Platzhalter für Profilbild

Hornita

Lesejury Star
offline

Hornita ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Hornita über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

Sehr einfühlsam und realistisch

Warum wir noch hier sind
0

Für mich war es das erste Buch von Marlen Pelny und der erfrischende Schreibstil hat mir von Anfang an gut gefallen. Das ungewöhnliche Thema ist ernst und bedrückend und dennoch gibt es humorvolle Szenen ...

Für mich war es das erste Buch von Marlen Pelny und der erfrischende Schreibstil hat mir von Anfang an gut gefallen. Das ungewöhnliche Thema ist ernst und bedrückend und dennoch gibt es humorvolle Szenen und besonders gut getroffene Charaktere, so dass sich das Buch gut lesen lässt und kein beklemmendes Gefühl zurücklässt. Mir hat vor allem die gute Analyse von Alltagssituationen gefallen, die aus dem Leben gegriffen sind und absolut treffend gelungen sind. Der Mord und alles was drum herum der Mutter widerfährt wird sehr einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben. Die Autorin wertet nicht, sonst lässt ihren Charakteren den Raum, selber eine Umgangsmöglichkeit mit einer unmöglichen Situation zu finden. Von mir eine absolute Leseempfehlung für ein stimmiges Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2023

Prokrastination

Kleine Probleme
0

Es ist Silvester und Lars versucht in wenigen Stunden das nachzuholen, was er in den Tagen und Wochen zuvor aufgeschoben hat. Nach und nach wird das Ausmaß deutlich, in dem er die Dinge hat schleifen lassen. ...

Es ist Silvester und Lars versucht in wenigen Stunden das nachzuholen, was er in den Tagen und Wochen zuvor aufgeschoben hat. Nach und nach wird das Ausmaß deutlich, in dem er die Dinge hat schleifen lassen. Anhand einer To Do-Liste werden viele banale kleine Probleme und Aufgaben witzig geschildert, um die sich jeder gerne mal drücken würde. Das Buch ist aus der Perspektive von Lars geschrieben und seine Gedanken sind absolut nachvollziehbar, man fühlt sich gespiegelt und verstanden, obwohl Lars schon ein extremer Fall vom Aufschieberitis und Unorganisiertheit ist. Der Frust, den er dadurch seiner Familie verursacht, klingt ebenfalls an. Das Ganze ist trotz der Banalität überraschend unterhaltsam und lässt sich gut lesen. Viele Beobachtungen sind sehr treffend und intelligent und die gelungene Analyse ist sehr gelungen. Der Ton ist eine Mischung aus Leid, Melancholie und Selbstironie und hat einen ganz eigenen Charme. Einige thematische Abschweifungen von Lars hätten etwas kürzer sein können, dennoch vergebe ich 5 Sterne, da ich sehr gut unterhalten wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2023

Der Titel ist Programm

Omas Küchenklassiker
0

Nach einem Vorwort und ein paar Ratgeberseiten geht es direkt in die Rezepte hinein, die in fünf Kategorien aufgeteilt sind. In der Regel befindet sich auf einer Doppelseite eine Seite mit dem Rezept und ...

Nach einem Vorwort und ein paar Ratgeberseiten geht es direkt in die Rezepte hinein, die in fünf Kategorien aufgeteilt sind. In der Regel befindet sich auf einer Doppelseite eine Seite mit dem Rezept und eine Seite mit einem Foto; bei einfachen Rezepten ist auch schon mal eine Seite ausreichend. Mir hat besonders gut gefallen, dass es zu Beginn des Rezepts Hinweise gibt, z. B. zum Alkoholgehalt oder ob vegetarisch, zur Zubereitungszeit und auch Nährwertinformationen. Ab und zu taucht „Omas Küchentipp“ auf, das ist gut gemacht und enthält Alternativen oder weiterführende Hinweise. Die Rezepte werden gut und einfach erklärt und ich fand die Geling-Garantie überzeugend. Man hat die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen, falls wirklich mal etwas nicht klappt. Insgesamt wird hier breites Küchenwissen etablierter, gut durchdachter Gerichte vermittelt. Tatsächlich hat das Buch bei mir Kindheitserinnerungen geweckt, da ich das ein oder andere Gericht vergessen hatte und mich dadurch gedanklich an Omas Küchentisch katapultiert fühlte. Man kann natürlich das ein oder andere Rezept für altmodisch oder altbacken halten, aber es sind bewährte Rezepte, die ihre Daseinsberechtigung haben. Für mich gehört so ein Klassiker-Kochbuch in jede Küche!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2023

Spannende Familienverstrickungen

Sobald ihr mich erkennt
0

Dieser sechste Fall für das Team rund um Jonah Sheens hat mir sehr gut gefallen und war für mich der Beste aus dieser Reihe, wobei ich allerdings erst drei gelesen haben. Jedes Buch steht für sich und ...

Dieser sechste Fall für das Team rund um Jonah Sheens hat mir sehr gut gefallen und war für mich der Beste aus dieser Reihe, wobei ich allerdings erst drei gelesen haben. Jedes Buch steht für sich und behandelt einen eigenen Fall. Hier geht es um ein sehr interessantes Thema mit DNA-Datenbanken zur Verwandtschaftssuche und Stammbaumklärung. Der Plot ist gekonnt verschachtelt, sehr gut aufgebaut und entwickelt sich kontinuierlich. Dadurch ergeben sich Entwicklungen ganz organisch aus der Handlung und sind dennoch überraschend, aber nachvollziehbar. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, aber deutlich besser und subtiler, als ich es bei Band drei bemängelt hatte. Das Buch war so spannend, dass ich es an einem Tag gelesen habe. Die Ermittler sind sympathisch und sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Ich werde die restlichen Fälle aus dieser Reihe noch lesen und hoffe, wieder auf so einen toll konstruierten Plot zu stoßen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2023

Erschütternd

Gebranntes Kind sucht das Feuer
0

In drei Teilen schildert die Autorin eindringlich Teile ihrer Lebensgeschichte. Im längsten, ersten Teil werden kindliche Erinnerungsfetzen wiedergegeben, die meist chronologisch sind und ihr junges Leben ...

In drei Teilen schildert die Autorin eindringlich Teile ihrer Lebensgeschichte. Im längsten, ersten Teil werden kindliche Erinnerungsfetzen wiedergegeben, die meist chronologisch sind und ihr junges Leben bis zur Deportation nach Ausschwitz schildern. Sie beschreibt sich selbst nur als „das Mädchen“ und unterstreicht damit die Anonymität, die auch durch die eintätowierte Häftlingsnummer im Lager geschildert wird. Die Erzählperspektive ist immer ihre eigene, was das Buch so erschütternd macht, da man ihre Traumatisierung und innere Leere miterlebt. Die Sprache ist gehoben und sehr bildhaft, was den kurzen zweiten und dritten Teil sehr kryptisch erscheinen lässt und mir zu viele Fragen offen ließ. Dank des tollen Nachworts von Daniel Kehlmann wurden alle Fragen, die mir nach dem Lesen noch blieben, beantwortet und er liefert zugleich eine tolle textliche und inhaltliche Analyse. Mich hat es auch angeregt, noch etwas über die Mutter der Autorin Elisabeth Langgässer und die Rettungsaktionen der „Weißen Busse“ zu lesen, da mir beides kein Begriff war. Ein wirklich aufwühlendes Buch und wichtiges Stück Zeitgeschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere