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Veröffentlicht am 17.08.2023

Spannende und emotionale, aber etwas zu düstere Geschichte über zwei Außenseiter

A Whisper Around Your Name
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Inhalt
Bei „A whisper around your name“ handelt es sich um Band 1 der „Dreamcatcher“-Dilogie von Emma Scott.

Es geht um Jo, die nach dem Tod ihrer Mutter alle paar Monate mit ihrem Onkel umzieht und sich ...

Inhalt
Bei „A whisper around your name“ handelt es sich um Band 1 der „Dreamcatcher“-Dilogie von Emma Scott.

Es geht um Jo, die nach dem Tod ihrer Mutter alle paar Monate mit ihrem Onkel umzieht und sich daher auch nie Mühe gibt, an irgendeinem Ort so richtig anzukommen. Doch diesmal ist alles anders. Schon kurz nach ihrer Ankunft trifft Jo auf Evan, der von allen Mitschüler:innen gemieden und ausgegrenzt wird, zu dem sich Jo allerdings vom ersten Augenblick an hingezogen fühlt.
Während sie beginnen sich nachts im Schwimmbad der Stadt zu treffen, kommen sie sich nicht nur körperlich näher, sondern öffnen sich einander auch nach und nach und vertrauen sich ihre dunkelsten Geheimnisse an.
Durch ein tragisches Ereignis werden die beiden schließlich auseinandergerissen - und vor allem für Jo beginnt von da an eine dunkle Zeit. Als Evan dann aber plötzlich und unerwartet wieder auftaucht, machen sich die beide auf eine Reise voller Hindernisse, die sie entweder ins Verderben führen oder aber ihre Rettung sein könnte…

Meine Meinung
Das Cover des Buches ist wunderschön anzusehen und nach dem Lesen der Geschichte erschließt sich auch die inhaltliche Verbindung zu dem abgebildeten Wasser, was mir gut gefällt.

Der Schreibstil von Emma Scott konnte mich schon von der ersten Seite an packen. Man wird direkt mitten in die Geschichte von Jo hineingeworfen und sieht sich direkt mit diversen Fragen rund um sie und ihre Vergangenheit konfrontiert und wird neugierig darauf mehr zu erfahren. Durch ihre detaillierten, aber nicht zu ausführlichen Beschreibungen kann man sich schnell ein gutes Bild von den Charakteren und auch den örtlichen Gegebenheiten machen und fühlt sich daher von Anfang an mittendrin.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und vor allem Jo und Evan als Hauptpersonen fühlt man sich nach recht kurzer Zeit schon ziemlich nah, auch wenn man die vielen schlimmen Dinge, die beiden widerfahren sind, vermutlich teilweise nur schwer nachvollziehen kann. Dennoch sind ihre Charaktere in sich stimmig und die Handlungen der beiden passen zu dem, wie sie sind und was wir über sie erfahren. Eine Besonderheit, die Evans Charakter ausmacht, hat für mich nicht zu 100 % in die Geschichte gepasst (vermutlich einfach, weil ich diesen Aspekt in solch einer Geschichte nicht erwartet hätte), war aber auch nicht weiter störend.

Die Handlung fand ich größtenteils wirklich spannend - die Geschichte hat schon einen gewissen Suchtfaktor und so habe ich teilweise größere Abschnitt als ich wollte am Stück gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Das hat mir gut gefallen und kam tatsächlich auch ein wenig überraschend.

Die Gefühle zwischen Jo und Evan konnte ich größtenteils nachvollziehen und nachfühlen, an manchen Stellen war mir ihre Verbindung aber auch zu schnell zu intensiv, was ich dadurch als ein wenig unauthentisch empfunden habe.

Was mir persönlich an der Geschichte nicht so gut gefallen hat, ist die allgemeine Stimmung bzw. Atmosphäre. Sowohl durch die Vergangenheit von Evan und Jo als auch durch die Dinge, die während der Geschichte passieren, schwebt die ganze Zeit eine dunkle, bedrückende und bedrohliche Regenwolke über allem, die dazu führt, dass man sich auch in den schönen und glücklichen Momenten zwischen den beiden gar nicht richtig für sie freuen kann. Das war mir irgendwann zu viel und zu vordergründig, was den Lesegenuss leider etwas getrübt hat.

Fazit
Insgesamt ein wirklich spannendes und emotionales Buch mit interessanten und vielschichtigen Protagonist:innen, allerdings mit zu präsenten düsteren und bedrückenden Atmosphäre.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 04.03.2023

Eine starke junge Protagonistin, eine fantasievolle Welt und eine Menge Spannung

Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
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Inhalt
Bei „Die Chroniken von Lunis: Wächterin des Lichts“ handelt es sich um Band 1 der „Die Chroniken von Lunis“-Trilogie von Janelle McCurdy.

In der Geschichte geht es um die 12-jährige Mia, die zusammen ...

Inhalt
Bei „Die Chroniken von Lunis: Wächterin des Lichts“ handelt es sich um Band 1 der „Die Chroniken von Lunis“-Trilogie von Janelle McCurdy.

In der Geschichte geht es um die 12-jährige Mia, die zusammen mit ihren Eltern und ihrem vierjährigen Bruder Lucas in der Stadt Nubis lebt. Wie viele Städte im Königreich Lunis liegt die Stadt ständig in völliger Dunkelheit, seitdem der König der Finsternis dort das Licht verdrängt hat. Die Bewohner:innen können sich nur mithilfe der Umbra (gestaltwandelnde magische Wesen) vor weiteren Übergriffen schützen – und dennoch gelingt es den Schergen des Königs der Finsternis, Nubis erneut anzugreifen. Mias Eltern werden bei dem Überfall gefangen genommen und so bleibt Mia nichts anderes übrig, als ihren eigenen Umbra zu zähmen und die Rettung der Stadt in ihre eigene Hand zu nehmen…

Meine Meinung
Das Cover des Buches gefällt mir richtig gut, da es sich auf den Inhalt der Geschichte bezieht und auch schon genau die Stimmung transportiert, die das Buch ausmacht. Die Geschichte ist ein wenig düster, voller Magie und lebt von einer starken jungen Protagonistin, die sich in der dunklen Welt von Lunis gegen alle möglichen Hindernisse und Gegner durchsetzen muss.

Sprachlich gesehen merkt man an einigen Stellen, dass das Buch eine eher jüngere Zielgruppe hat. Manche Formulierungen, Begriffe oder Dialoge zwischen den Charakteren haben eine etwas einfachere Sprache und auch einen eher auf jüngere Leser:innen zugeschnittenen Humor, was aber dem Lesegenuss keinen übermäßigen Abbruch getan hat.

Die Charaktere mochte ich überwiegend wirklich gern – sie haben alle ihre ganz eigene Rolle, Funktion und Persönlichkeit, die sie aus- und liebenswert macht und die vor allem dazu führt, dass eine ziemliche Vielfalt an Figuren herrscht.

Mia als Protagonistin mochte ich gerade am Anfang wirklich gerne. Zu Beginn ist sie unsicher und überfordert und kann sich mit ihrer neuen Aufgabe und Rolle nicht so recht identifizieren, was ich sympathisch und auch authentisch finde. Ab einem gewissen Punkt geht die Entwicklung meiner Meinung nach dann allerdings sehr schnell und beinahe sprunghaft und es kommt mir fast ein wenig zu leicht vor, wie schnell sie sich mit ihrem Schicksal abfindet und plötzlich ohne mit der Wimper zu zucken Dinge tut, die sie vorher noch nie getan hat.

Gut gefallen hat mir allerdings die Beziehung zwischen Mia und ihrem Bruder Lucas. Sie ist ihm eine tolle große Schwester, passt auf ihn auf und versucht ihn vor allem zu beschützen, nimmt ihn dabei aber trotzdem ernst und gesteht ihm seinen eigenen Kopf und seine eigenen Entscheidungen zu. Die Szenen zwischen den beiden waren wirklich süß zu lesen.

Ganz besonders toll fand ich auch die verschiedenen Umbra, die man in der Geschichte kennenlernt. Sie sind wirklich tolle magische Wesen und richtig fantasievoll beschrieben. Überhaupt fand ich die magischen Anteile in der Geschichte atmosphärisch und interessant beschrieben.

Der Spannungsbogen in der Geschichte wird schon von Anfang an und auch im weiteren Verlauf immer ziemlich hochgehalten. Immer wieder gibt es spannende Situationen oder Kampfszenen, die vordergründig spannend sind und einiges an Action hineinbringen. Auch dazwischen ist ständig eine latente Spannung zu spüren – man kann das Buch also kaum aus der Hand legen und gut am Stück durchlesen.

Fazit
Insgesamt ein actionreiches, spannendes und magisches Fantasy-Jugendbuch, das von einer starken Protagonistin und einer sehr fantasievollen Welt lebt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.12.2022

Interessante Idee und unterhaltsame Geschichte mit ein paar kleinen Kritikpunkten

Never Be My Date (Never Be 1)
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Inhalt
Bei "Never be my date" handelt es sich um Band 1 der "Never be"-Reihe von Kate Corell.

Es geht um den verschuldeten Cameron, der bei einem Kellner-Job auf einer High-Society-Gala auf Jasper Anderson ...

Inhalt
Bei "Never be my date" handelt es sich um Band 1 der "Never be"-Reihe von Kate Corell.

Es geht um den verschuldeten Cameron, der bei einem Kellner-Job auf einer High-Society-Gala auf Jasper Anderson trifft. Dieser ist nicht nur der Sohn des größten Immobilienmoguls des Landes, sondern ihm dazu noch wie aus dem Gesicht geschnitten. Jasper packt die Gelegenheit beim Schopfe und schlägt Cameron vor, dass dieser sich ein Semester lang auf dem elitären Waterbury College als Jasper ausgibt. Im Gegenzug dafür ermöglicht er Cameron ein schuldenfreies Leben.

Cameron stimmt zu und schafft es scheinbar reibungslos, sich am College einzuschleusen und als Jasper auszugeben. Doch dann trifft er auf Aspen, die mit ihrem Scharfsinn schnell merkt, dass irgendetwas nicht stimmt und ein Dating-Spiel macht die Runde. Wird es Cameron trotz allem gelingen, den Schein zu wahren und nicht aufzufliegen?

Meine Meinung
Das Cover und der Buchschnitt des Buches sind einfach nur wunderschön und sehr hochwertig gemacht.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen – die Kapitel sind relativ kurz und die Geschichte wird mehr oder weniger abwechselnd aus der Perspektive von Aspen und Cameron erzählt, was zum einen abwechslungsreich ist und zum anderen dazu beträgt, dass man beide Personen schneller kennenlernt und ihre Hintergründe besser versteht. Zwischendurch gibt es immer wieder eingeschobene Chatverläufe zu lesen, die zusätzlich auflockern und meist wirklich unterhaltsam sind.

Die Charaktere mochte ich allesamt recht gerne, wobei ich es ein wenig schade fand, dass man zwar insgesamt durchaus eine Menge an Personen kennengelernt hat, jedoch meist eher oberflächlich. An der ein oder anderen Stelle hätte ich bestimmte Charaktere gerne noch näher kennengelernt. So sind sie mir ein wenig zu blass geblieben.

