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Veröffentlicht am 21.08.2023

Eine Familiengeschichte nach einer wahren Begebenheit

Kornblumenzeit
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Die Autorin Simona Wernicke, erzählt in ihrem Debüt „Kornblumenzeit“ zu welchem sie durch die lebhaften und emotionalen Erinnerungen ihres Vaters inspiriert worden ist, eindringlich deren Familiengeschichte, ...

Die Autorin Simona Wernicke, erzählt in ihrem Debüt „Kornblumenzeit“ zu welchem sie durch die lebhaften und emotionalen Erinnerungen ihres Vaters inspiriert worden ist, eindringlich deren Familiengeschichte, die von Flucht, Vertreibung und Neuanfängen, geprägt ist.

Inhalt:
Ostpreußen 1928. Die junge Käthe verliebt sich in Carl, einen angehenden Bäckermeister mit eigenem Geschäft. Nach der Hochzeit werden ihre Kinder geboren, es folgen arbeitsame und glückliche Jahre in Locken. Doch im Januar 1945 nimmt das Schicksal der Familie eine dramatische Wendung, als sie ihre geliebte Heimat Masuren verlassen müssen. Ist die gesundheitlich stark angeschlagene Käthe den Strapazen der Flucht gewachsen, und was wird aus den fünf Kindern, als Carl in Gefangenschaft gerät?

Meine Meinung:
Schon alleine das schöne Cover und die Gestaltung des Buches haben es mir angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Dann der Titel, unter dem man sich erst einmal einiges vorstellen kann aber bei genauerem Hinsehen auf den Klappentext, handelt es sich um eine ostpreußische Familiengeschichte nach einer wahren Begebenheit.

Die Familiengeschichte ist in zwei Handlungssträngen unterteilt:

Erster Teil - Locken in Ostpreußen 1928 - Gute Jahre -: Die junge Wirtshaustochter Käthe verliebt sich in den angehenden Bäckermeister Carl, der nach der Hochzeit das Geschäft seines Vaters übernimmt. Trotz vieler und harter Arbeit auf dem Land, ist Käthes und Carls Liebe stark, denn bald werden ihre sechs Kinder geboren. Ausführlich erzählt die Autorin über das harte und einfache Leben auf dem Land und auf der anderen über den engen Zusammenhalt innerhalb der Familie, begleitet durch die umfangreiche Beschreibung des Heranwachsens der Kinder.

Zweiter Teil – Abschied und Ankunft: Die Zeit des Nationalsozialismus ist in Locken angekommen und weder Käthe noch Carl, können vor den Tatsachen, die Augen schließen. Käthe ist gesundheitlich angeschlagen und Carl gerät in Gefangenschaft. Die Situation und Lage spitzt sich im Ende 1944 zu, doch der Evakuierungsbescheid für die Bevölkerung kommt erst im Januar 1945 und die Familie muss ihre geliebte Heimat Masuren Richtung Westen verlassen. Käthe muss sich mit den Kindern alleine durchschlagen ...

Einen besonderen Abschluss der Erzählung bildet der ausführliche Epilog, in dem jedes einzelne Familienmitglied mit seinem Lebensweg nach der gelungenen Flucht in den Westen, aufgeführt ist.

Fazit:
Der Autorin ist es mit ihrem ausführlichen und flüssigen Schreibstil gelungen, ihre ostpreußische Familiengeschichte, die die umfassenden Erinnerungen ihres Vaters wiederspiegelt, authentisch darzustellen.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Frauenschicksale gestern und heute

Marschlande
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Die Autorin Jarka Kubsova, erzählt in ihrem neuen Roman „Marschlande“ eine Geschichte über zwei Frauen, die Jahrhunderte trennen, doch der Wunsch nach Selbstbestimmung verbindet sie in der Vergangenheit ...

Die Autorin Jarka Kubsova, erzählt in ihrem neuen Roman „Marschlande“ eine Geschichte über zwei Frauen, die Jahrhunderte trennen, doch der Wunsch nach Selbstbestimmung verbindet sie in der Vergangenheit wie in der Gegenwart.

