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Veröffentlicht am 28.08.2023

Sehr berührende Geschichte

Reise zu einer Pferdeseele
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Die Geschichte um das Pferd Sanchez ist wirklich unglaublich berührend. Als wir Sanchez kennenlernen, steht er in einem Reitstall unter unglaublich schlechten Haltungsbedingungen. Ich war so wütend, dass ...

Die Geschichte um das Pferd Sanchez ist wirklich unglaublich berührend. Als wir Sanchez kennenlernen, steht er in einem Reitstall unter unglaublich schlechten Haltungsbedingungen. Ich war so wütend, dass ich teilweise kaum weiterlesen konnte. Pferde sind soziale Wesen und er wird, weil kein anderer Platz frei ist, teilweise in einer Ecke eines dunklen Stalls ganz allein gehalten. Und niemand unternimmt etwas dagegen. Wie kann das sein? Sind wir Menschen wirklich so verroht? Anscheinend ja leider ja, wie man ja auch an anderen Themen (Massentierhaltung, Tierversuche, etc.) sieht.

Sanchez hat aber Glück. Obwohl er unglaublich viele Probleme hat und sicher kein einfaches Pferd ist, kaufen die Autorin und ihr Mann ihn. Ab da beginnt für ihn ein besseres Leben. Was wir aber auch erfahren ist, dass Sanchez sehr viele Jahre Leid und schlechte Haltung nicht einfach abstellen kann. Er ist unglaublich verängstigt, hat seine Macken, wie z. B. das Koppen und mißtraut den Menschen einfach. Und das zu Recht, wie ich finde.

Ich fand es unglaublich schön, zu lesen, wie die Autorin sich für Sanchez einsetzt, wie sie ihm Zeit gibt, Vertrauen aufzubauen, wie er nicht weiter geritten wird, wenn er Schmerzen hat. Da wir mal einen Kater hatten, der auch dachte, dass alle Menschen böse sind, weiß ich, wie viel Zeit, Geduld und Liebe es braucht, um auch nur den kleinsten Erfolg zu erzielen. Meinen Respekt vor der Autorin, die Sanchez diese Liebe entgegenbringt.

Der Schreibstil von Vera Melissa ist schon zu lesen. Sie schreibt einem Sanchez direkt ins Herz. Die Autorin berührt mit ihren Worten und beschönigt doch nichts. Vera Melissa zeigt uns mit diesem Buch, dass es sich lohnt, sich für andere Wesen, sei es Menschen, oder Tiere, einzusetzen. Mit Geduld und Liebe lässt sich sehr viel, wenn auch sicher nicht alles, verbessern. Für Sanchez hat sich das Leben auf jeden Fall enorm verbessert, auch wenn er seine Vergangenheit, so ist meine Vermutung, wohl nie zu 100% abstreifen wird. Wir alle sind die Summe unserer Erfahrungen und die lassen sich nicht komplett vergessen.

Interessant fand ich persönlich, dass die Autorin an Sanchez eine Tierkommunikation durchführen lassen hat und auch selbst diese Fähigkeit erlernt hat. Ich habe bei ihr nachgefragt, warum as Thema im Buch nur ganz kurz erwähnt, aber nicht weiter ausgeführt wird. Sie erklärte mir, dass sie nicht möchte, dass es zu „esoterisch“ wird, weil die Haltungsform und andere eher handfeste Dinge, die in dem Buch beschrieben werden, so unglaublich wichtig sind. Das kann ich nachvollziehen, finde es aber persönlich ein bisschen schade, da ich das Thema unglaublich spannend gefunden hätte.

Ich vergebe gerne 5 Sterne für einen spannenden Bericht über eine geschundene Pferdeseele.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 28.08.2023

Sehr schöne Anregungen um Heilpflanzen wieder ins eigene Leben zu integrieren

Die heilende Kraft der grünen Magie
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Das Buch gefällt mir insgesamt sehr gut. Nur zum Ende hin wurde es mir persönlich zu esoterisch, als es um Zaubersprüche, Zauberstäbe, Hexenbesen und mehr ging. Das betrifft aber nur die letzten 60 Seiten ...

