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Veröffentlicht am 07.09.2023

Verwirrende aber spannende Wendungen

Verlogen
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Worum geht’s?
Akranes: Marianna ist spurlos verschwunden. Ihre 15jährige Tochter findet einen Abschiedsbrief und alle gehen von einem Selbstmord ihrer Mutter aus. Bis einige Monate später ihre Leiche gefunden ...

Worum geht’s?
Akranes: Marianna ist spurlos verschwunden. Ihre 15jährige Tochter findet einen Abschiedsbrief und alle gehen von einem Selbstmord ihrer Mutter aus. Bis einige Monate später ihre Leiche gefunden wird - das Gesicht schrecklich entstellt.

Meine Meinung:
„Verlogen“ (Kiepenheuer & Witsch, 09/2023) von Eva Björg Aegisdottir ist der zweite Teil der Island-Krimi-Serie „Mörderisches Island“, in dem Elma und ihr Team gemeinsam ermitteln. Ich mag isländische Krimis und Thriller allgemein schon wegen der düsteren Stimmung, die diese immer heraufbeschwören. Und auch bei Frau Aegisdottir ist das der Fall. Die Beschreibung der Umgebung allein lässt schon alles düsterer und angespannter wirken. Wir erleben hier den manchmal eintönigen aber eben auch realistischen Alltag der Protagonisten mit, werden aber die ganze Zeit von einer unterschwelligen Spannung begleitet. Der Erzählstil regt die Fantasie an. Immer wieder lesen wir Einschübe aus der Vergangenheit, die ich anfangs anders eingeordnet habe und die daher die Geschehnisse der Gegenwart nochmals in ein ganz anderes Licht rückten.

In diesem Teil erfahren wir etwas mehr über die Polizistin Elma, die mir schon im ersten Teil gut gefallen hat. Außerdem über ihren Kollegen Saevar, ihn mochte ich in diesem Band besonders gerne. Hördur, der Chef der beiden, hat diesmal nur eine Nebenrolle und auch Elmas Familie kommt nicht ganz so intensiv vor, wie im ersten Teil. Dennoch gefallen mir die Teile, in denen das Privatleben der Protagonisten dargestellt wird und uns diese noch näherbringt.

Und auch in diesem Band ist es wieder die Mischung, die für mich das Buch lesenswert machen. Diese Einfachheit, die Alltäglichkeit des Normalen gemischt mit der psychologischen Finesse und dem Fall selbst, der einen ständig irgendwie auf Spannung hält. Die Verbindung der Vergangenheit in die Gegenwart. Und auch die Dinge, die die Autorin offenlässt: Ohne ins Detail zu gehen, hat sie doch alles gesagt und Platz gelassen für die eigene Fantasie. Gut gefallen hat mir auch, dass ich anfangs in der Vergangenheit nicht wusste, wo ich bin bzw. von anderen Voraussetzungen ausgegangen bin, wodurch sich der Fall im Laufe der Seiten nochmals sehr verändert hat. So kam es für mich zu einigen unvorhergesehenen Wendungen. Auch wenn ich gestehen muss, dass es – im Gegensatz zum ersten Band – hier für mich doch ein paar Längen gab. Außerdem hatte ich gehofft, auf meine offenen Fragen aus dem ersten Teil antworten zu erhalten; aber vielleicht bekomme ich diese ja noch im nächsten Band? Sehr gut hat mir auch der Epilog am Ende gefallen. Wie heißt es so schön: Ich weiß, dass ich nichts weiß. Und das trifft auf das Ende ganz gut. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den dritten Band der Serie!

Fazit:
Mit „Verlogen“ setzt Eva Björg Aegisdottir ihre Krimi-Serie „Mörderisches Island“ fort. Ich muss allerdings gestehen, dass mir dieses Buch nicht ganz so gut gefallen hat, wie der erste Teil. Dennoch hatten wir auch hier wieder die isländischen Krimis eigene düstere Spannung, die Autorin hat mich gekonnt verwirrt und ich mochte die Vermischung aus dem Alltagsleben der Protagonisten und dem Fall selbst. Das ist etwas, was definitiv ein Wiedererkennungswert der Autorin ist. Auch mochte ich es, dass mich die Kapitel in der Vergangenheit verwirrt haben und sich erst nach und nach auflösten, sodass für mich der Fall in der Gegenwart nach fast jedem Kapitel nochmals in einem ganz anderen Blickwinkel dastand. Und dass wir im Epilog eine Antwort auf quasi alles erhalten haben.

