Cover-Bild Serienunikat
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14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: script5
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 10.03.2014
  • ISBN: 9783839001684
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Chantal-Fleur Sandjon

Serienunikat

Wir rasen unserem eigenen Atem hinterher dem Horizont entgegen und wünschen uns Flügel. Würden wir abheben, so wäre es nicht verwunderlich. Wir sind grün und digital, hoffnungsvoll und realistisch, Weltverbesserer und Weltenbummler, verliebt und verlebt, vernetzt und ungebunden, haben die Taschen voll unreifer Ideen und den Kopf voll einstürzender Erwartungen unserer Eltern. Wir sind 100.000 Unikate – in Serie. Und eines davon bin ich, Ann-Sophie …

Sie hat die Nase voll. Von verstaubten Ansichten und den Erwartungen, dass ihre Zukunft eine ausgeblichene Version des Lebens ihrer Eltern sein soll – nur mit Facebook-Profil und Twitter-Updates auf den neuesten Stand gebracht. Hals über Kopf flüchtet die 20-jährige Ann-Sophie nach Berlin, 644 Kilometer weit von den Eltern entfernt und um 3,5 Millionen Einwohner größer als ihr Heimatkaff. Dort hofft sie herauszufinden, was sie vom Leben will. Doch wie macht man das in einer Welt der unendlichen Möglichkeiten?

Das belletristische Debüt der deutsch-afrikanischen Jungautorin Chantal-Fleur Sandjon ist ein unterhaltsames Portrait der Generation Y über Selbstfindung, Erwachsenwerden und das Hipster-Leben in einer Berliner WG.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2017

Was will man mehr?

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Ich hätte mir nicht gedacht, dass es jemand schaffen kann das Lebensgefühl der heutigen Generation Y (why) so gut einzufangen und in eine Geschichte zu verpacken, wie es hier in Serienunikat gelungen ist. ...

Ich hätte mir nicht gedacht, dass es jemand schaffen kann das Lebensgefühl der heutigen Generation Y (why) so gut einzufangen und in eine Geschichte zu verpacken, wie es hier in Serienunikat gelungen ist. Die Protagonistin ist ungefähr im gleichen Alter wie ich gerade und durchlebt viele Gefühle, mit denen auch ich mich herumschlage. Fragen der Identität, der Zugehörigkeit, Akzeptanz und vielen mehr wird hier auf den Grund gegangen.

Vielleicht war Ann's Situation etwas überspitz dargestellt. Mit verbohrten Eltern und einem Freund, der selten über den eigenen Tellerrand schaut, hat sie es echt nicht gut getroffen. Das Buch macht Mut sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und so zu leben und so zu sein wie man selbst will und nicht wie andere glauben, dass es das beste für einen ist. Das fand ich sehr gelungen.

Die Geschichte hangelt sich anhand einer Liste, die Ann am Anfang zufällig in die Hände bekommt, von Freude zu Trauer zu Liebe zu Katastrophe zu Entschlüssen zu Befreiung. Die Punkte der Liste waren toll und sie ist auch als Anhang hinten im Buch nochmal aufgelistet. Zum selber abarbeiten ;).

Ann als Charakter hat mir wirklich sehr gefallen. Man konnte ihrer Entwicklung und ihrer Selbstfindung sehr gut folgen und diese auch nachvollziehen. Ich hab sie als Hauptcharakter sehr gemocht und war sehr zufrieden, wie sie uns ihre Geschichte erzählt.

Auch die Nebencharaktere, vor allem Ann's Mitbewohner waren so herzlich dargestellt, dass es unmöglich war, diese nicht zu mögen. Alle waren sie so verschieden und es war echt erfrischend von ihnen zu lesen. Vielleicht waren sie nicht immer ganz so greifbar, aber jeder hatte seinen Platz in der Geschichte und es wäre sehr schade gewesen, hätte eine/r gefehlt.

