Cover-Bild Krokodile und edle Ziele
Band 1227 der Reihe "Ariadne"
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Argument Verlag mit Ariadne
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Hard Boiled, Roman Noir
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 25.09.2017
  • ISBN: 9783867542272
Liza Cody

Krokodile und edle Ziele

Else Laudan (Übersetzer)

Als Lady Bag aus dem Knast entlassen wird, stehen alte Freunde parat, um ihr Asyl anzubieten. Natürlich auch, um der alten Säuferin einen Schubs in die richtige Richtung zu geben. Denn Schmister, der weiterhin daran arbeitet, eine Frau zu werden, und Pierre, der nette Mechaniker, haben bei einer Bürgerlichen namens Cherry ein neues Zuhause für sich und für Elektra gefunden, Lady Bags treue Greyhound-Gefährtin.
Aber Angela May Sutherland weiß: Das mit den Freundschaften ist ein zweischneidiges Schwert. Ehe man sich’s versieht, hat man sich auf Verpflichtungen eingelassen, hat Emotionen und Verantwortung am Hals. Als könnte man die Bürden der anderen gebrauchen, wenn man doch kaum die eigene Versorgung auf die Reihe kriegt.
Apropos Versorgung: Eine Pulle vom Algerischen Roten wäre wirklich hilfreich. Denn die einstige Baglady muss sich wohl oder übel auf die Suche nach dem kleinen Sohn einer Knastgenossin machen. Das ist eine echte Bringschuld, immerhin sitzt die Mutter auch ihretwegen noch auf Jahre im Kittchen fest.
Genervt und etwas desorientiert zieht Lady Bag los, um die Sache mit dem Kind hinter sich zu bringen. Doch das Elend, auf das sie stößt, ist noch viel größer als erwartet. Allein kann sie gar nichts ausrichten. Aber Pierre und Schmister hinzuziehen erweist sich als kapitaler Fehler, der alles nur noch schlimmer macht …

Die schon herbeigesehnte Fortsetzung des grandiosen Romanerfolgs »Lady Bag« setzt sich mit Verve auf die Fährte des ganz normalen Wahnsinns unserer Welt. Zwischen den abgewrackten Wohnsilos sozialer Brennpunkte und selbstgerecht-stolzem Bürgeridyll ringt Liza Codys liebenswerte Heldin um Durchblick und um die Kraft, ausnahmsweise das Richtige zu tun.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2023

Die gute Absicht

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Angela May Sutherland ist im Gefängnis gelandet und ihre Mitgefangene Kerrilla Chopper macht sich große Sorgen um ihren kleinen Sohn. Da Angela bald entlassen wird, bittet Kerrilla sie, nach dem Kind zu ...

Angela May Sutherland ist im Gefängnis gelandet und ihre Mitgefangene Kerrilla Chopper macht sich große Sorgen um ihren kleinen Sohn. Da Angela bald entlassen wird, bittet Kerrilla sie, nach dem Kind zu sehen. Eigentlich freut sich Angela auf den nächsten Rotwein. In fremde Familienverhältnisse will sie sich nicht einmischen. Doch wegen der Medikamente verträgt sie den Wein nicht und wenn sie schon gebeten wird, kann sie ja mal einen Blick werfen. Was sie zu sehen durch den Briefschlitz zu sehen bekommt, versetzt sie in Panik. Ein verwahrloster kleiner Junge blickt ihr entgegen, der unbedingt in Obhut genommen werden muss.

Mit diesem Roman werden die Erlebnisse von Angela (Lady Bag) weiter erzählt. Im Gefängnis hat sie sich keine Freunde gemacht, aber sie hat sich Respekt verschafft. Als Chance vom Alkohol loszukommen sieht, sieht sie die Zeit allerdings nicht. Sie will ihren Hund Elektra wiedersehen und ihr altes Leben wieder aufnehmen. Der kleine Connor grätscht ihr irgendwie dazwischen, ebenso wie die Veränderungen die das Leben ihrer Freunde Pierre und Lil Missy erfahren hat. Und doch landet Angela wieder da, wo sie schon einmal war, dabei muss sie aufpassen, nicht wieder im Knast zu landen. Tja, und für den kleinen Jungen muss etwas getan werden.

Mit Angela hat man schon eine spezielle Heldin, die nicht gerade in der High Society zu finden ist. Mit ihrem Windhund Elektra, den sie gerettet hat, will sie eigentlich ihre Ruhe haben und einen nehmen. Und doch hat sie ihre menschliche Seite, ihr Mitgefühl nicht verloren. Vielleicht wäre es wirklich eine Gelegenheit gewesen für ein Leben ohne Alkohol. Aber irgendwie scheint es zu Angela zu gehören. Über die Sprache als Ich-Erzählerin erlebt man als Leser die Auswirkungen ihres Trinkens mit. Das ist zwar sehr authentisch, aber manchmal auch etwas konfus zu lesen. Dieser Roman bewirkt, dass man ein wenig hin und her gerissen ist, eben wegen des Durcheinanders im Kopf auf der einen Seite und einer fesselnden Geschichte mit einigem Humor auf der anderen Seite.