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Veröffentlicht am 24.11.2023

Arne Stiller entschlüsselt rätselhafte Tattoos

Die Schrift
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Die Prostituierte Lena Karasek wurde als vermisst gemeldet. Der Fall landet bei der Dresdner Kriminalpolizei auf dem Schreibtisch von Arne Stiller. Zuerst ist der Kriminaloberkommissar überzeugt, dass ...

Die Prostituierte Lena Karasek wurde als vermisst gemeldet. Der Fall landet bei der Dresdner Kriminalpolizei auf dem Schreibtisch von Arne Stiller. Zuerst ist der Kriminaloberkommissar überzeugt, dass die vermisste Frau bald wieder auftauchen wird.
Auf einen anonymen Hinweis findet die Polizei die Frau, die auf brutalste Art und Weise verstümmelt wurde und eine rätselhalte Nachricht in Form eines Tattoos auf ihrem Rücken trägt. Der Fall stellt für den Kryptologe Arne Stiller eine enorme Herausforderung dar, denn die makabre Nachricht ist nur ein Teil der ganzen Botschaft. Es ist jetzt schon klar, dass die weiteren Taten folgen würden, wenn der Verbrecher nicht sofort gefasst wird.

„Die Schrift“ ist bereits der fünfte Teil der Reihe mit dem Dresdner Kryptologen Arne Stiller. Von Anfang an hat mich der Thriller in Atem gehalten, denn das grausame Verbrechen an Lena Karasek ist nur schwer zu ertragen. Auch das ungewöhnliche Verhalten Arnes Vorgesetzten Bernhard wirft viele Fragen auf und sorgt für viel Spannung.
Da das Tattoo mit dem rätselhaften Text nur der erste Teil der Nachricht ist, ist es zu befürchten, dass demnächst eine andere Frau für weitere Botschaften missbraucht wird. Unweigerlich stellt man sich die Frage, wer wird schneller – der Täter oder der Kryptologe? Die Spannung steigt.
Und auch in dem Teil der Reihe lässt uns der Autor in die Gedanken des Täters blicken. In den Rückblicken erzählt er seine Geschichte, ohne jedoch seine Identität preiszugeben.
Der Thriller überzeugt sowohl mit seinen ausgefallenen Verbrechen, wie auch mit der temporeichen fesselnden Erzählweise. Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 09.10.2023

Spannender Krimi mit italienischem Flair

Toskanische Sünden
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Alles begann in der seltsamen Nacht zu Mittwoch:
„Der Vollmond schien der Erde so nah zu sein, als wollte er gleich herniedersinken… Sogar die Zikaden schienen verwirrt, sie zirpten immer noch, als wäre ...

Alles begann in der seltsamen Nacht zu Mittwoch:
„Der Vollmond schien der Erde so nah zu sein, als wollte er gleich herniedersinken… Sogar die Zikaden schienen verwirrt, sie zirpten immer noch, als wäre es Tag…“ (8)

Es ist der Vollmond der Streitigkeiten, erklärte die Gemüseverkäuferin Maria, die den Commissario Luca wegen eines ungewöhnlichen Streits zwischen zwei Fischhändlern zum Markt bestellt hat. Das Wetterphänomen erscheint in Montegiardino alle zehn Jahre und bewirkt, dass die sonst friedlichen Stadtbewohner streitsüchtig und aggressiv werden.

Später in der Nacht zu Donnerstag ereignet sich ein mysteriöser Autounfall, in dem ein Markthändler beinahe sein Leben verliert, und am Morgen entdeckt ein Spaziergänger einen Toten am Flussufer liegen. Pflichtgemäß meldet Commissario Luca den Mordfall in Florenz an; Vice-Questora Aurora Mair eilt sofort um gemeinsame Ermittlungen vor Ort zu führen.

Auch im zweiten Band mit Commissario Luca geht es um ein Verbrechen, das eigentlich überhaupt nicht in die idyllische Welt von Montegiardino passt. Der Autor versteht es, über die ungewöhnlichen Ereignisse spannend zu erzählen und mit seiner bildhaften Sprache den Leser an den Ort des Geschehens zu versetzen. Die Romanfiguren wirken authentisch, ihre Handlungen - nachvollziehbar. So konnte ich für manche von „ihren Sünden“ Verständnis aufbringen.