Besonders gefallen hat mir der Schreibstil. Wunderschöne Sätze haben diese tolle Geschichte in Form gebracht und die Worte lernten in diesen einzigartigen Satzkonstruktionen fliegen. Es war wirklich angenehm zu lesen. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Es wurde vieles ausgedrückt, was für mich nur ein Gefühl war und es endlich in so schönen Sätzen zu lesen, war wie eine Befreiung.

Ein bisschen kritisieren könnte man den leichten (etwas zu leichten) Umgang mit Alkohol und Drogen und dass es in Ordnung ist, wenn man beides auch in Massen konsumiert. Könnte man. Will ich aber nicht, da so nun mal auch die Realität ausschauen kann und auch tut.

Fazit

Ein besonderes Buch, das das Leben von jungen Erwachsenen wirklich genial beschreibt. Wunderschöne Sätze, einzigartige Charaktere und eine tolle Botschaft hinter dem Ganzen. Was will man mehr?

Veröffentlicht am 25.08.2023

Moderne Poesie mit kleinen Schwächen

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Als ich die Leserunde zu dem Buch bei Wasliestdu? entdeckte, hat mich die Inhaltsangabe von Serienunikat sofort fasziniert. Das Thema an sich ist ja nicht neu, aber der Klappentext hörte sich so vielversprechend ...

Als ich die Leserunde zu dem Buch bei Wasliestdu? entdeckte, hat mich die Inhaltsangabe von Serienunikat sofort fasziniert. Das Thema an sich ist ja nicht neu, aber der Klappentext hörte sich so vielversprechend an, dass ich mich gleich bewerben musste. Und bis auf die eine oder andere Schwäche wurde ich auch nicht enttäuscht.
Mit den Figuren wurde ich richtig schnell warm. Es ist zwar schon ein paar Jahre her, seit ich selbst studiert habe, aber an die Anfangsschwierigkeiten in einer neuen Stadt inklusive Wohnungssuche und die Abkapselung vom alten Leben kann ich mich noch gut erinnern. Die Autorin schafft es wunderbar, im Charakter der Ann-Sophie jenen Zwiespalt auszudrücken, den Erwartungen der Eltern zu folgen oder dem Wunsch nachzugeben, selbst herauszufinden, was man will. Auf eigenen Beinen zu stehen ist kein Resultat, es ist meist ein langwieriger und schwieriger Prozess, der auch sehr radikal verlaufen kann. In Ann-Sophies Fall durchaus an manchen Stellen etwas zu radikal, doch die Grundtendenz des Sich Abnabelns ist toll getroffen, besonders im Zusammenspiel mit den anderen Protagonisten, die alle ihre eigenen, teils sehr gegensätzlichen Methoden haben, um sich auszudrücken.



Was mich allerdings am meisten beeindruckt hat, war der Schreibstil. Unglaublich poetisch und oft schön tiefgründig verzaubert er von der ersten Seite an. Eben die Mischung aus den philosophischen und ausdrucksstarken Sätzen mit moderner Sprache macht einen Großteil des Charmes des Romans aus. Zwar wirkt die eine oder andere Szene dadurch pathetischer, als sie in der Realität wäre, trotzdem hebt gerade das das Buch aus der Masse einfacher Zustandsbeschreibung heraus. So manches Zitat regt einen über das Lesen hinaus zum Nachdenken an und das hat mir richtig gefallen.
Leider tröstet das nicht ganz über den nicht völlig gelungenen Schluss hinweg. Dabei hat mich weniger gestört, wie Ann-Sophie abstürzt, sondern mit welcher Geschwindigkeit. Und dass sie danach einfach wieder zurückfindet, ohne dafür größere Hilfe von Außen in Anspruch nehmen zu müssen. Das erschien mir etwas zu abgehackt und zu leicht gelöst zu sein. Da wäre wirklich mehr Tiefe und Ausführlichkeit angebrachter gewesen als die Klischees, vor allem bei einem solch sensiblen Thema.


