Irmi Baumann macht Schluss mit mauen Wochenenden in den eigenen vier Wänden auf dem chilligen Sofa und geht bewusst einen anderen Weg in ihrem aktuellen Freizeitführer "Auszeiten für die Seele in und um ...
Irmi Baumann macht Schluss mit mauen Wochenenden in den eigenen vier Wänden auf dem chilligen Sofa und geht bewusst einen anderen Weg in ihrem aktuellen Freizeitführer "Auszeiten für die Seele in und um München - 33 Orte zum Innehalten, Lauschen und Aufblühen".
Dabei muss man das hyggelige Zuhause dann bewusst gegen die Natur draußen vor der Türe eintauschen.
Bei den tollen und doch sehr unterschiedlichen Touren sollte dies allerdings kein Problem sein. Abseits des Mainstreams gilt es, die Natur in und um München zu erkunden, dabei dann die Eindrücke auf sich wirken lassen, zu entspannen und einfach zur Ruhe zu kommen. Klingt vielleicht auf den ersten Blick zu schön um wahr zu sein, aber dies ist hier dann das Programm, das geboten wird.
Wer sich darauf einlässt, erlebt die Natur und München sowie das zugehörige Umland vielleicht aus komplett neuen Perspektiven und schätzt den Erholungswert seiner Heimat dann gleich nochmals anders ein.
Die besten Abenteuer warten nämlich direkt vor unserer Haustür, wir müssen uns nur trauen, sie anzunehmen.
In Wort und Bild werden die einzelnen Touren vorgestellt und alleine die Bilder machen Lust, sofort das Weite zu suchen. Allerhand Tipps und Wissenswertes werten diesen Freizeitführer dann nochmals zusätzlich auf, lassen den eigenen Blick weiten und die Seele aufatmen.
Bernhard Straßer liefert hier mit seinem aktuellen Coming-Of-Age-Roman "Falko" ganz großes Kino ab. Der Pop-Gigant Falco wäre wohl berechtigt stolz auf das Werk, kommt es doch auch in Teilen dann unkonventionell, ...
Bernhard Straßer liefert hier mit seinem aktuellen Coming-Of-Age-Roman "Falko" ganz großes Kino ab. Der Pop-Gigant Falco wäre wohl berechtigt stolz auf das Werk, kommt es doch auch in Teilen dann unkonventionell, rotzig und so leiwand rüber.
Dreh- und Angelpunkt im Plot ist der 17-jährige Falko, der in seiner Optik und seinem Habitus seinem großen Wiener Vorbild nacheifert. Als Sidekick begleitet Wolfgang seinen Kumpel durch alle Höhen und Tiefen.
Das Thema selbst hat es nämlich doch schon in sich und ist nicht ganz so erfreulich und auch nicht trivial.
Was passiert in einem jungen Menschen, wenn diesem quasi wie bei einem Meteoriteneinschlag eine niederschmetternde ärztliche Diagnose erreicht, welche die eigene Endlichkeit einläutet.
Beim Lesen hatte mich Straßer ziemlich schnell auf seiner Seite bzw. ich durchlebte mit seinem exzentrischen Protagonisten Falco einer Achterbahnfahrt gleich sämtliche Höhen und Tiefen. Dass dabei dann auch sämtliche Gefühle und Emotionen angesprochen wurden ist denke ich selbstverständlich. Bei mir stellten sich auch ziemlich schnell diese ganz besonderen Falco-Vibes ein, ich fühlte mich selbst in meine eigene Jugend zurückversetzt, erlebte quasi bestimmte Episoden von mir auch nochmals neu in der Retrospektive.
Die Handlung mäandert zwischen der jugendlichen Unbeschwertheit und Grenzenlosigkeit sowie der nahenden eigenen Endlichkeit, wie auch die folgenden Lyrics des Falcosongs "Junge Römer" ausdrücken.
"Die Nacht gehört uns bis zum Morgen
Wir spielen jedes Spiel
Lass diese Reise niemals enden
Das Tun kommt aus dem Sein allein
Allein aus Dimensionen, die
Illusionen und Sensationen lohnen"
Straßer setzt in seinem Roman auf ein geniales Kumpelgespann, dass nicht miteinander und auch nicht so recht ohne einander auskommen kann. So wie Jugendliche in diesem Alter eben häufig sind.
"Falko" entwickelte sich für mich persönlich schnell zum echten Pageturner, der einmal begonnen dann nicht mehr aus der Hand zu legen war. Wer auf einen Jugendroman mit viel Witz, Esprit aber auch Tiefgang und ernsten Themen schielt wird hier super bedient und bestimmt nicht enttäuscht werden.
