Profilbild von Esther

Esther

Lesejury Profi
offline

Esther ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Esther über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2018

Buchrezension Arminuta

Arminuta
0

Autorin: Donatella Di Pietrantonio

Übersetzung : Maja Pflug

Erschienen im September 2018

Verlag: Antje Kunstmann

Seitenanzahl : 224 (Hardcover)

ISBN: 978-3-95614-253-6

Kosten : 20 Euro



Inhalt:


Die ...

Autorin: Donatella Di Pietrantonio

Übersetzung : Maja Pflug

Erschienen im September 2018

Verlag: Antje Kunstmann

Seitenanzahl : 224 (Hardcover)

ISBN: 978-3-95614-253-6

Kosten : 20 Euro



Inhalt:


Die Protagonistin des Buches ist Arminuta (Die Zurückgekommene), ein 13 jähriges Mädchen. Sie ist Einzelkind aus geordneten Verhältnissen, erhält Ballet- und Schwimmunterricht und wohnt in der Stadt. Nun sind ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern und schicken sie zurück zu ihren leiblichen Eltern. Sie wollen sie wieder haben, wird ihr gesagt, aber mehr Erklärung bekommt sie nicht. Doch es scheint keiner wirklich auf sie gewartet zu haben. Nicht nur die ärmlichen Verhältnisse, der Schmutz sondern vor allem die psychische und körperliche Gewalt machen ihr in der neuen Familie schwer zu schaffen. Arminuta sehnt sich nach ihrem alten Zuhause, ein Haus am Strand, und vor allem nach ihren Eltern.

Nach und nach freundet sie sich vor allem mit ihrer Schwester Adriana und Vincenzo an und schließt diese in ihr Herz.


"Donatella Di Pietrantonio erzählt in dieser ungewöhnlichen Familiengeschichte von Zugehörigkeit und Verantwortung, Verstrickungen und Mutterliebe und davon, was es bedeutet, den eigenen Platz im Leben zu finden. Poetisch, zart und unvergesslich."(Zitat Klappentext)


Meinung:



Der neue Roman Arminuta verschafft Donatella Di Pietrantonio, geboren in den den Abruzzen, nun den endgültigen internationalen Durchbruch. In der Vergangenheit sind ebenfalls schon im Kunstmann Verlag erschienen : Meine Mutter ist ein Fluss (2013) und Bella mia (2015).

Die Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig und das Cover zeigt ein dunkelhaariges Porträtfoto von einem Mädchen. Man kann sich vorstellen, dass es Arminuta ist.

Die Hauptprotagonistin ist Arminuta (Die Zurückgekommene) und die Geschichte wird in der Ich - Form geschildert. Anfangs hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden, aber als ich in der Geschichte drin war fand ich es gut. Man konnte verstehen wie verloren und allein bzw. auch einsam sich Arminuta in der neuen alten Familie gefühlt haben muss. Wen würde es nicht verzweifeln plötzlich aus seinem gesamten Lebensumfeld rausgerissen zu werden? Bewundernswert wie Arminuta trotz der schwierigen Umstände trotzdem stark bleibt und das Beste aus der Situation macht. Irgendwie schafft sie es auch aus dieser Situation etwas Gutes rauszuholen und findet in ihrer Schwester und auch in ihrem Bruder gute Verbündete. Schließlich findet sie sogar Zugang zu ihrer leiblichen Mutter. Arminuta habe ich als sehr authentisch erlebt, man kann ihre Gedanken und Verhaltensweisen nachvollziehen. Die anderen Protagonisten hätte ich gerne näher kennengelernt. Warum hat ihre Schwester Adriana eingenässt? Zu den Hintergründen erfährt man im Buch nichts. Mir ist sie allerdings sehr sympathisch, weil sie so mutig und unerschrocken ist, weil sie so jung schon so viel Verantwortung zeigt und sich behauptet. Vicenzo ist mir zu wenig durchleuchtet worden, was ihn antreibt bzw. motiviert, man will mehr erfahren, was in ihm vorgegangen sein muss. Ich denke, es liegt aber auch daran, dass das Buch in der Ich -Form geschrieben ist. Die Verhaltensweisen der Mütter sind schwierig nachzuvollziehen für mich. Man kann einfach nur schwer verstehen wie man ein Kind mit sechs Monaten weggeben kann bzw. wie man ein fremdes Kind aufnimmt ohne in Kontakt mit der leiblichen Mutter zu bleiben. Wobei das letztere noch eher nachzuvollziehen ist. Auch wie man es dann schafft ein 13jähriges Kind wegzugeben, will mir nicht einleuchten.

Der Schreibstil ist klar, ohne wenig Umschweife, Tatsachen folgen auf Tatsachen. Sprachlich hätte es mich gefreut wenn diese mehr gefühlsbetont gewesen wäre bzw. wenn man noch mehr über Gefühle und Gedanken erfahren hätte.


