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Veröffentlicht am 16.08.2023

Der 30. Geburtstag

Auf Tod komm raus
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Die Zwillinge Nicolas und Jasmine verbringen den Weihnachtsabend gemeinsam in einer Gaststätte. Am ersten Feiertag weden sie dreißig Jahre alt. Jasmine befürchtet, dass einer von ihnen vor diesem Geburtstag ...

Die Zwillinge Nicolas und Jasmine verbringen den Weihnachtsabend gemeinsam in einer Gaststätte. Am ersten Feiertag weden sie dreißig Jahre alt. Jasmine befürchtet, dass einer von ihnen vor diesem Geburtstag sterben wird. Nicolas ist sicher, dass da keine Gefahr besteht und sie ordentlich feiern wollen. Als Nicolas am nächsten Morgen aufwacht, ist Jasmine tot. Kein Wunder, dass Nicolas in Panik gerät. Er flieht aus der Wohnung seiner Schwester und kann doch nicht verhindern, dass er unter Verdacht gerät und verhaftet wird. Die Anwältin Angela Köhler übernimmt die Verteidigung.

Für Angela Köhler arbeitet die ehemalige Polizistin Ebba Tapper. Gemeinsam übernehmen sie ihren ersten Fall. Nicolas Moretti, ein ehemaliger Profi-Fußballer, beteuert seine Unschuld. Doch etliches spricht gegen ihn. Er war am Tatort, er ist geflohen und noch einiges mehr. Ein gefundenes Fressen für die Polizei. Doch Angela Köhler will versuchen, Zweifel zu wecken. Dabei soll Ebba die Fußarbeit erledigen. Ebba tut ihr Möglichstes, um Hinweise zu finden, die auf einen anderen Täter deuten könnten. Doch nicht immer kann sie ganz bei der Sache sein, denn den Verlust ihrer Stelle bei der Polizei hat sie nicht verwunden und ist etwas abgestürzt.

In diesem ersten Roman um Ebba Tapper schaut der Leser hinter die Fassade einer vermeintlich glücklichen und wohlsituierten Familie. Was man da zu sehen bekommt, ist schon harter Tobak und ob man das alles so wissen möchte, muss mal dahingestellt bleiben. Zugegebenermaßen sind einem inzwischen auch Ermittler lieber, die wenn überhaupt nur normale Probleme haben. Die Alkoholprobleme von Ebba Tapper wirken etwas störend bei der sonst gewitzt agierenden angestellten Juristin. Angela Köhler ist auch eine eigene Persönlichkeit. Ein wenig such man in diesem Roman nach einem Sympathieträger. Was man allerdings sagen kann, spannend ist dieser Thriller. Die Neugier auf das Wissen um die Zusammenhänge lässt einen gefesselt weiterlesen.

Wenn man überlegt, woher man die Autorin kennt. Es sei auf die Zack Herry Reihe verwiesen, wo sie teilweise als Co-Autorin genannt wird.

Veröffentlicht am 11.01.2023

Die Fähre

Unsterblich sind nur die anderen
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Iva und Malin machen sich auf die Suche nach drei Freunden, welche schon vor Wochen nur eine kurze Tour auch mit der Fähre machen wollten und die seitdem nicht wieder aufgetaucht sind. Nach einer Übernachtung ...

Iva und Malin machen sich auf die Suche nach drei Freunden, welche schon vor Wochen nur eine kurze Tour auch mit der Fähre machen wollten und die seitdem nicht wieder aufgetaucht sind. Nach einer Übernachtung in einem eigenartigen Hotel geht es auf die Fähre, die ebenfalls einen eigenartigen Eindruck macht. Der Bordmusiker Ola geht alle zwei Wochen aufs Schiff, er kennt die Mannschaft gut. Doch viel erzählen kann er nicht. Allerdings machen sich ihre Gedanken, denn die Crewmitglieder sehen durchweg ausgesprochen gut aus. Das kann keine Zufall sein. Und letztlich tauchen auch die Freunde wieder auf.

Keine Kriminalroman diesmal, das macht neugierig. Was hat es mit dem Fährschiff und seiner Mannschaft auf sich. Die Crew gleichzeitig forsch und zurückhaltend. Die beiden Frauen in Sorge um ihre Freunde, Iva auch in Sorge um ihre kleine Tochter, die sie wohl noch nie für eine Woche alleine gelassen hat. Dem Vater der Kleinen traut sie jedenfalls nicht. Und doch beginnen sich die Freundinnen auch dem Schiff wohl zu fühlen. Es ist ja schließlich nur eine Woche und an den Haltepunkten der Fährlinie werden kleine Ausflüge angeboten. Als die beiden Frauen die Gesuchten wieder treffen, erhalten sie keine besonderen Erklärungen.

Die Bücher der Autorin haben immer ihren eigenen Reiz und so ist es auch, wenn es kein Krimi ist, der geboten wird. Zwar gibt es auch Spannungsmomente. Diese werden jedoch vom Phantastischen bei weitem übertroffen. Für die Leserin bleiben zudem einige Fragen offen, was ihr als Liebhaberin von Kriminalromanen nicht so behagt. Dennoch regt es dazu an, sich selbst im Nachhinein ein paar Gedanken zu machen. Durch die vielen Dialoge und auch die unterschiedlichen Formen wirkt das Buch sehr lebendig und es liest sich weg wie nichts. Auch wenn man inhaltlich nicht alles nachvollziehen kann, ist es doch eine phantasievolle Reise durch die Nordsee und den Nordatlantik.

Veröffentlicht am 07.01.2023

Peredain

Die Pforte der Schatten
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Im Reich von Peredain lebt es sich gut. Die Strukturen sind geregelt, die Herrscherfamilie ist beliebt. Alle 23 Jahre öffnen sich die Pforten und die Gesandten des Abendvolkes betreten das Reich. Ihnen ...

Im Reich von Peredain lebt es sich gut. Die Strukturen sind geregelt, die Herrscherfamilie ist beliebt. Alle 23 Jahre öffnen sich die Pforten und die Gesandten des Abendvolkes betreten das Reich. Ihnen zu Ehren werden Festspiele veranstaltet und als Dank erhalten die Gelehrten magische Geschenke, mit deren Hilfe sie das Land regieren und den Volk einen gewissen Wohlstand und auch eine Sicherheit bescheren. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Durch das Tor kommen grausame Monster, die alles niedermetzeln, was ihnen in den Weg kommt. Lediglich der Thronfolger und seine Getreuen können fliehen.

In diesem ersten Band einer Fantasy-Trilogie kommt das Land Peredian von der Ordnung ins Chaos. Die überlebenden Bewohner des Landes haben keine Ahnung, was über sie hereingebrochen ist. Die fellbewachsenen blutrünstigen Monster sind ihnen gänzlich unbekannt. Prinz Lar, der jetzt König ist, und sein kleines Gefolge können zwar mit einem Flugwagen fliehen, doch ob sie jemals gegen die Invasoren antreten und gewinnen können ist völlig ungewiss. Doch wer sind die Monster? Und wieso kam nicht ein Vertreter des Abendvolkes durch das Tor? Werden sie jemals ihr altes geordnetes Leben zurück bekommen? Weit entfernt arbeitet die junge magiebegabte Cazia ebenfalls daran, herauszufinden woher die Monster kommen und ob sie ein Ziel verfolgen.

Der Ansatz dieses Fantasy-Romans verspricht einiges an Spannung und einer interessanten Geschichte. Die oben erwähnten Fragen beschäftigen einen und man hofft auf den Hauch einer Lösung. Doch irgendwie gewinnt man den Eindruck, dass sich mehr ein Road-Movie entwickelt, von dem man (noch) nicht erfährt, was Sinn und Zweck ist. Dies wird verstärkt durch den Schluss des Romans, der ist nämlich nicht wirklich vorhanden. Fast so als hätte man keine Trilogie, sondern einen Einzelband, der lediglich zu lang ist, um auf einmal auf den Leser losgelassen zu werden. Natürlich überlegt man bei einem ersten Band, ob das geweckte Interesse, mit der Lektüre der Folgebände befriedigt werden soll. Doch weil schon die Handlung des ersten Bandes etwas ziellos dahin mäandert, sieht man sich genötigt, sich einige Stimmen zu den weiteren Bänden zu lesen, um ein wenig ernüchtert zu beschließen, diese Reihe nicht weiter zu verfolgen. Dennoch ein interessanter Reihenbeginn, mit einem Setting, das neugierig macht.

Veröffentlicht am 23.12.2022

Brownstone

Eine perfekte Ehe
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Erst vor ein paar Monaten sind Amanda und Zack Grayson in ein Brownstone im New Yorker Stadtteil Park Slope gezogen. Und nach so kurzer Zeit ist Amanda tot und Zack sitzt unter Mordverdacht im Gefängnis. ...

Erst vor ein paar Monaten sind Amanda und Zack Grayson in ein Brownstone im New Yorker Stadtteil Park Slope gezogen. Und nach so kurzer Zeit ist Amanda tot und Zack sitzt unter Mordverdacht im Gefängnis. Er ruft seine damalige Studienfreundin Lizzy an. Diese arbeitet inzwischen als Anwältin bei einer renommierten Kanzlei. Allerdings ist sie keine Partnerin und darf deshalb eigentlich keine eigenen Fälle annehmen. Überraschend stimmt ihr Chef allerdings der Übernahme des Mandats zu. Lizzy hat einige private Probleme, die auch durch ihren Ehemann Sam verursacht wurden. Er hat betrunken einen Unfall verursacht und gemeinsam müssen sie versuchen, die Schulden zu begleichen.