Und so ende ich meine Rezension mit einem weiteren Fragment aus dem Song "Out Of The Dark" vom Original-Falco, das sehr gut den Spirit des Buches und Falkos ganz persönlichen Weg nachzeichnet.
"Ich bin bereit, denn es ist Zeit, für unser'n Pakt über die Ewigkeit
Du bist schon da, ganz nah
Ich kann dich spür'n, lass mich verführ'n, lass mich entführ'n
Heute Nacht zum letzten Mal, Ergeben deiner Macht
Reich mir die Hand, mein Leben, nenn mir den Preis
Ich schenk' dir gestern, heut und morgen – dann schließt sich der Kreis
Kein Weg zurück, das weiße Licht rückt näher, Stück für Stück
Will mich ergeben, muss ich denn sterben um zu leben?"
In ihrem aktuellen Ratgeberbuch "70 Aha-Momente zum Glücklichsein - Lebe selbstbestimmt und wild und weise" tischt uns Sabine Asgodom 70 Aha-Momente direkt aus ihrem reichen Leben auf.
Anlässlich ihres ...
In ihrem aktuellen Ratgeberbuch "70 Aha-Momente zum Glücklichsein - Lebe selbstbestimmt und wild und weise" tischt uns Sabine Asgodom 70 Aha-Momente direkt aus ihrem reichen Leben auf.
Anlässlich ihres 70. Geburtstages erscheint es dann eben sehr schlüssig, wieso Asgodom gerade 70 Epsioden aus ihrem bewegten Leben erzählt. Selbst sagt sie über das Werk, dass es eben kein Ratgeberbuch sei.
Für mich bietet das Buch dann tolle Einblicke in einen unheimlichen Erfahrungsschatz, privat wie beruflich. Asgodom lässt uns an diesem Erfahrungsschatz teilhaben und blickt auf bestimmte Momente in ihrem Leben zurück. Diese Retrospektiven aus ihrem privaten Schatzkästchen bieten dann neue Einblicke und lassen beim Lesen den eigenen Horizont und Geist weiten.
Die einzelnen Episoden sind in sieben Kapitel unterteilt, die grob in die nachfolgenden Themen unterteilt sind.
- Vertrauen & Selbstbestimmung
- Fehler & Fettnäppfchen
- Wertschätzung & Lebensfreude
- Glück & Unglück
- Wandel & Veränderung
- Ballast & Überfluss
- Pläne, Wunder & Zufälle
Die einzelnen Episoden sind eher kürzerer Natur, so dass sich diese auch bei einer kurzen Pause gut lesen lassen. Am Ende jeder Einheit gibt es dann eine Zusammenfassung zur Selbstreflexion.
Ich empfinde es als herrlich authentisches und ehrliches Buch und mag solche Bücher ab und zu ganz gerne, um meine Verhaltens- und Denkweisen auf den Prüfstand zu stellen.
Das Buch richtet sich an alle Personen, die gerne mit sich selbst wachsen möchten und auch den Mut zur Änderung der eigenen Sichtweise haben. Außerdem kann ich mir dieses werk auch gut als Geschenk vorstellen.
Auch wenn sich das vorliegende Sachbuch "Das Elektron im Swimming-Pool – Geschichten aus der unglaublichen Welt der Quantenphysik" von Robert Löw an Kinder ab etwa zehn Jahren richtet, dürften wohl auch ...
Auch wenn sich das vorliegende Sachbuch "Das Elektron im Swimming-Pool – Geschichten aus der unglaublichen Welt der Quantenphysik" von Robert Löw an Kinder ab etwa zehn Jahren richtet, dürften wohl auch auf Erwachsene noch das ein oder andere Aha-Erlebnis beim Lesen des Buches warten.
Von der Didaktik und Konzeption ist das Buch für die Zielgruppe der heranwachsenden Kinder dann für uns persönlich sehr stimmig aufgebaut. Optisch sehr ansprechend werden In Wort und Bild verschiedenste Themen rund um die Quantenphysik sehr kurzweilig präsentiert und den Kindern näher gebracht.
Wer an wissenschaftliche Themen denkt, der denkt vielleicht auch sehr schnell an ultratrockenes Wissen, das nicht gerade zielgerecht aufbereitet wird. Dem ist in diesem Buch eben gerade nicht so. Hier werden leicht und locker Fakten rund um die Quantenphysik erklärt, so dass sich wirklich jeder "Nachwuchswissenschaftler" ein Bild davon machen kann.
Von uns gibt es auf alle Fälle beide Daumen hoch für diese tolle Kindersachbuch.
"Ich bringe mein Leben in Ordnung, Anja" ist einer der letzten Sätze, den Simone mit ihrer Freundin Anja aus früheren Zeiten austauscht bevor sie sich einen Tag später nochmals kurz erneut telefonisch ...
