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Veröffentlicht am 18.08.2023

Magische Wasserwesen

Magische Wasserwesen
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Es gibt eine Eigenschaft, die ich mit meinem Sohn gemein habe: Wir beide besitzen eine blühende Fantasie. Und diese Fähigkeit setzen wir auch sehr gerne ein, um zum Beispiel einen Spaziergang oder eine ...

Es gibt eine Eigenschaft, die ich mit meinem Sohn gemein habe: Wir beide besitzen eine blühende Fantasie. Und diese Fähigkeit setzen wir auch sehr gerne ein, um zum Beispiel einen Spaziergang oder eine lange Autofahrt etwas interessanter zu gestalten. Plötzlich entstehen allein durch unsere Erzählungen vor unserem inneren Auge imposante und magische Kulissen, die viele Gefahren und Abenteuer für uns bereithalten. Hin und wieder benötigen wir für unsere fantasievollen Ausflüge jedoch ein paar Inspirationen, die wir auch kürzlich in dem besonderen Kinderbuch „Magische Wasserwesen: Von Göttern, Seeungeheuern und versunkenen Städten“ gefunden haben.
Magische Wasserwesen

Je nachdem, in welchem Land man seinen wohlverdienten Urlaub verbringt, lernt man die unterschiedlichsten Sagen und Mythen kennen. Viele von ihnen erzählt man sich schon seit Jahrtausenden. Insbesondere reizen uns dabei die Erzählungen aus den dunklen Abgründen der Meere. Viele dieser Legenden über magische Wasserwesen und Gottheiten findet man in dem Kindersachbuch von Tamara Macfarlane und Alessandra Fusi.
Eine magische Entdeckungsreise unter Wasser

Nachdem wir die ersten Buchseiten bestaunt haben, wurden wir auf eine wundervolle und magische Reise unter die Wasseroberfläche mitgenommen. Dort trafen ich altbekannte Gottheiten wie Neptun, der mich einst in meinen Ferien am Wasser taufte. Mein Sohn und ich durften auch viele neue Wassergötter aus unterschiedlichen Kulturen in diesem Buch kennenlernen. Jede Kreatur wird mit einer imposanten Illustration und einer kurzen Beschreibung eindrucksvoll dargestellt. Einige Mythen, wie die vom keltischen Kelpi – einem wellenreitenden, boshaften Wassergeist – werden etwas ausführlicher in einer Kurzgeschichte erzählt.

Tamara Macfarlen und Alessandra Fusi berichten in „Magische Wasserwesen“ jedoch auch von versunkenen Orten, nach denen man zum Teil bis heute auf der Suche ist. Oder von verwunschenen Wracks, von Geisterschiffen und auch von ganz natürlichen Wasserphänomenen. Und auf den letzten Seiten wurden wir dazu animiert, selbst aktiv zu werden und eigene Unterwasserkarten und Tiefseewesen zu entwerfen.
Von Göttern, Seeungeheuern und versunkenen Städten

Ich liebe es zusammen mit meinem Sohn in fantastische und magische Welten abzutauchen. Daher war „Magische Wasserwesen: Von Göttern, Seeungeheuern und versunkenen Städten“ eine überaus willkommene und fabelhafte Lektüre. Tamara Macfarlene und Alessandra Fusi haben ein unvergesslich schönes Buch geschaffen, das man immer und immer wieder zur Hand nehmen möchte, um sich an den kunstvollen Illustrationen und den magischen Erzählungen zu erfreuen.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

22 Bahnen

22 Bahnen
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Mit den Büchern und mir ist es in letzter Zeit immer so eine Sache. Denn im Moment gibt es hochgelobte Romane und Geschichten, die mich trotz der Lobeshymnen anderer nicht fesseln. Auch wenn Geschmäcker ...

Mit den Büchern und mir ist es in letzter Zeit immer so eine Sache. Denn im Moment gibt es hochgelobte Romane und Geschichten, die mich trotz der Lobeshymnen anderer nicht fesseln. Auch wenn Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, frage ich mich oft, woran es liegen könnte. Nach vielen Monaten wurde diese Leseflaute jedoch durch den wunderbaren Debütroman „22 Bahnen“ beendet.
22 Bahnen

Große Erwartungen an diese Lektüre hatte ich nach den zahlreichen Enttäuschungen der letzten Monate nicht. Caroline Wahl hat mich bereits nach wenigen Seiten völlig für ihre bewegende Geschichte eingenommen. Das lag vor allem an der literarischen Hauptfigur Tilda, die in diesem Buch von ihrem Alltag berichtet. Ein Alltag, der geprägt ist von einer alkoholabhängigen Mutter, der Sorge um Tildas kleinen, introvertierten Schwester Ida, einem Nebenjob und einem Studium. Nicht zu vergessen von 22 Bahnen, die Tilda täglich im Schwimmbad bewältigt.

Tilda ist ein bemerkenswert starker und liebenswerter Mensch, mit dem ich ab der ersten Seite sympathisieren konnte. Ihre Art schwierige Lebenssituationen zu meistern und ihre Bestrebungen der kleinen, traumatisierten Schwester möglichst viele normale Momente zu bescheren, haben mich nachhaltig beeindruckt.

Caroline Wahl hat einen außergewöhnlichen Schreibstil. Sie lässt die Leser sofort in ihre Geschichte abtauchen und dann lesen sie, wie im Rausch. Alle Protagonisten wurden mit nur wenigen Sätzen so präzise beschrieben, dass sie beim Lesen buchstäblich vor meinem inneren Auge erschienen sind. Trotz eines schnörkellosen Schreibstils hat die Autorin wunderschöne, aber auch gnadenlose Szenen mit sehr lebendigen Dialogen beschrieben, die auch, nachdem ich dieses Buch beendet habe, nachwirken.

„22 Bahnen“ von Caroline Wahl ist ein außergewöhnlicher Roman, der mir wunderbare Lesestunden und mein lang ersehntes Jahreshighlight beschert hat. Ich konnte von dieser Geschichte nicht genug bekommen und hatte beim Lesen Angst, dass ich die liebgewonnenen Protagonisten zurücklassen muss. Nun hoffe ich auf viele weitere Geschichten aus der Feder dieser großartigen Autorin.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

ZOFF! BUMM! BÄMM!

ZOFF! BUMM! BÄMM!- Ein Streitbuch
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Bei dem einen oder anderen Streit, den mein Sohn mit seinem Freund führt, fliegen auch schon mal die Fetzen. Meist geht es um Nichtigkeiten und dennoch schlagen die Wellen hoch. Und am Ende fragt man sich, ...

Bei dem einen oder anderen Streit, den mein Sohn mit seinem Freund führt, fliegen auch schon mal die Fetzen. Meist geht es um Nichtigkeiten und dennoch schlagen die Wellen hoch. Und am Ende fragt man sich, warum es überhaupt zu diesem Streit gekommen ist. Wo Menschen leben, wird gestritten. Es ist nur wichtig, dass man beim Streiten nicht vergisst, sich anschließend wieder zu vertragen. Da dies gerade ein großes Thema bei uns ist, war ich sehr glücklich, das Streitbuch „ZOFF! BUMM! BÄMM!“ von Hasnain Kazim und Lena Hesse aus der Reihe „Einfach lesen lernen“ für meinen Sohn gefunden zu haben.
Zoff! Bumm! Bämm! – Ein Streitbuch

Ali und Maxi sind beste Freunde. Zusammen verbringen sie sehr viel Zeit, denn sie wohnen in derselben Straße, haben den gleichen Schulweg und ähnliche Interessen. Eines Tages geraten die Beiden jedoch in einen üblen Streit, der damit endet, dass Ali und Maxi sehr traurig auseinander gehen. Nachdem sich die negativen Gefühle bei beiden aufgelöst haben, vertragen sie sich. Denn beide sind sich einig, dass streiten doof ist. Und dennoch beschäftigt sie die Frage: Was ist eigentlich Streit?
Was ist eigentlich Streit?

