Zusammenwohnen für Fortgeschrittene
The Marmalade DiariesMeine Meinung
Dem Autor Ben Aitken ist mit „The Marmalade Diaries“ ein unaufgeregtes, ruhiges und dennoch eindringliches Buch sehr gut gelungen. In der Wohngemeinschaft zwischen einer alten Lady (Winnie) ...
Meine Meinung
Dem Autor Ben Aitken ist mit „The Marmalade Diaries“ ein unaufgeregtes, ruhiges und dennoch eindringliches Buch sehr gut gelungen. In der Wohngemeinschaft zwischen einer alten Lady (Winnie) und einem Mann in seinen Dreißigern (Ben) entspinnt sich nicht nur eine Zweckgemeinschaft, sondern so etwas wie Freundschaft.
Der schnörkellose und leicht zu lesende Schreibstil beschreibt unter Tagebucheinträgen in kürzeren und längeren Passagen das Zusammenleben der beiden in einer anstrengenden Zeit, nämlich den Corona-Lockdowns und Corona-Kontaktbeschränkungen in Großbritannien. So sind die zwei Hauptdarsteller mehr oder weniger auf sie beide beschränkt.
Es passiert in dieser Geschichte zwar nicht allzu viel, aber es geschieht doch eine Menge. So fand ich die (sehr britischen) Dialoge unterhaltsam zu lesen und konnte mir aufgrund der jeweiligen Aussagen die Protagonisten gut vorstellen. Einerseits war da die sehr dominante, äußerst sparsam wirtschaftende, allzeit besorgte und vor sich hin werkelnde Winnie und andererseits der gutmütige, duldsame, tolerante und fast schon zur Lethargie neigende Ben. Auf den ersten Blick ein ungleiches Paar, das sich aber doch irgendwie wunderbar ergänzte.
Witzige Momente und anrührende Augenblicke wechselten sich meiner Ansicht nach im richtigen Ausmaß ab und ließen mich am Ende das Buch zufrieden aus den Händen legen.
Mein Fazit
Wer eine ruhige Geschichte um eine Wohngemeinschaft mit einem interessanten Bewohnerpaar und einige Einblicke in eine ungewöhnliche Freundschaft sucht, dem sei „The Marmalade Diaries“ empfohlen.