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Veröffentlicht am 29.09.2023

Eine ungewöhnliche Männerfreundschaft

Picassos Friseur
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Wer erwartet in dem Buch leichtes Friseurgeplänkel zu finden, wird überrascht sein, denn erzählt werden die Lebenswege von Arias, dem Friseur und verschiedene private Facetten Picassos.

Ich lerne Arias ...

Wer erwartet in dem Buch leichtes Friseurgeplänkel zu finden, wird überrascht sein, denn erzählt werden die Lebenswege von Arias, dem Friseur und verschiedene private Facetten Picassos.

Ich lerne Arias näher kennen und dadurch bekommt Picasso für mich schärfere Konturen. Die beiden Männer verbindet vieles, auf das sich die Verbundenheit der beiden gründet und dennoch sind sie grundverschieden.

Beide sind Exil-Spanier und fühlen sich trotz langer Jahre in Frankreich immer noch als Fremde. Beide sind Mitglieder in der spanischen Kommunistischen Partei und begeisterte Stierkampfanhänger. der Stierkampf ist für sie das Symbol für das traditionsreiche und gute Spanien.

Arias stammt aus einem kleinen Dorf bei Barcelona. Schon als Jugendlicher hat er als Friseur gearbeitet. Er war überzeugter Kommunist und hat aktiv im spanischen Bürgerkrieg gekämpft und wurde auch verwundet. Im Exil hat er die spanische KP weiterhin aktiv unterstützt.

Picasso wurde in eine wohlhabende bürgerliche Familie geboren. Er ging früh nach Paris. Er hat Francos Diktatur vehement abgelehnt und den Widerstand und die KP durch großzügige Spenden unterstützt, aber nie aktiv gekämpft.

Beide lernen sich zufällig kennen, als Picasso sich bei Arias die Haare schneiden lässt. Schnell entwickelt sich eine enge Beziehung. Sie gehen gemeinsam zum Stierkampf und schwelgen in Erinnerungen an das alte Spanien. ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Freundschaft zwischen den beiden gegeben hätte , hätte es nicht diese Klammer eine Verbindung geschaffen.

Ansonsten sind die beiden grundverschieden. Arias hat sich seine Existenz selbst erarbeitet. Er war mit seiner großen Liebe Simona verheiratet und ihr immer treu. er liebte seine Kinder und war stolz auf sie.

Picasso musste sich um Geld keine Sorgen machen. Er war bereits zu Lebzeiten ein gefeierter Star. Er muss über ein großes Charisma verfügt haben, denn er zog die Frauen an wie Honig die Fliegen . dabei hat er sie nach kurzer zeit gedemütigt und erniedrigt. Diese Seite Picassos kannte ich nicht und sie hat mich abgestoßen und schockiert. ich habe den Eindruck gewonnen, dass er sehr schwierig im Umgang gewesen ist. manche Angewohnheiten gehen in meinen Augen weit über das Stadium einer Marotte hinaus. Picasso war die Sonne, um die sich alles dreht. Sicher hat zum Bestand der Männerfreundschaft beigetragen, dass Arias kein Problem hatte, sich selbst zurückzunehmen und vieles hingenommen hat, ohne negativ zu werten. Das macht für mich den Charme aus, ein Blick auf den Privatmann Picasso zu bekommen und nicht auf das gefeierte Genie. Leider muss ich zugeben, dass mir Picasso dadurch nicht sympathisch wurde. Mit Arias wäre ich vielleicht sogar zum Stierkampf gegangen

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Über allem die Liebe !

Das Collier mit der Herzblume
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Die Autorin erzählt zwei Liebesgeschichten auf zwei verschiedenen Zeitebenen.

Die 15jährige Charlotte lebt 1943 im kleinen deutschen Ort Hangeck. Trotz Krieg hat sie eine fast unbeschwerte Zeit. Das wird ...

Die Autorin erzählt zwei Liebesgeschichten auf zwei verschiedenen Zeitebenen.

Die 15jährige Charlotte lebt 1943 im kleinen deutschen Ort Hangeck. Trotz Krieg hat sie eine fast unbeschwerte Zeit. Das wird von einem Tag auf den anderen alles anders. Das Nazi-Gift findet Eingang in die Dorfgemeinschaft. Charlottes Vater wird verhaftet. Ihre beste Freundin Ilse wird in die Schweiz geschickt. Und das schlimmste, Paul, Charlottes große Liebe, muss fliehen, weil er jüdische Wurzeln hat. Charlotte heiratet einen anderen, bekommt Kinder, kann Paul aber nie ganz vergessen.

Nach ihrem 90zigsten Geburtstag bittet Charlotte ihre Enkelin Hannah, mit ihr in die alte Heimat Hangeck zu reisen. Zufällig trifft Hannah dort einen jungen Mann. Beide finden sich sympathisch und tauschen Adressen aus. Die Geschichte, die 1943 in Hangeck begann, findet nach einigen Schwierigkeiten ein berührendes Ende.