Diese Frage ergründen Ali und Maxi in dem Buch „ZOFF! BUMM! BÄMM! – Ein Streitbuch“ und liefern einige interessante Antworten. Nach einer kurzen Einführung, bei der alle streitenden Charaktere kurz und knapp beschrieben werden, geht es ans Eingemachte. Wir Leser erleben zu Beginn die Freunde Ali und Maxi in einem Streit, der beide dazu animiert, das Thema Streit etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Schnell wird klar, dass wirklich überall gestritten wird – jedes Mal ein bisschen anders. Und so durften mein Sohn und ich in 14 Kurzgeschichten, verschiedenste Arten von Streit und ihre Auswirkungen kennenlernen.

Das Streitbuch eignet sich bestens für junge Leser, die das Lesen bereits erlernt haben, ihr Erlerntes jedoch noch etwas festigen müssen. Die enthaltenen Streitgeschichten sind kurz und abwechslungsreich gestaltet. Keine Seite gleicht einer anderen. Es gibt zahlreiche Dialoge, die wie in einem Comic abgebildet sind. Und durch die gelungenen Illustrationen wirken die gesamten Geschichten sehr lebendig. Der Fließtext im Buch ist der Lesestufe (2.-3. Klasse) entsprechend etwas umfangreicher. Die Sätze sind verdichtet und die Worte einfach gehalten.

„ZOFF! BUMM! BÄMM! – Ein Streitbuch“ von Hasnain Kazim und Lena Hesse ist ein sehr empfehlenswertes Buch aus der Reihe „Einfach Lesen lernen“. Empfehlenswert, weil es die kleinen Leser bestens unterhält und ihnen wichtige Botschaften mit auf den Weg gibt.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und co

Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co.
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Manchmal sitze ich stundenlang in meinem Garten und genieße mein kleines Idyll. Dann schaue ich nicht nur gerne meinen Pflanzen beim Wachsen und erblühen zu, sondern erfreue mich auch an der Artenvielfalt. ...

Manchmal sitze ich stundenlang in meinem Garten und genieße mein kleines Idyll. Dann schaue ich nicht nur gerne meinen Pflanzen beim Wachsen und erblühen zu, sondern erfreue mich auch an der Artenvielfalt. Oft entdecke ich Tiere, die mir vorher noch nie zu Gesicht gekommen sind und suche dann nach Informationen über diese für mich neu entdeckte Art und nach ihren Lebensgewohnheiten. Häufig finde ich dann Hinweise darauf, dass es sich bei einigen Exemplaren um bedrohte Tierarten handelt. Zum einen bin ich froh, dass sie scheinbar gerne in meinem Garten leben. Es stimmt mich aber auch traurig, weil ich befürchte, dass mein Sohn im Laufe seines Lebens vielleicht nicht so ein Glück hat, solch eine Artenvielfalt kennenzulernen. Nicht zuletzt, weil unsere Umwelt zunehmend zerstört wird und zahlreiche Tiere bereits ausgestorben sind. Oft stellt sich mir die Frage, was jeder einzelne von uns dazu beitragen kann, um nicht nur bedrohte Tierarten zu schützen.
Nur, was man kennt, kann man auch schützen.

Meiner Meinung nach ist dies die Grundvoraussetzung, damit wir die Prozesse rund um das Artensterben beeinflussen können. Mit „Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co“ habe ich eine wunderbare Möglichkeit in Buchform gefunden, um dieses Thema auch mit meinem Sohn zu besprechen. In diesem Sachbuch für Kinder stehen 50 Tiere im Fokus und man erfährt in ihren Geschichten, warum sie ausgestorben, gefährdet oder gar gerettete wurden.
Von der Steinzeit bis in die Gegenwart

Nach einer kleinen Einleitung von Jason Bittel, begeben wir Leser uns auf eine kleine Zeitreise und erfahren, dass es auch schon vor vielen Millionen von Jahren Massenaussterben in einem beeindruckendem Umfang gab. Blättert man weiter, so erfährt man vieles über die Ursachen, aber auch wie man die Natur zukünftig schützen kann. Und das ist oft leichter, als man denkt. Diesen kindgerecht verpackten Themen schließen sich 50 interessante Erzählungen über eindrucksvolle Tiere an.
Gerettet, gefährdet, ausgestorben

Übergeordnet sind die Geschichten verschiedener Spezies danach klassifiziert, ob das Tier ausgestorben oder gefährdet ist, ob es wiederentdeckt wurde oder der Bestand sich dank unterschiedlicher Schutzprojekte wieder erholt hat. In diesen kurzen Erzählungen werden große und kleine Leser direkt vom Autor angesprochen und durch konkretes Fragen miteinbezogen. Neben den stimmungsvollen Berichten über die Tiere, gibt es zusätzliche Informationen, die in kleinen und großen Textfeldern abgebildet sind.

