Buchrezension Arminuta
ArminutaAutorin: Donatella Di Pietrantonio
Übersetzung : Maja Pflug
Erschienen im September 2018
Verlag: Antje Kunstmann
Seitenanzahl : 224 (Hardcover)
ISBN: 978-3-95614-253-6
Kosten : 20 Euro
Inhalt:
Die ...
Autorin: Donatella Di Pietrantonio
Übersetzung : Maja Pflug
Erschienen im September 2018
Verlag: Antje Kunstmann
Seitenanzahl : 224 (Hardcover)
ISBN: 978-3-95614-253-6
Kosten : 20 Euro
Inhalt:
Die Protagonistin des Buches ist Arminuta (Die Zurückgekommene), ein 13 jähriges Mädchen. Sie ist Einzelkind aus geordneten Verhältnissen, erhält Ballet- und Schwimmunterricht und wohnt in der Stadt. Nun sind ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern und schicken sie zurück zu ihren leiblichen Eltern. Sie wollen sie wieder haben, wird ihr gesagt, aber mehr Erklärung bekommt sie nicht. Doch es scheint keiner wirklich auf sie gewartet zu haben. Nicht nur die ärmlichen Verhältnisse, der Schmutz sondern vor allem die psychische und körperliche Gewalt machen ihr in der neuen Familie schwer zu schaffen. Arminuta sehnt sich nach ihrem alten Zuhause, ein Haus am Strand, und vor allem nach ihren Eltern.
Nach und nach freundet sie sich vor allem mit ihrer Schwester Adriana und Vincenzo an und schließt diese in ihr Herz.
"Donatella Di Pietrantonio erzählt in dieser ungewöhnlichen Familiengeschichte von Zugehörigkeit und Verantwortung, Verstrickungen und Mutterliebe und davon, was es bedeutet, den eigenen Platz im Leben zu finden. Poetisch, zart und unvergesslich."(Zitat Klappentext)
Meinung:
Der neue Roman Arminuta verschafft Donatella Di Pietrantonio, geboren in den den Abruzzen, nun den endgültigen internationalen Durchbruch. In der Vergangenheit sind ebenfalls schon im Kunstmann Verlag erschienen : Meine Mutter ist ein Fluss (2013) und Bella mia (2015).
Die Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig und das Cover zeigt ein dunkelhaariges Porträtfoto von einem Mädchen. Man kann sich vorstellen, dass es Arminuta ist.
Die Hauptprotagonistin ist Arminuta (Die Zurückgekommene) und die Geschichte wird in der Ich - Form geschildert. Anfangs hatte ich ein wenig Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden, aber als ich in der Geschichte drin war fand ich es gut. Man konnte verstehen wie verloren und allein bzw. auch einsam sich Arminuta in der neuen alten Familie gefühlt haben muss. Wen würde es nicht verzweifeln plötzlich aus seinem gesamten Lebensumfeld rausgerissen zu werden? Bewundernswert wie Arminuta trotz der schwierigen Umstände trotzdem stark bleibt und das Beste aus der Situation macht. Irgendwie schafft sie es auch aus dieser Situation etwas Gutes rauszuholen und findet in ihrer Schwester und auch in ihrem Bruder gute Verbündete. Schließlich findet sie sogar Zugang zu ihrer leiblichen Mutter. Arminuta habe ich als sehr authentisch erlebt, man kann ihre Gedanken und Verhaltensweisen nachvollziehen. Die anderen Protagonisten hätte ich gerne näher kennengelernt. Warum hat ihre Schwester Adriana eingenässt? Zu den Hintergründen erfährt man im Buch nichts. Mir ist sie allerdings sehr sympathisch, weil sie so mutig und unerschrocken ist, weil sie so jung schon so viel Verantwortung zeigt und sich behauptet. Vicenzo ist mir zu wenig durchleuchtet worden, was ihn antreibt bzw. motiviert, man will mehr erfahren, was in ihm vorgegangen sein muss. Ich denke, es liegt aber auch daran, dass das Buch in der Ich -Form geschrieben ist. Die Verhaltensweisen der Mütter sind schwierig nachzuvollziehen für mich. Man kann einfach nur schwer verstehen wie man ein Kind mit sechs Monaten weggeben kann bzw. wie man ein fremdes Kind aufnimmt ohne in Kontakt mit der leiblichen Mutter zu bleiben. Wobei das letztere noch eher nachzuvollziehen ist. Auch wie man es dann schafft ein 13jähriges Kind wegzugeben, will mir nicht einleuchten.
Der Schreibstil ist klar, ohne wenig Umschweife, Tatsachen folgen auf Tatsachen. Sprachlich hätte es mich gefreut wenn diese mehr gefühlsbetont gewesen wäre bzw. wenn man noch mehr über Gefühle und Gedanken erfahren hätte.
Ich habe das Buch gerne gelesen, die Geschichte ist natürlich traurig, aber ich lese so wahre Geschichten immer super gerne. Die Geschichte lehrt einem, dass man nicht aufgeben darf, dass auch in auswegslosen Situationen sich Gutes entwickeln kann und dass man in einer Familie zueinander stehen muss und sich gegenseitig unterstützen muss. So gesehen ist die Geschichte zwar zu Beginn traurig bzw. erscheint als harte Geschichte, aber am Ende doch irgendwie gut.
Fazit:
Ich finde das Buch gut und kann es weiterempfehlen. Arminuta ist die wahre Geschichte eines mutigen Mädchens, es geht um Zugehörigkeit und Verantwortung, Verstrickung und Mutterliebe. Jeder der seinen Platz im Leben vielleicht noch nicht gefunden hat, sollte dieses Buch lesen, denn von Arminuta kann man viel lernen. Für mich ein 3,5 Sterne Buch!