Eine Links, eine Rechts!!!
Die Schokoladenvilla – Zeit des SchicksalsMaria Nikolai Die Schokoladenvilla Zeit des Schicksals Penguin Verlag
Teil 3
Stuttgart Sommer 1936
Victoria muss ihre Lehrzeit in Frankreich abbrechen, da ihr Vater gestorben ist und ihre Familie schweren ...
Maria Nikolai Die Schokoladenvilla Zeit des Schicksals Penguin Verlag
Teil 3
Stuttgart Sommer 1936
Victoria muss ihre Lehrzeit in Frankreich abbrechen, da ihr Vater gestorben ist und ihre Familie schweren Zeiten entgegengeht. Die Schokoladenfabrik soll enteignet werden. Die Familie trifft sich endlich komplett bei den Pateneltern von Martin. Andrew Miller kann den Kredit nicht zurück zahlen, den er mit Victor ausgehandelt hat.
Auch dieser letzte Teil der Trilogie war spannend bis zum Ende.
Klar, dass mir der Showdown so gegen 2/3 des Buches am besten gefallen hat. Endlich kommt heraus, dass Helene eine Affäre mit dem Mann hatte, der Judith geschwängert hat. Dafür bekommt er von beiden Frauen eine Ohrfeige. Wie lange hatte ich der Szene entgegengefiebert.
Bis herauskam, wer hinter den Leuten steht die Andrew Millers Süßwarenfabrik in den Ruin treiben, dauerte es sehr lange. Ich wusste es sofort, (zum ersten Mal konnte ich eine Frau diesen Namens von Anfang an nicht leiden und dazu der angesehene Anzugträger, ich wusste es und verstand nicht, warum es niemand von den Protas bemerkte) aber es war ja kein Krimi, sondern eine Familiensaga aus der nicht so guten, alten Zeit.
Die Autorin hat diese böse Epoche sehr klar dargelegt, vor allem, dass auch Nichtjuden fliehen mussten, weil auch sie drangsaliert und ruiniert wurden. Das, das mal klargestellt wurde, fand ich wichtig. Hoffentlich passiert so was nie wieder!
Die erfundenen Protas wurden sehr gut skizziert, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Leider gab es wenig schwäbisch, aber da der Dialekt ähnlich unbeliebt ist, wie Sächsisch kann ich das verstehen. Wobei es mein Lieblingsdialekt ist, den ich zufällig auch spreche. Der lockerleichte Flair Frankreichs kam genauso gut rüber, wie die Zeit der Reichen in New York und eben die Hitlervorkriegsjahre.
Der Schreibstil und die Geschichten haben mich genauso in Bann gezogen, wie bei Band eins und Band zwei.
Zwei Zitate:
Seite 86: „So standen sie eine Weile in wissendem Verstehen.“ Martin findet heraus, dass Victor nicht sein Vater war. Da er verstarb, hat er ihn nun gleich zwei Mal verloren. Mathilda tröstet Martin.
Seite 219: Judith: „In welchen Zeiten leben wir eigentlich?“ 18. August 1936. Die Schokoladenfabrik wird mit ekligen Sprüchen beschmiert und es werden gemeine Flugblätter verteilt. Früher hätten sie Anzeige erstatten können, aber nicht in diesen Zeiten. Und das, weil sie jüdische Mitarbeiter haben.
Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Auch hier 10 Feensternchen und meine Empfehlung die kompletten 3 Bände zu lesen, auch wenn es deutlich dicke Bücher sind.