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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2017

Ein kleiner Appell...

Rettet die Wahrheit!
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Claus Kleber liefert mit „Rettet die Wahrheit“ (erschienen bei Ullstein Streitschrift / September 2017) ein absolut eindrucksvolles Plädoyer ab, in dem es um journalistische Tätigkeit, die Objektivität ...

Claus Kleber liefert mit „Rettet die Wahrheit“ (erschienen bei Ullstein Streitschrift / September 2017) ein absolut eindrucksvolles Plädoyer ab, in dem es um journalistische Tätigkeit, die Objektivität der Medien und die Gefahr des Verrufs von Nachrichtensendungen geht. Bekannt als Gesicht des ZDF-heute-journals appelliert Kleber an den Leser, den Medien in Zeiten der „Fake News“ wieder mehr Integrität zuzugestehen und den unabhängig arbeitenden Journalisten und ihren Meldungen weitestgehend zu vertrauen.

Das Buch gibt dabei sehr interessante Einblicke in die Abläufe des heute-journals als Nachrichtensendung, beleuchtet journalistische Arbeitsprozesse und blickt zudem auch in die sich neuerlich verändernden globalen Rahmenbedingungen und den Versuch antidemokratischer Gruppierungen, die Medien als „Lügenpresse“ zu verunglimpfen. Auch die Strukturen der öffentlich-rechtlichen Sender und die betont neutrale Zusammenarbeit mit der Politik sind Themen in diesem Buch. Claus Kleber nennt zudem viele Beispiele, die die Brisanz der aktuellen politischen Lage verdeutlichen. Er erzählt dabei unerwartet frei heraus, gibt seine ganz persönliche Meinung kund und verpasst seinem Buch mit „Anekdoten“ und „Internas“ eine ganz eigene Note. Ich fand es manches Mal erfrischend, stellenweise aber auch bedrückend, wie leidenschaftlich und lebhaft Claus Kleber die Dinge hier darlegt. Das Buch ist durchweg in einem sehr gut leserlichen und verständlichen Stil verfasst und wird immer wieder urch die vielfältig wechselnden Themenbereiche aufgelockert. Ich fand die Inhalte ausnahmslos interessant und bin den Ausführungen Klebers gerne gefolgt. Man hätte das ein oder andere Thema vielleicht sogar noch ein wenig detaillierter darlegen können. Aber es handelt sich bei „Rettet die Wahrheit“ nun einmal nicht um ein ausführliches Sachbuch, sondern eher um einen 96-seitigen Essay.

Mich hat Kleber mit seinen Schilderungen erreicht. Ich fand die Verknüpfungen gelungen, die Inhalte ausgewogen und aktuell, sowie den allgemeinen Aufbau und Stil des Buches sehr eingängig. Es ist meiner Meinung nach ein absolut lesenswertes und empfehlenswertes Buch. Deshalb 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Ein großartiges Debüt des Autors!

Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod
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Gerhard Jäger legt meiner Meinung nach mit „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ ein fulminantes Debüt vor. Ein vom Verlauf her eher ruhiges Buch, das aber sprachlich zu überraschen vermag und ...

Gerhard Jäger legt meiner Meinung nach mit „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ ein fulminantes Debüt vor. Ein vom Verlauf her eher ruhiges Buch, das aber sprachlich zu überraschen vermag und inhaltlich einfach nur unglaublich bildhaft und atmosphärisch ist.

Ein 80-jähriger Mann in der Gegenwart. Ein abgelegenes Berg-Dorf in den frühen 1950er Jahren. Dazu ein vermeintliches Verbrechen in der Vergangenheit. Das sind die sehr reduzierten Themen dieses ausdrucksstarken und packenden Romans. In 2 wechselnden Zeitebenen werden 2 unterschiedliche, doch immerzu miteinander verbundene Erzählstränge skizziert. Man kommt schon zu Beginn gut in die Geschichte hinein und erhält einen ersten Vorgeschmack auf das Feingefühl des Autors. Jäger‘s Schreib- und Erzählstil sind sehr eingängig und mit einer wahnsinnig eindrücklichen und bildhaften Sprache versehen. Oftmals gibt es Spitzen mit sehr geradlinig abgestimmten, beinahe schwarzem Humor. Dem gegenüber steht eine bedrückende und düstere Szenerie und Stimmung. Gerhard Jäger versteht es, das abgelegene Bergdorf, seine Bewohner und die sich dort abspielenden Inhalte perfekt darzustellen und aufleben zu lassen. Er schafft nahezu nahtlos eine dichte, intensive Atmosphäre – lediglich stellenweise unterbrochen durch die gegenwärtigen Zwischenepisoden. Inhaltlich wirken die Protagonisten, sowie der Verlauf der Geschichte sehr authentisch, insbesondere durch die markanten anschaulichen Schilderungen.

Insgesamt fand ich den Roman extrem gelungen. Er verfügt meiner Meinung nach über die richtige Mischung aus besagtem feinen Humor, Spannung, szenischem Gefüge und Tiefgang. Sprachlich hat Gerhard Jäger mich eh sofort überzeugen können. Deshalb eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Spannender Polit-Thriller...

Stadt der Intrigen
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Eine scheinbar spurlos verschwundene Frau zieht die Aufmerksamkeit der Nachrichten-Producerin Virginia Knightly auf sich. Sie forscht nach und wittert eine große Story. Doch je weiter sie den Hinweisen ...

Eine scheinbar spurlos verschwundene Frau zieht die Aufmerksamkeit der Nachrichten-Producerin Virginia Knightly auf sich. Sie forscht nach und wittert eine große Story. Doch je weiter sie den Hinweisen nachgeht und je näher sie der Wahrheit kommt, desto gefährlicher wird es für Virginia Knighty und ihr Team. Denn sie hat sich mit mächtigen Menschen angelegt, die ihre öffentliche Integrität mit allen Mitteln schützen wollen. Und letztlich bleibt dabei immer noch die Frage: Was geschah mit Evelyn Carney, der vermissten Person?

Christina Kovac hat mit „Stadt der Intrigen“ nach ihrer langjährigen journalistischen Tätigkeit im Washingtoner Dunstkreis nun ihren ersten Polit-Thriller vorgelegt. Ein eher stilles und ruhiges Buch, das mit wenigen Action-Szenen auskommt, aber immerzu Spannung aufzubauen weiß. Packende Verläufe und manchmal auch dramatische Entwicklungen lassen die Geschichte zu einem extrem fesselnden Gesamtkonstrukt werden. Der Leser ist dabei immer mit den „Ermittelnden“ auf Augenhöhe, wird jedoch auch das ein oder andere Mal auf die falsche Fährte geschickt. Mir gefielen das Topic wie auch der allgemeine Aufbau des Thrillers sehr gut. Man kauft der Autorin den Polit-Thrill jederzeit ab, da die Inhalte sehr authentisch und reell wirken und auch die Protagonisten gut konzipiert sind. Der Schreibstil ist dabei sehr eingängig und flüssig lesbar.
Einzig ein kurzer Nebenschauplatz schien mir überflüssig und im Gesamtrückblick nicht unbedingt stimmig.

Ansonsten ist der Thriller aber definitiv eine runde Sache: spannend, mit vielen Eindrücken zu möglichen politischen und polizeilichen Machenschaften in den USA. Mich jedenfalls hat das Buch durchaus überrascht und auch überzeugen können. Absolut empfehlenswert, deshalb 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Spannend und sehr verzwickt...

Die Bucht, die im Mondlicht versank
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„Die Bucht, die im Mondlicht versank“, Lucy Clarke / Piper Verlag 2017

Jacob verschwindet eines nachts nach einer Strandparty. Es gibt keine Spur von ihm. Niemand hat etwas gesehen. Keiner glaubt an ein ...

„Die Bucht, die im Mondlicht versank“, Lucy Clarke / Piper Verlag 2017

Jacob verschwindet eines nachts nach einer Strandparty. Es gibt keine Spur von ihm. Niemand hat etwas gesehen. Keiner glaubt an ein Verbrechen. Doch seine Mutter gibt nicht auf und sucht beharrlich nach ihrem Jungen, geht jedem noch so kleinem Hinweis nach. Immer mehr Puzzle-Steine fügen sich so zusammen und bringen die Wahrheit stetig näher. Doch was geschah wirklich in der besagten Nacht, in der Jacob nicht mehr heimkehrte? Wer weiß mehr, als er zugeben mag. Und vor allem: Wo ist Jacob?!

Der Roman begann meiner Meinung nach fast ein wenig schleppend, legte dann aber immens an Spannung und Verwirrspielen zu. Es hat sich nach und nach eine wahnsinnig fesselnde Geschichte rund um das Verschwinden von Jacob entwickelt, so dass ich das Buch förmlich verschlungen habe und kaum mehr aus der Hand legen wollte. Die Autorin schafft es, ein famoses Gespinst aus Beziehungen und tragischen Verläufen zu einem wahrlich spannenden Gesamtwerk zusammenzufügen, bei dem man als Leser nie wissen kann, welche Entwicklung sich als nächstes auftun wird. Ich fand die Inhalte unglaublich gut vernetzt und in sich auch absolut stimmig. Sprachlich war das Buch dabei von Anfang an sehr eingängig und durchweg gut, bzw. flüssig zu lesen. Die Protagonisten entwickeln sich im Verlauf sehr gut und bieten so manche Überraschung. Und so kommt es letztlich auch zu einem Schluss, der die ganze vorherige Geschichte in sich stimmig abschließt und mich persönlich auch sehr erstaunt hat!

Im Ganzen ist das Buch meiner Meinung nach wirklich sehr gut durchdacht und ziemlich verzwickt. Die anfängliche „Aufmachergeschichte“ dient letztlich nur als Aufhänger und gibt wie gesagt lediglich den Einstieg in ein gekonntes Netz aus Beziehungsgeflechten und Schicksalsschlägen, das einen tiefen Blick auf und in die Protagonisten zulässt. Lucy Clarke hat mich mit ihrem aktuellen Roman absolut überzeugen können und ich würde ihn definitiv weiterempfehlen! 5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Ein sehr hilfreiches und informatives Buch zum Thema...

Die schönsten Pflanzen für Bienen und Hummeln
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In den letzten Jahren fand ich im Hochsommer in unserem eigentlich sehr grünen und ungespritzten Garten immer wieder mal eine größere Anzahl toter Hummeln und wurde so auf das Thema Bienen / Hummeln und ...

In den letzten Jahren fand ich im Hochsommer in unserem eigentlich sehr grünen und ungespritzten Garten immer wieder mal eine größere Anzahl toter Hummeln und wurde so auf das Thema Bienen / Hummeln und das fehlende Nahrungsangebot aufmerksam. Scheinbar gab es auch in unserem Garten zu wenig passende Pflanzen, die die kleinen Gartenfreunde hätten ernähren können. Die Hummeln sind offensichtlich schlichtweg verhungert..

Ursula Kopp‘s Ratgeber „Die schönsten Pflanzen für Bienen & Hummeln“, 2016 erschienen im Bassermann Verlag (77 Seiten), hat mir diesbezüglich viele wertvolle Informationen und Tipps geben können und auch auf Problematiken hingewiesen, die mir persönlich überhaupt nicht bekannt waren. Wer denkt schon daran, dass so manche Blüte dermaßen „überzüchtet“ wurde, so dass entweder zu wenig Pollen vorhanden sind oder „gefüllte Blüten“ den Bienen den Zugang zur Nahrungsquelle verwehren?!

Die Grundthematik wird im Buch wirklich verständlich dargestellt und Ursula Kopp gibt einen sehr guten ersten Überblick, wie man Bienen und Hummeln mit einem entsprechenden Pflanzenangebot über den Sommer helfen kann. Es werden eingangs verschiedene Möglichkeiten der Pflanzung aufgezeigt (z.B. Blumen- oder Kräuterkästen, Aussaat einer Wildwiese, etc.) und auch die Möglichkeit der Behausung in Form eines Insektenhotels (die man ja mittlerweile auch überall recht günstig erwerben kann). Hauptbestandteil des Buchs sind jedoch tatsächlich die verschiedensten „Bienenpflanzen im Porträt“. Hier werden diverse Pflanzen, Blumen, Sträucher, Bäume und Kräuter vorgestellt, die den Bienen und Hummeln als Nahrung dienen können und wo sie sich wohlfühlen. Es wird hier auf jeder Seite gut sichtbar die Bienenfreundlichkeit, sowie der jeweilige Pollen- und Nektargehalt der einzelnen Pflanze angegeben, so dass man schon nach dieser Kategorisierung gut auswählen kann. Daneben gibt es aber auch jeweils noch Beschreibungen zu Aussehen der Pflanze, Angabe der Blütezeit, Standortverträglichkeit und einen allgemein gehaltenen Gartentipp. Mir haben diese Erläuterungen gut weitergeholfen. Ich habe mir bereits einige Blumen und Kräuter herausgesucht, die für das kommende Jahr gepflanzt, bzw. ausgesät werden. Bis dahin müssen die Hummeln und Bienen mit einfach bestückten Blumenkästen und selbst angerührtem Fruchtzuckersirup Vorlieb nehmen.. ;)

Das Buch kann ich jedenfalls bestens empfehlen. Es bietet präzise Informationen, kommt passend auf den Punkt und bietet doch viele nützliche Informationen und zahlreiche Bebilderungen. Für mich war es genau passend! 5 Sterne.