Im Wahlkampf springt der polarisierende Politiker Francisco Fraude mit dem Fallschirm über Gran Canaria ab. Felix Faber, deutscher Auswanderer und Journalist auf der Insel, beobachtet den Sprung von seinem Bungalow aus. Es geschieht das Unvorstellbare, vor laufender Kamera schlägt Fraude auf einem Felsen auf und ist tot. Faber beginnt zu recherchieren und kreuzt dabei den Weg der taffen Ermittlerin Ana Montero. Zusammen decken sie nach und nach eine Verschwörung auf.
Dies ist der zweite Band aus der Canaria-Reihe von Daniel Verano, den ersten Kriminalroman kannte ich nicht. Es war aber nicht schwierig in das Buch rein zu kommen.
Neben den eigentlichen Ermittlern Ana ...
Dies ist der zweite Band aus der Canaria-Reihe von Daniel Verano, den ersten Kriminalroman kannte ich nicht. Es war aber nicht schwierig in das Buch rein zu kommen.
Neben den eigentlichen Ermittlern Ana Montero und ihrem Kollegen Ruiz versucht der Journalist und Auswanderer Felix Faber auf eigene Faust einen Kriminalfall zu lösen. Der rechte Politiker Francisco Fraude kommt bei einem Fallschirmsprung ums Leben, der Fallschirm war manipuliert.
Neben der Krimihandlung nimmt auch das Privatleben Raum ein, ich fand es recht ausgewogen. Die sehr unterschiedlichen Charaktere - egal ob sympathisch oder nicht - sind durchweg gut beschrieben, Gran Canaria als Ort der Handlung wird ausreichend gewürdigt. Verdächtige gibt es reichlich, große Überraschungen in den Handlungssträngen bleiben jedoch aus und Kommissar Zufall spielt auch eine Rolle. Das Buch liest sich flüssig, einige spanische Ausdrücke werden eingeflochten und in einem Glossar am Ende auch erklärt. Die Karte der Insel finde ich auch gut, denn es geht während der Ermittlungen kreuz und quer über die Insel, so kann man sich gut orientieren. Ein unterhaltsames Buch zur Entspannung im Urlaub.
Der Autor Daniel Verano alias Daniel Wehnhardt lebt zwar in Nordhessen, ist aber nach einem längeren Aufenthalt auf den Kanaren dem Charme der Inseln verfallen und kehrt seither jährlich für einige Zeit ...
Der Autor Daniel Verano alias Daniel Wehnhardt lebt zwar in Nordhessen, ist aber nach einem längeren Aufenthalt auf den Kanaren dem Charme der Inseln verfallen und kehrt seither jährlich für einige Zeit dorthin zurück.
Es gibt einen ersten Krimi in dieser Serie – Canaria mortal – den ich bisher noch nicht kenne. Ich wäre nun aber durchaus daran interessiert, weil doch hin und wieder darauf Bezug genommen wird. Der zweite Kanaren-Krimi spielt auf Gran Canaria. Wie in ganz Europa so gibt es auch in Spanien Rechtspopulisten. Einer von ihnen ist Francisco Fraude, frisch gewählter Parteichef der rechtsextremen RAZÓN, der auf den Kanaren Wahlkampf macht und seine Chancen mit einem spektakulären Fallschirmsprung erhöhen möchte. Die Insel-Bevölkerung ist gespalten, während man ihm 30 % der Stimmen zutraut, sind viele auch vehement gegen ihn und fürchten den Rechtsruck der Insel.
Gegen ihn sind vor allem die linksgerichteten Zeitungen der Insel, unter ihnen LA VIDA, bei der Felix und Candela arbeiten. Der Chefredakteur hat sich sogar einer Gruppierung angeschlossen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, ihn zu verhindern.
Francisco Fraude macht seine Ankündigung wahr und springt… in den Tod. Der Fallschirm öffnet sich nicht und er schlägt mit voller Wucht auf den Felsen auf. Hier kommt nun die Polizei ins Spiel, war es ein Unfall oder war es Mord? Technisches Versagen kann praktisch ausgeschlossen werden, also muss jemand nachgeholfen haben.
Ana Montero ermittelt zusammen mit ihrem Kollegen Ruiz. Ihr Weg führt sie kreuz und quer über die Insel. Dabei kommt allerdings bei einem Tempo von 160 km/h wenig entspannte Urlaubsstimmung auf.
Felix und Candela ermitteln auf eigene Faust im eigenen Milieu und stoßen auch da auf einige Ungereimtheiten. Erst ganz spät treffen sich Anas und Felix Wege wieder und tatsächlich kann dieses Treffen in dem Fall zur Lösung beitragen.
Ein dritter Handlungsstrang ist in der Ich-Form geschrieben und bleibt anonym. Hier spricht der Täter, den man allerdings erst sehr spät identifizieren kann.
Neben der Lösung des Falles liegt in diesem Krimi auch ein starker Fokus auf den gefühlsmäßigen Befindlichkeiten der einzelnen Protagonisten. Dadurch lernt man die Personen besser kennen, aber es lenkt natürlich auch von den Ermittlungen ab.
Das Buch liest sich flüssig, ist immer wieder mit spanischen Floskeln durchsetzt, die aber nicht stören, zumal man die Übersetzungen am Ende des Buches findet. Bei einem so umstrittenen Mordopfer gibt es auch genügend Verdächtige, so dass das Buch bis zum Schluss spannend bleibt. Als Cozy würde ich es nicht unbedingt bezeichnen, dafür kommt der Landschaft, den Menschen, der Küche, dem Wein nicht genügend Bedeutung zu, aber gewaltsam und blutrünstig ist es auf jeden Fall auch nicht.