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Veröffentlicht am 02.09.2023

Toni und Güntherlein ermitteln auch im Urlaub

Mord am Saar-Hunsrück-Steig
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Antonia „Toni“ Kuppertz hat Geburtstag, den 35 und sie begeht ihr 15jähriges Dienstjubiläum. Klar, dass sich die lieben Kollegen da ein ganz besonderes Geschenk ausgedacht haben. Sie schicken Toni zusammen ...

Antonia „Toni“ Kuppertz hat Geburtstag, den 35 und sie begeht ihr 15jähriges Dienstjubiläum. Klar, dass sich die lieben Kollegen da ein ganz besonderes Geschenk ausgedacht haben. Sie schicken Toni zusammen mit dem Polizeihund in Ausbildung, Dackel Günther, der unbedingt abspecken muss, auf eine Wandertour auf den Saar-Hunsrück-Steig. Güntherlein ist von der Idee, dass er Toni begleiten darf, genau so wenig begeistert wie sie selbst. Hundetrainerin Lodi van der Pütten, die in finanziellen Schwierigkeiten steckt, hat für diese Tour als Wanderguide angeheuert. Zusammen mit Grundschullehrerin Conny, den Öko-Reisebloggern Kola und Anja, Survivaltrainer und Wildniscoach Walli, Witwe Regine, Felix Brecht vom Adrenalin Innovationsmanagement in Köln, der au der Tour den Fotografen spielt und Jungwinzer Myong Hoseok Schmitt, geht es von Perl in 8 Etappen über den Saar-Hunsrück-Steig bis nach Trier.
Was die Gruppe da alles sieht und vor allem erlebt, und wie Güntherlein sich todesmutig in die Ermittlungen und eine Rettung stürzt, das lest ihr in dem neuen Wanderkrimi von Marion Demme-Zech „Mord am Saar-Hunsrück-Steig“.

Ich bin nun schon einige Jahre mit der Autorin im Saarland auf krimineller Mission unterwegs. Und auch diesmal hat es mir in der Gegend, die sie mir hier auf einer Wanderung vorstellt, sehr gut gefallen. Durch Kola, der sich anscheinend hervorragend auf die Tour vorbereitet und eingelesen hat, erfahre ich einige interessante Begebenheiten und Legenden aus der Gegend, die die Gruppe hier durchwandert. Aber es ist diesmal nicht nur die Gegend, die fasziniert. Es gibt auch einige unschöne Begebenheiten in die die Wandertruppe da hinein gerät, und die diese auf dramatische Weise verkleinert.
Zu jeder Etappe der Wanderung gibt es einen Kartenausschnitt, wo ich den Verlauf und die Länge der Strecke mit den Sehenswürdigkeiten, die voraussichtliche Dauer und die Höhenmeter angezeigt bekomme.
Die Teilnehmer der Wanderung sind lebensecht und farbig gezeichnet, so dass ich sie mir bald gut vorstellen kann. In den einzelnen Kapiteln kommt auch jeder von ihnen mal zu Wort, was die Story mit der Ich-Form-Erzählung noch lebendiger macht und die Vorkommnisse aus den verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Ein älteres Ehepaar, das in saarländischer Mundart darauf pocht, als erstes ins Kneippbecken zu dürfen, trägt zum typisches Flair des Saarlandes genau so bei wie die verschiedenen Spezialitäten, die hier richtig Appetit machen.
Bei dem, was hier alles so passiert, hatte ich schon mal den ein oder anderen in Verdacht. Der Täter allerdings wird von der Autorin so gut getarnt, dass ich auf den nie gekommen wäre. Für mich auch immer sehr wichtig, dass alles so aufgeklärt wird, dass ich es gut nachvollziehen kann. Und genau so ist es hier. Ich bin mit der Aufklärung und auch dem Ende rundum zufrieden.

Ein spannender Regionalkrimi in einer Landschaft, bei der es sich lohnt, sie mal zu besuchen, mit einem Schuss Humor und sehr interessanten Menschen. Mir hat der Besuch im Saarland großen Spaß und gute Unterhaltung gebracht.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Malous Geschichte geht weiter

Die Reporterin - Worte der Wahrheit
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Den ersten Band der Reihe um die Reporterin Malou Graf „Zwischen den Zeilen“ habe ich mit Leidenschaft verschlungen und mich sehr auf den zweiten Teil der Geschichte gefreut. Der hört ja mit einem gigantischen ...

