Es geht hart zu in der Sterne-Gastronomie
Der bekannte Saarbrücker Sternekoch Markus Wendemann ist verschwunden. Seine Schwester Mareike meldet ihn als vermisst. Und tatsächlich findet Hauptkommissarin Veronika Hart in seinem Restaurant „Le Table“, ...
Der bekannte Saarbrücker Sternekoch Markus Wendemann ist verschwunden. Seine Schwester Mareike meldet ihn als vermisst. Und tatsächlich findet Hauptkommissarin Veronika Hart in seinem Restaurant „Le Table“, wo man wochenlang auf einen Tisch warten muss, Spuren einer Entführung. Das GHB, das in der Lyoner gefunden wird, die noch angebissen auf dem Frühstückstisch liegt und Blutspuren, verstärken diesen Eindruck auch noch. Erpresserschreiben gibt es keines. Aber die Wurstfabrik aus der die Lyoner stammt, bekommt verschiedene Drohbriefe und auf einen Tiertransporter wird ein Anschlag verübt. Hängt das alles zusammen? Und wenn ja, wie? Geht es vielleicht um Schutzgeld, Geldwäsche oder organisiertes Verbrechen?
HK Veronika Hart, im Moment selbst mit privaten Problemen stark behaftet, tut sich bei ihren Ermittlungen nicht leicht. Gut, dass sie da ihre Kollegen Sven Becker und Max Langner an ihrer Seite hat.
Dies ist zwar schon Band 4 der Saarland-Krimireihe um die taffe HK Veronika Hart und ihr Team, den ich aber auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen konnte. Da mich dieses Ermittlerteam aber stark für sich eingenommen hat, werde ich demnächst auch die ersten drei Fälle mit ihnen noch gemeinsam lösen.
Wie das Cover schon andeutet, geht es hier um die Wurst, von der ich im Laufe der Geschichte einiges erfahre. Vor allem von der Zubereitung und von den Arbeitsbedingungen in einer Wurstfabrik, die alles andere als angenehm sind. Da kann man leicht zum Vegetarier werden. Aber auch in der Sterne-Gastronomie geht man nicht zimperlich mit den Angestellten um. Hier wird mit harten Mitteln, sehr viel Druck, Disziplin und Engagement um jeden einzelnen Kunden gekämpft. Ich bin mir jetzt gar nicht mehr so sicher, ob ich mich in einem solchen Gourmet-Tempel auch mal verwöhnen lassen möchte.
Greta R. Kuhn habe ich mit diesem Buch erst kennengelernt. Ihr sehr bildhafter, eingängiger und emotionaler Erzählstil hat mich sehr schnell in die Story hinein gezogen. Die kurzen Kapitel lassen die Geschichte sehr rasant erscheinen.
Mich haben auch die sehr gut ausgearbeiteten Protagonisten, einige sympathisch, andere weniger, gleich in Beschlag genommen. Der entführte Sterne-Gastronom und auch der Entführer kommen immer wieder mal zu Wort. Das heizt die Spannung, die sich von Anfang an stetig aufbaut, noch weiter an. Ich konnte die Handlungen und die Gedankengänge hier sehr gut nachvollziehen und der Fall bzw. die Fälle lösen sich für mich nachvollziehbar auf.
Aber nicht nur der Kriminalfall hat mich gefesselt. Auch zu Veronika mit ihrem derzeitigen Gefühlschaos habe ich mich schnell hingezogen gefühlt.
Ein spannender Regionalkrimi mit einem Schuss Humor und einer Portion Lokalkolorit, der mich gepackt, gefesselt und vor allem sehr gut unterhalten hat. Sehr gerne würde ich Veronika Hart bei weiteren Fällen begleiten.