Cameron und auch Jasper haben mir am besten gefallen. Beide fand ich authentisch und auf ihre eigene Art absolut sympathisch und es hat großen Spaß gemacht sie bei ihrem Spiel zu begleiten. Aspen war mir teilweise zu unentschlossen, was auf Dauer ein wenig genervt hat. Außerdem ist sie mir, obwohl sie Protagonistin der Geschichte ist, bis zum Ende des Buches hin etwas zu fern geblieben. Ihr Verhalten konnte ich teilweise nicht ganz so gut nachvollziehen.

Die Handlung war eigentlich durchgehend recht spannend, da es sich erst langsam entwickelt und erst spät aufklärt, was genau hinter dem Ganzen steckt und wer aus welchen Motiven gehandelt hat. Das fand ich wirklich klasse gemacht und es ist auch – jedenfalls für mich – nicht allzu vorhersehbar gewesen.

Was ich ein wenig schade fand, ist, dass das Dating-Spiel meiner Meinung nach ein wenig zu kurz kommt in der Handlung. Hier hätte ich mir mehr Handlung dazu erwartet und gewünscht.

Ich freue mich aber auf jeden Fall schon sehr auf Band 2, in dem es dann um Jaspers Geschichte gehen soll, die ziemlich spannend zu werden verspricht.


Fazit
Mich hat die Geschichte rund um Cameron, Aspen und Jasper wirklich gut unterhalten. An ein paar Stellen war es für meinen Geschmack etwas zu viel Hin und Her, aber insgesamt betrachtet ist „Never be my date“ ansonsten eine absolut gelungene Geschichte mit einer tollen Idee.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2022

Düsterer und spannender Fantasy-Reihenauftakt

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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Inhalt
Bei „Die Dunkeldorn-Chroniken: Blüten aus Nacht“ handelt es sich um Band 1 der „Die Dunkeldorn-Chroniken“-Reihe von Katharina Seck.

Es geht um die junge Opal, die wie fast alle anderen Bewohner ...

Inhalt
Bei „Die Dunkeldorn-Chroniken: Blüten aus Nacht“ handelt es sich um Band 1 der „Die Dunkeldorn-Chroniken“-Reihe von Katharina Seck.

Es geht um die junge Opal, die wie fast alle anderen Bewohner des kleinen Dorfes Elver auf einer Plantage mit Dunkeldornen arbeitet. Diese Pflanze ist jedoch nicht nur wunderschön und wird von den Magiern für die Essenz ihrer Zauberkraft gebraucht, sondern leider ist sie auch ebenso tödlich. Das muss auch Opal am eigenen Leib erfahren als es bei einer unverhofft starken Blüte der Dunkeldornen zu einem schlimmen Unglück auf der Plantage kommt, bei dem sie selbst fast stirbt. Im Anschluss kommt sie an eine düstere Universität, an der es vor Geheimnissen und Magie nur so wimmelt. Und Opal versucht immer mehr herauszufinden, was an dem Tag des Plantagenunglücks wirklich geschah und was sich hinter den vielen geheimnisvollen Türen der Universität verbirgt. Warum hat der Blütenstaub sie nicht getötet? Und was sind die Magier bereit für ihre Kräfte zu opfern?

Meine Meinung
„Blüten aus Nacht“ ist ein fesselnder Reihenauftakt, der Lust macht, Opals Geschichte weiterzuverfolgen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Normalerweise lese ich eher Urban Fantasy und war daher im Vorhinein ein wenig kritisch, ob es mir wohl gelingen wird, mich in der Welt der Geschichte gut zurechtzufinden. Doch Katharina Seck schafft es mit Leichtigkeit, einen von der ersten Seite an in Opals Welt einzuführen und nach und nach Erklärungen einfließen zu lassen, die einen alles verstehen lassen. Die Geschichte lässt sich dadurch sehr flüssig und angenehm lesen.