In diesem Gerichtsthriller ist nichts so wie es zunächst scheint. Lizzy lässt sich verleiten, ihren ehemaligen Studienkollegen zu vertreten. Dieser beteuert zwar, seine Frau nicht getötet zu haben, das bedeutet aber nicht, dass er es mit der Wahrheit so genau nimmt. Doch wer außer Zack hätte einen Grund gehabt haben sollen, Amanda zu töten? Jemand aus dem exklusiven Freundeskreis? Oder aus Amsndas Vergangenheit? Leicht war ihre Jugend jedenfalls nicht. Oder war es am Ende doch der Ehemann? Schließlich ist es genau das, was die Statistik anzudeuten scheint. Etwas widerwillig beginnt Lizzy, die eigentlich ihrem Mann wieder näher kommen möchte, mit ihren Nachforschungen.

Wenn man sich im letzten Jahr mit der Leseprobe beschäftigt hat und diese vielschichtig und spannend fand, so könnte es passieren, dass man etwas enttäuscht wird, wenn man schließlich das komplette Buch in der Hand hält. In etlichen Teilen ist der Roman so ruhig gestaltet, dass man sich manchmal fragt, wieso man immer noch nicht weiter ist. Nichtsdestotrotz ist der Ansatz so interessant, dass man doch am Ball bleibt. Die Qualität des Romans weiß man allerdings erst zu schätzen, wenn man es abgeschlossen hat. Denn, auch wenn einige wenige Dinge einfach nicht mehr erwähnt werden, so sind die vielen Zusammenhänge zwischen den Akteuren so geschickt komponiert und spannend verwoben, dass man schließlich sagt, das war schon gut.

Veröffentlicht am 31.10.2022

Die Schweiz der Zukunft

Der Wille des Volkes
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Mit um die Siebzig hat der pensionierte Journalist Kurt Weilemann nicht mehr viel zu tun. Hin und wieder darf es ein Nachruf sein 1200 Zeichen, für mehr ist kein Platz. Da meldet sich sein alter Kumpel ...

Mit um die Siebzig hat der pensionierte Journalist Kurt Weilemann nicht mehr viel zu tun. Hin und wieder darf es ein Nachruf sein 1200 Zeichen, für mehr ist kein Platz. Da meldet sich sein alter Kumpel Felix Derendinger und sie verabreden ein Treffen. Von Angesicht zu Angesicht wirkt Derendinger sehr ängstlich, fahrig und nervös. Er sei einer großen Sache auf der Spur. Nur kurze Zeit später ist Derendinger tot. So wie beschrieben kann er nicht gestorben sein, sollte er ermordet worden sein? Ist Weilemann etwa auch in Gefahr? Weilemann will wissen, was geschehen ist.

Eigentlich ist man mit siebzig nicht alt und so will es Weilemann nochmal wissen. Schließlich hat er vor Jahren mal einen Fall aufgeklärt, der schon auf andere Weise gelöst schien. Vielleicht kann so ein Clou nochmal gelingen. Nach der Beerdigung lernt Weilemann die junge Eliza kennen, die eine Freundin von Derendinger war. Gemeinsam gedenken sie des Toten und sie bestärkt Weilemann darin, den Tod des Freundes genauer zu untersuchen. Doch wo anfangen, schließlich hatten sich die Männer ewig nicht gesehen. Zum Glück kann Eliza mit dem Wohnungsschlüssel Derendingers aushelfen. Da ist dann sogar die knarrende Hüfte des Kurt Weilemann, genannt kw, egal.

Kurt Weilemann wirkt mit seinen siebzig Jahren irgendwie tatteriger als es nötig wäre. Seine Abschweifungen, die schmerzende Hüfte, seine Teilnahmslosigkeit, da kennt man andere in dem Alter, die dem Leben mehr zugewandt sind. Und doch ist Weilemann gewieft und er ist in der Lage, den verschlüsselten Hinweisen Derendingers zu folgen. In einer Schweiz, von der man hofft, dass sie so nie existieren wird, sucht er nach dem mutmaßlichen Mörder seines Kumpels. Dass er dabei den Fängen der Täter immer näher kommt, lässt einen erschauern. Auch wenn der Roman nicht richtig zündet, weil Weilemann zwar schlau, aber gleichzeitig auch dem Schicksal ergeben wirkt, will man doch wissen, was hinter allem steckt. Mal wieder wird klar, dass die Menschen sich ihr Grab mit Freude selbst graben.