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Veröffentlicht am 05.10.2023

Fast ein Highlight

Herzklangstille
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Herzklangstille ist eines der Arctis-Bücher, denen ich aus dem Herbstprogramm mit am meisten entgegengefiebert habe. Nicht zuletzt zwar auch, weil die äußere Gestaltung der Hammer ist, aber nicht nur deshalb. ...

Herzklangstille ist eines der Arctis-Bücher, denen ich aus dem Herbstprogramm mit am meisten entgegengefiebert habe. Nicht zuletzt zwar auch, weil die äußere Gestaltung der Hammer ist, aber nicht nur deshalb. Der Klappentext verspricht eine emotionale, tiefgehende Love Story, bei der Taschentücher Pflicht sind, und die habe ich auch bekommen, selbst wenn ich zum Glück ohne Tränen ausgekommen bin.

Die Grundidee hinter der Geschichte, nämlich dass man Verstorbene über ein Telefon erreichen und ihnen so das mitteilen kann, was man vor dem Tod versäumt hat, fand ich wunderschön. Natürlich ist das in erster Linie eher ein Mittel für die Hinterbliebenen, mit ihrer Trauer besser umzugehen, aber was, wenn tatsächlich jemand antwortet?
So geht es June, die ihre Mutter verloren hat und seitdem von ihrer garten-internen Telefonzelle immer dann, wenn sie möchte, Kontakt mit dem Jenseits aufnehmen kann, natürlich ohne dass je eine Rückmeldung gekommen wäre. Als dann auf einmal ein fröhlicher, charmanter Junge namens Lucas antwortet und June dieser seltsame Kerl mit Kapuze ständig über den Weg läuft, ist das Gefühlschaos perfekt.

Wie schon angeteasert wird im Klappentext, sind die Leben von June, Lucas und Cole miteinander verwoben auf eine Weise, die einem das Herz bricht. Was genau hinter dieser Verbindung steckt, wird für mich überraschend schnell aufgeklärt, was jedoch die Emotionen im Handlungsverlauf sowie die Spannung nicht schmälert. Ich hätte lediglich damit gerechnet, dass die Lesenden mehr rätseln und schmoren müssen, bis sich die Wahrheit offenbart.

Cole, Lucas und June könnten unterschiedlicher kaum sein. Cole ist ein düsterer, schlecht gelaunter Typ, abweisend und in sich gekehrt, von einer wütenden Aura umgeben. Lucas ist das komplette Gegenteil, lebensfroh und angenehm, voller Freude und Liebe. June, die mit ihrem Dad gern Geister beim Abendessen beschwört, macht zwar auf den ersten Blick einen leicht sonderbaren, eigenbrötlerischen Eindruck, hat aber ein Herz aus Gold und ist bis zum Bersten mit Empathie gefüllt. Ich mochte die Kombination aus den dreien, sie ergänzen sich wunderbar und helfen sich damit gegenseitig aus den schweren Situationen heraus, die ihr gemeinsames Schicksal mit sich bringt.

Was genau hinter dieser mysteriösen Verbindung steckt, konnte ich schon bald ahnen, war jedoch trotzdem am Boden zerstört, als man den Beweis dafür geliefert bekam. Mir brach das Herz, aber ich konnte mich über Wasser halten. Den Verlauf der Geschichte habe ich mir anders vorgestellt, aber dennoch mochte ich, wie sich das Geschehen entwickelte.

Mir haben zwei kleine Dinge nicht ganz so gut gefallen: Coles Art empfand ich, auch wenn ich seine Beweggründe wirklich nachvollziehen konnte, manchmal etwas unreif. Er wirkte sprunghaft, was vielleicht auch auf Unsicherheiten zurückzuführen ist, das machte ihn für mich nicht so gut greifbar und daher als Figur nicht so liebenswürdig, wie er hätte sein können.
Dann ging mir das Entwickeln von Gefühlen etwas zu schnell. Unter den gegebenen Umständen hätte ich es realistischer und auch schöner gefunden, wenn sich das Ganze mehr Zeit gelassen und man sich noch vorsichtiger herangetastet hätte.

Mein Fazit:
Ein leicht mysteriös angehauchtes Buch, bei dem alle, die ohne eine Prise Fantasie zugreifen, vermutlich nicht ganz glücklich werden. Wenn man jedoch offen für Gegebenheiten außerhalb des logisch Erklärbaren ist, darf man eine Geschichte erleben, die unter die Haut geht. Emotionen kommen nicht zu kurz, es gibt eine süße, wenngleich für mich etwas überstürzte Love Story und auch wenn das Buch wegen der kleinen Kritikpunkte es leider wider Erwarten nicht geschafft hat, ein Highlight zu werden, so vergebe ich doch guten Gewissens 4 Sterne und eine deutlich ausgesprochene Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.10.2023

Etwas schwächer als der Vorgänger

A Venom Dark and Sweet – Was uns zusammenhält
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A Venom dark and sweet ist eine der Fortsetzungen, auf die ich dieses Jahr am meisten hingefiebert habe. Ich mochte, dass keine Ewigkeit zwischen den beiden Teile vergangen ist, sodass ich die meisten ...