Den ersten Band der Reihe um die Reporterin Malou Graf „Zwischen den Zeilen“ habe ich mit Leidenschaft verschlungen und mich sehr auf den zweiten Teil der Geschichte gefreut. Der hört ja mit einem gigantischen Cliffhanger auf und setzt nun hier genau dort wieder an.

Marie-Louise, die alle nur Malou nennen, arbeitet weiterhin als geschätzte Gesellschaftskolumnistin bei der Zeitung „Der Tag“ den Promi-Klatsch auf. Sie hat ein so seltenes Gespür für Menschen, entlockt ihnen einiges, was die nie an andere Journalisten weitergeben würden. So zählen Romy Schneider, Roy Black, Heintje (wie habe ich ihn angehimmelt) die Rolling Stones, Udo Jürgens, Zarah Leander, Jimmi Hendrix, Esther und Abi Ofarim, die Beatles und viele andere zu den Interviewpartnern der Gräfin, wie sie von vielen liebevoll genannt wird.
Aber sie hat neben einigen persönliche Schicksalsschläge auch den Neid, die Frotzeleien und die Missgunst dreier Kollegen wegzustecken. Ich bewundere die junge Frau, wie sie ihren Weg als berufstätige Mutter meistert und sich nie unterkriegen lässt. Wie sie mit der Zeit lernt auch mal Hilfe anzunehmen. Die Liebe allerdings steht erst mal hinten an.
Das Jahr 1969 beschließt die Geschichte auf eine so wunderschöne Weise...

Ich habe mich in die zweite Hälfte der 1960er Jahre hinein fallen lassen, was mir bei dem lebendigen und gefühlvollen Erzählstil von Teresa Simon ganz leicht gefallen ist. Habe mir eine Leseauszeit genommen um die politischen und sozialen Recherchen der Autorin und ihre Geschichte um Malou richtig genießen zu können. Dabei habe ich sehr viele Bilder von damals im Kopf gehabt. Seien es die Studentenunruhen, die Mondlandung, der Prager Frühling in der ČSSR oder der Sechs-Tage-Krieg in Israel. Alles wird wie nebenbei in die Geschichte eingeflochten und macht sie rund und lesenswert.
Da ich in München lebe, ziehen die Beschreibungen der Orten, die hier vorkommen, an meinen inneren Augen vorbei. Genau so habe ich von Iffeldorf, wohin sich Malou eine Zeit lang zurückzieht, und den Osterseen Bilder im Kopf.
Die meisten Menschen, denen ich hier begegne kenne ich ja schon aus Bd. 1, weswegen ich auch anregen möchte, diesen zuerst zu lesen. Es wird doch immer wieder auf Geschehnisse zurück gegriffen, die man sonst hier nicht richtig einzureihen weiß. Die wenigen neuen Protagonisten sind genauso lebensecht und farbig gezeichnet, dass es auch bei ihnen sehr einfach war, sie mir vorzustellen. Neben Malou, die ich auch weiterhin absolut ins Herz geschlossen habe, habe ich mich gefreut ihre Freundin Roxy wiederzulesen. Auch Onkel Julius ist weiterhin ein Platz in meinem Herzen sicher. Und natürlich die kleine Leonie, die die Welt von Malou ganz schön durcheinander wirbelt.
Die Lieder der Playlist am Anfang der Geschichte kenne ich zum großen Teil noch aus meiner Kindheit und Jugend. Die beiden Zitate von Frida Kahlo und Mascha Kaléko haben mich sehr berührt.

Ich habe mich mit Malou über ihren Erfolg und später über ihr Glück gefreut. Ich habe mit ihr getrauert und hatte dabei ein paar Tränen in den Augen. Es war spannend diesen Weg mit ihr gemeinsam zu gehen und es tut mir leid, dass ich diese bezaubernde junge Frau nun gehen lassen muss.
Teresa Simon hat mich mit Malous Geschichte bestens unterhalten und mir wundervolle Lesestunden geschenkt.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Die WoidGeschichten gehen weiter

Der Wolf und das Hühnchen suchen Lisa
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Mit der Ruhe im Wald ist es eines Morgens ganz plötzlich vorbei. Was es mit dem Lärm, den die Menschen machen auf sich hat, wollen der Fuchs und der Wolf erkunden. Was die beiden erfahren, hört sich nicht ...

Mit der Ruhe im Wald ist es eines Morgens ganz plötzlich vorbei. Was es mit dem Lärm, den die Menschen machen auf sich hat, wollen der Fuchs und der Wolf erkunden. Was die beiden erfahren, hört sich nicht gut an. Ein Kind ging verloren und wird nun gesucht. Alle Tiere des Waldes beschließen ebenfalls nach der kleinen Lisa zu suchen. Der Wolf und der Marder koordinieren die Spähtrupps. Wahrhaftig haben die beiden Buntspechte das kleine Mädchen bald gefunden und eine große Rettungsaktion beginnt.
Was die Tiere alles anstellen damit Lisa wieder wohlbehalten zu ihren Eltern zurück kommt, das lest ihr, oder lasst es euch vorlesen in dem neuen Buch von Beate Freitag: Der Wolf und das Hühnchen suchen Lisa.

Beate Freitag hat sich wieder eine so liebevolle und reizende Geschichte mit dem Wolf und dem Hühnchen ausgedacht. Hier liest man, wie effektiv und schön es ist, wenn alle zusammenhalten und zusammen helfen, wenn jemand wie hier die kleine Lisa in einer Notlage ist.
Mir hat diese 3. Geschichte um den Wolf und das Hühnchen, die zusammen unschlagbar sind, wieder sehr gut gefallen. Die farbenfrohen Illustrationen von Tuula Schneider runden auch hier die Geschichte so richtig ab.

Eine wundervolle Geschichte voller Empathie, Mitgefühl, Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt über alle Grenzen hinweg. Ich bin jetzt schon gespannt, was der Wolf, das Hühnchen und die anderen Tiere des Waldes noch alles erleben werden.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Durchatmen und Kraft schöpfen in München

Meine Auszeiten - München
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Unter dem Motto „Raus aufs Land“ bzw. „Rein in die Stadt“ geht es bei diesem Buch schon auf den inneren Klappen vorne und hinten los. Hier sind all die Orte mit Zahlen eingezeichnet, die dann im Laufe ...

Unter dem Motto „Raus aufs Land“ bzw. „Rein in die Stadt“ geht es bei diesem Buch schon auf den inneren Klappen vorne und hinten los. Hier sind all die Orte mit Zahlen eingezeichnet, die dann im Laufe der 166 Seiten im Buch erwähnt werden.

Das Inhaltsverzeichnis teilt sich auf in 4 große Abschnitte, die sich auch farblich unterscheiden: Meine Atempause, meine Kraftquelle, mein Tag Urlaub und meine Frei-Zeit.
In Meine Atempause werfe ich z. B. einen Blick in den Hirschgarten, den Luitpoldpark, die Kirche St. Ursula und den Katzentempel. Die Alpakas vom Pointnerhof, die Gondel aus Metall auf der Panzerwiese, Santosa Yoga in Giesing oder das Premium Float und Spa in Schwabing werden mir mit vielem anderen als Kraftquelle angeboten. Einen Urlaubstag kann ich z. B bei Claudia Steiner beim Brotbacken, im Perlacher Forst oder beim Bogenschießen verbringen. Wenn ich mehr als einen Tag Freizeit genießen will, werden mir eine Radtour durch die Hallertau, ein Baumhaushotel in Jetzendorf oder ein Wellness-Bauernhof in Notzingermoos vorgeschlagen. Nach jedem Artikel im Buch steht ganz unten eine Anschrift unter der man die jeweilige Aktivität findet.

Allein, wenn ich mir die 70 Beiträge durchlese, die Autorin Verena Höfler
verfasst hat, und mir die dazu ausgesuchten Bilder anschaue, komme ich runter und meine Entspannung beginnt schon hier beim Lesen. In meinem Buch kleben nun einige kleine Zettelchen, die markieren, welches Angebot ich unbedingt mal ausprobieren möchte.
Auch wer meint München zu kennen, wird hier bestimmt das ein oder andere finden, was für ihn/sie neu ist. Mir jedenfalls ist es genau so gegangen.

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Spannung bis zur letzten Seite

Borkumer Rache
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Vor vielen Jahren hat Steffen Baalmann, 65, seine Heimatinsel Borkum verlassen. Nun hängt er hier an einer Litfaßsäule vor dem Haus in dem er aufgewachsen ist. Was zuerst nach einem Suizid aussieht, entpuppt ...