Das Buch gefällt mir insgesamt sehr gut. Nur zum Ende hin wurde es mir persönlich zu esoterisch, als es um Zaubersprüche, Zauberstäbe, Hexenbesen und mehr ging. Das betrifft aber nur die letzten 60 Seiten von rund 330 Seiten. Davor ist das Buch sehr bodenständig und das Kräuterwissen wird gut verständlich vermittelt.

Die Autorin geht zunächst darauf ein, wie wichtig es ist, dieses alte Wissen zu bewahren. Auch früher konnten die Menschen sich mit Hilfe von Kräutern und Heilpflanzen schon helfen. Dieses Wissen ging mit der „modernen“ Medizin immer mehr verloren. Ob die moderne Medizin immer so gut ist, das lassen wir mal dahin gestellt. Ich selbst verwende sie auch viel zu oft. Umso mehr freue ich mich, mit diesem Buch jetzt ein Nachschlagewerk in Händen zu halten, um das eine oder andere Wehwehchen jetzt auf pflanzliche Weise behandeln zu können.

Die Autorin führt uns in die verschiedenen Arten, Kräuter und Heilpflanzen zu verwenden ein. Sie geht auf die verschiedenen Auszüge, Öle, Tinkturen, etc. ein. Zu jeder Art der Herstellung gibt es dann auch gleich Rezepte. Mir hat es besonders die Salbe aus Öl und Bienenwachs gegen rissige und spröde haut angetan. Schon lange mache ich meine Handcreme ja selbst aus Sheabutter und Kokosöl. Diese Salbe werde ich aber auf jeden Fall auch mal herstellen. Der Vorteil ist, dass nur natürliche Zutaten enthalten sind und man genau weiß, mit was man sich die Haut da eincremt. Tinkturen oder Ölauszüge herzustellen hört sich da schon schwieriger an. Birgit Jankovic-Steiner gibt uns aber eine genaue Anleitung an die Hand. Wer es also probieren möchte, der kann sich gut an der Anleitung entlang hangeln.

Nun geht es weiter zu den Heilpflanzen. Jede Pflanze wird mit einer kleinen Geschichte eingeleitet. Dann kommen kurz die Herstellungs- und Anwendungsmöglichkeiten und die Wirkweise. Weiter geht es mit einer kleinen Botschaft der Pflanze. in der wir noch weitere Informationen erhalten, wie die Pflanze traditionell eingesetzt wird und gegen welche Krankheiten sie wirkt. Nach einer Beschreibung der Pflanze kommen nochmal ausführlich die Wirkung und die Einsatzbereiche, bevor es zum Rezeptteil übergeht. Dass Holundersaft gegen Erkältung hilft weiß man ja, aber wusstest du auch, dass Holunderblätter als breiartige Masse mit Milch gemischt einen Brei ergibt, der leichte Brandverletzungen kühlt und heilt?

Gut finde ich, dass auch darauf hingewiesen wird, wenn eine Heilpflanze, wie z. B. der Beifuß, in höheren Dosen giftig sein kann. Ebenso kommen Pilze mit ihren positiven Eigenschaften vor, die Autorin weist aber darauf hin, dass man Pilze nur verwenden sollte, wenn man sich auskennt. Gerade bei Pilzen, die selbst gesammelt werden, kann der Schuss sonst ja mal schnell nach hinten losgehen.

Ab S. 239 kommen dann noch drei Rezepte, bei denen die verschiedenen Heilpflanzen gemischt angewendet werden. Der Energiebooster hört sich sehr lecker an.

Wer dafür offen ist, findet nach den Bauernregeln und allgemeinen Weisheiten auch noch Hexenrituale, außerdem ein bisschen zu Heilsteinen und magischen Kerzen.

