Eine Wandertour über den Saar-Hunsrück-Steig klingt richtig idyllisch. Kommissarin Toni bekommt dies als geführte Wandertour von ihren Kollegen zum Geburtstag geschenkt. Sie ist alles andere als begeistert. Zudem bekommt sie noch den Polizeidackel Günther als Begleiter zugeteilt, da er dringend abnehmen muss. Aber es bleibt ihr nicht wirklich eine andere Wahl, als an der Tour teilzunehmen. Allerdings entpuppt sich diese alles andere als idyllisch. Unfälle, Attentate und Leichen pflastern sozusagen ihren Weg und ihr kriminalistischer Spürsinn ist gefragt.

Es gibt bereits zwei Vorgängerbände. Ich hatte als Neueinsteiger aber nicht das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse fehlen und bin sehr gut reingekommen. Allerdings hätte ich mir ein kleines Personenregister gewünscht.

Das Buch liest sich sehr gut. Der Schreibstil ist unterhaltsam und humorvoll. Von der Handlung kommt auch schnell ein kleiner Spannungsbogen auf, der sich dann im Laufe des Krimis immer weiter steigert. Es gibt immer wieder Wendungen, so dass sich meine Vermutungen ständig geändert haben. Auch das regionale Flair hat die Autorin durch bildhafte Beschreibungen, regionale Spezialitäten und ein ganz klein wenig Dialekt gut rüber gebracht. Jedem Wanderabschnitt wurde ein Kartenausschnitt der jeweiligen Tour vorangestellt

Jedem Kapitel ist mit der Kapitelüberschrift auch der Protagonist aus dessen Sicht in der Ich-Form das Kapitel erzählt wird vorangestellt. Allein schon dieser Protagonistenwechsel treibt einem durch das Buch und man möchte ständig weiterlesen. Amüsiert habe ich mich übrigens am meisten über die Gedanken von Dackel Günther.

Fazit: Wieder eine Autoren-Neuentdeckung und ein toller Regionalkrimi, der mit Humor und Spannung punkten kann, und den ich gerne weiter empfehle.

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Die ehemalige Schauspielerin und zweifache Mutter Holly Matthews ist jetzt als NLP-Coach tätig. Kurz nachdem sie zum zweiten Mal Mutter wurde, ist ihr Ehemann an einem Hirntumor erkrankt. In „Hinfallen ist auch ein Weg nach vorne“ zeigt sie in 60 Kapiteln, welche Möglichkeiten es gibt, das eigene Leben besser oder glücklicher zu gestalten. Dabei stellt sie keine großen Theorien auf, sondern gibt praktische und alltagstaugliche Tipps. Etliches weiß man vielleicht schon, aber man muss es sich einfach bewusst machen. Sie macht auch klar, dass man nicht alles im Leben selbst bestimmen kann (z.B. Krankheit oder Tod), aber dass man immer versuchen muss, das Beste aus jeder Situation zu machen.

Der Schreibstil der Autorin ist richtig gut und fast unterhaltsam zu lesen. Sie führt auch immer wieder Beispiele aus ihrem eigenen Leben auf. Die 60 Kapitel sind kurz und knackig gehalten. Die Überschriften sind gut gewählt wie „Grosse Mädchen weinen doch“ oder „Feiere deine Siege“ und enthalten oft schon einen Ratschlag oder eine Aufforderung. Nach 2-3 Seiten Text, werden dann nochmal die wichtigsten Tipps sehr praxisorientiert und komprimiert aufgeführt. Und ganz am Kapitelende kommt immer noch ein großgedruckter Satz als Motto wie beispielsweise „Dein Morgen ist deine Chance zu bestimmen, wie deiner Meinung nach dein Tag aussehen sollte“ (S. 104).

Viel mehr möchte ich hier gar nicht verraten, es geht um Achtsamkeit, Selbstverantwortung, Hoffnung und etliches andere mehr.

Fazit: Ein sehr gut zu lesender Ratgeber, der etliche Tipps bietet und zur Selbstreflexion motiviert. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter.

Heute habe ich mal wieder einen ganz besonderen Buchtipp für euch. Schon lange habe ich beim Lesen nicht mehr so viel gelacht!
Theo ist Mitte dreißig, hat sein Studium nie beendet, ist arbeitslos, lebt in einem Wohnwagen auf dem elterlichen Grundstück und lässt sich von Muttern bekochen und versorgen. Doch nun beschließen die Eltern, dass Theo endlich arbeiten muss, sonst wird er enterbt. Über seinen Freund Dave und einen glücklichen Zufall bekommt Theo auch tatsächlich einen Job. Allerdings ist ihm nicht klar, dass er für das Organisierte Verbrechen arbeitet.
Es handelt sich um eine Krimikomödie, die man nicht so todernst (im wahrsten Sinne des Wortes) nehmen sollte. Der Schreibstil ist voll mit schwarzem Humor, voller Wortwitz und Situationskomik. Zwischendurch wird es immer ein wenig spannend und man kann mit Theo dann auch regelrecht mitfiebern.
Aber Achtung, hier wird gefoltert, gemordet und zerstückelt. Simon Wasner stellt sogar diese Szenen so skurril dar, dass man wirklich drüber lachen kann (und muss). Ein wahres Feuerwerk an schwarzem Humor und Situationskomik!
Allein schon die Kapitelüberschriften sind lesenswert und absolut witzig. Auch die Protagonisten wie Klopper-Sven oder Herzinfarkt-Ali sind ganz besonders gewählt.
Hinsetzen, lesen, lachen und genießen! Ach ja und wenn ich künftig beim Asiaten meine geliebten Frühlingsrollen esse, werde ich immer an dieses Buch denken müssen …..lach
Das Buch geht so ein wenig in die Richtung „Achtsam morden“ von Carsten Dusse. Ich habe mich beim Lesen von „Ablage Mord“ köstlichst amüsiert! Für mich die Krimikomödie des Jahres!