Für prickelnde Spannung sorgen die Szenen, in denen Dottoressa Chiara und Vice-Questora Aurora einander begegnen. Beide Damen haben Gefühle für den attraktiven Commissario entwickelt und beide wollen Lucas Herz erobern.

Bildhafte Beschreibungen des malerischen Ortes, des italienischen Alltags mit dem obligatorischen Espresso in Fabios Bar und dem besten toskanischen Wein -natürlich von einem Winzer aus Montegiardino- wecken Sehnsucht nach La Dolce Vita und dem nächsten Urlaub in Italien!

Ein Wohlfühlkrimi, der gute Unterhaltung bietet. Auf die Fortsetzung, die Anfang 2024 erscheint, bin ich sehr gespannt.
Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.10.2023

Spannende Einblicke hinter die Mauer der DDR – das Glück ihrer Kinder

Wellenkinder
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In ihrem Roman „Wellenkinder“ erzählt Liv Marie Bahrow eine bewegende Geschichte, die ihren Anfang in den letzten Kriegstagen hat und in der aktuellen Zeit endet.

Die Geschichte wurde abwechselnd von ...

In ihrem Roman „Wellenkinder“ erzählt Liv Marie Bahrow eine bewegende Geschichte, die ihren Anfang in den letzten Kriegstagen hat und in der aktuellen Zeit endet.

Die Geschichte wurde abwechselnd von drei Hauptakteuren erzählt: Margit, Oda und Jan:

In letzten Tagen des Krieges flieht Margit von Königsberg über die Ostsee nach Deutschland. Am Bord des Schiffes rettet sie einem kleinen Jungen das Leben. In der DDR fängt sie ein neues Leben an, glaubt an die Ideale der DDR und wurde zu einer treuen Parteigenossin.

Im Jahre 1970 versucht Oda über die Ostsee nach Westdeutschland zu fliehen, was tragisch endet. Nicht nur sie wurde erwischt; mit aller Wahrscheinlichkeit hat sie auch ihren Freund verloren. Im Gefängnis Hoheneck merkt sie, dass sie schwanger ist.

Während Jan um seine gescheiterte Ehe kämpft, erreichen ihn beunruhigenden Nachrichten aus seinem Heimatort Rügen. Es gibt neue Erkenntnisse im Falle seiner seit 30 Jahren vermissten Mutter, und der alleinstehende Vater benötige dringend seine Hilfe.

Die dramatischen Ereignisse, mit denen jede von diesen Geschichten anfängt, erschüttern und fesseln zugleich. Sehr einfühlsam zeichnet die Autorin die Lebenswege ihrer Figuren, die von den Wellen des Schicksals mitgerissen wurden. Doch die Protagonisten geben nicht auf, mit allen Mitteln versuchen sie gegen schwere Schicksalsschläge zu kämpfen. Bei allen drei stehen an der ersten Stelle das Glück der Familie und das Leben in Freiheit.

Liv Marie Bahrow, die selbst in der damaligen DDR aufgewachsen ist, zeichnet in ihrem Roman ausdrucksstarke Bilder der deutsch-deutschen Geschichte; erzählt über Menschen, deren Leben von den politischen Machtspielen und Schikanen stark beeinflusst wurden.

Ich habe den Roman mit großem Interesse gelesen. Seine Protagonisten und ihre bewegenden Lebensschicksale bleiben lange in meiner Erinnerung.
Herzergreifend! Wärmstens zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Köstliche Rezepte für Pizza mit Liebe

PIZZA CON AMORE
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Bereits beim Betrachten des Covers von „Pizza con Amore“ läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Denn auf dem Bild ist die Pizza Schwarzwald Margherita zu sehen; eine kulinarische Kreation von Angelo ...

Bereits beim Betrachten des Covers von „Pizza con Amore“ läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Denn auf dem Bild ist die Pizza Schwarzwald Margherita zu sehen; eine kulinarische Kreation von Angelo und Roberto Tortora, die die beliebte klassische Margeritha Pizza auf die neue heimische Art zubereiten.