4 Sterne von mir, ich freue mich schon auf den dritten Teil und bin gespannt, wie es privat mit Elma weitergeht!

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Veröffentlicht am 07.09.2023

Unterhaltsame Gedankengänge

Kleine Probleme
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Worum geht’s?
Lars hat sich viel vorgenommen. Nachdem seine Frau ihn verlassen hat, wollte er sich komplett ändern und alle offenen Dinge erledigen. Doch nun ist der 31.12., die Silvesterfeier bei seinem ...

Worum geht’s?
Lars hat sich viel vorgenommen. Nachdem seine Frau ihn verlassen hat, wollte er sich komplett ändern und alle offenen Dinge erledigen. Doch nun ist der 31.12., die Silvesterfeier bei seinem Sohn steht an und er hat alle guten Vorsätze bislang aufgeschoben. Ob ihm die Zeit noch reicht?

Meine Meinung:
„Kleine Probleme“ (Kiepenheuer & Witsch, September 2023) von Nele Pollatschek ist ein Buch, das mich wirklich gut unterhalten hat. Es ist anders. Ein Roman, aber auch kein Roman. Der Schreibstil führt uns eher direkt in den Kopf von unserem Hauptprotagonisten Lars.

Lars ist ein Mann, wie er klischeehafter nicht sein könnte. Eigentlich kann er alles, aber auch doch wieder nichts. Motivation und Organisation sind schwierig und er lässt sich gerne von seiner Frau anleiten. Doch jetzt will er sich wirklich ändern, aber wie das mit guten Vorsätzen so ist, schiebt er die raus, bis es nicht mehr geht und wir haben den 31.12. Nur ab und an hören wir auch etwas von seiner Frau Johanna, die wie das kleines Engelchen in seinem Kopf sitzt und versucht, ihn zu motivieren, die Dinge doch anzugehen. Oder mit ihm diskutiert, was auch ganz unterhaltsam ist.

Wirklich viel passiert dann in dem Roman eigentlich gar nicht. Aber allein seine Gedanken zu lesen – hätte ich nicht zuerst geschaut, wer das Buch geschrieben hat, ich hätte wetten können, es ist ein Autor und keine Autorin. So gut stellt Frau Pollatschek die Gedanken von Lars dar! Was mir außerdem wirklich gut gefallen hat, ist der Humor hinter dem Ganzen. Das Buch war ein bisschen, als hätten wir Sven Regener und Torsten Sträter zusammengewürfelt. Und da ich sowohl den Autor Regener als auch den Autor/Comedian Sträter total mag, war für mich das Buch einfach nur kurzweilig und unterhaltsam. Zwischendurch gab es einige Sätze, die ich zweimal lesen musste, weil sie zu lang und zu verschachtelt waren. Ansonsten aber waren die Geschichten und Gedanken für mich amüsant und ich gestehe, irgendwann hat in meinem Kopf Torsten Sträter vorgelesen. Für mich also eine klare Leseempfehlung an alle, die diese beiden ebenfalls mögen und sich gerne einen kurzweiligen aber sehr unterhaltsamen Roman gönnen möchten. Mir hat das Buch total gut gefallen und ich werde auf jeden Fall noch nach mehr von der Autorin Ausschau halten.

Fazit:
„Kleine Probleme“ von Nele Pollatschek ist ein Roman, der mich wirklich gut unterhalten hat. Der Schreibstil und die Geschichte selbst haben mich an eine Mischung aus Sven Regener und Torsten Sträter erinnert, genauso der Humor und da ich ein Fan von beiden bin, war für mich das Buch ein voller Erfolg und es hat total Spaß gemacht, in den Kopf von Hauptprotagonisten Lars zu schauen und seine Gedanken zu lesen. Denn das war es, ein Roman, der die Gedanken von Lars darstellt – der, ich gebe es zu, in meinem Kopf irgendwann mit Torsten Sträters Stimme gesprochen hat. Es war witzig und unterhaltsam, teilweise ein bisschen klischeehaft aber auch mit viel Wahrheit behaftet und bis auf ein paar etwas zu lange, zu verschachtelte Sätze für mich ein voller Erfolg.

4 Sterne und gerne mehr von der Autorin, ich mochte das Buch sehr!

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Fakten und Fiktion perfekt gemischt

Sisis Schwester
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Worum geht’s?
Sisis jüngste Schwester Sophie ist mit König Ludwig II. von Bayern verlobt. Doch sie liebt nicht ihn, sondern einen Bürgerlichen. Ein Skandal in der damaligen Zeit und absolut nicht standesgemäß. ...