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Wegen einer Notlage ihres Bruders muss die erfolgreiche junge Anwältin Stella kurzfristig von London nach Island fliegen, um ihm zur Seite zu stehen. Dies in aller Kürze zum Inhalt, lest selbst wie es ihr dort ergeht!
Karin Lindberg schildert die Landschaft Islands ganz wunderbar. Auch von den Mittsommernächten und den jungen Lämmern habe ich eine richtige Vorstellung bekommen und Bilder vor Augen gehabt. Die Autorin hat einen sehr anschaulichen bildhaften Schreibstil. Am liebsten hätte ich meine Koffer gepackt und wäre direkt nach Island geflogen. Hierzu ein Zitat von S. 106: „Die unendliche Weite war befreiend und so einzigartig, wie sie es nirgendwo auf der Welt erlebt hatte.“
Es handelt sich um einen Liebesroman. Klar ist das Ende vorhersehbar, aber bei so einem Wohlfühlroman muss das Happy End einfach passen. Für mich war dieses Buch wieder ein wunderbares Lesevergnügen und Entspannung pur. Es ist unheimlich viel Gefühl und Romantik enthalten, aber auch etwas Tiefgang, da die Protagonisten ihr Päckchen zu tragen haben. Ich habe wirklich mitgefiebert und gegen Ende ein paar Tränchen in den Augen gehabt.
Zum Abschluss nochmal ein schönes Zitat von S. 215: „Wie wunderbar es sein konnte, Zeit mit einem Menschen zu verbringen, bei dem man nicht jede Lücke mit sinnlosen Worten füllen musste.“ Auch gemeinsames Schweigen kann schön sein, wenn man sich versteht!
Für mich war dieses Buch wieder ein richtig schönes Wohlfühlbuch. Ich konnte bestens abschalten und mich auf die Schaffarm nach Island träumen.

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„Welche Farbe hat mein Tag“ ist in gebundener Form erschienen. Es ist das Erstlingswerk von Carina Lendl. Es handelt sich um einen Krimi für Kinder ab 9 Jahre. Mit seinen 416 Seiten ist das Buch recht dick. Ich würde es eher für Kinder ab ca. 11 Jahren empfehlen. Es ist aber für die ganze Familie unterhaltsam und spannend zu lesen.
Hauptprotagonistin ist die zwölfjährige Paula, die die Sommerferien zuhause verbringt. Gleich zu Beginn rettet sie mit ihrem Vater einen Wellensittich. Eigentlich sollte sie mit ihrer (ungeliebten) Tante während der Ferien gemeinsam Mathematik pauken. Aber dann kommt doch alles anders als gedacht! Und das Mädchen wird sogar verdächtigt, einen Brandanschlag verursacht zu haben. Lasst euch überraschen.
Die Kapitelüberschriften sind sehr originell und passend zum Titel allesamt in Farbtönen gewählt (z.B. Mohnrot). Die Farbe des Titels passt immer gut zum jeweiligen Kapitelinhalt, sowie zur Stimmung und Atmosphäre. Dies hat die Autorin ganz wunderbar gelöst!
Das Buch liest sich unterhaltsam und ist mit viel Humor gewürzt. Zugleich kommt aber auch ein Spannungsbogen mit hinein, da es sich um einen Kinderkrimi handelt. Die Charaktere sind gut gewählt und könnten aus dem wahren Leben gegriffen sein. So geht es um eine Familie und auch hier gibt es mal Streit zwischen den Eltern. Paula ist ein nettes und bodenständiges Mädchen und ich habe sie richtig ins Herz geschlossen. Es könnte alles sehr beschaulich und idyllisch sein, wenn da nicht die neugierigen Nachbarn oder die böse Tante wären. Auch die Polizisten sind nicht unbedingt kinderfreundlich.
Fazit: Carina Lendl hat hier einen unterhaltsamen und humorvollen Roman mit viel Humor geschrieben. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, und ganz dezent sind auch ernste Themen wie Umweltschutz oder Familienzusammenhalt eingebaut. Wer noch eine schöne Ferienlektüre für sein Kind sucht, ist hiermit sicher gut beraten. Meine Altersempfehlung ist ab der 5. Klasse, also ab ca. 10 Jahren, aber auch für etwas ältere Kinder ist das Buch sehr empfehlenswert.

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