Sehr berührend
Ich habe dieses Buch ausgewählt, weil ich mich - leider - im realen Leben seit einiger Zeit gezwungenermaßen mit dem Thema Krankheit und Sterben auseinandersetze, da eine Freundin von mir sich in der palliativen ...
Ich habe dieses Buch ausgewählt, weil ich mich - leider - im realen Leben seit einiger Zeit gezwungenermaßen mit dem Thema Krankheit und Sterben auseinandersetze, da eine Freundin von mir sich in der palliativen Endphase einer schweren Erkrankung befindet. Ich fühle mich - auch wenn wir keine so super engen Freundinnen wie die im Buch beschriebenen sind - oft gefordert, überfordert, ratlos, hilflos, verzweifelt und frage mich, was um Himmels willen ich ihr denn noch "Gutes" tun könnte bzw. welches Verhalten, welche Worte in welcher Situation gut, richtig, unpassend, völlig daneben sind.
Ich hatte gehofft, auch wenn das Buch natürlich ein Roman und kein "Ratgeber" ist, vielleicht ein paar Antworten, Denkanstöße, Ideen zu finden - und das ist auch gelungen.
Von der Autorin kannte ich noch nichts. Das Cover hat mich angesprochen, die pastelligen und doch frischen Farben, die Margarite neben dem Strohhalm in der Getränkedose, der Titel - tanzen und fallen charakterisieren m.E. gut das Auf und Ab sowohl in den Phasen einer Erkrankung als auch in einer Freundschaft.
Ich finde, das Buch ist gut geschrieben, sehr flüssig zu lesen. Der Stil, die Dialoge, manchmal ein wenig flapsig, manchmal sentimental, passen auch gut dazu.
Es ist ein schweres Thema, und es ist schwer, es so umzusetzen, dass man weder in Depression und Trauer völlig versinkt noch dass es bagatellisiert und "humorvoll gezeichnet" wird. Dennoch hat auch Humor hier Platz, das finde ich durchaus realistisch und habe ich auch selbst so erlebt.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung!