Cover-Bild Irgendwo wartet das Leben
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 17.08.2023
  • ISBN: 9783423641104
Erin Entrada Kelly

Irgendwo wartet das Leben

Birgitt Kollmann (Übersetzer)

Jeder Tag ist genau gleich langweilig – bis die Neue kommt!

Der neue Roman der Jugendliteraturpreisträgerin für Kinder ab 11 Jahren – ein Buch voller Wärme, Weisheit und Humor, von dem man nicht will, das es jemals endet

Es gibt 12 Kinder in der 7. Klasse der Fawn Creek Middle School, aber 13 Tische. Als die geheimnisvolle Orchid Mason die Klasse betritt und elegant an Tisch 13 Platz nimmt, wirbelt sie sofort das Leben ihrer Mitschüler auf.

Orchid ist anders. Alles an ihr scheint leicht, und sie trägt eine Blume hinterm Ohr – ungeheuerlich! Wie in jeder Schulklasse herrschen auch hier komplizierte Strukturen. Und für Greyson und Dorothy, den Außenseitern der Klasse, die einfach nur wegwollen aus dem miefigen Nest, ist dieses fast märchenhafte Wesen ein Bild für Freiheit. Für andere ist sie ein Alien oder ein Hassobjekt. Wer wird Orchid Mason für sich beanspruchen? Wird sie die Kinder von Fawn Creek retten? Oder werden sie sie retten?

»Eine emotional mitreißende Geschichte über Authentizität und Zugehörigkeit.« 
Kirkus Reviews

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2023

Irgendwo teilt jemand deine Sorgen. Vielleicht schon direkt neben dir.

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Am Ende der 10. Klasse wurde den daran Interessierten unserer Stufe eine Art dreitägiges Selbstfindungsseminar angeboten, zu dem sich kaum 15 Leute anmeldeten, worunter sich zu meiner anfänglichen Überraschung ...

Am Ende der 10. Klasse wurde den daran Interessierten unserer Stufe eine Art dreitägiges Selbstfindungsseminar angeboten, zu dem sich kaum 15 Leute anmeldeten, worunter sich zu meiner anfänglichen Überraschung aber auch (generell war es eine sehr unerwartete, und erstaunlicherweise absolut cliquenfreie, Mischung an Teilnehmenden) gar die zwei "obercoolsten" Jungs unserer Stufe befanden, die, denen nichts etwas anhaben konnte, die, denen alles zuflog bzw. zugeflogen wurde, die, für die es immer perfekt lief... die, die doch bestimmt nur mitfuhren, um sich darüber (und wahrscheinlich über uns anderen Teilnehmenden) lustigmachen zu können. Pustekuchen: Beide waren von Anfang an, wie alle Anderen, absolut begeistert und sehr ernst mit von der Partie, waren ferner allen (und zugegeben teils wirklich albern anmutenden) Übungen gegenüber sehr aufgeschlossen und bemühten sich sogar, diverse Entspannungsübungen noch zu modifizieren und ich erinnere mich noch sehr genau, wie ich, als wir Vertrauensübungen durchführten, verwundert war, dass generell die Lässigsten unter uns, die sonst doch keine Gefahr scheuten, dort die meisten Probleme damit zu haben schienen, sich auf die Anderen zu verlassen: die Dynamik während dieser drei Tage war da sehr wechselhaft und während einer Gesprächsrunde, in der es um Träume und vor Allem auch Ängste ging, brach es aus unserem absolut coolsten Obercoolen als Erstes heraus und plötzlich war da alles anders, nachdem jeder von uns offenbarte, womit er am Meisten haderte: Das war definitiv der Moment, in dem uns ALLEN klar wurde, dass wir zwar alle unterschiedlich, aber doch ziemlich gleich waren, dass wir uns vielfach mit denselben Sorgen rumschlugen, die aber häufig für uns behielten, um nicht zu riskieren, dass die Anderen schlecht von uns denken könnten, weil sich zum Beispiel längst erfolgreich eingeredet wurde, dass man den prügelnden Vater, den saufenden Vater, die tote Mutter, das Mobbing durch diese eine Clique in der Nachbarschaft etc. eben einfach ganz bestimmt verdient habe oder dass man im Gegenteil keine Selbstzweifel haben und keinen Druck verspüren dürfte, weil man immerhin aus dieser hochangesehenen, schwerreichen Familie stammte und als Millionärssohn könne es einem ja nur gut gehen - und dass es uns allen die Pubertät derbe erleichtert haben würde, hätten wir uns schon zu Beginn der Mittelstufe, oder wenigstens währenddessen, zusammengesetzt und diese Unterhaltungen geführt.