Inhalt:
Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Fast fünfhundert Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Sie unternimmt lange Spaziergänge durch die karge Landschaft, beobachtet die Natur und lernt, in Bracks und Deichlinien die Spuren der Vergangenheit zu lesen. Dabei stößt Britta auf das Leben der Abelke, auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein – und merkt, wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt.

Meine Meinung:
Die Autorin erzählt auf zwei Zeitebenen, aus Ochsenwerder, einem ländlichen Hamburger Stadtteil dem Gebiet der Vier- und Marschlande über das Leben der Abelke Bleken und fünfhundert Jahre später über Britta Stoever, die letztendlich nur der Wunsch nach Selbstbestimmung verbindet.

Vergangenheit: Die alleinstehende Gutsbesitzerin Abelke Bleken kämpft mit den Widrigkeiten ihrer Zeit um den Erhalt ihres Hofes, doch Neid und Missgunst, werden ihr zum Feind.
Um 1580 werden durch eine schwere Flut die Deiche so schwer beschädigt, dass die Bauern ihr Hab und Gut verlieren und um ihr Überleben bangen müssen. Trotz der Katastrophe, müssen die Bauern ihrer Deichpflicht nachkommen. Der Rat hat es besonders auf die alleinstehenden Bauern abgesehen, denen die Enteignung ihres Hofes, sie sich zu Nutzen wussten. Abelkes Schicksal, beruht auf wahren Begebenheiten und konnte mich sehr berühren.

Gegenwart: Britta Stoever zieht mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd und da beginnt sie sich für ihre Umgebung zu interessieren. Britta entdeckt auf einem Straßenschild den Namen Abelkes und fängt an zu recherchieren. Je mehr sie über Abelkes Schicksal erfährt und tiefer in ihre Geschichte taucht, findet sie immer mehr Parallelen zu ihrem eigenen Leben.

Geschickt und harmonisch, verwebt die Autorin dabei beide Handlungsstränge miteinander und zeigt nicht nur das Leben der Frauen um 1580, sondern auch die in der heutigen Gegenwart.

Fazit:
Der Autorin ist ein interessantes Buch mit einem außergewöhnlichen eher sachlichen Schreibstil, der aber sehr gut zur Geschichte passt, gelungen. Die historischen wahren Begebenheiten rund um Abelke Bleken, konnten mich am meisten fesseln und gerne hätte ich sogar mehr über sie erfahren.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Die Verräterin von Dortmund

Der Verrat der Kaufmannswitwe
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Die Autorin Silke Elzner, erzählt in ihrem neuen historischen Roman „Der Verrat der Kaufmannswitwe“ eine historische Geschichte basierend auf einer wahren Begebenheit, die mit einer berührenden fiktiven ...

Die Autorin Silke Elzner, erzählt in ihrem neuen historischen Roman „Der Verrat der Kaufmannswitwe“ eine historische Geschichte basierend auf einer wahren Begebenheit, die mit einer berührenden fiktiven Handlung verknüpft ist.

Inhalt:
Im Jahre des Herrn 1376: Eingeschneit auf Burg Altena verbringt die Magd Beleke einen romantischen Winter mit Ritter Rotger. Als ihr aufgeht, dass sie ein Kind erwartet, ist Rotger längst abgereist. Von der Familie verstoßen, zieht sie ihm hinterher, doch ihre gefahrvolle Suche endet vorerst in der Stadt Dortmund. Eine Kaufmannswitwe nimmt die mittellose Beleke in ihr Haus auf. Die neue Herrin ist gütig und fürsorglich, doch sie hütet ein dunkles Geheimnis – ein Geheimnis, das sie alle in Gefahr bringt.

Meine Meinung:
In zwei Handlungssträngen erzählt die Autorin abwechselnd aus dem Leben der jungen Magd Beleke, die auf der Burg Altena eine Anstellung hat und von der Kaufmannswitwe Agnes von der Vierbecke, aus Dormund.