Vor vielen Jahren hat Steffen Baalmann, 65, seine Heimatinsel Borkum verlassen. Nun hängt er hier an einer Litfaßsäule vor dem Haus in dem er aufgewachsen ist. Was zuerst nach einem Suizid aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. Sein drei Jahre jüngerer Bruder Klaas starb vor einem halben Jahr abgefüllt mit teurem Whisky in einem Bushäuschen in Oldenburg. Hängen die beiden Todesfälle zusammen? Und wenn ja, wer hatte solch einen Hass auf die beiden Brüder?
Hauptkommissar Stahnke mit seinem Oldenburger Team bekommt Verstärkung aus Leer/Emden und von Borkum und tut sich bei den vielen Verdächtigen nicht leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen.

In Rückblicken ab November 1964 lerne ich die beiden Brüder Steffen und Klaas Baalmann beim beruflichen Pläne schmieden und ihrem privaten Leben kennen. Da es auf der Insel nicht so viele Möglichkeiten gibt um Geld zu verdienen, wollen sie Musik machen, vielleicht als Wattführer arbeiten. Besonders Steffen geht seinen Traum von einer großen Musiker-Karriere gezielt an, lernt Gitarre spielen und singen. Und auch Klaas schafft es mit seinem sonnigen Gemüt ihr Publikum, vor allem die Frauen, zu begeistern. Um seine Freundin Silke, die noch verheiratet ist und ein abgesichertes Leben anstrebt, endgültig an sich zu binden, studiert Klaas auf Lehramt, was für die gemeinsamen Auftritte der Brüder immer wieder und immer mehr Probleme mit sich bringt. Als sich Silke schließlich dem erfolgreicheren Steffen zuwendet, zerbricht die Band und Feindschaft trennt die beiden Brüder.

Dies ist nun schon der 19. Fall für den Oldenburger Kommissar Stahnke, dessen Vornamen ich bis zum Schluss nicht heraus gefunden habe. Und auch diesen Fall schließt er ab, ohne dass ich Vorkenntnisse zu den anderen Fällen gebraucht hätte.
Autor Peter Gerdes habe ich erst mit diesem Buch kennengelernt, werde ihn aber sofort auf meine Lieblingsautoren-Liste setzen, da mir sein Erzählstil hier sehr gut gefallen hat. Bestimmt werde ich auch noch den ein oder anderen vergangenen Fall mit HK Stahnke zusammen lösen.
Ich lerne die Ermittler neben ihren Fällen auch sehr gerne privat etwas näher kennen. Wie hier OK Nidal Ekinci vom Fachkommissariat 1 der Polizeiinspektion Leer/Emden für den bei seinen beiden dauerbrüllenden Kleinkindern seine Übermüdung schon zum Normalzustand geworden ist. Auch OK Johann „Joke“ Reents von der Polizeistation Borkum hat sich meine Sympathie schnell gesichert. Aber auch die anderen Ermittler in diesem doch relativ großen Team mag ich gerne.
Etwas anders sieht es bei den beiden Toten und deren Umfeld aus. Da gibt es fast niemanden, mit dem ich unbedingt befreundet sein möchte.
Die Handlung, die zwischen den Ermittlungen und den Rückblicken in die Vergangenheit abwechselt, fand ich sehr interessant. Vor allem die Ermittlungen zum Tod der beiden Brüder, die dann ja immer weiter in die Vergangenheit gehen und sich dort der Grund für die beiden Morde findet.
Sehr gut gefallen haben mir auch die Dialoge, die nicht direkt mit dem Fall zu tun hatten; bei denen immer wieder mal Fakten aus der Kategorie unnützes Wissen auftauchen, die ich sehr interessant fand. Und natürlich viele Fakten zu den 1970er Jahren wie Lehrerüberschuss, Berufsverbote und Radikalenerlass. Das alles zusammen macht für mich einen Fall erst richtig authentisch und rund. Und vor allem lerne ich auch noch was.

Ein spannender Kriminalfall mit einigen Wendungen, bei dem ich gut mit ermitteln konnte und einem Täter, dem ich die Morde bis kurz vor Schluss nicht zugetraut habe, hat mich richtig gut unterhalten.

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