"Irgendwo wartet das Leben" hat mich sehr an diese drei Tage erinnert, nicht nur, weil die darin beschriebene Schulklasse ähnlich "groß" wie unsere damalige Gruppierung ist, sondern weil dort abwechselnd einige der Schüler
innen fokussiert werden und diese dort jeweils ihre eigenen Gedanken und Empfindungen beschreiben und dort ebenso klar wird, dass sie alle doch auch ihre Probleme haben, selbst wenn niemand sonst diese (dort) sieht, wie z.B. der Schüler, dessen Vorname zu einem eher abschätzigen Spitznamen verballhornt wird und der es gemäß der Anderen "doch gewöhnt ist, dass er so genannt wird; dem macht das nichts aus" und der sich dadurch aber eben doch getroffen fühlt und lieber beim echten Vornamen genannt werden möchte.
Orchid Mason ist als Neue in diesem Fall diejenige, die, die Dynamiken herausfordert und die Schüler*innen animiert, zu sich zu stehen anstatt sich unbedingt einfügen zu wollen und auch anzusprechen, was einen bewegt und was einem womöglich eben auch wehtut und sie zudem dazu bringt, sich gegenseitig Komplimente zu machen und zu äußern, was man (ggf. auch völlig Unerwartetes) an den Anderen schätzt - auch da erkannten Einige, dass sie eine ganz andere Außenwirkung haben als sie glaubten.
Es ist ein sehr psychologisches Buch: viel echtes Geschehen im Sinne von Abenteuer und Spannung gibt es da nicht und auch wenn die Kurzbeschreibung recht "magisch" angehaucht ist, so hat der Inhalt rein absolut gar nichts mit Fantasy zu tun. Dies ist ein ganz simpler zeitgenössischer Roman, der mir als Erwachsene sehr gut gefallen hat und der mir als 12Jährige Mut gemacht hätte, meine Perspektiven Anderer zu hinterfragen und daran zu glauben, dass niemand von uns frei von Sorgen, geschweige denn Macken und Eigenarten, war.
Das ist einer der Jugendromane, die zum Reflektieren einladen und angesichts seiner nachdenklichen Art sehe ich die Altersempfehlung "ab 11" auch als ganz gut getroffen an. Ich hatte zunächst überlegt, dass dies ein Buch für meine 9jährige Nichte sein könnte, die eine echte Leseratte ist und sich auch schon Bücher aus dem Regal genommen hat, die bei uns zur Schullektüre der 7. Klasse gehörten, und prompt in deren Inhalt versank, aber jene erzählten alle "wildere" Geschichten und an sich denke ich weiterhin, dass "Irgendwo wartet das Leben" sie durchaus ansprechen könnte; der Schreibstil ist toll und die jeweiligen Kapitel übrigens megakurz (also ideal, um Kinder, die noch lesen üben sollen, dazu zu bringen, "nur ein Kapitel zu lesen" ohne dass die Kinder an ihre Frustrationsgrenzen geraten); aber noch nicht jetzt. Dafür halte ich sie dann doch noch zu unstet, wobei ich einer introvertierteren, absolut schüchternen und vor Allem gedankenversunkeneren Version von ihr dieses Buch ohne zu zögern sofort in die Hand drücken würde. So werde ich es aber erst noch 1-3 Jahre beiseitelegen.

Veröffentlicht am 22.10.2023

Schöner Kinderroman über Wachstum und Beziehungen

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In Fawn Creek, Louisiana, kennt jeder jeden und das Leben ist ziemlich langweilig. Bis eines Tages Orchid Mason, mit Blume im Haar, in der 7. Klasse der Middle School auftaucht und die ganze Klassendynamik ...

In Fawn Creek, Louisiana, kennt jeder jeden und das Leben ist ziemlich langweilig. Bis eines Tages Orchid Mason, mit Blume im Haar, in der 7. Klasse der Middle School auftaucht und die ganze Klassendynamik verändert. 


Ich finde den Titel absolut passend zum Buch. Der Leser folgt den Figuren über drei Wochen, während sie alle versuchen sowohl die neue Mitschülerin zu verstehen als auch ihren eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden. 


Die Geschichte ist ruhig erzählt, ohne große Spannung und ohne Drama, was ich sehr passend finde für ein Buch, das sich an 11-Jährige richtet. Was auch sehr gut ist, ist die Unterteilung des Buches in relativ kurze Kapitel, die aus der Sicht unterschiedlicher Schüler erzählt werden. Dadurch erfährt der Leser über die persönlichen Motiven der Figuren, die ihre Handlungsweisen erklären. Vielleicht hilft es den Lesern, Empathie und Verständnis für Andere zu entwickeln.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Die Klasse und das Mädchen

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In Fawn Creek passiert nie etwas aufregendes, jeder kennt jeden und jeder Tag ist ein bisschen gleich - bis eines Tages an der Middle School Orchid Mason in der 7. Klasse auftaucht. Niemand weiß, wo sie ...

In Fawn Creek passiert nie etwas aufregendes, jeder kennt jeden und jeder Tag ist ein bisschen gleich - bis eines Tages an der Middle School Orchid Mason in der 7. Klasse auftaucht. Niemand weiß, wo sie herkommt, auch wenn sie von vielen exotischen Orten erzählt oder wer sie wirklich ist. Durch ihr Auftauchen verändert sich die Dynamik in der Klasse und für jeden ist Orchid etwas anderes.

