So gut kann ein kurzer Krimi sein!
Helen, pensionierte Lehrerin und Seele von Mensch, lebt in einem kleinen Häuschen an der irischen Küste. Dass ihre Schwester seit drei Jahren bei ihr wohnt, liegt daran, dass Helen bei deren Besuch meinte, ...
Helen, pensionierte Lehrerin und Seele von Mensch, lebt in einem kleinen Häuschen an der irischen Küste. Dass ihre Schwester seit drei Jahren bei ihr wohnt, liegt daran, dass Helen bei deren Besuch meinte, sie könne so lange bleiben, wie sie wolle. So lange war das allerdings dann doch nicht geplant, nur kann Helen ihre Schwester Margaret nun schlecht rauswerfen. Als sie auf ihrer Terrasse liegend eines Tages einen rotbärtigen und –haarigen Mann im Meer schwimmen sieht, denkt sie sich wenig dabei. Doch als sie nach einem Nickerchen wieder aufwacht, ist der Mann weg, seine Kleidung jedoch liegt noch am Strand. Helen versucht, herauszufinden wer dieser Mann war und was geschehen ist. Dabei hilft ihr Patrick, der charmante Wirt des Pubs.
So sehr dies ein Cozy Crime ist, so sehr geht die Geschichte auch ans Herz. Ich finde Helen einfach zauberhaft und möchte ihr so gern sagen, dass sie Margaret doch endlich rauswerfen soll. Ich wünsche ihr die ganze Zeit einen mutigen Ausbruch aus ihrer Liebenswürdigkeit an falscher Stelle, wünsche ihr alles Glück dieser Erde und einen neuen Start. Die Spannung kommt bei mir auch durch diese Punkte zustande, nicht nur durch den eigentlichen Kriminalfall, die Spurensuche, das Recherchieren. Jeder Charakter in dieser Story ist einzigartig und wunderbar beschrieben, ohne zu viele Worte zu benötigen.
So kurz dieser Kurzkrimi auch ist, er beinhaltet alles, was man für beste Unterhaltung benötigt. Helens Ermittlungen werden teilweise auch durch Zufälle vorangetrieben, doch da stehen ihr die männlichen Ermittler in so manchem Thriller in nichts nach. Die Entwicklungen sind stimmig und das Ende doch ein kleines Highlight mit einer überraschenden, aber passenden und glaubwürdigen Lösung. Die kleine Lady hat mir ganz große Freude bereitet – was doppelt so lange Storys nicht immer schaffen. Deshalb ganz klare fünf Sterne und ein besonderes Lob an die Sprecherin Lina Beckmann, die Stimmung und Situation ausgezeichnet mit ihrer Stimme transportiert.