A Venom dark and sweet ist eine der Fortsetzungen, auf die ich dieses Jahr am meisten hingefiebert habe. Ich mochte, dass keine Ewigkeit zwischen den beiden Teile vergangen ist, sodass ich die meisten Erinnerungen noch recht frisch im Gedächtnis hatte. Ich muss gestehen, dass manche Namen im Chaos meines Gehirns durcheinandergeraten sind, aber das hat sich auch wieder gelegt.

Was ich sehr schade fand, ist, dass sich das Setting so grundlegend geändert hat. Ich habe den Schauplatz Hof und den Rahmen des Wettbewerbs sehr genossen, das ergab für mich in Band eins schnell eine vertraute Umgebung. Die Figuren sind in diesem Band eher auf dem Sprung, wodurch ich mich schwer damit getan habe, anzukommen. Spannend war ihre Reise dennoch, wenngleich ich den ersten Teil besser zu verfolgen fand.

Charakterlich hat sich nicht allzu viel verändert, ich empfand die Beziehungen untereinander schon im ersten Teil als sehr gefestigt und habe daher keine allzu großen Überraschungen in der Hinsicht mehr erlebt. Die Geschichte konnte mich aber dennoch abholen und hin und wieder unerwartet erwischen. Womit ich mich zunehmend schwergetan habe, ist die Magie. Manche Dinge im Verlauf sind so abstrakt und schwer greifbar für mich gewesen, dass ich den Brocken in dem Moment einfach schlucken musste und nicht hinterfragt habe. Auf Dauer war das etwas unbefriedigend, weshalb dieser Band ein wenig schwächer daherkommt als der vorige, für mich aber dennoch ein klasse Leseerlebnis war.

Mein Fazit:
Spannend bis zur letzten Seite, wenn auch nicht zu 100% so überzeugend wie der Vorgänger. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.08.2023

Ich freue mich auf das Staffelfinale

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 3)
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Flüsterwald begleitet die Lesenden nun schon über fast zwei ganze Staffeln. Ich tue mich mit der Zeit immer etwas schwer, wenn Reihen über mehr als vier oder fünf Bände gehen, weiterhin begeistert am Ball ...

Flüsterwald begleitet die Lesenden nun schon über fast zwei ganze Staffeln. Ich tue mich mit der Zeit immer etwas schwer, wenn Reihen über mehr als vier oder fünf Bände gehen, weiterhin begeistert am Ball zu bleiben, und ich befürchte, dieser Fluch schlägt auch hier langsam zu. Ich habe das Buch genossen, keine Frage. Wie alle Bände des Flüsterwaldes ist dieser auch kurzweilig, spannend, aber der Funke hat nur meine Füße verbrannt und mich nicht wie sonst komplett in Flammen stehen lassen. Drastischer Vergleich, aber man versteht sicher, was ich meine.

Wir lernen einige neue Figuren und Schauplätze kennen, die dank des detailreichen und anschaulichen Schreibstils direkt vor meinem inneren Auge auftauchten. Ich habe das Buch wie einen Film vorbeiziehen sehen und wie immer Spaß beim Lesen gehabt.

Abgesehen davon habe ich das Gefühl, dass ich langsam zwischen all den Wendungen und neuen Entwicklungen verloren gehe. Andererseits freue ich mich auch auf das Staffelfinale und glaube, uns erwartet da ein großer Showdown, den wir so schnell nicht vergessen werden. Mal schauen, was der Autor sich für Band 8 bzw. 2.4 ausgedacht hat.

Mein Fazit:
Ich habe einen kleinen Hänger gehabt, was Begeisterung und Motivation angeht. Aber das Buch ist dennoch spannend und sogar ein Stück weit lehrreich, daher gibt es sehr gute 4 Sterne und eine Empfehlung für alle Flüsterwald Fans.

Veröffentlicht am 23.08.2023

Gutes Buch, schwächer als der Vorgänger

Der Panthergott
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Der Panthergott ist die Fortsetzung der Jaguargöttin, welche mich ebenfalls begeistern, aber nicht so sehr packen konnte wie der Vorgänger. Die Welt, in der wir uns bewegen, ist gewohnt faszinierend, wenngleich ...

Der Panthergott ist die Fortsetzung der Jaguargöttin, welche mich ebenfalls begeistern, aber nicht so sehr packen konnte wie der Vorgänger. Die Welt, in der wir uns bewegen, ist gewohnt faszinierend, wenngleich man sie aus dem ersten Band natürlich schon in Teilen kennt. Auch die Figuren sind bekannt, hier lernt man sie noch besser und intensiver kennen. Man erfährt mehr über ihre Wünsche und Gedanken, ihre Gefühle, Hoffnungen, Ängste und Zweifel.

Ich fand es spannend, dass die Geschichte dort weitermacht, wo die Jaguargöttin aufgehört hat, dadurch sollte man meinen, dass keine Langweile aufkommt. Aber leider muss ich zugeben, dass mir in diesem Band etwas das Feuer gefehlt hat. Ich hatte einige Flauten beim Lesen, die zu überwinden mich viel Zeit gekostet hat. Im Großen und Ganzen betrachtet, mochte ich die Story, jedoch war der begeisterte Funke, der im Vorgängerband noch da war, hier nicht so präsent, wie ich mir erhofft hatte.
Die Beschreibungen der Autorin und der Stil sind gewohnt angenehm und detailreich. Ich habe mich stets gut zurechtgefunden, das schätze ich an Katjas Schreibweise immer sehr.

Mein Fazit:
Eine schöne Geschichte, die mich sicherlich noch zu mehr Büchern der Autorin wird greifen lassen. Nicht so stark wie der Vorgänger, aber dennoch ein lesenswertes Buch, was die Reihe wertvoll ergänzt.

Veröffentlicht am 04.08.2023

Verblüffend faszinierend

The Darkest Gold – Die Gefangene
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The Darkest Gold ist eine Reihe, die ich wegen ihres Hypes super gern mögen wollte, bei der ich aber im Vorfeld annahm, dass ich dazu zu zartbesaitet wäre. Dass ich diese dunkle Romance, wenn man es denn ...

The Darkest Gold ist eine Reihe, die ich wegen ihres Hypes super gern mögen wollte, bei der ich aber im Vorfeld annahm, dass ich dazu zu zartbesaitet wäre. Dass ich diese dunkle Romance, wenn man es denn überhaupt so nennen kann, die Gewalt, die rohen Sprüche, den abwertenden Umgang mit Frauen, die düstere Welt nicht gut aufnehmen würde. Eigentlich entspricht nichts davon meinem Geschmack, eigentlich bin ich eher der Blümchen-Regenbogen-Welpen-Typ. Und jetzt kommt das große Aber.

Ich weiß nicht, wie es der Autorin gelungen ist, wirklich nicht. Nach rein logischen Gesichtspunkten und gemessen an meinem Geschmack hätte ich dieses Buch nach den ersten zwei Kapiteln verstört beiseite legen müssen und nicht auch nur annähernd mit dem Gedanken spielen sollen, jemals weiterzulesen. Doch aus irgendeinem Grund packte mich die Faszination für die Geschichte direkt am Kragen und ließ mich erst nach der letzten Seite wieder los, mit dem Wissen, ich würde direkt Band zwei brauchen, weil mir sonst der Kopf platzt.

Auren ist eine starke Frau, wenngleich sie sich anfangs noch blind und vertrauensselig auf ihren König und vermeintlichen Retter und Beschützer stützt. Sie hat es als seine Favoritin gesellschaftlich nicht leicht und sitzt recht einsam auf ihrem hohen Ross, während die anderen Frauen des Königs sowie seine Königin sie für ihren Status hassen. Sie ist, komplett aus Gold, etwas besonderes, der goldene Vogel im goldenen Käfig.
Ich fand spannend zu sehen, wie sie langsam aber sicher merkt, dass sie Interesse an einem Leben außerhalb der Gitterstäbe hat, auch wenn es ihr Angst macht. Immer nur eingesperrt zu sein, das bietet Sicherheit und Gewohnheit. Aber irgendwann ist auch das nicht mehr genug.

In diesem Band passiert geschichtlich noch nicht so extrem viel. Wenn ich noch mal Revue passieren lasse, was alles geschah, ist es sogar verschwindend wenig, vielleicht musste ich deshalb auch direkt den zweiten Teil anschließen, in der Hoffnung, dass es dann spannender wird.
Was mich hier aber faszinierte, war die Atmosphäre. Diese aufgeladene Stimmung, die signalisierte, es steht was Großes bevor, Gefahr schwebt im Raum. Das ließ mich stets am Ball bleiben, bis die erste Bombe platzte, gefolgt direkt von einer neuen Offenbarung.

So interessant das Buch für mich auch war, so kritisch kann man den Stil und die Umgangsformen darin auch betrachten. Frauen werden grob wie Vieh behandelt, es herrscht ein extrem vulgärer Ton und es gibt mehrere sich ständig wiederholende Formulierungen, die einem irgendwann auf den Keks gegen. Sprachlich ist das Buch wahrlich kein ausgeklügeltes Meisterwerk, aber wie ich schon sagte, mich hat komischerweise dennoch ein Sog gepackt, den ich nie im Leben erwartet hätte.

Mein Fazit:
Es passiert nicht viel, sprachlich auch eher anspruchslos, der Fantasy-Anteil ist bisher mini. Der Umgangston ist grob und vulgär, Frauen werden unter aller Sau behandelt und eigentlich sollte mir an all dem nichts gefallen. Und dennoch war ich von der ersten Seite an fasziniert, so fasziniert, dass ich direkt im Anschluss Band zwei verschlungen habe. Irgendwas muss die Autorin richtig gemacht haben, deshalb gibt es von mir 4 von 5 Sternen für diesen unerwartet fesselnden Auftakt.