr“ ist ein wunderschön gestaltetes Abenteuerbuch mit interaktiven Elementen, das viele Kinder sicherlich begeistern wird.
Die „Mystery Crew“ besteht aus dem Waschbären Lenny, dem Maulwurf Marvin und der Hamsterin Cleo. Sie erhalten von Lennys Opa Romulus den Auftrag, ein mystisches Artefakt vor dem Schurkenteam „Rote Pfote“ zu beschützen. Die magische Sanduhr ermöglicht Zeitreisen, weshalb sie in den falschen Händen großes Unheil anrichten kann. In diesem Fall möchte die „gefährlichste Verbrecherbande der Welt“ Oma Wuff aus dem Gefängnis befreien. Dafür haben sie einen Plappagei entführt, der den Aufenthaltsort der Sanduhr kennt. Die Mystrey Crew setzt jedoch alles daran, um diesen bösen Plan zu vereiteln.
In der Beschreibung steht, dass es sich um ein Buch für Kinder ab drei Jahren handelt. Ich denke jedoch, dass es eher für 5- bis 7-Jährige geeignet ist. Die Themen Verbrecherjagd und Schatzsuche ganz im Sinne von „Indiana Jones“ sind meiner Meinung nach für die ganz Kleinen etwas zu komplex, zumal das Buch regelrecht von einer Actionszene zur nächsten hastet. Sicherlich werden sie auch einige Jokes nicht wirklich nachvollziehen können. Außerdem ist der Text ziemlich lang und die wenigsten werden mit drei Jahren genug Geduld dafür aufbringen können.
Die Geschichte bietet jedoch eine gute Mischung aus Geheimnissen und Abenteuern. Die Kinder können mitfiebern, ohne dass es je zu spannend wird. Im Grunde wird jedes Problem beinahe augenblicklich gelöst. Das ist für Grundschüler wahrscheinlich zu langweilig, für Jüngere aber genau richtig. Die Schurken werden auch nicht zu böse dargestellt und es gibt keinerlei Gewaltszenen oder verbale Entgleisungen.
Das Beste an dem Buch ist allerdings die großartige Gestaltung. Die farbigen Zeichnungen auf jeder Seite sind detailreich, farbenfroh und stellen die einzelnen Charaktere und Landschaften unverkitscht natürlich dar. Einzelne großformatige Abbildungen – etwa vom Arbeitszimmer – sind regelrechte Wimmelbilder, auf denen es zahlreichen Dinge zu entdecken gibt.
Toll sind des Weiteren die zwei interaktiven Elemente im Buch. So befindet sich auf einer Seite das Notizbuch von Romulus, in dem man tatsächlich herumblättern und sich über die Sanduhr und die Plappageien informieren kann. Ein nettes Gimmick ist auch die Wasserfall-Klappe, hinter der sich eine geheime Höhle verbirgt.
Besonders gefallen mir die collagenhaften Einband-Innenseiten. Es handelt sich um eine Art Pinnwand mit Steckbriefen, Zeitungsausschnitten, Fotos, Notizzetteln, einem unterschriebenen Eid und einer Karte. Durch diese Vielzahl an Textsorten erhält man einen lebendigen Einblick in das Leben der alten Mystery Crew und deren Fall rund um den Mammutgrizzly. Zudem lernen wir die „Rote Pfote“ kennen.
An sich ist die Geschichte wirklich niedlich und es gibt viele witzige Ideen – wie zum Beispiel Rusty, das sprechende Flugzeug, oder die Steckbriefe der Bösewichte. So gibt es die Katze Ka-Tze, die Karate und Blockflöte kann. Ich finde es jedoch sehr schade, dass die Charaktere der Mystrey Crew selbst kaum näher vorgestellt werden. Man bekommt fast den Eindruck, als würde der Autor voraussetzen, dass die drei Helden dem Leser bereits aus anderen Büchern bekannt sind. Zumindest bei mir ist das nicht der Fall. Überhaupt hätte man etwas Tempo aus der Geschichte nehmen und dafür mehr Zeit in die einzelnen Charaktere und deren Beziehung zueinander stecken können. Das kommt für mich leider zu kurz.
Insgesamt handelt es sich bei diesem Buch jedoch um ein gelungenes Abenteuer, mit dem Vorschüler ihre Freude haben werden.