Als die Magd Beleke merkt, dass sie von dem attraktiven Ritter Rotger, der im Gefolge von Dietrich von der Mark dient schwanger ist, wird sie von ihrer Familie verstoßen. Beleke, schlägt sich alleine durch und macht sich in ihrer Not auf den Weg um Rotger zu finden, erschöpft endet ihre Reise schließlich in Dortmund.

Zum Glück fällt der lebensklugen und offenherzigen Kaufmannswitwe Agnes, die völlig entkräftete Beleke auf und sie nimmt sie in ihrem Haus auf. Obwohl beide Frauen von völlig unterschiedlicher Herkunft stammen, kümmert sich die Kaufmannswitwe Agnes, aufopferungsvoll um Beleke.
Besonders tragisch und schicksalhaft wird es, als Agnes bald einen Verrat an ihrer Heimatstadt Dortmund begeht, der sie selbst und all ihre Lieben in große Gefahr bringt.

Das Leben geht weiter und Jahre später, ist Beleke, hin- und hergerissen zwischen zwei Männern …

Besonders hervorheben möchte ich den Abdruck einer Landkarte zu Beginn des Buches und ein ausführliches Personenregister, welche Protagonisten historisch belegt sind und welche rein fiktiv daher kommen. Im Anhang schildert die Autorin ausführliche Ergänzungen zu den historisch belegten Fakten.

Fazit:
Mir hat gut gefallen, wie die Autorin ihre Charaktere agieren ließ. Auch wenn die Handlung fiktiv ist und viele Protagonisten aus der Feder der Autorin stammen, könnte es sich so oder so ähnlich damals zugetragen haben. Der historische Hintergrund fügt sich mühelos in diese fiktive Handlung ein und vermittelt ein Gefühl für diese Zeit. Geschickt erzählt die Autorin immer wieder aus dem Leben der Menschen und lässt dabei auch die Liebe nicht außer Acht.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Die Entstehung des Nibelungenliedes

Der Thron Mittgarts
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Der Autor Thomas Fernandez, erzählt in seinem neuen Roman „Der Thron Mittgarts“ eine Geschichte über das abenteuerliche dritte Jahrhundert und die Entstehung des Frankenstammes an Rhein und Ruhr.

Inhalt:
Drittes ...

Der Autor Thomas Fernandez, erzählt in seinem neuen Roman „Der Thron Mittgarts“ eine Geschichte über das abenteuerliche dritte Jahrhundert und die Entstehung des Frankenstammes an Rhein und Ruhr.

Inhalt:
Drittes Jahrhundert nach Christus: Der Verbannte Sigi findet seinen Weg zum Stamm der Brukterer. Tatendurstig wirft er sich in die Ereignisse der Zeit und wird zu einem gefährlichen Feind des schwächer werdenden Römischen Imperiums.
Der Götterspross formt den Stamm der Franken und gründet eine Linie, die bis zum Drachentöter Siegfried und mitten in die Wirren der Völkerwanderung führen wird. Er erlebt große Abenteuer, gewaltige Siege und vernichtende Niederlagen.
Er sieht Kaiser kommen und gehen und muss sich dauerhaft mit der verfeindeten Sippe der Meroinger einen Kampf um die Vorherrschaft im Stamm der Franken liefern.

Meine Meinung:
Der Einstieg beginnt mit einem Personenregister und einer doch recht ausgeschmückten Einführung, die zu Beginn ein wenig mehr Aufmerksamkeit verlangt. Die fiktive Geschichte wird vor einigen historischen Hintergründen mit belegten Persönlichkeiten, erzählt und kostet etwas Ausdauer, um den Überblick über germanische und römische Geschichte sowie der germanischen Mythen im Auge zu behalten.

Germanien, 209 n.Chr.: Als Wanderer kommt Wotan auf die Welt der Menschen – Mittgart - und zeugt seinen Göttersohn Sigi woraufhin Loge sich das gleiche Recht herausnimmt und ebenfalls einen Göttersohn Namens Mero, in die Welt setzt. Als Außenstehende sehen Wotan und Loge, der Entwicklung ihrer Söhne, zu.

