Packender Jugendthriller mit vielen Plottwists!
Nachdem Chris Kaspars Debütroman „Watched“ mich letztes Jahr absolut überrascht und begeistert hat war ich unheimlich gespannt, ob auch ihr neuer Jugendthriller da mithalten kann.
„Pride & Pretty“ handelt ...
Nachdem Chris Kaspars Debütroman „Watched“ mich letztes Jahr absolut überrascht und begeistert hat war ich unheimlich gespannt, ob auch ihr neuer Jugendthriller da mithalten kann.
„Pride & Pretty“ handelt von der reichen Clique „Pretty Pennies“, die aus Vince, Evie und Pat besteht und mit Geld und Einfluss über das College herraschen. Als Lynn aufs Graham College wechselt baut sie sich eine neue Identität auf, um sich bei der Clique einzuschleichen und Rache zu üben. Nur der Außenseiter Bacon kennt ihre wahre Identität und nutzt dieses Wissen aus, um seine eigenen Pläne zu verfolgen.
Zunächst hat mir sehr gut gefallen dass sich der Londoner Stadtplan, der den Hintergrund des Covers bildet auch inhaltlich in Form eines Tattoos im Buch wiederfindet.
Zu Beginn des Buches wird neben den Protagonistinnen auch die Gossip App „The London Eyes“ eingeführt, bei der Menschen für Geld Insight-Informationen, Fotos und Videos zu Verbrechen oder Promis bekommen können. Gemeinsam mit den Gruppenchats, die immer wieder im Buch abgedruckt sind, haben diese Seiten den Text unheimlich aufgelockert und mir gestalterisch sehr gut gefallen.
Die Protagonistinnen selbst waren allesamt nicht besonders sympathisch, haben aber dadurch auch die passende Atmosphäre für die Handlung erzeugen können.
Die Handlung selbst startet zunächst etwas ruhiger, hat mich allerdings trotzdem nach wenigen Kapiteln durch den flüssigen Schreibstil in den Bann gezogen, sodass ich das Buch nicht mehr beiseite legen wollte. Nach dem Einstieg folgen die Ereignisse schließlich Schlag auf Schlag und die Lage wird immer verzwickter für die Pretty Pennies. Dabei bleibt es konstant spannend und immer neue Wendungen sorgten dafür, dass ich bis zum Ende nur Teile der Lösung vorhersehen konnte.
Wie schon in „Watched“ zeigt Chris Kaspar hier, dass es auch möglich ist Jugendthriller komplex, unvorhersehbar und spannend zu schreiben. Durch die stärker ausgeprägte Brutalität (physisch und psychisch) sind die Bücher eher für ältere Jugendliche geeignet, füllen aber genau hier die Lücke zwischen den meist seichten Jugendthrillern und brutaleren Erwachsenenthrillern.
Chris Kaspar ist für mich zur neuen Meisterin der Jugendthriller geworden und hat es erneut geschafft ein absolut spannendes Werk zu schreiben, dass ihrem Debüt in (fast) nichts nachsteht! Von mir gibt es 4.5 Sterne!