Spezielle Gestaltung, aber guter Einstieg. Hat mich dann aber doch verloren
Blinde TunnelDie Autorin ist mit ihrer Thriller Trilogie bekannt, bei der der erste Teil letztes Jahr erschienen ist. Ich habe die Trilogie nicht gelesen, aber den neusten Krimi wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Sonja ...
Die Autorin ist mit ihrer Thriller Trilogie bekannt, bei der der erste Teil letztes Jahr erschienen ist. Ich habe die Trilogie nicht gelesen, aber den neusten Krimi wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Sonja und Daniel kaufen sich ein Weingut in Tschechien. Bei ihren Aufräumarbeiten entdecken sie ein mumifizierte Leiche eines Jungen. Alles deutet darauf hin, dass die Leiche mit der Vergangenheit des Dorfes zusammenhängt, doch die Polizei scheint kein Interesse an der Aufklärung zu haben. Nur durch die Anwältin Anna bekommt Sonja eine ungefähre Richtung, bis diese ermordet wird und Daniel als Verdächtiger verhaftet, wodurch das ganze Sonja nicht loslässt...
Schon auf den ersten Seiten wird deutlich, dass sich die Geschichte vom Schreibstil etwas spezieller ist und sich von anderen Krimis abhebt. Das war zunächst aber erstmal nicht schlecht. Der Fokus wird auf eine bildliche Gestaltung gelegt und rückt die Umgebung gerade zu Beginn in den Vordergrund. Mit dem Einstieg hatte ich aber keine Probleme, weil man einen ruhigen Start bekommt, von nichts überhäuft wird und sich in Ruhe auf alles einlassen kann. Mit dem Klappentext hat es mir dann aber ein wenig zu lange gedauert, bis "das Wichtige" passiert. Trotzdem konnte die Geschichte erstmal mein Interesse wecken, was auch zum Teil an den Figuren lag. Es wird deutlich, dass jeder irgendwie etwas zu verbergen hat und auch die Ehe von Sonja und Daniel in einem Schatten liegt, was nicht nur an dem Leichenfund liegt. Mir hat es am Anfang sehr gefallen, alles auf den Grund zu gehen. Nach und nach bekommt die Vergangenheit eine immer größere Bedeutung und dadurch hat es mich dann irgendwie auch verloren. Zunächst konnte ich dem Erzählten gut folgen, aber je mehr Figuren eingebaut wurden, desto schwieriger war es für mich, mit meinen Gedanken bei der Geschichte zu bleiben und alles nachzuverfolgen. Für mich blieb der ganze Aufbau trotzdem irgendwie flach und zudem konnte ich nicht so recht miträtseln, weil das Kommende irgendwie zu sehr im Verborgenen lag. Das Ende hat gut zur Geschichte gepasst und konnte den Krimi dann nochmal etwas besser abrunden.
Ich fand den Krimiroman bis zum Schluss nicht schlecht, aber so richtig packen und überzeugen konnte es mich dann auch doch nicht so recht. Wer einen Krimi sucht, der mit der Gestaltung heraus sticht und gerne eine Reise in die Techisch-Deutsche Vergangenheit machen möchte, ist genau richtig.