Ein toller Auftakt! Spannend, mystisch, magisch. Und nicht nur für Pferdefans.
Die Pferde aus Galdur - Der goldene GefährteDa ich die Bücher von der Sabine Giebken immer sehr gerne lese und eine große Leidenschaft für Pferderomane hege, war sofort klar, dass ich den Auftakt ihrer neuen Buchreihe unbedingt haben muss. Auf ...
Da ich die Bücher von der Sabine Giebken immer sehr gerne lese und eine große Leidenschaft für Pferderomane hege, war sofort klar, dass ich den Auftakt ihrer neuen Buchreihe unbedingt haben muss. Auf „Die Pferde aus Galdur – Der goldene Gefährte“ habe ich mich sehr gefreut!
Die 12-jährige Fenja lebt gemeinsam mit ihrer Familie auf einem Pferdegestüt in Island und möchte nirgendwo anders wohnen. Sie liebt ihren Heimatort mit seinen uralten Vulkanhügeln, magischen Nebeln und mythischen Geschichten, seiner wunderschönen rauen Natur. Und den Pferden natürlich. Pferde bedeuten Fenja alles, vor allem der kupferfarbene Rotfuchs Baldur liegt ihr sehr am Herzen. Wobei ihr als Tochter eines Züchters natürlich klar ist, dass man sich eigentlich niemals in ein Pferd verlieben darf, schließlich verkaufen sie einen Großteil ihrer Islandpferde. Doch dann versucht jemand eines nachts Baldur zu stehlen. Ist es etwa der mysteriöse Mitternachtsreiter, von dem ihre Amma ihr erzählt hat? Oder steckt das verborgene Volk dahinter, um das sich zahlreiche Mythen ranken? Als das Mädchen Elva, die zu dem unsichtbaren Volk gehört, auf ihrem Hof auftaucht, beginnt sich Fenja mit ihr anzufreunden und merkt schnell, dass sie ganz anders ist als sie sich das Huldufólk immer vorgestellt hat. Ehe es sich Fenja versieht, steckt sie mittendrin in einem ganz besonderen und geheimnisvollen Abenteuer...
Island, Pferde, jede Menge Geheimnisse und ein Hauch Magie – all das ist einfach genau mein Ding. Auf das neue Werk von Sabine Giebken war ich daher äußerst gespannt und habe mir dementsprechend viel erhofft. Rein optisch hat das Buch schon mal vollends bei mir punkten können. Das Cover finde ich bildschön gestaltet und der passende Farbschnitt ist ein echter Hingucker. Das Buch besticht allerdings nicht nur mit seiner äußeren Erscheinung – auch der Inhalt kann überzeugen. Mir jedenfalls hat Sabine Giebken mit dem ersten Band ihrer neuen Reihe tolle Lesestunden bereiten können. Der Einstieg fiel mir dank des locker-leichten Schreibstils sehr leicht und ich war direkt angetan von der Geschichte.
Schon der kurze Prolog macht neugierig auf mehr und verspricht viel Pferdeliebe, gepaart mit Spannung und einer Prise Mystery. Geschrieben ist der gesamte Roman aus der Sicht von Fenja in der Ich-Perspektive. Mit ihr hat die Autorin eine sehr willensstarke Protagonistin erschaffen, die man als Leserin schnell ins Herz schließt. Sie kann zwar ein ganz schöner Sturkopf sein, aber gerade das macht sie so echt und sympathisch. Ich mochte unsere 12-jährige Ich-Erzählerin auf Anhieb und habe ihr Verhalten jederzeit nachvollziehen können. So konnte ich nur zu gut verstehen, dass sie sich auf die Sommerferien nicht so wirklich freut und ziemlich allein gelassen fühlt. Ihre große Schwester zieht weg, ihre beste Freundin reist den ganzen Sommer über durch Europa und ihr Vater hat mal wieder eines ihrer Pferde verkauft, welches ihr besonders viel bedeutet hat.
Die Story beginnt also mit einer etwas niedergeschlagenen Stimmung, aber keine Sorge, so bleibt es nicht. Fenja besitzt trotz allem eine sehr humorvolle Art und ist nicht auf den Mund gefallen, sodass es auch viele heitere Stellen gibt, die einen schmunzeln lassen.
Die weiteren Charaktere sind ebenfalls facettenreich und lebensnah gezeichnet und sorgen sowohl für unterhaltsame Szenen als auch für Rätselhaftigkeiten. Vor allem „die Verborgene“ Elva, die plötzlich auftaucht und mit der sich Fenja anfreunden wird, ist eine mysteriöse Figur. Sie ist zwar freundlich, aber wirklich einschätzen kann man sie bis zum Schluss nicht.
Der Geschichte haftet von Beginn an etwas sehr Geheimnisvolles und Magisches an und bleibt stets abwechslungsreich und aufregend, sodass es zu keiner Zeit langweilig wird. Mich zumindest haben die Ereignisse durchgehend mitgerissen und wunderbar unterhalten.
Toll fand ich auch die Pferdemomente, die sehr gefühlvoll und authentisch beschrieben werden. Man merkt auf jeden Fall wieder sehr, dass Sabine Giebken eine Expertin ist und ihr Herz für diese Tiere schlägt, insbesondere für Islandpferde, über die man hier eine Menge lernt. Fachliche Begriffe fließen dabei gekonnt in die Handlung ein, was sich auch für Nicht-Kenner verständlich und interessant liest.
Auch beim Setting wird deutlich, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt. Ihre bildlichen und realistischen Beschreibungen erwecken Islands malerische raue Landschaft im Kopf zum Leben, sodass man direkt das Gefühl hat die nordische klare Luft zu riechen und gemeinsam mit Fenja durch die einsamen isländischen Weiten zu reiten. Man erfährt zudem viel über Islands Mythologie wie dem unsichtbaren Volk, was dem Ganzen noch einmal einen ganz besonderen Zauber verleiht.
Das Ende verschont uns erfreulicherweise vor einem fiesen Cliffhanger und ist sogar recht abgeschlossen, lässt einen aber dennoch voller Vorfreude auf den nächsten Band zurück.
Fazit: Mit ihrem neuen Pferdeschmöker ist Sabine Giebken ein vielversprechender Reihenauftakt gelungen, der Lust auf mehr macht und nicht nur pferdeverrückte Leserinnen ab 10 Jahren fesselt und begeistert. „Die Pferde aus Galdur – Der goldene Gefährte“ ist ein spannendes und magisches Abenteuer vor der traumhaften Kulisse Islands. Es ist das perfekte Lesefutter für Pferdefans und für alle, die gerne mystische Geschichten lesen und das Setting Island lieben. Mir hat dieses Buch großen Spaß gemacht, ich kann es nur empfehlen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!