Lesesnack
Meine Meinung:
„If He Had Been With Me“ von Laura Nowlin war einer von den gehypten Booktok-Titeln, die ich unbedingt lesen wollte. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftig und las sich ...
Meine Meinung:
„If He Had Been With Me“ von Laura Nowlin war einer von den gehypten Booktok-Titeln, die ich unbedingt lesen wollte. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftig und las sich daher teilweise auch recht holprig. Die Sätze sind sehr kurz und beinhalten viel Spielraum zum interpretieren. Auch die Kapitel waren sehr kurz gehalten, wodurch die Zeitsprünge wieder recht oberflächlich abgehandelt wurden und die Handlung leider nicht annähernd die Tiefe erhielt, die sie verdient hätte.
Wir erlebten die Geschichte lediglich aus der Perspektive von Autumn. Das fand ich persönlich zwar ein bisschen schade aber ich verstand auch, dass die Autorin versuchte dadurch einen spannenderen und dramatischeren Handlungsstrang zu erlangen. In dem „Booktok“-Titel werden einige ernste Themen wie z.B. Depressionen, versuchter Sui*id, Tod, Trauer, Alkoholmissbrauch und Schwangerschaft angesprochen. Die Autorin behandelte diese mit dem nötigen Respekt und Feingefühl, weshalb ihr auch eine realistische Darstellung der genannten Themen gelang.
Anders als bei den meisten Büchern wird hier bereits zu Beginn angeteasert, wie das Buch enden wird. Ohne Spoilern zu wollen aber Autumn und Finn haben dieses Ende definitiv nicht verdient. Ich hätte mir noch so viel mehr „Autumn und Finn“-Momente gewünscht, denn ich mochte die beiden Protagonisten und ihre Verbindung wirklich gerne. Die beiden Charaktere sind füreinander bestimmt und ihre Chemie war wirklich krass. Autumn und Finn waren nicht nur Seelenverwandte und Partner in Crime sondern in erster Linie die allerbesten Freunde.
Die Handlung versprühte gerade zuletzt eine sehr melancholische Stimmung. Besonders das Ende ist sehr traurig, tragisch und düster. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass das „emotionale Ereignis“ viel intensiver ausgearbeitet worden wäre und sowohl der Schmerz als auch die Trauer noch mehr „Sendezeit“ bekommen hätten. Doch leider war dies nicht der Fall. Die Handlung wurde meiner Meinung nach viel zu schnell abgewickelt und die Geschichte endete somit sehr abrupt.
Fazit: Die Geschichte wies leider einige kleinere und auch größere Schwachstellen auf. Potenzial war definitiv vorhanden. Die Umsetzung ließ jedoch ein bisschen zu wünschen übrig. Ich hatte mir anhand des Klappentext irgendwie viel mehr erhofft. Daher war „If He Had Been With Me“ für mich „auch nur“ ein Lesesnack.
Anmerkung: Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals beim Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars bedanken.