Ich bin in meiner Meinung zum Roman zweigeteilt, so wie die Geschichte selbst. Charlottes Schicksal im Jahr 1943 hat mich stark berührt. Ich habe mit ihr die Schmetterlinge im Bauch gefühlt, wenn sie sich mit Paul getroffen hat. Paul musste man einfach lieben - gutaussehend, verständnisvoll, treu und fürsorglich. Ich habe mit Charlotte gelitten, als ihre Welt auf den Kopf gestellt wurde - Verlust der Freundin, Verlust der großen Liebe, ohne zu wissen, ob es ein Wiedersehen gibt, Angst um den Vater und zuletzt der Verlust der Heimat.

Das war spannend, emotional und mitreißend.

Der Teil, der in der Gegenwart spielt, erzählt erneut eine schöne Liebesgeschichte. Auch hier scheint das Schicksal in Gestalt einer missgünstigen Verlobten sich gegen die Verliebten zu stellen. Doch die Verluste von damals sind nun der Schlüssel zum Glück. Es gibt einige sehr romantische Szenen und die Beschreibungen der Schweizer Bergwelt machen Lust, sie sich einmal selbst anzusehen.

Ich fand es auch berührend, dass am Ende zusammen kommt, was zusammen gehört.

Was mich gestört hat, die Ereignisse im Jetzt waren allzu vorhersehbar. Die Vergangenheit spielte nur noch eine Nebenrolle, die die beiden Handlungsstränge verband.

Hat mich das Buch gut unterhalten ? Kann die Autorin gut erzählen ? Beide Fragen kann ich mit gutem Gewissen mit Ja beantworten.

Kurz gesagt, wer gerne eine romantische Liebesgeschichte liest, bei der die Liebe erst auf Umwegen den Sieg davon trägt, bei der sich die Handlung über mehrere Generationen erstreckt, ein wenig historisches Ambiente dazu kommt und am Ende die Liebe siegt, kann mit diesem Roman nichts falsch machen.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Liebe, Eifersucht und dunkle Geheimnisse

Dunkelwasser
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Ich kann nicht sagen, was ich von dem Buch erwartet habe, aber ich kann mit Überzeugung sagen, dass mich die Geschichte nach wenigen Seiten gepackt hatte.

Es ist kein Krimi im eigentlichen Sinne, obwohl ...

Ich kann nicht sagen, was ich von dem Buch erwartet habe, aber ich kann mit Überzeugung sagen, dass mich die Geschichte nach wenigen Seiten gepackt hatte.

Es ist kein Krimi im eigentlichen Sinne, obwohl zum Auftakt gemordet wird. Es ist auf jeden Fall eine berührende Liebesgeschichte. Jack Stolberg, Spross einer erfolgreichen Hoteldynastie, lernt bei einem Sondierungsgespräch für einen Hotelneubau den Anwalt indianischer Abstammung Ayme Darkwater kennen. Beide fühlen sich von einander angezogen und verlieben sich. Die Autorin schildert einige Sexszenen sehr anschaulich. Prüde sollte man also nicht sein.

Parallel dazu verliebt sich der Detektiv und bester Freund von Jack, Tom , in Aymes Tante Marinina. Auf den ersten Blick somit keine ungewöhnliche Geschichte und die Autorin schildert die Liebesbeziehungen sehr einfühlsam.

Den besonderen Reiz und den hohen Spannungsfaktor erhält der Roman durch Aymes besonderen Hintergrund. Er ist ein Schattenkrieger und sein Leben steht ganz im Dienste zum Wohl des Stammes und entspricht einer alten Tradition. Das darf aber niemand wissen.

Weiterhin ist Ayme Hassobjekt eines Stammesangehörigen, der Ayme für seine Misserfolge und schlechtes Ansehen verantwortlich macht. Er will Ayme um jeden Preis schaden und schreckt auch vor einer Gewalttat nicht zurück.

Ich habe ständig um Aymes Leben gebangt. Diese Lebenssituation bringt Ayme in Gewissenskonflikte, um die ich ihn nicht beneidet habe. Zumal er er alles verkörpert, was ich von einem aufrechten und loyalen Menschen erwarte.

Mir persönlich hat die schnörkellose Erzählweise besonders gut gefallen. Ich fand, es hat die Spannung zusätzlich erhöht und vermeidet jeden Anflug von Kitsch oder Pathos.

Zu meinem Bedauern endet das Buch mit einem Cliffhänger, denn zu meiner Freude wird es eine Fortsetzung geben.

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Falsch verstandener Korpsgeist

Zu schützen und zu dienen
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Nach der Geburt ihrer Tochter Gracie proben Libby und Owen Familienleben. Libby bleibt vorerst zuhause. Obwohl sie ihre Tochter über alles liebt, ist sie nicht glücklich. Sie fühlt sich eingesperrt.

