Dieser Roman erzählt die Geschichte einer ganz besonderen Kamera, nämlich der Leica. Im Jahr 1914 entwickelt der Feinmechaniker Oskar Barnack eine Kamera, die handlich ist und nicht in einem großen Holzkasten ...
Dieser Roman erzählt die Geschichte einer ganz besonderen Kamera, nämlich der Leica. Im Jahr 1914 entwickelt der Feinmechaniker Oskar Barnack eine Kamera, die handlich ist und nicht in einem großen Holzkasten steckt. Ernst Leitz erkennt die Möglichkeiten, die in dieser Entwicklung stecken und beginnt die Produktion, auch wenn er sich gegen Widerstände durchsetzen muss. Seine Tochter Elsie wäre eine fähige Nachfolgerin, doch sie muss zurückstehen, denn ihre Brüder sollen die Nachfolge antreten. Aber dann droht die Enteignung durch die Nazis und Elsie kämpft dagegen an. Dana und Milan Gabriel leiden auch unter den Repressalien und haben dank der Leica neue Möglichkeiten.
Mir gefällt die Art, in der uns die Autorin Sandra Lüpkes von einer Revolution in der Fotografie erzählt und sie mit dem Zeitgeschehen verknüpft. Viele der Personen in dieser Geschichte sind real, einige fiktiv. Im Nachwort erfahren wir zusätzlich viel Wissenswertes.
Diese Personen sind alle sehr gut und lebendig ausgearbeitet, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.
Mir hat diese interessante und fesselnde Familien- und Firmengeschichte rund um die Leica gut gefallen, daher kann ich den Roman nur empfehlen.
Der sagenhafte „Ekke Nekkepenn“ geht um und lässt auf seinen Raubzügen wertvolle Antiquitäten mitgehen. Andere Wertgegenstände interessieren ihn aber nicht. Was auf Sylt begonnen hatte, ist nach Ostfriesland ...
Der sagenhafte „Ekke Nekkepenn“ geht um und lässt auf seinen Raubzügen wertvolle Antiquitäten mitgehen. Andere Wertgegenstände interessieren ihn aber nicht. Was auf Sylt begonnen hatte, ist nach Ostfriesland gekommen und daher übernimmt die Kripo Emden die Ermittlungen. Der Dieb überwindet Sicherheitssysteme ohne Spuren zu hinterlassen, hinterlässt aber seltsame Fußspuren. Einmal nur wurde er gesichtet und hat der alten Frau so einen fürchterlichen Schrecken eingejagt, dass sie am Herzinfarkt verstarb. Unter einem Schrank in der Villa des Schlagersängers Jürgen Horle findet der Forensiker Dr. Philipp Schorlau nach einem Raub eine alte römische Goldmünze, die zu einer wichtigen Spur wird. Doch dann gibt es einen Toten.
Dies ist der fünfzehnte Fall, in dem das Team um die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden die Ermittlungen führt. Auch dieser Krimi ist spannend und lässt sich gut und flüssig lesen.
Richard Faber und Rike Waatstedt sind verheiratet und haben inzwischen Fabers kleiner Sohn Benny zu sich genommen, was besonders Rikes Großvater Knut freut, der sich liebevoll um den Kleinen kümmert. So lässt sich Beruf und Familienleben gut unter einen Hut bringen. Aber auch Philipp Schorlau hat den Knirps ins Herz geschlossen. Da Philipp und seine Frau Silvia mit Richard und Rike befreundet sind, wird bei privaten Treffen gerne mal über Dienstliches gesprochen und Opa Knut hat schon des Öfteren einen Beitrag zur Lösung eines Falls geleistet. Auch wenn alle Polizisten des Emdener Teams mit Hochdruck arbeiten, so kommt doch ein entscheidender Hinweis von Tüütje, Fabers kleinem Sohn.
Es ist eine ganze Menge Ermittlungsarbeit erforderlich, um diesen Fall zu lösen. Am Ende wird es dann auch noch recht dramatisch. Doch so manche freudige Nachricht bringt dann auch die harten Männer dazu, ganz weich zu werden.
Es war wieder einmal ein unterhaltsamer und spannender Krimi um das Team der Kripo Emden.
In Palermo wird vor den Augen von David Keller ein Priester erschossen. Dann können Ermittler in Antwerpen drei Tonnen Kokain sicherstellen und in Zürich begeht ein Pilot Selbstmord. Man sollte meinen, ...