Das Rezept dazu findet man natürlich im Buch, genauso wie viele andere Kreationen, die beiden Brüder in ihrer Restaurant Mamma Lina in Baden-Baden anbieten. Das Restaurant hat eine lange Tradition; eröffnet wurde das Lokal vom aus Neapel stammenden Vater der Beiden, der die Tradition zu schätzen wusste und für seine Gerichte Omas Lina Rezepte verwendet hat. Mit ihren neuen Kreationen, die auf den alten Rezepten Oma Linas basieren, verbinden die Brüder Tortora die alte Tradition mit ihrer badischen Heimat. Die ganze Geschichte kann man im Buch nachlesen.

Die Autoren nehmen uns auf einen Trip nach Neapel mit, wo laut einer Anekdote die Pizza erfunden wurde, erzählen Interessantes über die Stadt und ihre Einwohner, verraten die Adresse einer der besten Pizzeria der Stadt.
Schritt für Schritt wurde die Zubereitung des Teigs“ für gute Pizza“ erklärt, die dafür benötigten Zutaten genau beschrieben, alle Arbeitsschritte zusätzlich mit Fotos dokumentiert. Fantastico!

Auch zu jedem Rezept im Buch gibt es ein einladendes Foto, das zum Pizza-Nachbacken animiert. Ich fand das Buch mit vielen innovativen Rezepten sehr informativ, inspirierend, verlockend, einfach köstlich! Grazie per questo!

Die wunderschöne Edition, im Verlag Tietge erschienen, eignet sich hervorragend als Geschenk für alle Liebhaber der italienischen Küche.
Meine wärmste Empfehlung für das mit viel Liebe geschriebene Buch.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Feuerprobe für die Liebe und Freundschaft

Durch das große Feuer
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Im Jahre 1914 wurde Henry Gaunt achtzehn. Er und sein Freund Sidney Ellwood sind in der Upper Sixth einer britischen Eliteschule. Aus der wöchentlichen Schülerzeitung erfahren sie über den Verlauf des ...

Im Jahre 1914 wurde Henry Gaunt achtzehn. Er und sein Freund Sidney Ellwood sind in der Upper Sixth einer britischen Eliteschule. Aus der wöchentlichen Schülerzeitung erfahren sie über den Verlauf des Krieges. Akribisch studieren sie die Listen mit den Namen der Gefallenen und Verletzten; viele von ihnen haben sie gekannt. Und alle Soldaten sind für sie Helden, die meisten Schüler würden ihnen nur zu gerne folgen.
Gaunt, von seiner Mutter unter Druck gesetzt, meldet sich als Erster bei der britischen Armee. Er vermisst sehr seinen Freund Ellwood, für den er heimlich tiefste Gefühle empfindet. Als später auch Ellwood an der Front erscheint, wurden sowohl ihre Freundschaft, wie auch ihre Liebe an eine harte Probe gestellt.

In ihrem Debütroman „Durch das große Feuer“ erzählt Alice Winn eine bewegende Geschichte einer unkonventionellen Liebe in einer ungewöhnlichen Zeit. Denn sowohl Gaunts und Ellwoods Liebesbeziehung, wie auch die damalige Zeit, sind alles andere als einfach. Der Kampf im Krieg, von den jungen Männern zuerst als Pflicht und Ehrensache gepriesen, fordert von ihnen Unvorstellbares; verändert ihre Psyche, raubt ihre Gesundheit und letztendlich ihr Leben.
Und genau diese Szenen aus dem Krieg, schonungslos dargestellt, haben mich an die Geschichte gefesselt. Ich hatte das Gefühl mich selbst in dem „blutgetränkten Niemansland“ zu bewegen, den Verletzten und Sterbenden beizustehen, den Angehörigen die Trostbriefe über ihre Helden schreiben zu müssen. Es sind viele erschütternde Bilder des unsinnigen Krieges, in dem die bisherigen Freunde und Familien zu Feinden wurden, in dem ein Menschenleben nichts wert ist.
Meisterhaft skizziert Alice Winn das Porträt der damaligen Gesellschaft, welche die Kriegsverweigerer mit einer weißen Feder beschenkt; einfühlsam erzählt sie über eine ungewöhnliche Liebe und Freundschaften, die wahre Feuerprobe überstehen mussten.
Eine bewegende Geschichte! Gerade in der heutigen Zeit sehr zu empfehlen!

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