Owen ...

Nach der Geburt ihrer Tochter Gracie proben Libby und Owen Familienleben. Libby bleibt vorerst zuhause. Obwohl sie ihre Tochter über alles liebt, ist sie nicht glücklich. Sie fühlt sich eingesperrt.

Owen nimmt seine Arbeit wieder auf und gerät gleich in eine Situation, die sein Berufsethos stark belastet. Ein Kollege erschießt bei einer Festnahme einen schwarzen Verdächtigen ohne Not. Zu Owens Entsetzen behaupten die Kollegen, die Tat sei in Notwehr geschehen.

Als Owen bei seiner Aussage bleibt, wird er als Verräter diffamiert. Selbst sein Partner und Freund Benny wendet sich von ihm ab. Libby ist zwiegespalten. Soll Owen seine Aussage ändern gegen seine innere Überzeugung ? Oder bleibt er sich treu und gefährdet sich und möglicherweise auch seine Familie ?

Die Autorin hat dieses sperrigen und mit vielen Emotionen belastente Thema auf fesselnde und anschauliche Weise dem Leser näher gebracht. Ich konnte sowohl Owens Haltung als auch Libbys Ängste gut verstehen. Auch dass Benny den vermeintlich einfacheren Weg des Leugnens geht, ist angesichts der Anfeindungen, denen Owen ausgesetzt ist, nachvollziehbar.

Wen ich dagegen überhaupt nicht verstanden habe, waren die Kollegen, die Owen ohne jedes Maß angehen und glauben aus falsch verstandener Kameradschaft, das richtige zu tun. Leider muss man feststellen, dass dieses Phänomen auf der ganzen Welt verbreitet ist.

Wie immer gibt es auch in diesem Band einen persönlichen Aspekt, der zum Nachdenken anregt. Hier ist es Libbys Wunsch, wieder arbeiten zu gehen. Zwar liebt sie ihre Tochter, fühlt sich aber in der ausschließlichen Mutterrolle nicht wohl und fühlt sich deshalb schuldig. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin darlegt, dass es hier nicht um richtig oder falsch geht, sondern um festgefügte Rollenbilder.

Zusammen ergibt es einen sehr lesenswerten Thriller, der auch Denkanstöße gibt.

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Veröffentlicht am 21.08.2023

Gelungenes Verwirrspiel in einem Fall von Wissenschaftsspionage

Grenzenlose Gier
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Das ist der dritte und für mich der erste Fall, den es zusammen mit der Rechtsanwältin Olga, ihrer Lebenspartnerin und IT-Spezialistin Sonja und dem Privatermittler und ehemaligen LKA-Beamten Alex Sorger ...

Das ist der dritte und für mich der erste Fall, den es zusammen mit der Rechtsanwältin Olga, ihrer Lebenspartnerin und IT-Spezialistin Sonja und dem Privatermittler und ehemaligen LKA-Beamten Alex Sorger zu lösen gilt.

Ich habe mich ohne Probleme im Universum der Personen zurecht gefunden. Etwas schwieriger wurde es, als Olgas neue Klientin , die Immunbiologin Nina Kaul, erklärt, womit sie sich beschäftigt. Quintessenz ihres Vortrags ist, dass sie befürchtet, dass ihre Forschungsergebnisse gestohlen werden und nennt die Institutsleiterin Cleo Ascher als Verdächtige.

Olga war mir sofort sympathisch. Sie ist gezwungen so ziemlich jedes Mandat anzunehmen, um wirtschaftlich überleben zu können, was oft der Wahrheit entspricht. . Sie ist zugewandt, fokussiert und kritisch. Und ich teile ihre Vorbehalte gegen Kaul, die mir gelinde gesagt nicht sympathisch ist und wenig glaubwürdig erscheint.

Das bedeutet nicht, dass ich ihre Konkurrentin Ascher ins Herz geschlossen hätte. Die ist karrieregeil , wenig empathisch und neigt dazu, Ergebnisse in ihrem Sinne zu interpretieren. Niemand, dem ich im wirklichen Leben begegnen möchte.

Beide Frauen erschienen mir verdächtig, eher Täter als Opfer. Um Licht ins Dunkel zu bringen, bittet Olga Sorger um Unterstützung. Ich erfahre interessante Details über den nicht ganz so ehrbaren Wissenschaftsbetrieb und tappe gemeinsam mit dem Freundeskreis im Dunkeln.

Der Durchbruch bringen die nicht ganz legalen Nachforschungen von Sonja, die eine begeisterte und begnadete Hackerin ist.

Die Auflösung fand ich überzeugend, wenn auch deprimierend und mein Gerechtigkeitssinn war nicht ganz zufrieden und damit war es auch realistisch. Der Krimi war packend, unterhaltsam und in meinen Augen wirklichkeitsnah, was ich sehr positiv finde.

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