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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2023

Ein Must-read für Serienjunkies und Filmverliebte

Never Ending Love
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Mia ist bekennender Serien- und Filmjunkie. Nicht nur, dass sie ihre Lieblingsserien dutzende Male gesehen hat und ganze Staffeln mitsprechen kann. Nein, Mia liebt und lebt ihre Leidenschaft. Sie taucht ...

Mia ist bekennender Serien- und Filmjunkie. Nicht nur, dass sie ihre Lieblingsserien dutzende Male gesehen hat und ganze Staffeln mitsprechen kann. Nein, Mia liebt und lebt ihre Leidenschaft. Sie taucht in diese Welten ein, die ihr soviel mehr bedeuten als nur ein wenig Unterhaltung. Sie sind für sie wahre Lebensbegleiter. Was liegt da näher als die Never Ending Love Tour zu buchen? Eine Reise zu den Schauplätzen von One Tree Hill, Dawson´s Creek, Safe Haven und Dirty Dancing. Ein MUSS für jeden Fan, und so ist es letztendlich kein Wunder, dass auf der Teilnehmerliste nicht nur Mia und ihr Kollege Will, der an ihr interessiert ist, stehen, sondern auch Mias Ex-Freund James. Der Grund, weshalb sie bis heute nicht das Ende von Dawson´s Creek kennt. Der sie verlassen und am Boden zerstört zurückgelassen hat.

Die süße Story erzählt nicht nur die Dreiecksgeschichte von Mia, Will und James. Sie ist auch eine Lovestory über die grenzenlose Liebe zu Serien und Filmen. Ja, das ist speziell. Ich persönlich kannte auch nicht alle erwähnten Serien und konnte dann beim Lesen feststellen, wie unterschiedlich die Rezeption ist, je nach Vorkenntnissen. Die grenzenlose Begeisterung der Protagonisten muss man schon ein wenig selbst in sich spüren, damit man sie beim Lesen auch nachvollziehen und fühlen kann. Ich persönlich habe bereits ähnliche Erfahrungen gemacht, als wir den Drehort unserer isländischen Lieblingsserie in Island besucht haben. Fangirlmomente pur! Da bin ich mir auch nicht zu schade, verzückt vor einem Gebäude auf- und abzuhüpfen, und ja, da bekomme ich Herzklopfen. Daher konnte ich mich sehr gut in Mia und den Rest der Reisegruppe hineinfühlen. Und ich war entzückt zu erfahren, dass es ein Dirty Dancing Festival gibt!

Für mich eine süße Geschichte, die vor allem von der unendlichen Begeisterung der beiden Autorinnen lebt, die in jedem einzelnen Satz durchscheint und dieser Story ganz besonders viel Herz verleiht!

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Savoir-vivre mit allen Sinnen

Sommertage im Quartier Latin
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Lola Mercier hat Paris vor vielen Jahren verlassen. Zu eng erschien es ihr dort, zu viele Erinnerungen quälen sie. Nun zwingt sie ein familiärer Notfall zur Rückkehr: Ihre Großmutter Rose ist spurlos verschwunden! ...

Lola Mercier hat Paris vor vielen Jahren verlassen. Zu eng erschien es ihr dort, zu viele Erinnerungen quälen sie. Nun zwingt sie ein familiärer Notfall zur Rückkehr: Ihre Großmutter Rose ist spurlos verschwunden! Für Lola kommt die Rückkehr nach Paris einer Spurensuche gleich: Der Suche nach ihrer Großmutter, nach dem Geheimnis, das diese lange gehütet hat, aber auch einer Spurensuche in ihre eigene Vergangenheit und letztendlich zu sich selbst.