Worum geht’s?
Sisis jüngste Schwester Sophie ist mit König Ludwig II. von Bayern verlobt. Doch sie liebt nicht ihn, sondern einen Bürgerlichen. Ein Skandal in der damaligen Zeit und absolut nicht standesgemäß. Und auch Ludwigs Liebe gilt nicht Sophie. Kann die Verlobung noch gelöst werden?

Meine Meinung:
Eva-Maria Basts Buch „Sisis Schwester“ (Piper Verlag, 08/2023) ist bereits der 18. Band der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“. Und mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Ich muss zugeben, bevor ich den Untertitel gelesen habe, dachte ich bei Sisis Schwester zuerst an ihre ältere Schwester Helene, die eigentlich Kaiser Franz hätte heiraten sollen. Sophie war mir bis zu der Lektüre gänzlich unbekannt. Aber Frau Bast hat mir die jüngste Schwester dann nähergebracht auf ihre schöne und lebendige Art zu schreiben. Beim Lesen des Buches hatte ich die Bilder wie bei einem Kinofilm im Kopf und der Schreibstil war leicht und flüssig zu lesen und hat diesen historischen Roman für mich zu einem wahren Lesegenuss gemacht.

Sophie war mir wie gesagt bis zu diesem Roman gänzlich unbekannt, was ich gar nicht verstehen kann. Denn ihre Geschichte ist wirklich interessant. Die Freundschaft und dann Beziehung zu Ludwig II., die toxische Art des Königs wurden von der Autorin wirklich sehr gut dargestellt. Auch die Entwicklung von Sophie hat mir gut gefallen. Die Beschreibung der damaligen Zeit kam gut rüber; was Männer sich erlauben durften, aber bei Frauen verpönt war. Und wie Sophie versucht hat, sich über traditionelle Konventionen hinwegzusetzen, nur, um glücklich zu werden.

Was mir auch gut gefallen hat, war die Familiendynamik, welche von Frau Bast toll dargestellt wurde. Sowie Sophies leibliche Familie als auch die Familie von ihrem Ehemann Ferdinand. Beides liebevolle, lustige und unterhaltsame Familien mit schönen Charakteren, von denen wir bei allen ein bisschen Schicksal und Lebensweg erfahren durften. Etwas schwierig fand ich stellenweise die Beschreibung der Verwandtschaftsverhältnisse und die vielen Daten bei geschichtlichen Darstellungen, das hat das Lesetempo doch etwas verzögert. Aber ansonsten fand ich die Beschreibungen der Familientreffen, der Feste, der Treffen mit Bekannten und Verwandten einfach großartig. Diese Szenen waren so farbenprächtig und voller Leben, es hat wirklich Spaß gemacht, daran teilzuhaben. Und auch das Ende des Romans und von Sophie hatte es in sich. Ich empfand sie als eine empathische, liebevolle Frau, die die große Liebe gesucht hat, für jeden nur das Beste wollte und dann ein schreckliches Schicksal erleiden musste. Die letzten Szenen waren wirklich grausam und ich wünsche niemandem ein solches Erleben – auch hier hat Frau Bast mich absolut emotional gepackt. Gut fand ich auch die Erläuterungen am Schluss des Buches, was Fakt ist und was Fiktion. Dieses Buch war wirklich ein Stück erlebte Geschichte über eine Frau, die ich mich freue, kennengelernt zu haben. Eine Geschichte, die wirklich erzählenswert und lesenswert ist!

Fazit:
Mit „Sisis Schwester“ hat mir Eva-Maria Bast im 18. Teil der Reihe „Bedeutende Frauen, die die Welt verändern“ Sophie Charlotte nähergebracht. Und ich bin froh, das Buch gelesen zu haben. Ich kannte Sophie zuvor nicht. Dabei ist ihre Geschichte wirklich lesenswert. Ihr Leben ist spannend, emotional und am Ende sehr schicksalshaft. Ich mochte die lebendige Schreibweise der Autorin, die schillernden Charaktere und die wundervollen Bilder, die Frau Bast uns mit ihren Worten gemalt hat. Teilweise wurde es zwar durch viele Jahreszahlen und Verwandtschaftsverhältnisse etwas zäh, aber ich habe das Buch gerne gelesen und bin froh, mehr über Sophie erfahren zu haben, die eine interessante Person der Geschichte ist, über deren Leben und Schicksal man gelesen haben sollte.

4 Sterne von mir und ich bin gespannt, welche Persönlichkeiten mich in den nächsten Bänden der Reihe bzw. in den Büchern von Eva-Maria Bast erwarten!

