Epische Abenteuergeschichte vor toller Kulisse
Das erste Mal, als ich das Buch sah, war ich sofort von dem Cover fasziniert. Außerdem klang die Inhaltsangabe superspannend. Deswegen habe ich mich sofort bei BloggDeinBuch dafür beworben und habe es ...
Das erste Mal, als ich das Buch sah, war ich sofort von dem Cover fasziniert. Außerdem klang die Inhaltsangabe superspannend. Deswegen habe ich mich sofort bei BloggDeinBuch dafür beworben und habe es auch nicht bereut, es gelesen zu haben.
Natürlich lag das zum einen an den Figuren. Das Tolle in der Hinsicht war meiner Meinung nach, dass ich endlich mal wieder einen Roman in der Hand hatte, in welchem die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt wurde und nicht nur aus einer oder höchstens zwei. Dabei bin ich ein regelrechter Fan unterschiedlicher Einblicke in eine Story. Und ich muss wirklich gestehen, dass mich sämtliche Charaktere begeistern konnten, selbst die Bösen. Kate Milford hat einfach diese Art, sie so zu beschreiben und lebendig zu gestalten, dass man ihnen auf ihren Wegen und Abenteuern nur zu gerne folgt und so unglaublich viel mehr über sie erfahren würde. Egal ob die Haupthelden Jin oder Sam oder die übrigen Protagonisten, allen voran Liao, Tom Guyot oder Walker, sie alle haben etwas an sich, das ihnen etwas Tiefgründiges, Vielschichtiges verleiht. Und das einen hoffen lässt, dass man sie vielleicht irgendwann in einem anderen Werk noch näher kennen lernt, eine Hoffnung, die ich besonders im Fall von Alsae Tesserian erfüllt sehen würde.
Der wunderbar bildhafte Schreibstil hat mich gleich für sich eingenommen. Er hat etwas verdammt Episches an sich, denn die Autorin schafft es, mit ihren Worten das New York und Brooklyn des neunzehnten Jahrhunderts direkt vor dem inneren Auge des Lesers wiederauferstehen zu lassen. Es ist keine leichte, einfache Ausdrucksweise, wie man sie von den meisten Jugendbüchern her kennt, aber dennoch gut verständlich und vor allem sehr passend zu der Zeit, in der die Handlung spielt. Aufgrund dessen kann man sich toll in die Geschehnisse und historischen Gegebenheiten hineinversetzen und lernt dabei so einiges über die damalige Feuerwerkskunst, das Bauwesen und die Städte selbst. Gleichzeitig werden geschichtliche Ereignisse mit sehr fantasievollem Erdachten so kunstvoll vermischt, sodass die Unterscheidung nicht immer leicht fällt.
All diese positiven Punkte werden allerdings dadurch getrübt, dass sich die Szenen manchmal zu ausufernd hinziehen. So einige Längen hätte man ruhig vermeiden und die eine oder andere Schilderung kürzen können, um die Spannung zu halten.
Fazit
Broken Lands von Kate Milford ist ein unglaublich episch angelegtes Buch, das sowohl Leser historischer als auch fantastischer Literatur zu fesseln vermag. Mit schön ausgefeilten Figuren, die einen mitreißen und in eine fremde und doch so bekannte Welt entführen, einem originellen Plot und dem perfekt dazu passenden Schreibstil konnte der Roman bei mir auf ganzer Linie punkten.
Allein aufgrund der erheblichen Längen zwischendurch, die die Spannung manchmal zu sehr drosseln, vergebe ich nicht die volle Punktzahl.
Wer sich aber an einem langsameren Tempo nicht stört, nicht unbedingt immer in jeder Szene Action erwartet, ein Faible für New York hat und vor allem gerne geschichtliche Fantasy liest, der sollte bei diesem wunderschön illustrierten Werk wirklich zugreifen!