Insgesamt kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Zu jeder Heilpflanze finden sich eine Handvoll Rezepte, die es sich lohnt in das eigene Leben zu integrieren.

Ich vergebe gerne 5 Sterne für ein Buch, dass mich definitiv weiter begleiten wird und mir als Nachschlagewerk dienen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 23.08.2023

Unglaublich berührende Geschichte

Reise zu einer Pferdeseele
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Die Geschichte um das Pferd Sanchez ist wirklich unglaublich berührend. Als wir Sanchez kennenlernen, steht er in einem Reitstall unter unglaublich schlechten Haltungsbedingungen. Ich war so wütend, dass ...

Die Geschichte um das Pferd Sanchez ist wirklich unglaublich berührend. Als wir Sanchez kennenlernen, steht er in einem Reitstall unter unglaublich schlechten Haltungsbedingungen. Ich war so wütend, dass ich teilweise kaum weiterlesen konnte. Pferde sind soziale Wesen und er wird, weil kein anderer Platz frei ist, teilweise in einer Ecke eines dunklen Stalls ganz allein gehalten. Und niemand unternimmt etwas dagegen. Wie kann das sein? Sind wir Menschen wirklich so verroht? Anscheinend ja leider ja, wie man ja auch an anderen Themen (Massentierhaltung, Tierversuche, etc.) sieht.

Sanchez hat aber Glück. Obwohl er unglaublich viele Probleme hat und sicher kein einfaches Pferd ist, kaufen die Autorin und ihr Mann ihn. Ab da beginnt für ihn ein besseres Leben. Was wir aber auch erfahren ist, dass Sanchez sehr viele Jahre Leid und schlechte Haltung nicht einfach abstellen kann. Er ist unglaublich verängstigt, hat seine Macken, wie z. B. das Koppen und mißtraut den Menschen einfach. Und das zu Recht, wie ich finde.

Ich fand es unglaublich schön, zu lesen, wie die Autorin sich für Sanchez einsetzt, wie sie ihm Zeit gibt, Vertrauen aufzubauen, wie er nicht weiter geritten wird, wenn er Schmerzen hat. Da wir mal einen Kater hatten, der auch dachte, dass alle Menschen böse sind, weiß ich, wie viel Zeit, Geduld und Liebe es braucht, um auch nur den kleinsten Erfolg zu erzielen. Meinen Respekt vor der Autorin, die Sanchez diese Liebe entgegenbringt.

Der Schreibstil von Vera Melissa ist schon zu lesen. Sie schreibt einem Sanchez direkt ins Herz. Die Autorin berührt mit ihren Worten und beschönigt doch nichts. Vera Melissa zeigt uns mit diesem Buch, dass es sich lohnt, sich für andere Wesen, sei es Menschen, oder Tiere, einzusetzen. Mit Geduld und Liebe lässt sich sehr viel, wenn auch sicher nicht alles, verbessern. Für Sanchez hat sich das Leben auf jeden Fall enorm verbessert, auch wenn er seine Vergangenheit, so ist meine Vermutung, wohl nie zu 100% abstreifen wird. Wir alle sind die Summe unserer Erfahrungen und die lassen sich nicht komplett vergessen.

Interessant fand ich persönlich, dass die Autorin an Sanchez eine Tierkommunikation durchführen lassen hat und auch selbst diese Fähigkeit erlernt hat. Ich habe bei ihr nachgefragt, warum as Thema im Buch nur ganz kurz erwähnt, aber nicht weiter ausgeführt wird. Sie erklärte mir, dass sie nicht möchte, dass es zu „esoterisch“ wird, weil die Haltungsform und andere eher handfeste Dinge, die in dem Buch beschrieben werden, so unglaublich wichtig sind. Das kann ich nachvollziehen, finde es aber persönlich ein bisschen schade, da ich das Thema unglaublich spannend gefunden hätte.

Ich vergebe gerne 5 Sterne für einen spannenden Bericht über eine geschundene Pferdeseele.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2023

Dieses Buch macht sehr nachdenklich

Vavedi
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Der Klappentext sagt „Ein Gedankenexperiment, das nachdenklich stimmt.“ und eigentlich fasst dieser eine Satz das Buch sehr gut zusammen. M. C. Ports schlägt keine großen Töne an. Wir finden in diesem ...

Der Klappentext sagt „Ein Gedankenexperiment, das nachdenklich stimmt.“ und eigentlich fasst dieser eine Satz das Buch sehr gut zusammen. M. C. Ports schlägt keine großen Töne an. Wir finden in diesem Buch keine Gewalt, keine dystopische Welt, in der die Menschen sich voreinander schützen müssen. Die Geschichte ist nicht reißerisch. Im Gegenteil. Ganz sacht lässt die Autorin die Menschen einfach aussterben. Man hat fast das Gefühl, dass das sehr friedvoll von statten geht.

Wir begleiten in diesem Buch Malou, Kira, Talbert und Xarix. Mir persönlich war Talbert am nächsten, aber Malou am sympathischsten. Alle drei erstgenannten Protagonisten gehen sehr unterschiedlich mit dem bevorstehenden Ende der Menschheit um.

Talbert war mir persönlich vermutlich am nächsten, weil er so mit der Situation umgeht, wie die meisten von uns es wohl tun würden. Er leugnet es nicht so richtig, aber so richtig greifen kann er auch nicht, dass die Menschheit wirklich aussterben soll. Er ärgert sich darüber, dass Fleisch und Benzin unglaublich teuer geworden sind, weil Beides nicht mehr produziert wird. Er gerät mit Malou in Diskussionen, dass er alleine sowieso nichts ändern kann. Gedanken, die jeder von uns wohl mehr oder weniger stark hat. Was bringt es, wenn ich kein Fleisch mehr esse, aber die Mehrheit der Menschheit tut es. Versage ich mir Genuss und es bringt dem Klima, den Tieren, etc. sowieso nichts? Sicher nicht die richtigen Gedanken, aber vermutlich die, die viele von uns kennen.

Malou ist da ganz anders. Sie findet sich recht schnell mit der Situation ab, kann sogar nachvollziehen, dass die Erde ohne Menschen vermutlich besser dran ist. Sie schließt sich der Initiative Aufräumen! an, die versuchen möchte, bis zu ihrem Ende die Erde wenigstens halbwegs so zurück zu lassen, dass sie nicht mehr ganz so stark unter den Errungenschaften der modernen Zivilisation leidet. Malou ist auch diejenige, die uns bis zum Schluss begleitet, durch deren Augen wir das Ende der Welt fast miterleben. Mich hat unglaublich beeindruckt, wie stark sie ist und wie mutig, aber auch mit einer gewissen Gelassenheit sie die Situationen meistert, die ihr begegnen.

Dann gibt es noch Kira, die von Beginn an an das Virus glaubt und daran forscht. Sie ist eine der Ersten, die entdeckt, was das Virus auslöst. Ich glaube, dass sie insgeheim sehr lange die Hoffnung hegte, doch noch ein Gegenmittel zu finden. Sie ist eine der Letzten, die noch im Labor zu finden ist. Ich konnte sie gut verstehen. Was für Möglichkeiten hat man schon, wenn das Ende der Welt bevorsteht? Wer von uns möchte schon, dass die Menschheit ausstirbt? Kira auf jeden Fall möchte es nicht.

M. C. Ports schreibt unglaublich eindringlich. Ohne den Zeigefinger wirklich zu erheben, erhebt sie ihn irgendwie doch. Ich habe zwischendurch so ein unglaublich schlechtes Gewissen gehabt. Sie gibt Denkanstöße, dass wir etwas verändern müssen, auch im Kleinen. Ich musste das erstmal alles sacken lassen. Die Autorin hat es geschafft, dass ich am liebsten mein halbes Leben umgekrempelt hätte, weil ich sie ein schlechtes Gewissen hatte. Ohne, dass die Autorin wirklich was dafür konnte. Versteht mich nicht falsch, sie schreibt wirklich absolut nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Vielleicht müsst ihr das Buch selbst lesen, um zu verstehen, was ich meine.

Die Ranger, die unter dem Programm Vavedi im Internet agieren und Xarix, der so etwas, wie eine Seele, die immer wieder geboren wird, ist, machen immer wieder deutlich, dass es sich nicht um eine Bestrafung handelt. Sie tun, was sie tun müssen, um andere Planeten, andere Zivilisationen vor dem Einfluss der Menschen zu schützen. Der Mensch hat in ihren Augen bewiesen, dass er nicht in der Lage ist, friedlich mit anderen und der Natur im Einklang zu leben. Ich konnte das unglaublich gut nachvollziehen. Was tut der Mensch Gutes? Oft leider nicht sehr viel. Wir bekriegen uns, wir wollen immer mehr und mehr. Wir beuten die Erde aus.

Bis zum Ende hofft und bangt man. Wird es doch noch eine Wendung geben? Wird die Menschheit überleben? Geben die Ranger, wie sie genannt werden, einer kleinen Handvoll Menschen vielleicht doch noch eine Chance, zu zeigen, dass der Mensch nicht per Se schlecht ist? Andererseits dachte ich ein ums andere Mal: Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn die Menschen aussterben? Ehrlich gesagt muss ich ganz ehrlich zugeben, dass ich den Gedanken weder schrecklich noch beängstigend finde. Ich persönlich denke, dass die Erde ohne uns viel besser dran wäre. Ich glaube, ich könnte damit tatsächlich so umgehen, wie Malou. Gelassen. Das Einzige, wovor ich wirklich große Angst hätte wäre, dass ich am Ende allein da bin und mein Leben bis zum Ende leben müsste. Ihr seid neugierig, wie M.C. Poets sich entschieden hat, ob es mit der Menschheit weiter oder zu Ende geht? Um das zu erfahren müsst ihr dieses Buch selbst lesen.

Ganz besonders spannend fand ich die Vorstellung der Autorin von Leben, Sterben und Wiedergeburt. Ich selbst glaube daran, dass unsere Seele öfter auf die Erde zurück kehrt. Ich glaube tatsächlich auch, dass es ein Problem ist, dass wir uns an frühere Leben nicht erinnern. Was wäre, wenn man selbst schon einmal das traurige Dasein eines Huhns in einer Legebatterie gefristet hätte. Würde man dann in diesem Leben unbeschwert Eier eines solchen Huhns essen? Spannend fand ich die Frage, die sich daraus in meinem Kopf aufbaute. Wäre die Antwort auf diese Frage unterschiedlich, je nachdem, ob Kira, Malou oder Talbert sie beantworten würde? Hätten wir mehr Mitgefühl mit den Tieren? Oder würden wir sie zu unserem eigenen Vorteil trotzdem so sehr ausbeuten, wie wir es tun? M. C. Poets wirft diese Fragen nicht auf, aber sie sorgte mit ihrem wunderbaren Schreibstil dafür, dass in mir unglaublich viel angestoßen wurde, über das es sich nachzudenken lohnt.

Ich vergebe gerne 5 Sterne für ein Buch, das mich schwer beeindruckt hat. Lest es!

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Toller Auftakt einer spannenden Geschichte

Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Protagonistinnen der Kinderklinik Weißensee sind die Schwestern Marlene und Emma. Marlene ist die Ältere der beiden Schwestern und fühlt sich, aufgrund des frühen Todes der Mutter, stark für ihre kleine ...

Protagonistinnen der Kinderklinik Weißensee sind die Schwestern Marlene und Emma. Marlene ist die Ältere der beiden Schwestern und fühlt sich, aufgrund des frühen Todes der Mutter, stark für ihre kleine Schwester verantwortlich. Die Geschichte beginnt im Waisenhaus, in dem die beiden groß geworden sind, schwenkt dann aber sehr schnell über in die Kinderklinik, in der beide Schwestern gleichzeitig die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester beginnen. Beide Schwestern fand ich auf ihre Art sympathisch. Sie gehen mit den ihnen gestellten Aufgaben und Situationen völlig unterschiedlich um. Emma war mir ein ganz kleines bisschen sympathischer, als Marlene.

Bei Marlene merkt der Leser recht schnell, dass ihr Herz eigentlich nicht an der Pflege, sondern an den ärztlichen Tätigkeiten hängt. Sie liest sich in die Heilung von Kinderkrankheiten ein und würde sehr gerne selbst Ärztin werde. Im Wege steht ihr allerdings die Kosten für das Studium, die sie als Waise nicht einfach so aufbringen kann. Mir hat sehr imponiert, dass Marlene aber breit ist, hart zu arbeiten und jeden Pfennig zu sparen, um ihren Traum zu verwirklichen. Ihre Beziehung zu Maximilian von Weiltert muss zunächst geheim bleiben. Zum Einen ist er Arzt an der Klinik und sie noch Lernschwester, zum anderen kommt er aus einem völlig anderen Umfeld. Eine Beziehung zwischen den Beiden ist aufgrund der herrschenden Konventionen wenig denkbar. Ob sich Maximilian dennoch für Marlene entscheidet? Das müsst ihr selbst lesen!

Emma ist mit Leib und Seele Kinderkrankenschwester. Sie geht in der Arbeit völlig auf und man merkt, wie sehr sie ihre Arbeit liebt und den Kindern Gutes tun will. Emma lernt im Laufe der Geschichte Thomaz kennen und lieben. Ich hatte von Anfang an kein gutes Gefühl bei dieser Beziehung und musste Marlene da recht geben, die versuchte Emma zu warnen. Leider treibt dies die beiden Schwestern aber auseinander. Emma macht meines Erachtens nach die größere Entwicklung der beiden Mädchen durch. Sie entwickelt sich von einem eher zurückhaltenden Mädchen zu einer starken jungen Frau, die weiß, was sie kann und wohin sie im Leben will.

Auch die Nebenfiguren, wie die Oberschwester Polsfuß oder die anderen Lernschwestern hat die Autorin ganz wundervoll ausgearbeitet. Ich konnte mir den Alltag in der Kinderklinik sehr gut vorstellen und habe immer wieder mit Marlene und Emma mitgelitten, wenn sie aufgrund ihrer Herkunft von den Mitschwestern gemieden wurden. Eigentlich ist die Ausbildung zur Krankenschwester nämlich den Töchtern aus höherem Hause vorbehalten. Waisenkinder passen nicht in diese Welt so die herrschende Ansicht. Schlimmste Widersacherin ist Marie-Luise Fischer, die unglaublich hochnäsig daher kommt und vor allem selbst ein Auge auf Maximilian geworfen hat. Marie-Luise habe ich im laufe der Geschichte richtig hassen gelernt, denn sie benimmt sich einfach nur widerlich vor allem Marlene gegenüber.

Ein Lichtblick ist der Pförtner der Kinderklinik Willy Pinke mit seinem Wellensittich Jacky. Ein echter Berliner mit dem Herz am rechten Fleck wird zum guten Freund für beide Mädchen.

Die Geschichte entwickelte sich stetig vorwärts und wir erfahren sehr viel über den Alltag in der Kinderklinik und über die Liebe der beiden Schwestern zu ihren jeweiligen Männern. Der Schreibstil von Antonia Blum ist sehr bildhaft und hat mich von der ersten Minute an gefesselt. Sie schafft es, die Figuren sehr authentisch darzustellen und den Leser/ Hörer so zum Bleiben zu bewegen.

Karoline Mask von Oppen spricht die Geschichte hervorragend. Ich höre ihr so unglaublich gerne zu, denn sie hat eine tolle Betonung und variiert ihre Stimmlage je nach Figur. Für mich eine der besten Hörbuchsprecherinnen.

Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine Hörempfehlung.

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