Vollständige Rezension: http://derbuecherwald.blogspot.de/
Wie in den vorigen Bänden konnte auch hier der flüssige und humorvolle Schreibstil, sowie die sympathischen und gut ausgearbeiteten Charaktere überzeugen. Es mangelte nicht an Spannung und den wunderbar genauen Beschreibungen von Jennifer Estep, welche wundervolle Settings, wie etwa die Eir-Ruinen, gestalten und einfach nur zum Träumen einladen.
Auch in diesem Band gibt es wieder einen Ortswechsel, wie bereits in Band zwei. Allerdings geht es diesmal nicht in ein Ski-Resort, sondern auf die Suche nach einer seltenen Blume, die nur in den Rocky Mountains wächst. Dieser Ortswechsel wirkt sich sowohl positiv, als auch negativ auf das Buch aus.
Einerseits bringt er Abwechslung in den sonst üblichen Schulalltag der Protagonisten und somit auch in das Buch. Außerdem lernt man natürlich neue Personen kennen, die auch sehr positiv auffallen. Ein Beispiel dafür ist Rory, die in einer ganz ähnlichen Situation wie Gwen steckt und meiner Meinung nach besonders durch ihr Durchhaltungsvermögen überzeugt. Auch erfährt man viele neue Dinge über Gwens Familie, von denen man gar nicht erwartet hätte, dass sie existieren, geschweige denn, dass man von ihnen erfährt.
Der Fokus liegt in diesem Buch also auch deutlich auf Gwens Familie und deren Vergangenheit, von der sie selbst nicht einmal wusste. Dadurch rücken allerdings andere, bereits bekannte und sehr geliebte Personen in den Hintergrund und werden kaum noch oder nur beiläufig erwähnt. Sehr schade finde ich das besonders bei Oliver, der das ganze Buch über gefühlt nur am SMS schreiben ist. Genauso sieht es mit der griechischen Göttin Nike und ihrer Verbindung zu Gwen aus - sie sind einfach nicht mehr so präsent, wie in den Bänden zuvor.
Eine weitere positive Sache, die mit dem Ortswechsel einhergeht ist, dass auch in diesem Buch wieder neue mythologische Gestalten zum Tragen kommen. Diese wurden zwar zuvor schon erwähnt, waren aber eher nebensächlich. Hier zeigt sich dann auch wieder ganz klar Gwens Verbindung zu Tieren, die man schon von Nott bzw. Nyx kennt.
Was in diesem Buch leider viel zu einfach dargestellt wurde, waren die Kämpfe mit den Schnittern des Chaos. Hier hatten es die Mythosschüler meist mit einer gewaltigen Überzahl an Gegnern zu tun, die sie allerdings mühelos besiegen konnten, meist ohne auch nur eine einzige Verletzung dabei zu erleiden. Wer der übliche "Seitenwechsler" ist, der oft vorhanden ist (also eine Person, die sich als gut ausgibt, aber eigentlich böse ist (Beispiel: Preston in Band 2)) war mir schon relativ früh klar. Ich weiß nicht, ob es eine besondere Intuition war, aber diese Person kam mir von Anfang an einfach sehr suspekt vor und überraschte ich mit seinem späteren Bekenntnis zu Loki überhaupt nicht.
Was ich an diesem Buch fast schon nervig fand war die Abwesenheit von Logan und das damit verbundene Gejammer von Gwen, das nicht aufhören wollte. Kaum dachte man, dass es endlich vorbei sei und sie es überwunden hätte, fing sie wieder damit an. Ich kann es ja verstehen, dass sie traurig ist, aber es war mir leider einfach zu viel.