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Spannende Einblicke in die Rechtsmedizin

Mit kalter Präzision
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Worum geht’s?
Die Frau eines bekannten Berliner Schönheitschirurgen wurde in ihrer Villa ermordet. Dr. Sabine Yao wird als Rechtsmedizinerin an den Tatort gerufen und muss schon bald feststellen, dass ...

Worum geht’s?
Die Frau eines bekannten Berliner Schönheitschirurgen wurde in ihrer Villa ermordet. Dr. Sabine Yao wird als Rechtsmedizinerin an den Tatort gerufen und muss schon bald feststellen, dass die üblichen Merkmale der Toten unerklärliche Diskrepanzen aufweisen. Hat sie etwas übersehen?

Meine Meinung:
„Mit kalter Präzision“ ist der erste Rechtsmedizin-Thriller von Michael Tsokos um die Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao, die wir schon aus seinen anderen Serien kennen. Überhaupt ist das etwas, was mir bei dem Autor besonders gefällt, dass wir die Protagonisten serienübergreifend immer wieder treffen dürfen. Das macht die Serien selbst noch viel realistischer und die Protagonisten authentischer - abgesehen davon, dass es sich erschreckenderweise sowieso um reale Fälle handelt, deren Fakten Dr. Tsokos mit Fiktion gekonnt in Szene setzt. Allein der präzise und messerscharfe Schreibstil machen seine Bücher zu absoluten Lesehighlights, die mit keinem noch so grausamen Detail hinter dem Berg halten.

Dr. Sabine Yao war mir gleich sympathisch, auch wenn sie etwas unnahbar erscheint. Ich muss gestehen, ich hatte sie nicht mehr wirklich aus den anderen Büchern im Hinterkopf, von daher war es ein neues Kennenlernen. Ich mag ihre Liebe und Hingabe zu ihrem Beruf, den sie lebt, ohne ihre Familie – in dem Fall ihre Schwester Mailin, zu vernachlässigen. Aber fast noch mehr hat mir die IT-Expertin Sara Wittstock gefallen. Ein menschlicher Nerd mit Herz und Humor – ich hoffe sehr, dass wir von ihr noch mehr hören werden, ich habe sie vor allem am Ende des Buches richtig gefeiert! Dann treffen wir auch Dr. Herzfeld und Dr. Abel wieder. Außerdem haben wir Monica Monti, Ermittlungsleiterin und ein toller Charakter, den ich gerne wiedersehen würde.

Der erste Fall selbst hat mir ebenfalls gut gefallen. Vor allem die Szenen in den Seziersälen, als wir einen kurzen Einblick in die unterschiedlichen Todesarten erhalten haben. Das war absolut bildhaft dargestellt, nichts für schwache Nerven und daher genau richtig für mich. Ansonsten hat es fast ein bisschen an Thrill gefehlt für einen Thriller. Da hätte es gerne noch blutiger und härter sein dürfen. Aber auch so hat mich dieser erste Teil total mitgerissen. Es war von Anfang an spannend und undurchsichtig, auch wenn sich relativ schnell ein Täter herauskristallisiert hatte. Aber wie der Autor den Aufbau der Indizienkette und die Beweismittel dargestellt hat, war wirklich einzigartig. Stück für Stück kamen wir mit einer immer höher ansteigender Spannungskurve dem Finale näher und haben hier nochmals einen richtiggehend explosiven Showdown erlebt. Besonders gut gefällt mir, dass das Buch anders ist. Überhaupt alle Bücher des Autoren. Als Prof. für Rechtsmedizin hat er natürlich den perfekten Background und setzt diesen mehr als gut um. Dann noch das Hintergrundwissen, dass wir es mit Büchern zu tun haben, die an reale Fälle angelehnt sind – besser geht es nicht! Weiter so und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall!

Fazit:
Michael Tsokos startet seine Rechtsmedizin-Thriller-Serie um Dr. Sabine Yao absolut genial mit „Mit kalter Präzision“. Wir bekommen einmalige Eindrücke in die Arbeit der Rechtsmedizin, sehen unterschiedliche Todesarten und ermitteln in einem Fall, der gekonnt Fakten und Fiktion vermischt. Die Spannungskurve steigt immer steiler an und am Ende bekommen wir noch einen perfekten Showdown. Das gepaart mit absolut authentischen und sympathischen Protagonisten, die wir teilweise schon aus anderen Büchern kennen, hat dieses Buch zu einem tollen Leseerlebnis gemacht. Zwischendurch hätte ich mir zwar ein bisschen mehr Thrill gewünscht, blutiger und krasser geht schließlich immer, aber es war ein perfekter Serienstart!