Fazit

Serienunikat ist ein durchaus gelungenes, wenn auch nicht ganz perfektes Erstlingswerk. Mit liebevoll gestalteten, teils sehr gegensätzlichen Charakteren, die sich toll ergänzen, und einem Schreibstil aus moderner, nachdenklich stimmender Poesie weiß Chantal-Fleur Sandjon wirklich zu begeistern. Die Gefühle, Ängste und Widersprüchlichkeiten vieler Studenten und Heranwachsender Anfang Zwanzig werden einem wunderbar nahe gebracht und nachvollziehbar gestaltet.
Dabei trüben allerdings so manche Klischees und ein nicht ganz realistisch gestalteter Absturz der Hauptfigur zum Ende hin die Lesefreude. Diese Punkte zählen damit definitiv zu den Schwächen des Buches. Doch gerade aufgrund der außergewöhnlichen Erzählweise freue ich mich schon darauf, weitere Werke der Autorin zu lesen!

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Erinnert an Poetry Slam

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Meine Meinung:
Ich muss leider sagen, wie es ist: Ich habe mich durch dieses Buch gequält und am Ende nur noch quer gelesen. Ich selbst gehöre auch zur Generation Y, halte aber nicht sonderlich viel von ...

Meine Meinung:


Ich muss leider sagen, wie es ist: Ich habe mich durch dieses Buch gequält und am Ende nur noch quer gelesen. Ich selbst gehöre auch zur Generation Y, halte aber nicht sonderlich viel von dem Generation-Schubladen-Denken. Daher bin ich auch etwas voreingenommen an das Buch heran gegangen, da ich viele Klischees erwartet habe. Leider habe ich auch genau das bekommen.

Ann-Sophie ist auf der Suche nach sich selbst, sie möchte ein eigenes Leben führen, unbestimmt von ihren Eltern, die es ihr gar nicht so einfach machen. Natürlich merkt Ann-Sophie schnell, dass auch ihre Freunde und ihr Freund nicht unbedingt ihren Vorstellungen entsprechen. Ganz schnell fangen dann eigentlich die Klischees an, denn Ann-Sophie sucht sich eine WG mit Leuten, die eigentlich gar nicht zu ihr passen. Es folgt das Ausprobieren von neuen Sachen (zum Beispiel Meditation), sehr viel Party, sehr viel Alkohol, Sex und natürlich Drogen. Von allem etwas. Mir war das zwischendurch einfach wirklich zu viel Klischee. Richtung Ende wabert Ann-Sophie dann zwischen Junkie und verliebten Teenie und mir ist der Wandel von einer verzweifelten Ann-Sophie zu einer absolut glücklichen Ann-Sophie einfach zu viel. Dazu kommt, dass ich Ann-Sophie oftmals wirklich extrem naiv und anstrengend fand. Sie lässt sich so viel von ihren Eltern gefallen, traut sich aber ihnen gegenüber nicht wirklich was zu sagen und hat bei ihren Freunden dann eine große Klappe. Ich hätte sie zwischendurch gerne mal geschüttelt.

Eine Sache hat mich überrascht und ich wusste zu Beginn nicht, ob ich das gut oder schlecht finden soll, aber so im Rückblick fand ich diesen Punkt sehr gelungen und zwar erinnern einige Stellen im Buch an Poetry Slam. Es gibt dadurch wirklich tolle Gedankengänge im Buch und viele Themen sind halt auf poetische Art und Weise festgehalten. Ich finde, dass das die Zielgruppe des Buches total anspricht und gerade deshalb kriegt das Buch doch 2 Sterne von mir. Denn ansonsten habe ich mich wirklich durch das Buch gequält und mehr quer gelesen als es wirklich genossen.

Fazit:


Dieses Buch thematisiert insbesondere die Gefühle der Generation Y. Leider endet dies meiner Meinung nach in einer Geschichte voller Klischees, wobei die Wandlung der Protagonistin zu flüssig und schnell verläuft. Da einige Dialoge und Szenen aber an Poetry Slam erinnern, was mir stellenweise wirklich gut gefallen hat, bekommt das Buch noch gnädige 2 Sterne, obwohl ich mich ansonsten eher durchgequält habe :/