"Ich bringe mein Leben in Ordnung, Anja" ist einer der letzten Sätze, den Simone mit ihrer Freundin Anja aus früheren Zeiten austauscht bevor sie sich einen Tag später nochmals kurz erneut telefonisch bei ihr meldet und sich dann tragischerweise das eigene Leben nimmt.
Der Roman "Simone" von Anja Reich geht gleich am Anfang in die Vollen und wirft den Lesenden in das Szenario rund um den Suizid ihrer früheren Freundin Simone.
Dieser urplötzliche Verlust eines geliebten Menschen erschlägt einen auch als Außenstehender ungemein und nimmt einen selbst in die Sprachlosigkeit des Undenkbaren mit.
Warum nimmt sich ein Mensch aus freien Stücken das eigene Leben und beendet dieses für immer?
Gab es für den Suizid dann irgendwelche Anzeichen oder vielleicht sogar Hilferufe, die man vielleicht selbst nicht erkannt oder auf die leichte Schulter genommen hat?
Genau mit diesen Fragen wird auch Anja, die Buchautorin, dann sehr schnell konfrontiert und geht diesen nicht ganz trivialen Fragen sehr eindrücklich nach.
Anja lässt in sehr akribischer Form das gesamte Leben ihrer Freundin Simone, einem "Ostberliner High-Society-Girl", Revue passieren und nimmt die Fährte von ihr auf.
Sie begibt sich dabei bis weit vor Simones eigentliches Wirken und setzt sich auch mit der Herkunft derer Eltern auseinander. Schlussendlich, machen wir uns nichts vor, sind wir alle auch das "Produkt" unserer Eltern, Ahnen und Urahnen, die in uns dann weiterleben und uns zu dem gemacht haben, der wir heute sind.
Für mich war es eine sehr interessante und lehrreiche Reise zurück in die Vergangenheit.
Der sehr ausführliche Blick in die damalige DDR eröffnete mir Sichtweisen und Blickwinkel, die ich bis dato in dieser Intensität noch nicht gekannt hatte.
Auch die Aufbruch- und Wendezeit, wird alles andere als nur positiv gezeichnet, denn mit dem Fall der Mauer wurde ja ziemlich schnell auch die kommunistische Weltanschauung und das sozialistische Staatsbild zu Grabe getragen. Mit dem beginnenden Aufbruch waren damit vor allem für die damaligen Ostbürger auch extreme Einschnitte in die individuellen Lebensläufe verbunden. Ein Aufbruch, der für viele Menschen eher einem extremen Umbruch glich und vielleicht im folgenden Buchzitat dann Ausdruck findet.
"Ich mag Simones Freunde. Sie sind ein bisschen wie meine Freundin, zu ihren guten Zeiten. Lebensfrohe, offene Menschen, voller Energie, angenehm unverbindlich. ... Wir sind alle im gleichen Alter, haben alle in Zeiten des Umbruchs gelebt, erinnern uns an bröckelnde Fassaden in Friedrichshain und wilde Partys in Mitte, an die Euphorie in den Monaten des Mauerfalls und an das Aufwachen danach. Da ist ein Gefühl der Vertrautheit, der Gemeinsamkeit. Wir hatten gute Zeiten, wir hatten Krisen - und eine gemeinsame Freundin, die uns fehlt."
Mittendrin in diesen ganzen Auf- und Umbrüchen befindet sich eben Simone, die selbst ihren Platz im Leben sucht und alles andere als festen Halt und eine richtige Orientierung hat, wie die Rückblicke im Buch zeigen.
Was verspricht sich Anja von der sehr diffizilen Recherchearbeit nach Simones Suizid?
Wohl vordergründig vielleicht eine Episode im Leben von Simone auszumachen, die dann vielleicht Aufschluss auf den (geplanten) Suizid gibt oder wie Anja es im Buch selbst nachfolgend formuliert.
"Ich wollte die Realität ändern, Simone noch einmal ins Leben zurückholen, die Zeit zurückdrehen, noch nicht Abschied nehmen."
Inmitten der ganzen Recherchen der Tagebücher und Treffen mit Simones Familie, Freunden und Bekannten ergeben sich immer wieder bruchstückhafte Schnipsel, die einem Puzzle gleich dann zusammengefügt sehr eindrückliche Retroperspektiven auf die Verstorbene ergeben.
Für mich ist der Roman ein sehr atmosphärisches Werk, der uns auf sehr tragische Weise intime Einblicke in die damalige DDR und die sich anschließende Wendezeit gewährt und ein komplett anderes Bild zeichnet, als es vielleicht im Mainstream zugegen ist. Dass durch diese extremen Auf- und Umbrüche auch viele Menschen einfach über Nacht überfordert worden sind wird durch den Roman nochmals sehr eindrücklich geschildert.