Nicht nur der Autor Jason Bittel versteht es, die Leser in seinen Bann zu ziehen. Auch der Illustrator Jonathan Woodward versteht sein Handwerk. Seine außergewöhnlichen und atmosphärischen Illustrationen zieren jede Seite dieses Buches und laden jeden Betrachter dazu ein, ein wenig länger zu verweilen.

„Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co“ ist ein ganz besonderes Sachbuch für die ganze Familie und sollte in keinem Bücherregal fehlen.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Keineswegs nur mittelgut!

Die Schule der mittelguten Zauberer – Wirbel um den Neuen
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Mit Kinderbüchern ist das immer so eine Sache. Besonders, wenn man sie als Erwachsene liest. Denn es gibt nur wenige Kinderbücher, die mich – längst der Zielgruppe entwachsen – wirklich begeistern können. ...

Mit Kinderbüchern ist das immer so eine Sache. Besonders, wenn man sie als Erwachsene liest. Denn es gibt nur wenige Kinderbücher, die mich – längst der Zielgruppe entwachsen – wirklich begeistern können. Doch dann gibt es hin und wieder die besonderen Geschichten, die nicht nur meinen 8-jährigen Sohn, sondern auch mich begeistern. Wie die Geschichte „Die Schule der mittelguten Zauberer – Wirbel um den Neuen“ von Rieke Patwardhan. Aber was macht dieses Buch so besonders? Das liegt vor allem an dem einnehmenden Schreibstil der Autorin und der literarischen Hauptfigur Niko.

Die Schule der mittelguten Zauberer – Wirbel um den Neuen

Der 11-jährige Niko ist Mittelpunkt der Handlung. Wobei Mittel es treffend bezeichnet. Denn Niko ist in allen Belangen mittelgut. Sowohl in der Schule, als auch im Privaten. Doch eine Sache unterscheidet ihn deutlich von anderen und macht ihn zu einem ganz besonderen Menschen. Er ahnt es zu Beginn der Handlung noch nicht. Nur, dass sich in seiner Wahrnehmung etwas geändert hat. Und was es mit dieser mittelguten Veränderung auf sich hat und mit welchen zauberhaften Folgen es einhergeht, erfahren wir Leser in den insgesamt 14 spannenden Kapiteln.

Zauberei zwischen Lakritzregen und kariertem Spiegelei

Der Titel der Geschichte lässt bereits erahnen, dass diese Geschichte etwas mit Zauberei zu tun hat. Und wer jetzt denkt, dass es sich um eine Geschichte handelt, die man schon 399 Mal gelesen hat, der irrt sich. Denn die Schule, die Niko im Verlauf der Handlung besucht, ist in jeder Hinsicht schon sehr besonders. Die Autorin hat ihre literarischen Figuren so auffallend und facettenreich gezeichnet, und die Ideen für den Aufbau ihrer humorvollen Geschichte sind ausgefallen und vielfältig. Implementiert hat Rieke Patwardhan gewichtige Themen wie die Bedeutung von Freundschaft, den Schwierigkeiten des Heranwachsens und, dass es völlig okay ist, unperfekt zu sein.

Ein zusätzliches Schmankerl in diesem Kinderbuch sind die fabelhaften und humorvollen Illustrationen von Daniel Steudtner. Diese befinden sich auf zahlreichen Seiten und fügen sich perfekt in die Handlung ein.

„Die Schule der mittelguten Zauberer – Wirbel um den Neuen“ von Rieke Patwardhan ist ein großartiges Kinderbuch, das ich nicht nur den Lesern ab 9 Jahren empfehlen kann, sondern auch darüber hinaus. Der etwas gemeine Cliffhanger am Ende der Geschichte, lässt darauf schließen, dass es weitere Bände geben wird.

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