In einem ruhigen und erzählerischen Schreibstil schreibt die Autorin ihre Erinnerungen über ihre Kindheit und Jugend. Ihre Erlebnisse in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Auschwitz, in die sie ...
In einem ruhigen und erzählerischen Schreibstil schreibt die Autorin ihre Erinnerungen über ihre Kindheit und Jugend. Ihre Erlebnisse in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Auschwitz, in die sie mit 14 Jahren deportiert wurde, ließen mich als Leser erschaudern. Ebenso wie die Tatsache, dass allein ihre narzisstische Mutter dieses zu verantworten hatte.
Dieses Buch der Erinnerungen von Cordela Edvardson (1926-2012) ist eine erschreckende Biografie und keine leichte Kost. Umso bewundernswerter ist es, dass sie als Überlebende noch die Kraft für ein einigermaßen normales Leben aufbringen konnte. 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Der leitende Kriminalermittler Ben Neven, glücklich verheiratet und Vater einer Tochter, ist einer von den Guten. Er gehört zu den Beamten, die gegen Kinderprostitution vorgehen. Doch was niemand weiß, ...
Der leitende Kriminalermittler Ben Neven, glücklich verheiratet und Vater einer Tochter, ist einer von den Guten. Er gehört zu den Beamten, die gegen Kinderprostitution vorgehen. Doch was niemand weiß, er ist selber pädophil. Einmal pro Woche fährt er von Wiesbaden nach Dortmund, um dort durch den 13jährigen Adrian seine Neigung auszuleben. Ben gerät immer mehr in eine schier ausweglose Situation.
Adrian, der von seinem Vater dazu gezwungen wird, Männern gegen Entgelt gefällig zu sein, freundet sich mit der 14jährigen Vera an, die nichts von seinen Aktivitäten ahnt. Wird sie ihm helfen können, ein normales Leben führen zu können?
Dieser Roman ist wahrlich keine leichte Kost. Er beschreibt tiefe menschliche Abgründe, die mich sprachlos machten. Und er ist ohne das berühmte Happy End. Es ist eine düstere Geschichte, in der Ben Neven im Mittelpunkt steht. Der sachliche Schreibstil ist dem Inhalt des Buches sehr gut angepasst.
5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Im Jahr 1964, 19 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges, leben sie unerkannt unter uns. Als unsere Nachbarn, Ärzte, Lehrer, Apotheker haben sie Karriere gemacht. Es sind die Nazis, die in den Vernichtungslagern ...
Im Jahr 1964, 19 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges, leben sie unerkannt unter uns. Als unsere Nachbarn, Ärzte, Lehrer, Apotheker haben sie Karriere gemacht. Es sind die Nazis, die in den Vernichtungslagern das Sagen hatten und den Tod von Millionen Inhaftierten befahlen. So auch Erich Straffer, ehemaliger SS Gruppenführer und SS General, der brutal und skrupellos an den Massenhinrichtungen beteiligt war. Jetzt arbeitet er als schlecht bezahlter Nachtwächter und beaufsichtigt dunkle Fabrikhallen. Ängstlich versucht er unerkannt zu bleiben, denn er weiß, dass er bestraft gehört. Als ihm ausgerechnet Reuben Horovitz, ein Jude aus Tel Aviv, der auf der Suche nach den Mördern seines Onkels ist, als Kollege zugeteilt wird, glaubt Straffer, dass nun mit ihm abgerechnet werden soll.
Dieser Roman ist keine leichte Kost. So beschreibt er unter anderem, wie es möglich war, dass die Verbrecher der Nazizeit auch nach dem Krieg in gehobenen Positionen wieder Fuß fassen und ihre Vergangenheit abschütteln konnten. Bundeskanzler Konrad Adenauer rechtfertigte die Übernahme von Beamten der Nazizeit mit folgenden Worten „ Man schüttet kein dreckiges Wasser aus, wenn man kein reines hat“ (Zitat).
Erich Straffer ist eine fiktive Person, die immer wieder in die Vergangenheit eintaucht. Historische Personen und Begebenheiten sind gekonnt in die Handlung mit eingeflochten und so hatte ich manchmal den Eindruck, dass es sich bei dem Protagonisten um eine reale Person handele. Wolfgang Wissler führt mit einem flüssigen Schreibstil durch diesen beklemmenden Roman.
Mein Fazit:
Dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter, denn es beschreibt ein Stück deutscher Geschichte - brutal und schonungslos. Gerne empfehle ich es weiter und vergebe 5 Sterne.
Mit seinem Fallschirm kann sich der britische Soldat Dave nach dem Abschuss seines Flugzeuges in das Wattenmeer retten. Eine alte Frau kommt ihm zu Hilfe und bringt ihn in ein Versteck auf der Hallig Südfall. ...
Mit seinem Fallschirm kann sich der britische Soldat Dave nach dem Abschuss seines Flugzeuges in das Wattenmeer retten. Eine alte Frau kommt ihm zu Hilfe und bringt ihn in ein Versteck auf der Hallig Südfall. Obwohl er hier das Ende des Krieges in Ruhe abwarten könnte, will er doch schnellstmöglich zurück nach England. Es ist ein weiter und gefährlicher Weg.
Wie schon in seinen Büchern „Kronsnest“ und „Habichtland“ besticht Florian Knöppler auch in diesem Buch durch seine ruhige und einfühlsame Schreibweise. Die Personen, die Dave bei seiner Flucht begegnen sind eindrucksvoll und authentisch gezeichnet, und der Leser erfährt von ihren Schicksalen. Dadurch lassen sich ihre Handlungen nachvollziehen.
Dieser menschlich sehr berührende Roman mit seinen sympathischen Charakteren hat mich sehr beeindruckt. Sehr gerne empfehle ich ihn weiter und vergebe 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Die 26jährig Hanna findet im Jahr 1939, ein halbes Jahr nach dem Tod ihres Vaters, ihre Mutter erhängt auf dem Dachboden des elterlichen Hauses. Da sie den elterlichen Hof alleine nicht unterhalten kann, ...
Die 26jährig Hanna findet im Jahr 1939, ein halbes Jahr nach dem Tod ihres Vaters, ihre Mutter erhängt auf dem Dachboden des elterlichen Hauses. Da sie den elterlichen Hof alleine nicht unterhalten kann, verpachtet sie ihn und verdingt sich als Magd. Ausgebeutet und einsam wechselt sie immer wieder ihre Stellen. Als sie glaubt, endlich angekommen zu sein, beginnt der zweite Weltkrieg und ihr Überlebenskampf beginnt aufs Neue.
Mit einem feinfühlig geschriebenen flüssigen Erzählstil beschreibt Heinrich Thies die Geschichte Hannas in den Jahren 1939 bis 1991. Diese ist angelehnt an die Lebensgeschichte seiner Mutter. Auch wenn die Handlung zum Teil fiktiv ist, so sind die Eckdaten des Romans belegt.
Die Handlung ist aufreibend, tief dramatisch und für uns heute unvorstellbar. So war Hannas Leben geprägt von ununterbrochener Arbeit. Dieses hatte zur Folge, dass ihre Gesundheit dabei schließlich auf der Strecke blieb. Und doch hatte sie immer die Kraft, nach vorne zu sehen und weiterzumachen.
Der Autor hat das Leben seiner Mutter authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Etliche Personen und Ereignisse, vor allem während des Krieges, hat es wirklich gegeben, auch wenn die Namen verändert wurden. Dieses wird vom Verfasser im Nachwort des Buches verständlich beschrieben.
Mein Fazit:
Ein überaus lesenswerter Roman, der mich tief berührt hat und nachdenklich zurück lässt. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.