Der Roman von Anne Stern, die hier unter Pseudonym schreibt, ist wie ein Stück Paris, das zwischen zwei Buchdeckeln verborgen ist. Sobald man das Buch auch nur zaghaft öffnet, beginnt die Geschichte lebendig zu pulsieren! Da hört man die Klänge der Hauptstadt, französische Begrüßungen, es entströmen Düfte und Gerüche nach Kaffee, frisch gebackenem Baguette oder köstlichem Buttergebäck, da spürt man das Knistern des Blätterteigs regelrecht zwischen den Zähnen, schmeckt den Chablis und sieht ihn golden im Sommerlicht scheinen, spürt das Leben in den Straßen von Paris. Dieser Roman ist eine sinnliche Erfahrung. Und wir wollen nicht die Menschen vergessen, welche die Rue Mouffetard entlangflanieren oder die Place de la Contrescarpe bevölkern. Ich habe sie beim Lesen mit all ihren Eigenheiten in mein Herz geschlossen, habe mit Lola Gesprächen gelauscht und geschmunzelt. Ja, eigentlich erzählt dieser Roman von Lola und Fabien, die sich vor langen Jahren geküsst hatten, und nun wiedertreffen. Eine zarte Erzählung eines Wiedersehens. Doch eigentlich ist es vor allem auch eine Liebeserklärung an Paris! An die Leichtigkeit und Lebensfreude der Stadt an der Seine! Der vielleicht wunderbarste Roman dieses Sommers!

Klare Leseempfehlung für alle, die ihre Liebe zu Paris in dieser zarten Geschichte wiederfinden oder vielleicht auch erst ganz neu entdecken möchten!

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Glück im Kartenformat

Möge das Glück immer bei dir sein!
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In meinem Urlaub hatte ich noch etwas ganz Kleines, aber sehr Besonderes im Gepäck: 50 Karten mit irischen Segenswünschen. Diese Karten sind hervorragend für Mood Boards geeignet. Sie enthalten wunderschöne ...

In meinem Urlaub hatte ich noch etwas ganz Kleines, aber sehr Besonderes im Gepäck: 50 Karten mit irischen Segenswünschen. Diese Karten sind hervorragend für Mood Boards geeignet. Sie enthalten wunderschöne Reisesegen, gute Wünsche und Denkanstöße. Ein paar davon habe ich als Lesezeichen im Reiseführer verwendet, und bei jedem Blättern haben sie mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Einige Karten haben zudem dankbare Abnehmer gefunden, denn sie eignen sich auch als hervorragende kleine Aufmerksamkeiten zum Verschenken. So hat sich jede meiner Töchter nun ihre eigene Segenskarte für sich ausgesucht.

Ich schätze besonders die großartigen Landschaftsaufnahmen auf den Karten und die wunderbaren Sprüche und Segenswünsche. Die hochwertige Verarbeitung und liebevolle Gestaltung machen jede Karte zu einem einzigartigen Schatz.

Veröffentlicht am 21.08.2023

Stürmische Ermittlungen in Schweden

Im Sturm
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Im ersten Teil der Elemente-Reihe von Pernilla Ericson haben wir die schwedische Polizistin Lilly Hed kennengelernt und mit ihr einen brandheißen Fall „Im Feuer“ gelöst. Nun gibt es ein Wiedersehen mit ...

Im ersten Teil der Elemente-Reihe von Pernilla Ericson haben wir die schwedische Polizistin Lilly Hed kennengelernt und mit ihr einen brandheißen Fall „Im Feuer“ gelöst. Nun gibt es ein Wiedersehen mit Lilly und deren Kollegin und Freundin Liv. Die beiden Frauen werden als Verstärkung in den abgelegenen nordschwedischen Ort Skageby abbeordert, um bei der Aufklärung eines Mordfalls zu helfen. Ein älterer Mann wurde erstochen, die Ermittler vor Ort kommen nicht weiter. Also brechen Lilly und Liv gemeinsam auf und machen sich gerade an die Ermittlungsarbeit, als sich die Ereignisse überschlagen: Ein brutaler Sturm sorgt für ungeahnte Komplikationen und ein weiterer Mord geschieht. Plötzlich ist Skageby von der Außenwelt abgeschnitten, ohne Strom und ohne jeden Kontakt. Und ein Mörder läuft frei herum.

