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Veröffentlicht am 12.09.2023

Fulminantes Finale

Die Liebe des Pilgers
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Nachdem ich schon vor zwei Jahren den ersten Teil der Trilogie gelesen hatte, war ich, seitdem ich vor kurzem den zweiten Bandes gelesen hatte, ganz gespannt auf das Finale der Pilgertrilogie. Und es war ...

Nachdem ich schon vor zwei Jahren den ersten Teil der Trilogie gelesen hatte, war ich, seitdem ich vor kurzem den zweiten Bandes gelesen hatte, ganz gespannt auf das Finale der Pilgertrilogie. Und es war ein fulminantes Finale, bei dem noch so einiges passiert ist und die vielen Fäden, die die Autorin schon in den vergangenen Bänden geknüpft hatte, zu einem zu einem wunderbaren Ende geführt wurden. Obwohl hier so einige Figuren und Schauplätze eine Rolle spielen, kommt man beim Lesen nicht Durcheinander, sondern fiebert nach spannenden Plotwechseln mit jedem Protagonisten mit. Petra Schier, die auch Geschichte studiert hat, hat mich regelrecht in das Leben im 14. Jahrhundert eintauchen lassen und es war wahrlich nicht langweilig dort. Es war eine spannende, unterhaltsame und abwechslungsreiche Handlung, teils etwas mythisch, aber immer lebensnah und mitreißend erzählt. Egal ob es sich um "herrschaftliche" Protagonisten oder zb. Gesinde handelt, sie alle bekamen ihre Rollen in dieser Geschichte, sie sind mit Leben gefüllt und mit Herzblut ausgestattet worden, ihr Zusammenspiel und die Diskussionen waren höchst interessant erzählt worden. Und der Humor kam an der ein oder anderen Stelle auch nicht zu kurz.

Das tolle an (allen drei) Romanen der Trilogie war, dass es nie langweilig gewesen war. Es sind so viele Begebenheiten beschrieben worden, so viele Figuren, die alle so lebensecht geschildert wurden, dass man auch wenn es nur um "frische Fische" zwischen der Köchin Minta und Nilda ging, immer einen Film vor Augen hatte und natürlich bei allen anderen "wichtigen" Szenen mitgefiebert hat. Ich habe alle drei Bände in der (richtigen) Reihenfolge gelesen, man kann die Bücher sicherlich auch einzlen lesen, es werden immer genügend Hinweise auf die vergangenen Bände und deren Handlung gegeben, aber ich empfehle schon die chronologische Reihenfolge.

Es geht um Liebe (auch gleichgeschlechtliche), um Familienbande, um ein ganz besonderes Kreuz, das Palmiro trägt, aber schon eine ganze Weile im Famlienbesitz ist und das den Träger nicht nur vor Gefahren warnen kann, sondern auch Nichtgläubige bestrafen kann und noch so einiges anderes bewirken kann. Es geht um das 14. Jahrhundet, das Leben zu dieser Zeit, den Wandel, den gerade Adel und Handelstreibende durchleben, um Gefahren und Aufgaben, die es zu bewältigen gab.

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Veröffentlicht am 19.08.2023

Tiefgründig und berührend. Ein Jahreshighlight.

Entscheidungen an der Schwelle des Todes
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Ein Buch über das Leben und den Tod, über den Glauben, aber auch die Zweifel, vor allem aber über die Hoffnung.

Selten habe ich ein so fesselndes Sachbuch gelesen, eines das mich gepackt hat, in dem man ...

Ein Buch über das Leben und den Tod, über den Glauben, aber auch die Zweifel, vor allem aber über die Hoffnung.

Selten habe ich ein so fesselndes Sachbuch gelesen, eines das mich gepackt hat, in dem man sich selbst entdeckt, das mich gedanklich nicht loslässt und das mich so berührt hat.
Es sind nicht nur die emotionalen Schilderungen über Patienten mit tödlich verlaufenden Hirntumoren, sondern vor allem die Gedanken und Gefühle, die es bei dem Autor und Gehirnchirurgen auslöst diese Fälle jedes Jahr aufs neue zu erleben. Wie verschieden gehen diese Patienten mit der Diagnose um. Dr. Warren ist Christ, er betet mit den Patienten, er hilft ihnen ganzheitlich. Dennoch sind da Fragen über Fragen, mit denen er selbst hadert. Ein Schicksalsschlag in seiner Familie stellt seinen Glauben noch mehr auf die Probe. Wie er mit dem allen zurechtkommt, was ihn für Zweifel plagen, wie er Halt, Trost und Zuversicht trotz aller, oder gerade wegen der ganzen tragischen Erlebnisse findet, darüber berichtet er auf sehr anschauliche, fesselnde und sehr persönliche Art und Weise in diesem Buch. Er stellt sich selbst viele Fragen nach dem warum, nach Gott und dem Leben nach dem Tod. Seinen Weg nachzulesen in diesem Buch, seine Antworten, die er gefunden hat, war fesslend zu lesen und hat mich ins Herz getroffen. Es gehört für mich schon jetzt zu meinen Jahreshighlights dazu. Es ist ein Buch, dass man öfters in die Hand nehmen kann, das ich auf alle Fälle noch einmal lesen werde. Ein Buch das Kraft spendet und Hoffnung nicht nur in dunklen Zeiten ausstrahlt, sondern den Glauben festigt.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Ein grandioser Roman