In Palermo wird vor den Augen von David Keller ein Priester erschossen. Dann können Ermittler in Antwerpen drei Tonnen Kokain sicherstellen und in Zürich begeht ein Pilot Selbstmord. Man sollte meinen, dass diese sehr unterschiedlichen Taten nichts miteinander zu tun haben. Doch weit gefehlt. Alles hängt mit dem Ex-Banker Walter Baumann zusammen, der überall seine Finger im Spiel hat, wo es um das große Geld geht. Doch Bundesermittler und Mafia-Experte David Keller ermittelt in der Sache und nach einigen bösen Überraschungen wird klar, dass eine internationale Verschwörung zu einer massiven Bedrohung wird.
Dieser Thriller von Matt Basanisi und Gerd Schneider wurde durch reale Ereignisse inspiriert. Die hohe Anzahl von Person, der Wechsel zwischen den Zeiten und Handlungsorten erfordern Aufmerksamkeit beim Lesen. Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen und die Geschichte ist spannend.
David Keller ist ein interessanter und sympathischer Charakter, der sich gerne in seine Fälle verbeißt. Doch dieser Fall ist schwierig, denn sowohl die Mafia als auch die südamerikanischen Narcos scheinen im Spiel zu sein. Walter Baumann ist ein gewiefter Gegenspieler, dem es egal ist, für wen er arbeitet, Hauptsache der Job ist lukrativ. Die Datenlage in der Schweiz über ihn ist unvollständig. Die unterschiedlichsten Organisationen wollen Baumann in die Finger kriegen. Aber auch David ist clever. Er hat internationale Kontakte, die er gerne beim Ermitteln nutzt. Doch dann wird er von jemandem verraten, von dem er es am wenigsten erwartet hätte. Die Verletzungen wiegen schwer, dennoch gönnt er sich nur eine kurze Verschnaufpause bis er den Kampf gegen das Verbrechen wieder aufnimmt. Die Rückendeckung seines Vorgesetzten Moser hat er und auf den italienischen Kollegen Monti kann sich David auch verlassen, denn seine Gegner sind macht- und geldgierig und darüber hinaus auch skrupellos.
Mich hat dieser spannende Thriller wirklich gepackt und ich bin schon sehr auf den Folgeband gespannt.
Nach dem Tod ihres Mannes kann Frida Tendeloo nicht mehr alleine leben und zieht in ein Pflegeheim. Mit dieser Veränderung in ihrem Leben kommen auch Erinnerungen hoch, die Frida sehr beschäftigen. Sie ...
Nach dem Tod ihres Mannes kann Frida Tendeloo nicht mehr alleine leben und zieht in ein Pflegeheim. Mit dieser Veränderung in ihrem Leben kommen auch Erinnerungen hoch, die Frida sehr beschäftigen. Sie denkt an ihren verheirateten Liebhaber Otto, mit dem sie ein Kind bekam, für das sie nie da sein durfte. Obwohl ihr Leben später in geordneten Bahnen verlief, waren da immer Trauer und Zorn. Ihr Geheimnis hat sie nie jemanden anvertraut, auch ihrem Mann nicht. Doch nun hat sie den Mut, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.
Dies ist ein sehr berührender Roman, der authentisch die Werte und Regeln der damaligen Zeit beleuchtet. Da ich selbst in der Zeit aufgewachsen bin, kenne ich auch diese Enge, in der die Regeln der Kirche, Anständigkeit und die Meinung anderer das Maß der Dinge waren. Wer unehelich schwanger wurde, war in Augen der Menschen und der Kirche unten durch. Selbst in den Familien fanden nicht verheiratete schwangere Frauen keinen Halt und keine Unterstützung. Auch Frida muss dieses Ausgestoßensein miterleben.
Ich konnte Fridas Gefühle, ihre Trauer und Leiden gut nachvollziehen. Frida steht hier für so viele junge Frauen in jener Zeit. Was sie erlitten hat, ist kaum zu ertragen und ich kann nicht fassen, wie Menschen sich so verhalten können. Auf der einen Seite wird Nächstenliebe gepredigt, auf der anderen Seite wird ein Mensch aus der Gemeinschaft ausgestoßen, nur weil er sich nicht so verhalten hat, wie alle es erwarten. Doch Frida ist stark. Sie erträgt es und hat später noch ein Familienleben, auch wenn ich die Beziehung zu ihrem Sohn recht kühl finde.