Mir hat besonders gut der Aufbau des Romans gefallen. Die Geschichte ist in viele kurze Kapitel unterteilt, die immer aus der Sicht von einem der Schüler erzählt wird. Dadurch bekommen wir sehr viele unterschiedliche Perspektiven, unterschiedliche Sichtweisen auf Orchid, aber auch auf den Rest der Klasse. Das fand ich sehr gelungen, weil es Spaß gemacht hat, Motive zu entdecken, die auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich waren und wenn eine Figur dann ihr Kapitel hatte, hat man da auf einmal Sachen entdeckt, die ihre Handlungsweisen in einem ganz anderen Licht erscheinen ließen.

Wer sich auf die ruhige Art der Geschichte einlassen kann, wird hier sicherlich seine Freude haben. Mir war es stellenweise etwas zu langatmig, obwohl das auch nicht das richtige Wort ist, zu ruhig, trifft es vielleicht eher. Ich würde das Buch auch eher für jüngere Kinder empfehlen, ich hatte als Erwachsene zwar meine Freude am Lesen, so richtig fesseln konnte mich das ganze aber nicht mehr.

Insgesamt ist "Irgendwo wartet das Leben" keine actionreiche oder besonders handlungsgetriebene Geschichte. Das muss ja auch nicht sein und das habe ich auch nicht erwartet, die Geschichte ist recht ruhig und lebt durch ihre Figuren und ja, zu einem Großteil auch von der Faszination für Orchid.

Veröffentlicht am 21.08.2023

Highschool-Drama

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Das Buch erzählt eigentlich nichts neues und dann wieder doch: in Fawn Creek kennt jeder jeden, und auch an der Highschool passiert nie etwas neues. Wie überall gibt es verschiedene Cliquen: Zicken-Alarm, ...

Das Buch erzählt eigentlich nichts neues und dann wieder doch: in Fawn Creek kennt jeder jeden, und auch an der Highschool passiert nie etwas neues. Wie überall gibt es verschiedene Cliquen: Zicken-Alarm, Sportler, Aussenseiter. Als ein neues Mädchen in die Klasse kommt, wirbelt das einigen Staub auf. Wer ist diese Orchid, woher kommt sie und welcher Gruppe wird sie sich anschließen? Orchid ist zu allen nett, auch zu denen die dies nicht erwidern. Sie bringt frischen Wind in den verschlafenen Ort und gibt anderen ein gutes Gefühl. So auch Greyson und Dorothy, die in Orchids Gesellschaft regelrecht aufblühen und aus sich herausgehen. Eigentlich alles prima, wäre da nicht ein großes Geheimnis, das Orchid mitbringt. Doch als dieses ans Licht kommt, hat das ganz andere Auswirkungen als erwartet.
Eine wunderbare Geschichte über das Erwachsenwerden, über Anderssein, Toleranz und Freundlichkeit. Einerseits ist man froh dieses Alter schon lange hinter sich zu haben, andererseits macht die Geschichte auch ein wenig sentimental, wenn man an die eigenen Träume zurückdenkt.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, und besonders gut haben mir die Kapitel gefallen, in denen immer genau zwei Mitschüler:innen vorkamen, die gerade im Unterricht ein Experiment zusammen ausführen mussten. So lernte man reihum alle aus der Klasse besser kennen - ihren Hintergrund, ihre Gedanken und Beweggründe. Und durch die ungewöhnlichen Konstellationen, die von der Lehrerin gewählt wurden, waren die Schüler:innen gezwungen, über ihren Tellerrand hinauszuschauen und eine andere Person außerhalb der eigenen Clique wahrzunehmen und kennenzulernen. Ein geschickter Schachzug, der die Gruppendynamik aufbricht und die Klasse als Ganzes einander näherbringt.
Ein auf den ersten Blick eher unscheinbares Buch, das aber viel mehr Tiefe besitzt als erwartet und mit überraschenden Wendungen eine überzeugende Geschichte erzählt.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Schönes Jugendbuch

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Ein sehr schönes Jugendbuch bei dem Freundschaft und Vertrauen ganz groß geschrieben wird, Verrat dagegen und Feindseligkeit gewinnen keinen Boden und erhalten kein Futter.
Drei neue beste Freunde - Didi, ...

Ein sehr schönes Jugendbuch bei dem Freundschaft und Vertrauen ganz groß geschrieben wird, Verrat dagegen und Feindseligkeit gewinnen keinen Boden und erhalten kein Futter.
Drei neue beste Freunde - Didi, Greyson und "Orchid" - gegen die Bösartigkeit von arroganten und selbstverliebten - in Wahrheit aber unsicheren - anderen Schülern. Sie gewinnen, so wie nur die Guten gewinnen können.
Ein ansprechendes und zum Inhalt gut passendes Cover, vereint mit einem flüssigen Schreibstil und einer inhaltlich gut durchdachten Geschichte für Jugendliche und Heranwachsende. Aber auch Erwachsenen kann mir hier noch zeigen, was der richtige Weg ist und wie man auf diesem bleiben kann.
Schule muss nicht immer schlecht sein, hier gibt es auch tolle Lehrer, die versuchen die Schüler selbst Wege beschreiten und entdecken zu lassen.