4 Sterne von mir und ich bin schon sehr gespannt auf Dr. Yaos nächsten Fall!

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Ein gelungener Serienstart

Die verlorene Tochter
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Worum geht’s?
Lily erhält von einem Nachlassverwalter ein geheimnisvolles Erbstück. Eine Holzkiste, die ihre Urgroßmutter ihrer Großmutter hinterlassen hat, als sie diese zur Adoption freigab. Die Schachtel ...

Worum geht’s?
Lily erhält von einem Nachlassverwalter ein geheimnisvolles Erbstück. Eine Holzkiste, die ihre Urgroßmutter ihrer Großmutter hinterlassen hat, als sie diese zur Adoption freigab. Die Schachtel enthält nur zwei Dinge: Ein Rezept und einen Abschnitt eines Programms der Mailänder Scala aus dem Jahr 1946. Was hat es damit auf sich? Welches Geheimnis steckt dahinter?

Meine Meinung:
Mit „Die verlorene Tochter“ startet Soraya Lane in ihre achtteilige Saga um verlorene Töchter. Und der Start ist ihr wirklich gelungen. Mir hat vor allem der Schreibstil gefallen, der eine wundervolle Atmosphäre geschaffen und dem Roman eine schöne Leichtigkeit verliehen hat.

Lily war mir gleich sympathisch. Eine Frau, die mit dem Geheimnis um ihre Großmutter zugleich auch sich selbst findet und ihre große Liebe, nachdem sie nach dem frühen Tod ihres Vaters etwas verloren war. Dann noch Antonio, der Sohn des Weinguts, auf dem sie als Kellermeisterin arbeitet, auch er ein absolut herzlicher Mensch, obwohl ich das nicht gleich gedacht hätte. Und Lilys Mutter: Das Mutter-Tochter-Verhältnis ist wirklich schön. Überhaupt alle Familien in diesem Roman haben mir gut gefallen, da war einfach Liebe, Vertrauen, Geborgenheit und Zusammenhalt zu spüren. Ein Buch, das zeigt, dass Familie Heimat sein kann.

Wir begleiten nicht nur Lily auf ihrer Suche nach dem Geheimnis hinter der Schachtel ihrer Urgroßmutter, sondern es geht auch in die Vergangenheit. Ins Mailand der 1930er/40er Jahre. Und hier treffen wir Estée, ihre Urgroßmutter, persönlich und erleben, was sie erlebt hat. Wie schwierig es für sie war, die Erwartungen ihrer Familie zu erfüllen und was für ein Druck es damals auf Frauen gab, die unehelich schwanger wurden. Es war wirklich eindrucksvoll, wie die Autorin von ihrem Schicksal geschrieben hat. Überhaupt hat mir das Buch gut gefallen. Es ging einfach zu Herzen, die Szene in Hopes Haus. Es gab viele emotionale Stellen, viele schöne Stellen, viele Wohlfühlmomente. Kennt ihr den Film „Letters to Juliet“? Ein bisschen hat mich das Buch hieran erinnert. Teilweise war es mir zwar fast zu viel Herzschmerz, aber ich bin total gerne ins Italien der Gegenwart und der Vergangenheit gereist, habe die Weinberge besucht, die Menschen ins Herz geschlossen. Die Autorin hat es wirklich geschafft, dass ich die Protagonisten gemocht habe, mich unter ihnen wohlgefühlt habe und es war eine wundervolle Reise, die ich mit diesen erleben durfte. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Saga und bin gespannt, was uns dort erwartet und wohin uns diese nächste Reise führen wird! Eine ganz klare Leseempfehlung an alle, die historische Romane und Familiengeheimnisse lieben und für die es auch ein bisschen rosa-romantisch sein darf.

Fazit:
Soraya Lane startet mir „Die verlorene Tochter“ wirklich spannend in ihre achtteilige Saga um verlorene Töchter. Wir reisen in die Vergangenheit, nach Mailand in die 1930er/40er Jahre. Wir erleben das Italien der Gegenwart. Dürfen Weinberge besuchen, ein Geheimnis lüften und haben jede Menge sympathischer Protagonisten, die ich – allen voran Lily und ihre Mutter – sofort ins Herz geschlossen habe. Der Schreibstil war mitreißend und lebendig und ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bücher der Autorin, auch wenn es streckenweise doch etwas zu romantisch war für meinen Geschmack.

4 Sterne von mir und ich bin gespannt, welche verlorene Tochter wir im nächsten Buch wiederfinden!

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