Luds letzte Schlacht?
16. Jh. Immer mehr Bauern begehren gegen die Fürsten auf, sie wollen mehr Rechte für die Bearbeitung der Felder und deren Ertrag. Der Bauernkrieger Lud, der heimlich in die Täuferin Kristina verliebt ist ...
16. Jh. Immer mehr Bauern begehren gegen die Fürsten auf, sie wollen mehr Rechte für die Bearbeitung der Felder und deren Ertrag. Der Bauernkrieger Lud, der heimlich in die Täuferin Kristina verliebt ist und ihr schon so manches Mal zur Seite gestanden bzw. auch ihr Leben gerettet hat, unterstützt seinen Herrn Florian Geyer, der auf der Seite der Bauer steht und für Gerechtigkeit sorgen will. Doch Lud selbst ist von der Sache nicht so überzeugt, aber er ist durch einen Eid an Florians Familie gebunden. So zieht Lud in den Krieg und hofft, dass er lebend zu Kristina zurückkehren wird. Aber Kristina gerät in Gefahr und droht, den Ketzertod zu sterben. Wird Lud sie diesmal retten können?
Wer sich an Jeremiah Pearsons Roman „Der Bauernkrieger“ heranwagen möchte, sollte vorher die beiden Vorgängerbände „Die Täuferin“ und „Die Ketzer“ aus der Freiheitsbund-Sage gelesen haben, um sich mit den Protagonisten und den politischen Hintergründen vertraut zu machen. Es ist dann wesentlich einfacher, den ganzen Entwicklungen zu folgen und auch den Beziehungen und Feindschaften unter den Charakteren zu folgen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildgewaltig, der Leser kann schnell in die Handlung abtauchen und als unsichtbarer Teilnehmer das Geschehen verfolgen. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut, steigert sich dann aber im Verlauf der Handlung immer weiter bis zum finalen Schluss. Durch die sehr detaillierte Erzählweise des Autors ist das Kriegsgeschehen sehr plastisch dargestellt, zartbesaitete Seelen sollten vor dem Kauf daran denken. Der geschichtliche Hintergrund ebenso wie die damalige politische Lage wurde sehr gut recherchiert und mit der Handlung verflochten. Doch gerade diese Authentizität gibt dem Roman was sehr reales. Genau so könnte es sich wirklich damals abgespielt haben, hier wird nichts geschönt oder verharmlost, die Kämpfe sind blutig und die Menschen leiden hart unter den Zuständen. Je mehr man die Protagonisten kennenlernt, umso näher wachsen sie einem ans Herz und man fiebert und leidet regelrecht mit ihnen.
„Der Bauernkrieger“ ist ein sehr spannender historischer Roman, der den Abschluss der Freiheitsbund-Saga bildet. Geschichtsbegeisterte Leser sollten sich wirklich dazu entschließen, die drei Bände nacheinander zu lesen, damit sie ein rundes und komplettes Bild über alle Beteiligten und die Zusammenhänge bekommen. Absolute Leseempfehlung für ein fesselndes Buch!