Ich habe das Buch gerne gelesen, die Geschichte ist natürlich traurig, aber ich lese so wahre Geschichten immer super gerne. Die Geschichte lehrt einem, dass man nicht aufgeben darf, dass auch in auswegslosen Situationen sich Gutes entwickeln kann und dass man in einer Familie zueinander stehen muss und sich gegenseitig unterstützen muss. So gesehen ist die Geschichte zwar zu Beginn traurig bzw. erscheint als harte Geschichte, aber am Ende doch irgendwie gut.


Fazit:

Ich finde das Buch gut und kann es weiterempfehlen. Arminuta ist die wahre Geschichte eines mutigen Mädchens, es geht um Zugehörigkeit und Verantwortung, Verstrickung und Mutterliebe. Jeder der seinen Platz im Leben vielleicht noch nicht gefunden hat, sollte dieses Buch lesen, denn von Arminuta kann man viel lernen. Für mich ein 3,5 Sterne Buch!

Veröffentlicht am 26.09.2023

Starker Beginn und tolle Illustrationen

Ein Tag im Leben einer Fee
0

Vor einigen Tagen habe ich den Berliner @schaltzeitverlag entdeckt. Dort findet ihr Cartoons/Karikaturen, Graphic novels und Kinderbücher.
#eintagimlebeneinerfee ist kürzlich erschienen und gedacht für ...

Vor einigen Tagen habe ich den Berliner @schaltzeitverlag entdeckt. Dort findet ihr Cartoons/Karikaturen, Graphic novels und Kinderbücher.
#eintagimlebeneinerfee ist kürzlich erschienen und gedacht für ein Alter ab 4 Jahren.
Hermine und Margot spielen gemeinsam, dass Margot eine Fee ist und zaubern kann.
Ganz besonders sind die wunderschönen sehr speziellen Illustrationen hervorzuheben, die nur in bestimmten Teilbereichen bunt sind, so kann das Betrachterauge sofort sehen wo die entscheidende Handlung sich abspielt. Dieser Stil gefällt mir ausgesprochen gut, sehr viele Details laden zum betrachten und entdecken ein. Gleichzeitig sind die Doppelseiten nicht überfrachtet und relativ aufgeräumt, durch einen hohen Weissanteil auf den Seiten.
Beim Zaubern geht aller Hand schief und es ist wirklich niedlich dargestellt wie Margot und Hermine interagieren...Hermine lacht über das ganze Gesicht...das fand ich sehr neckisch.
Ab 3/4 des Buches geht es zum Ende hin sehr schnell mit der Handlung und ich hätte mir mehr Seiten und ein anderes Ende gewünscht. ...bzw. eine stärkerere Botschaft.
Text und Illustrationen von @andre.bouchard.99 , Gestaltung von @lemmedesign und übersetzt von @andreasillmann
Die französische Originalausgabe ist von 2015.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2023

Starker Beginn, wurde dann schwächer

Mai
0

Heute möchte ich euch mai von geetanjalishree aus dem unionsverlag vorstellen. @shreegeetanjali ist in Indien geboren worden und studierte neuere indische Geschichte. Bevor sie Schriftstellerin wurde war ...

Heute möchte ich euch

mai von

geetanjalishree aus dem

unionsverlag vorstellen. @shreegeetanjali ist in Indien geboren worden und studierte neuere indische Geschichte. Bevor sie Schriftstellerin wurde war sie Historikerin und Sozialwissenschaftlerin. Sie wurde 2022 mit dem

bookerinternationalprize ausgezeichnet. Sie lebt in Neu- Delhi.
Die Hindiausgabe erschien 1993 . Im

draupadiverlag 2010 und jetzt neu erschienen im

unionsverlag @unionsverlag .
Die Autorin Geetanjali Shree porträtiert in dem Buch drei Generationen einer indischen Familie in den 60er bis 80 er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Es geht um titelgebende Mai, sie hat auf den ersten Blick ein tolles Leben. Die Familie ist wohlhabend und sie lebt gemeinsam mit ihren Schwiegereltern, ihrem Mann, dem Sohn Subodh und der Tochter Sunaina in einem großen Haus. Schnell wird deutlich, dass Mai keine schöne Rolle in der Familie hat, sie muss alle andere bedienen und hat in ihrem eigenen Haus nichts zu sagen. Die Kinder möchten ihre Mutter aus diesen Zwängen befreien und diese retten. Sie haben eine westliche Einstellung und studieren dann auch in Großbritannien.
Dieses Buch wirft verschiedene Fragen auf und es ist sehr vielschichtiger als man am Anfang meinen könnte.
Will Mai überhaupt gerettet werden? Muss sie das überhaupt? Ist sie wirklich schwach und nur ein Opfer? Es wird in verschiedenen Situationen deutlich, dass in Mai viel mehr steckt als eine Sklavin ohne eigene Meinung und ohne eigenen Willen. Wer ist Mai wirklich? Und wer in der Familie wird wirklich unterdrückt? Oder unterdrücken sich die Familienmitglieder gegenseitig?
Der Roman wird aus Sicht der Tochter Sunaina erzählt. Er beginnt stark und fesselnd und ich habe ein 5 Sterne Highlight gewittert. Sunaina erzählt über die Kindheit in der Familie, über die Rollen der einzelnen und die familienstruktur. Nach 110 Seiten erzählt Sunaina dann über ihre Person bzw. Ihren Werdegang, der mich nicht richtig fesseln konnte. Auch hat man immer das Gefühl das es sich das gesagte wiederholt, am Ende eines jeden Kapitels, denkt der Leser dann: ja die Moral hab ich jetzt verstanden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2023

gut aber nicht sehr gut.

Der Fischer und der Sohn
0

Wieder habe ich ein interessantes Buch gelesen. Vielen Dank an den klettcottaverlag für das rezensionsexemplar 😀. Meine Meinung ist aber dadurch natürlich nicht beeinflusst.
Es geht in diesem Werk um Mustafa, ...

Wieder habe ich ein interessantes

Buch gelesen. Vielen Dank an den

klettcottaverlag für das

rezensionsexemplar 😀. Meine Meinung ist aber dadurch natürlich nicht beeinflusst.
Es geht in diesem

Werk um Mustafa, der beim Fischen zunächst zwei Leichen entdeckt und dann findet er ein Baby in einem kleinen Schlauchboot. Es stammt von einem der Flüchtlingsboote in der Ägäis. Mustafa und seine Frau Mesude wissen, dass sie das Baby nicht behalten dürfen und sie verpflichtet sind es zu melden. Mehr möchte ich inhaltlich garnicht erzählen, denn es würde viel vorweg nehmen..Es ist ein schmales doch gehaltvolles Buch mit 189 Seiten.
Es geht um Einsamkeit, elterliche Liebe, Drama, Verlust und um Menschlichkeit.

zülfülivaneli ist ein türkischer

Autor, der in den 70er Jahren gezwungen war, aufgrund seiner politischen Anschauungen, die Türkei zu verlassen. Er kehrte 1984 zurück. Des weiteren war er Mitglied des türkischen Parlaments. Er setzte sich für die türkisch-griechische Aussöhnung ein. Das Buch beginnt melancholisch, sprachlich toll, fast märchenhaft und ich konnte mir die Protagonisten, die Gegend und Landschaft sehr bildlich vorstellen. #livaneli streut dann ein Kapitel ein, was für mich nicht im Zusammenhang mit der eigentlichen Handlung ist...ich befürchtete er verliert mich..Es ging dann aber im nächsten Kapitel mit der eigentlichen Geschichte weiter. Ich las und las und dann war das Buch ausgelesen. Dieses Buch ist warmherzig und echt. Ich mochte es gerne. Der Autor bringt auch politisch Themen mit rein, was ich aber im richtigen Rahmen fand.
Ein gutes Buch, das für mich allerdings kein 5 Sterne Highlight war, aber sehr gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2023

Odessa im Jahr 2014, gut gemacht aber nicht mein Roman

Sommer in Odessa
0

Ich habe gerade sommerinodessa von irinakilimnik aus dem keinundaberverlag beendet. Es ist im Februar 2023 erschienen.
Irina Kilimnik wurde 1978 in Odessa (Ukraine) geboren, kam mit 15 Jahren nach Deutschland, ...

Ich habe gerade

sommerinodessa von

irinakilimnik aus dem

keinundaberverlag beendet. Es ist im Februar 2023 erschienen.
Irina Kilimnik wurde 1978 in Odessa (Ukraine) geboren, kam mit 15 Jahren nach Deutschland, studierte Humanmedizin und Mediapublishing. Sie schrieb viele Essays, Buchrezensionen und Kurzgeschichten. Sie war Teilnehmerin beim Klagenfurter Literaturkurs und wurde beim MDR Literaturwettbewerb mit zwei Preisen ausgezeichnet. Die

Autorin lebt in

Berlin.
In dem Roman geht es um die Protagonistin Olga und ihre Familie, die nur aus Frauen besteht. Der Großvater thront über die ganze Familie. Er hat alle Schwiegersöhne erfolgreich vertrieben. Er bestimmt den Alltag und wegen ihm studiert Olga Medizin. Es ist sein Auftrag an sie, das letztgeborene Mädchen.
Eines Tages erscheint David, ein Freund des Großvaters und die Dinge ändern sich. Es gibt ein Familiengeheimnis, was langsam hochkocht und immer mehr brodelt und an die Oberfläche will, genau wie die politische Entwicklung, die immer weiter zu nimmt. Es ist der Sommer 2014...und das unbeschwerte Odessa steht vor dem Abgrund.
Der Roman hat einen sehr flüssigen, leichten, frechen und einfachen Schreibstil, sodass ich leicht in die Geschichte reinkam. Ich konnte mir das sommerliche Odessa sehr gut vorstellen, bin mit Olga durch die Gassen gezogen. Auch war spürbar wie sich die politische Entwicklung auf Odessa und ihre Einwohner niederspiegelt.
Allerdings muss ich sagen, dass ich dennoch nicht verstanden habe, warum sich die ganze Familie dem Großvater untertan macht. Ich denke es gibt wahrscheinlich starke Kulturelle Unterschiede, ich fand das Buch gut, allerdings war es nicht meine Geschichte.
Vielen Dank an den

keinundaber Verlag für das Rezensionsexemplar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere