Slow Burn trifft Second Chance vor Inselkulisse
Ich mag die Bücher von Alexandra Flint immer total gerne und hatte mich wahnsinnig auf die Sylt-Reihe gefreut, weil ich diese Inselsettings immer total toll finde. Muss aber sagen, dass „kein Horizont ...
Ich mag die Bücher von Alexandra Flint immer total gerne und hatte mich wahnsinnig auf die Sylt-Reihe gefreut, weil ich diese Inselsettings immer total toll finde. Muss aber sagen, dass „kein Horizont zu weit“ eher zu ihren schwächeren Büchern zählt und mich einfach nicht gecatcht hat. Der Funke hat mich einfach überhaupt nicht erreicht und ich fand alles rund um die vier Freundinnen deutlich spannender als die Liebesgeschichte, auf der natürlich der Fokus liegt.
Zum Inhalt: fünf Jahre ist es her, dass ein tragischer Unfall alles veränderte und Lenis Jugendliebe Rafe dazu zwang, Sylt zu verlassen. Nun ist er zurück und baut das Hotel seiner Familie neu auf. Doch der Rafael der vor ihr steht ist nicht mehr der Junge von damals. Und trotzdem spürt Leni immer einen Stich, wenn sie ihn sieht. Kann er wirklich so kalt und gleichgültig sein?
Wie slow kann slow burn sein? Ich bin da ja eigentlich großer Fan von langsamen Liebesgeschichten, die sich zaghaft entwickeln und nicht nach drei tagen in einer Hochzeit münden. Aber hier tänzeln die Protagonisten derart ungelenk und verlegen umeinander herum, dass man sich das ja nicht mit angucken kann. Vor allem vor dem Hintergrund der engen Freundschaft der Familien und da es sich gleichzeitig um einen Second Chances Trope handelt, hatte ich auch ein bisschen mehr Aktionismus gehofft. Vor allem da Leni sonst eigentlich auf den Mund gefallen scheint. Aber irgendwie hat mich diese Beziehung einfach gar nicht gefesselt und die Handlung ist dadurch für mich eher so vor sich hin getröpfelt.
Dabei ist das Buch keineswegs langweilig. Und eigentlich finde ich alles rund um das Hotelprojekt und Lenis Ausbildung auch total interessant, aber irgendwie wollte sich das Buch für mich nicht zu einem ansprechenden Gesamtkonzept entwickeln. Einzelne Teile fand ich durchaus ansprechend und zum Schmunzeln, wie Hund Krabbe und die tolle Long Distant Freundschaft zwischen den Mädels. Aber es ist nunmal ein Liebesroman, der nicht allein von den Nebenhandlungen leben kann.
Für mich eher seichte Sommerlektüre als großes Gefühlskino. Weil es sich gewohnt leicht und flüssig lesen lies, hab ich es trotzdem innerhalb weniger Tage gelesen, aber es hat mich nicht so abgeholt wie andere Bücher der Autorin, die ich kaum aus der Hand legen konnte.