Worum geht es?
„Perfect Touch – Ergeben“ dreht sich um die Seifenherstellerin Chelsea Hall und den Milliardär Sebastian Cabral, die sich auf einer Hochzeit von gemeinsamen Freunden kennenlernen und gleich auf einer Wellenlänge sind. Sie beide sind nicht auf der Suche nach einer Beziehung und von den Kupplungsversuchen der Braut eher genervt als angetan. Da beschließen sie kurzerhand das Sicherheitsdate füreinander zu sein und Anmachen auf diese Weise vorzubeugen. Und warum nicht noch weiter gehen und heiraten? Denn Sebastian wird von seiner Mutter, Star einer Reality-Show und ruhmbesessen, unter Druck gesetzt, für die Einschaltquoten wieder mit seiner Exfreundin zusammenzukommen, obwohl er mit der Show eigentlich nichts zu tun haben möchte. Die lockere, charismatische Chelsea erscheint ihm da wie ein Geschenk des Himmels, denn sie erklärt sich erstaunlich schnell zu einer Scheinehe bereit. Ihr kommt sie nämlich auch nur recht, da sie Männern ohnehin abgeschworen hat. Zudem hat das Zusammenwohnen mit Sebastian einen entscheidenden Vorteil: Sie ist nicht alleine in ihrer Wohnung und in Sebastians Gegenwart fühlt sie sich sicher. Bald muss Sebastian jedoch feststellen, dass sich das Platonische in ihrer Ehe schwieriger gestaltet als gedacht und Chelsea auch noch Geheimnisse vor ihm zu haben scheint.
Meine Meinung
Bei diesem Buch habe ich lange zwischen 4 und 5 Sternen geschwankt und mich schlussendlich für die goldene Mitte entschieden. „Ergeben“ ist der erste Band, den ich aus der „Perfect Touch“-Reihe gelesen habe, und hat mir unglaublich viel Spaß gemacht.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Charaktere sind sympathisch und authentisch gestaltet und Jessica Clare hat ein Händchen dafür, erotische Szenen ansprechend und niveauvoll zu beschreiben. Man spürt das Knistern zwischen den Protagonisten, obwohl es sich in Bezug darauf hier eher schwieriger gestaltet, was die Handlung aber umso interessanter und spannender macht. Chelseas Geheimnis lässt sich zwar schnell ungefähr erahnen, wird aber überraschenderweise ohnehin relativ schnell aufgelöst. Wie sich das Annähern der beiden aufgrund dessen gestaltet, war spannend und unterhaltsam mitzuverfolgen und mit Szenen gespickt, die ich in anderen Romanen aus dem Genre so noch nicht gelesen habe. Das Buch schafft den Balanceakt zwischen humorvollen und amüsanten sowie gefühlvollen und aufwühlenden Momenten.
Ein besonderes Highlight waren die Charaktere, da sie meine Ansprüche an Protagonisten bis ins letzte Detail erfüllt haben. Chelsea ist nach außen hin eine toughe, junge Frau immer mit einem kecken Spruch auf den Lippen und einer guten Portion Humor, die sich in ihrem Inneren jedoch mit einem Ereignis aus der Vergangenheit herumschlägt, das sie auch unsicher und ängstlich macht. Aufgrund dessen schimmert immer wieder ihre Schwäche durch, die sie authentisch wirken und den Leser mit ihr fühlen lässt. Sie hat sich zu keinem Zeitpunkt für mich nicht nachvollziehbar verhalten und war eine perfekte Mischung aus stark und verletzlich. Ihre Entwicklung vollzog sich in langsamen Schritten und damit sehr realistisch.
Sebastian ist ein wahrer Traum. Es wäre toll, wenn wir alle einen Sebastian Cabral haben könnten, denn er ist wirklich perfekt. Mit Charme und einer unverschämten Portion Selbstbewusstsein gesegnet wird er schnell eine Stütze für Chelsea, denn in seiner Gegenwart fühlt sie sich – im Gegensatz zu anderen fremden Männern – von Anfang an sicher. Sebastian beweist sowohl ihr als auch dem Leser immer wieder, dass er ihr Vertrauen mehr als verdient hat, denn er ist fürsorglich und liebevoll, mit einem starken Beschützerinstinkt ausgestattet und begegnet Chelsea mit unglaublich viel Verständnis. Ich weiß nicht, wie man ihn nicht mögen könnte.
Aufgrund dessen fällt es nicht schwer, nachzuvollziehen, warum sich die beiden ineinander verlieben. Man spürt ihre Verbindung zueinander und kann verstehen, was sie an dem jeweils anderen mögen. Ihre Beziehung wirkt authentisch und da macht das Lesen gleich viel mehr Spaß.
Zudem wird das Interesse an den anderen Bänden der Reihe geweckt, denn auch die Protagonisten aus diesen Bänden tauchen stellenweise auf, ohne Wissenslücken entstehen zu lassen. Ich werde mir nun auch noch die anderen vorknöpfen müssen.
Fazit
„Ergeben“ hat mir sehr gut gefallen und bietet vor allem guten Humor, niveauvolle Erotik und unglaublich sympathische Charaktere. Von mir gibt es 4,5 Sterne!