Mich hat der erste Teil schon völlig ins Schwitzen gebracht, und auch der zweite Band der Reihe hat mich voll und ganz überzeugt mit Spannung und Dramatik. Wir werden zunächst langsam in die Geschichte eingeführt, lernen das Ermittlerteam und die Bewohner*innen von Skageby kennen und begleiten Lilly und Liv bei ihrer Ermittlungstätigkeit. Dann jedoch zieht das Erzähltempo spürbar an, die Ereignisse spitzen sich dramatisch zu und die Spannungskurve steigt steil an. Besonders drastisch geschildert ist die Situation nach dem Sturm mit allen Ausfällen und Entbehrungen. Da muss auf einmal wieder nach ganz herkömmlichen Methoden ermittelt werden ohne die Hilfe von Laboranalysen oder Internetrecherchen. Doch die Abgeschnittenheit von der Außenwelt birgt auch ungeahnte Gefahren für Leib und Leben, und plötzlich wissen Lilly und Liv nicht mehr, wem im Dorf sie wirklich vertrauen können.

Für mich war dies ein wahnsinnig spannendes Leseerlebnis und ich kann es kaum erwarten bis nächstes Jahr der dritte Teil der Reihe erscheint. Ganz klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Wenn Gewalten aufeinandertreffen

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
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Die feinsinnige, intellektuelle Lyrikerin Ingeborg Bachmann und der bodenständige schweizerische Dramatiker Max Frisch – die Biographie dieser Beziehung hat mich vom ersten bis zum letzten Satz begeistert. ...

Die feinsinnige, intellektuelle Lyrikerin Ingeborg Bachmann und der bodenständige schweizerische Dramatiker Max Frisch – die Biographie dieser Beziehung hat mich vom ersten bis zum letzten Satz begeistert. Vor allem weil es sich keineswegs um eine nüchterne Erzählung handelt, sondern das Überschäumende, das Aufsprudelnde, die Veränderung im Fluss die Beziehung der beiden so unterschiedlichen Charaktere so lebendig macht. Ingeborg und Max sind wie zwei Flüsse, die rauschend zusammenströmen, um Verwirbelungen zu bilden, Strömungen auszulösen – und sich am Ende wieder in getrennte (Fluss-)Bette zu teilen.

Schon von Beginn an ist der Unterschied zwischen den beiden Persönlichkeiten spürbar, aber da überwiegt deren Wille, sich durch gemeinsame Schöpferkraft als Paar zu finden und zu erfinden. Doch nachdem sich der erste Rausch allmählich legt, brechen die Gräben hervor und im Grunde ist das Scheitern schon angelegt, wie es im Roman heißt: „Wir scheitern an uns selbst. Ich an dir und du an mir.“ Da ist nicht nur die unterschiedliche Herangehensweise der beiden Literaten. Ingeborg ist eine Künstlerin durch und durch, feilt an jedem Wort, an jedem Klang, zeichnet sich vor allem durch Feinsinn aus. Max hingegen ist Pragmatiker, im Herzen immer noch Architekt und geht daher seine literarischen Projekte beinahe technisch an. Es ist auch Frischs rasende Eifersucht. Wahnsinnig aufschlussreich auch die Ausführungen zu Paul Celan, der als Dritter nicht nur im Buch, sondern auch stets in der Beziehung an Bord ist. Unvergessen die Bergwanderung von Frisch und Celan, die in Dramatik und Symbolik geradeweg einem Roman von Max Frisch entsprungen sein könnte!

Vor der Lektüre des Romans waren mir vor allem das Werk und die Biographie von Max Frisch vertraut und ich mochte die zahlreichen Anspielungen auf Stiller, Homo Faber etc., während mir Ingeborg Bachmann zwar ein Begriff, jedoch nicht wirklich näher bekannt war. Die Romanbiographie hat es geschafft, das Bild beider Personen für mich zu verändern. So habe ich „die Bachmann“ nähergebracht bekommen, während mein Bild von Max Frisch wesentlich differenzierter wurde.
Für mich war es beim Lesen vor allem diese Kraft, die sich im Zusammenspiel der beiden Literaten ergibt: „Er brachte Dinge sprachlich auf den Schmerzpunkt, sie gab ihnen Raum, Weite, verlieh ihnen Flügel“. Genau dieses Spannungsfeld macht den Reiz der wunderbaren Romanbiographie aus!

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