Bereits mit seinen 16 Jahren gilt Sigi als jähzornig und bringt den Krieger Bredi der Brukterer, der seinen Vater beleidigt hat, mit einem Messerstich in den Bauch und anschließend mit mehreren Stichen in den Hals, um. Sein Vater muss ihn zum Ausgestoßenen erklären. Als Fürstenkind bekommt Sigi der Verbannte unfreie Männer an seine Seite gestellt. Doch es gibt auch freie Männer, die ihm freiwillig folgen. An der Ruhr baut er sich mit seinen Mannen ein neues Leben auf und bald zieht es ihn in den Krieg. Um Verbündete gegen Römer zu finden, macht er sich auf den Weg zu Mero, doch schnell entsteht eine Feindschaft zwischen den beiden. Sigi bekämpft die Römer und Mero dient sich den Römern an.
Mit reicher Beute kehrt Sigi zurück und wird zum König der Franken gekrönt.

In seinem Nachwort am Schluss geht der Autor noch einmal auf historische Ereignisse und Fiktionen ein. Ein umfangreicher Epilog, der wiederum detailliert gegliedert ist, zeigt etliche Erklärungen und Zeittafeln, die so manche Aufschlüsse bieten.

Fazit:
Die Geschichte beginnt etwas sperrig aber nach und nach gelingt es dem Autor, mit gut recherchierten historischen Ereignissen und fiktiven Handlungen, mich mit der Zeit des 3. Jahrhunderts und der frühfränkischen Geschichte, vertraut zu machen.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Gelingt die Selbstfindung in Lappland

Zwei Wochen für ein ganzes Leben
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Der Autor Dirk Breimeier, erzählt in seinem neuen Roman „Zwei Wochen für ein ganzes Leben“, eine interessante Geschichte über den Versuch seiner Selbstfindung am Ende der Welt, in der Antarktis.

Inhalt:
Der ...

Der Autor Dirk Breimeier, erzählt in seinem neuen Roman „Zwei Wochen für ein ganzes Leben“, eine interessante Geschichte über den Versuch seiner Selbstfindung am Ende der Welt, in der Antarktis.

Inhalt:
Der junge, vielversprechende Theaterregisseur Raimund macht sich auf den Weg, um in einer einsam gelegenen Hütte im Vistas-Delta, in Lappland, einen acht Monate langen, arktischen Winter zu verbringen. Wird er physisch und psychisch den Herausforderungen monatelanger Einsamkeit, Stille und Dunkelheit gewachsen sein? Der Versuch seiner Selbstfindung aber wird am Ende von Ereignissen überholt, auf die er nicht vorbereitet war, und die ihn an einen Scheideweg in seinem Leben führen. Er Hat weder die Kraft, noch den Mut, sich für eine der beiden Richtungen zu entscheiden. Und so mündet sein Scheitern am Ende direkt in eine Tragödie, die auf fatale Weise derjenigen gleicht, an der er für seine nächste Produktion am Theater gerade arbeitet.

Meine Meinung:
Im Mittelpunkt der Handlung steht der vielversprechende Theaterregisseur Raimund, der sich in Hamburg in den Zug setzt um seinen langgehegten Wunsch, einmal einen ganzen Polarwinter in der letzten europäischen Wildnis zu erleben, erfüllen möchte.

Beeindruckend und fesseln konnten mich auf jeden Fall die wunderbaren Beschreibungen der Lebenssituation und die aufregende Landschaft Lapplands. Erstaunt war ich, wie sich Raimund, in dieser Einsamkeit zurechtfand und sich ihm letztendlich doch immer wieder hier und da Abwechslungen boten, indem er auf Menschen traf. Er bewegt sich scheinbar mühelos während der kalten Jahreszeiten und findet sogar eine Liebe, die nur von kurzer Dauer ist, denn sie trennt Kulturen, die nicht überwindbar zu sein scheinen.

Fazit:
Dem Autor ist es mit seinem Roman hervorragend gelungen, eine sehr bezaubernde Geschichte über die Abgeschiedenheit in der Antarktis zu erzählen. Er selbst als Protagonist und seine Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf, glaubwürdig dargestellt und an der richtigen Stelle eingebunden. Der Schreibstil und die Erzählung, haben mir sehr gut gefallen.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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