Ein toller und authentischer Roman, der mir unter die Haut gegangen ist. Empfehlenswert!
Wie schon in den vielen Jahren zuvor hat die Familie Stevens auch in diesem Jahr wieder ihren Urlaub im „Seaview“ in Bognor an der englischen Küste gebucht. Alles wurde von Mr Stevens sorgfältig geplant, ...
Wie schon in den vielen Jahren zuvor hat die Familie Stevens auch in diesem Jahr wieder ihren Urlaub im „Seaview“ in Bognor an der englischen Küste gebucht. Alles wurde von Mr Stevens sorgfältig geplant, so dass eigentlich nichts schiefgehen kann und doch bleibt immer ein wenig Sorge. Aber sie alle sind voller Vorfreude und überzeugt, dass der Urlaub unvergesslich wird.
Der Unionsverlag hat mit „Zwei Wochen am Meer“ den bereits 1931 erschienen Roman des Autors R. C. Sherriff in deutscher Sprache herausgegeben. Die Geschichte ist ein bisschen altmodisch. Alles verläuft sehr ruhig und es passiert eigentlich nicht viel. Das muss man beim Lesen wohl berücksichtigen, denn manches ist uns in unserer heutigen hektischen Zeit recht fremd. Dennoch habe ich den Roman gerne gelesen. Der Erzählstil des Autors gefällt mir sehr gut. Er vermittelt uns ein besonderes Urlaubsgefühl und beobachtet dabei sehr genau, so dass wir durch seine Augen die Familie betrachten können.
Die Familie Stevens besteht aus Mr Stevens, seiner Frau Flossie, der zwanzigjährigen Mary, dem siebzehnjährigen Dick und dem zehnjährigen Ernie. Sie leben zurückgezogen in ihrem Häuschen in der Corunna Road 22 und bleiben auch im Urlaub für sich.
Wenn der Urlaub bevorsteht, muss an so vieles denken. Daher hat Mr Stevens eine Marschordnung erstellt, die im Laufe der Jahre angepasst wurde. Die Fahrt bis Clapham Junction, wo sie umsteigen müssen, ist für alle aufregender als die weitere Fahrt mit dem Zug. Als sie in Bognor ankommen, scheint alles auf sie zu warten und manche Dinge nehmen menschliche Züge an. Die Pension „Seaview“ ist in die Jahre gekommen und vieles wirkt bei genauerem Hinsehen abgenutzt. Trotzdem halten die Stevensens der Pension und ihrer Wirtin Mrs Huggett die Treue.
Der Urlaub ist genau geplant und auch freie Zeit ist für jeden einzelnen berücksichtigt. Mr Stevens kommt aus kleinen Verhältnissen und hat einiges erreicht, aber nicht alles was er sich gewünscht hätte. Er macht lange Wanderungen, bei denen er nachdenken kann und sein Kopf freibekommt, denn er hat schon einige Enttäuschung wegstecken müssen. Mrs Stevens mag die ruhigen Stunden, in denen sie mit ihrem Strickzeug und einem Glas Port im Sessel sitzen kann und nichts weiter tun muss. Mary sehnt sich nach Freundschaft. Sie genießt daher die Zeit mit einer Urlaubsbekanntschaft und Dick wird sich darüber klar, dass er in seinem Job nicht glücklich ist, und macht Pläne für die Zukunft. Für Ernie ist alles ein großes Abenteuer.
Das Familienleben ist harmonisch, weil sich alle zurücknehmen und respektvoll miteinander umgehen. Das was problematisch werden könnte, wird nicht angesprochen, dabei trägt jeder sein Päckchen.
Die Begegnung mit Mr Montgomery, einem Kunden von Mr Stevens, und dessen Einladung in sein Haus sorgt für Aufregung. Doch die Sorgen sind unbegründet, denn die Familie ist dem eigenartigen Besuch durchaus gewachsen.
Auch wenn mir manches sehr englisch vorkam oder aus der Zeit gefallen, so habe ich die Familie Stevens sehr gerne in ihrem Urlaub begleitet. Wer ruhigen Romanen etwas abgewinnen kann, der wird dieses Buch mögen.