Es wird alles aus der Sicht der Protagonistin Opal erzählt, weshalb man gut mit ihr mitfiebern kann, auch wenn sie mir emotional tatsächlich eher etwas fern geblieben ist durch ihre Art. Opal ist einerseits schlau und aufmerksam, andererseits in mancherlei Hinsicht recht naiv und unbedarft, was sich allerdings auch gut durch ihre Herkunft und ihr bisheriges Leben erklären lässt. Im Laufe der Geschichte merkt man ihr eine gewisse Entwicklung dahingehend auch durchaus an, was ich gut und nachvollziehbar finde.

Neben Opal als Protagonistin gibt es diverse Nebencharaktere, die unterschiedlich große Rollen spielen und auch einen unterschiedlich wichtigen Teil zur Handlung beitragen. Was mir an ihnen besonders gut gefällt, ist, dass man bei ihnen allen nicht sofort einschätzen kann, ob sie „gut“ oder „böse“ sind oder sich dies im Laufe der Geschichte ändert. Das trägt an vielen Stellen dazu bei, dass die Geschichte fesselnd ist und ständig bleibt und man sich nie sicher sein kann, dass man nun durchschaut hat, wer auf welcher Seite steht und wie es wohl weiter- oder ausgeht.

Auch hat mir gut gefallen, dass es sich zwar um eine Fantasy-Geschichte handelt, jedoch viele Aspekte aufgegriffen wurden, die man auf gesellschaftliche Probleme oder Fragen auch in unserer Welt übertragen kann, sei es Gleichbehandlung, moralische Fragen oder auch Fragen der Gerechtigkeit bzw. Rechtsstaatlichkeit.

Eine Kleinigkeit, die mir persönlich an dem Buch nicht ganz so gut gefallen hat, was aber rein an meinen eigenen Präferenzen liegt, ist die ziemlich düstere Stimmung und Atmosphäre der Geschichte, die teilweise eine gewisse Hoffnungslosigkeit transportiert und mich ein wenig daran erinnert hat, wie ich die Stimmung in dystopischen Romanen wahrnehme.

Fazit
Ein überzeugender und fesselnder Reihenauftakt mit düsterer Stimmung und komplexen Charakteren. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.10.2022

Düstere und teils brutale Urban Fantasy mit sympathischem Protagonisten

Spicy Noodles – Der Geschmack des Feuers
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Inhalt
Bei „Spicy Noodles“ handelt es sich um Band 2 der „Food Universe“-Reihe von Marie Graßhoff. Man kann die Bücher der Reihe prinzipiell unabhängig voneinander lesen, allerdings gibt es schon ein paar ...

Inhalt
Bei „Spicy Noodles“ handelt es sich um Band 2 der „Food Universe“-Reihe von Marie Graßhoff. Man kann die Bücher der Reihe prinzipiell unabhängig voneinander lesen, allerdings gibt es schon ein paar Bezüge zu Band 1, die man vermutlich nicht so gut versteht, wenn man das erste Buch nicht kennt.

In Band 2 geht es um Toma, der aktuell leider nicht gerade vom Glück verfolgt zu werden scheint – alle New Yorker Universitäten, bei denen er sich beworben hat, haben ihn abgelehnt und so kommt es, dass er zuhause rausgeworfen wird und notgedrungen bei seinem Großvater Shiro und in dessen Restaurant „Spicy Noodles“ unterkommt. Shiro bringt ihm jedoch nicht nur das Kochen bei, sondern erzählt auch immer wieder die seltsamsten Geschichten: seine Familie stamme angeblich von einem shintoistischen Feuergott ab und ein paar Essstäbchen, die er in seinem Besitz hat, seien angeblich magisch. Toma glaubt ihm kein Wort und flirtet stattdessen lieber mit Stammkundin Akari, doch als plötzlich die Essstäbchen gestohlen werden, machen sich Akari und Toma auf die Suche nach den Dieben. Und geraten damit mitten hinein in einen jahrhundertealten Krieg. Wem kann Toma vertrauen?

Meine Meinung
Das Cover des Buches gefällt mir wieder einmal richtig gut. Das Feuer im Hintergrund greift das Hauptelement der Geschichte auf und mit der goldenen Schrift und der Suppenschüssel zusammen wirkt es edel und zu der Geschichte sehr passend.

Das Buch ist weit überwiegend aus Tomas Sicht geschrieben – nur am Anfang gibt es hin und wieder ein paar kurze Kapitel aus einer anderen Sicht. Diese sind nicht kenntlich gemacht, aber beim Lesen merkt man relativ schnell, wer gerade „spricht“. Das fand ich in dieser Art relativ ungewöhnlich, es hat mir aber gut gefallen und noch einmal eine etwas andere Perspektive in die Geschichte gebracht. Aufgelockert wird die Geschichte zudem auch dadurch, dass zu Beginn einiger Kapitel ein Auszug aus der „NYC Fresh Morningshow“ gibt, in der wir die Dialoge zwischen einer Radiomoderatorin und ihrem Kollegen verfolgen, die sich darüber unterhalten, was in New York gerade so alles vor sich geht. Dies kannte ich schon aus „Hard Liquor“ (wo es mir gut gefallen hat) – hier fand ich es allerdings deutlich zu inflationär verwendet, weshalb ich leider nach einiger Zeit eher genervt von den Dialogen war und auch nicht fand, dass sie zur Handlung so viel beigetragen haben.

Ansonsten mag ich den Erzählstil von Marie Graßhoff sehr gerne und finde, dass sie sehr anschaulich und atmosphärisch schreibt.

Die Charaktere haben mir teilweise gut gefallen (vor allem Tomas Großvater Shiro), teilweise hatte ich das Gefühl, dass sie mir bis zum Ende hin leider etwas ferngeblieben sind, wie z.B. Akari. Vielleicht ist dies aber auch so gewollt.

Toma hingegen mochte ich sehr gerne. Er ist vom Charakter her eher ein wenig der Antiheld – er fliegt zuhause raus, tut sich auch beim Einleben bei seinem Großvater schwer, glaubt ihm seine ganzen Geschichten über die Abstammung eines Feuergottes (zuerst) nicht (ist in anderer Hinsicht allerdings stellenweise recht naiv) und gerät immer wieder in schwierige Situationen. All das macht ihn jedoch in meinen Augen sehr sympathisch, weil er nahbar wirkt und man sich gut in ihn hineinversetzen kann. Zudem hat er gute moralische Wertvorstellungen, an denen er unumstößlich festhält und steht seinen Mitmenschen immer erst einmal neutral bis positiv gestimmt gegenüber und ist auch bereit, ihnen eine zweite Chance zu geben. Das finde ich sehr erwachsen und es trägt definitiv dazu bei, dass die Geschichte von einer hoffnungsvollen Stimmung getragen wird, dass am Ende alles gut werden wird. Da die Atmosphäre ansonsten recht düster ist, ist dieser hoffnungsvolle Ton auf jeden Fall sehr angenehm.

Die Handlung der Geschichte ist eine gute Mischung aus Spannung, Action und gefühlvolleren Szenen, wobei actionreiche Abschnitte etwas überwiegen. Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich hier, dass für meinen Geschmack die Kampfszenen teilweise zu lang und ausführlich waren. Zwar sind sie aufgrund der Art und Weise wie gekämpft wird, durchaus sehr spannend und absolut nicht gewöhnlich, ich persönlich verliere ab einem gewissen Punkt leider trotzdem das Interesse, wenn es zu ausführlich wird. Das ist aber absolut subjektiv und ich kann mir vorstellen, dass es für viele Leser:innen gerade interessant ist, weil man sich dadurch umso mehr mittendrin in der Geschichte fühlt.

Fazit
Ein spannendes, fantasievolles Buch mit sympathischem Protagonisten – und eine klare Empfehlung für Leser:innen, die düstere, brutale und etwas andere Urban Fantasy mögen.

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