Elternhaus
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Sanne und Petra, zwei Schwestern, Mitte 50, können unterschiedlicher nicht sein. Während Sanne früh geheiratet, gebaut und Kinder bekommen hat, sich um die Eltern vor Ort gekümmert hat, immer wusste wo ...

Sanne und Petra, zwei Schwestern, Mitte 50, können unterschiedlicher nicht sein. Während Sanne früh geheiratet, gebaut und Kinder bekommen hat, sich um die Eltern vor Ort gekümmert hat, immer wusste wo es lang gehen sollte und die Richtung bestimmt hat, ist Petra weggezogen, hat studiert, einen gutbezahlten Job und eine langjährige heimliche Beziehung. 𝗔𝘂𝘁𝗼𝗿𝗶𝗻 𝗨𝘁𝗲 𝗠𝗮𝗻𝗸, deren Buch 𝗪𝗶𝗹𝗱𝘁𝗿𝗶𝗲𝗯𝗲 mir schon aufgrund der sehr gut ausgearbeiteten Protagonisten so gut gefallen hat, hat mich auch diesmal überzeugt, sogar noch mehr als mit dem ersten, und das war schon spitze.

Ute Mank erzählt die Geschichte, sie sich über einen Zeitraum von ca. einem dreiviertel Jahr zieht aus den unterschiedenlichen Sichtweisen von Sanne und Petra. Jede der Schwestern glaubt, die jeweils andere habe das glücklichere Leben. Immer wieder denken die beiden an ihre Vergangenheit, über gemeinsam erlebte Ereignisse, die dennoch von jedem anders erlebt und gesehen wurden. Sie haben sich schon lange auseinander gelebt, sprechen kaum miteinander. Was auch? Als Sanne einfach beschließt, dass die betagten Eltern aus dem Elternhaus aus und in eine seniorengerechte Wohnung einziehen müssen, weil es ja "so für die beiden das Beste ist", muss sie sich auch Gedanken darüber machen, was nun mit dem Elternhaus geschehen soll. Petra und die jüngere Schwester Gitta werden, ebenso wie die Eltern, erst gar nicht um ihre Meinung gefragt. Sanne glaubt für alle das richtige entschieden zu haben, sie war ja immer diejenige, die wußte wo es lang ging. Doch war es wirklich die richtige Entscheidung? Vor allem die Art, wie Sanne alles handhabt, wie sie über andere bestimmt, auch aus dem besten Willen heraus, das kann nicht gutgehen. Bei Sanne, aber auch bei Petra, setzen nach den getroffenen Entscheidungen Veränderungen im Leben ein, manche als Folge daraus, andere weil sie sich ergeben und ganz langsam scheinen sich ihre Lebensumstände anzunähern bzw. sich ihr Rollen zu vertauschen.

Der Schreibstil von Ute Mank gefiel mir wieder ausgesprochen gut. Sie hat einen ganz eigenen, ganz besonderen Stil und der lässt jedes mal die Seiten in mir klingen beim Lesen. Kein Wort zu viel, keines zu wenig. Detailliert ohne ausschweifend zu sein. Sie hat es geschafft, dass ich mir ein realistisches Bild der Figuren im Kopf vorstellen konnte. Es war wie Nachbarn nicht nur über den Zaun zuschauen zu können, sondern in ihre Haut zu schlüpfen.
Es geht um Familie und Veränderungen, wenn die Kinder ausgeflogen sind, die eigenen Eltern hilfsbedürftig werden, aber auch über Geschwister, deren Lebenswege ganz unterschiedlich verlaufen sind. Um das, was ein Elternhaus für jeden einzelnen bedeutet. Über Sprachlosigkeit innerhalb der Familie, über Entscheidungen, getroffen aus dem besten Willen, aber ohne familiären Zusammenhalt. Ein Stein, den man ins Wasser geworfen hat, der nun Kreise zieht. Eine sehr gut ausgearbeitete Geschichte, in der sich fast jeder irgendwie ein kleines bisschen wiederentdecken kann

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Eine spannende Nacht in den Highlands

Zwei Fremde
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Es ist ihre letzte Nacht als Angestellte im Mackinnon Hotel in den schottischen Highlands, am nächsten Morgen will Remie Yorke Schottland verlassen, um nach Chile zu fliegen. Es ist Februar, die Welt um ...

Es ist ihre letzte Nacht als Angestellte im Mackinnon Hotel in den schottischen Highlands, am nächsten Morgen will Remie Yorke Schottland verlassen, um nach Chile zu fliegen. Es ist Februar, die Welt um sie herum beginnt einzuschneien, sie ist mit zwei Gästen alleine in dem einsam gelegenen Hotel. Als ein Polizist vor der Tür steht und um Einlass bittet, beginnt das Grauen einer atemberaubenden und nervenzehrenden Nacht, denn er berichtet von einem entflohenen Mörder aus dem nahegelegenen Gefängnis. Kurz darauf steht ein zweiter Polizist vor der Tür, der das selbe behauptet. Remie ist klar, nur einer von ihnen ist ein echter Polizist, der andere muss der Mörder sein....


Martin Griffin hat von Anfang an eine düstere Szenerie beschrieben, die mich in den Bann gezogen hat. Das einsam gelegene Hotel, die wenigen Menschen, die sich darin aufhalten, die winterliche und düstere Atmosphäre. Gäste und Fremde und man weiß nicht, wem man trauen oder glauben kann. Gefährliche, sich zuspitzende Situationen, ein Plot, der kaum Zeit zum Durchatmen lässt, denn es passiert immer wieder etwas Neues. Beide Fremden scheinen glaubhaft einen Polizisten darzustellen. Sie begegnen sich erst spät, der Autor hat es gut verstanden, die Aktionskreise der beiden lange zu trennen und damit die Spannungskurve zu erhöhen.

Aus Sicht von Remie erleben wir das Auf und Ab ihrer Gefühle, nach und nach kristallisiert sich auch ihre Vergangenheit heraus, die zeigt, aus welchem Holz sie geschnitzt ist und warum sie eine gewisse Ruhe bewahren kann, aber dennoch in dieser Nacht über sich herauswächst.

Ich habe lange keine mehr so fesselnde Geschichte gelesen, die fast 300 Seiten hatte ich schnell gelesen, denn ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Der Spannungsbogen war konstant sehr hoch und hat sich immer weiter gesteigert. Der Plot war gut aufgebaut und für mich in sich schlüssig, überraschende Wendungen haben zudem gezeigt, dass man vieles nicht voraus ahnen konnte. Also, was will man von einem Thriller mehr, als dass er gut unterhält, man ihn atemlos liest und nicht aus der Hand legen kann? Für mich daher volle Sternebewertung!

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Fesselnder historischer Roman

Wenn ein neuer Tag anbricht
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England, 1898: Bei einem Bootsunglück verliert die 17jährige Maggie ihre Eltern und ihre ältere Schwester. Nur ihre kleine Schwester Violet kann sie noch retten. Ihr Leben verändert sich grundsätzlich, ...

England, 1898: Bei einem Bootsunglück verliert die 17jährige Maggie ihre Eltern und ihre ältere Schwester. Nur ihre kleine Schwester Violet kann sie noch retten. Ihr Leben verändert sich grundsätzlich, sie ziehen von dem Landsitz, auf dem ihr Vater Landschaftsarchitekt war, weg in das nahegelegene Dorf zu ihrer Großmutter.
Vier Jahre später trifft sie Nate, den Sohn des Gutsbesitzers, mit dem sie seit ihrer Jugend bis zu dem Unglückstag befreundet war, das erste Mal wieder. Dass er sich nach dem Unglückstag nie mit ihr in Verbindung gesetzt hat, hatte sie zusätzlich getroffen. Die alten Wunden werden wieder aufgerissen und als sie nach all den Jahren das erste Mal im Tagebuch ihres Vaters liest, kommen bei ihr Zweifel auf, ob der Unfall wirklich nur ein Unglück war, oder ob mehr dahinter steckt.

𝗖𝗮𝗿𝗿𝗶𝗲 𝗧𝘂𝗿𝗮𝗻𝘀𝗸𝘆 hat ein fesselnden Roman geschrieben, der mich mit der Mischung aus Spannung, historischem Ambiente, romantischen Verwicklungen, abwechslungsreichen Entwicklungen und dem gut in die Geschichte integrierten christlichen Botschaften überzeugen konnte. Die über 400 Seiten waren schnell gelesen. Die Protagonisten entwickeln sich glaubhaft, es geht um Vertrauen, Verzeihen, Wahrheiten und Liebe. Maggie ist anfangs sehr eigenwillig, unversöhnlich und geht nicht immer den moralisch akkuraten Weg, um mehr über die Vergangenheit ans Licht zu bringen. Nate hingegen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem aufrichtigen, gläubigen und vor allem engagierten jungen Mann entwickelt, der sich für Maggie und auch für sein Erbe, dass er nun angetreten hat, mit aller Kraft einsetzt. Aber auch er muss seinen Stolz überwinden lernen.

Fazit: Eine bewegende christliche Geschichte mit Herz und Gefühl, die zudem im historischen Setting mit spannenden Elementen fesselt.

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