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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2023

Atmosphärisch, aber mit viel Luft nach oben

Beuteherz
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„Beuteherz“ ist der Auftakt einer neuen schwedischen Krimireihe, in der eine Sozialarbeiterin ermittelt und das Debüt der Autorin Ulrika Rolfsdotter. Leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. ...

„Beuteherz“ ist der Auftakt einer neuen schwedischen Krimireihe, in der eine Sozialarbeiterin ermittelt und das Debüt der Autorin Ulrika Rolfsdotter. Leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Worum geht es?
Sozialarbeiterin Annie Ljung aus Lockne in Nordschweden, die inzwischen in Stockholm lebt, ermittelt in ihrem ersten Fall, in dem sie auf eigene Faust nach der verschwunden 17-jährigen Tochter ihres Cousins sucht.
Ermittler*innen, die an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren, gibt es viele. Eine Sozialarbeiterin ermittelt. Das klingt erst mal toll. Aber Annie, was für eine impertinente, übergriffige Person, wird von der Vergangenheit eingeholt.
„Beuteherz“ ist gut geschrieben und mühelos zu lesen. Die Autorin ließ sich von realen Fällen inspirieren. Glaubwürdig ist das Buch, wenn es um misshandelte Frauen und Suchtkranke geht. Eine Geschichte, die für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können, da der Plot erst im letzten Drittel richtig Fahrt aufnimmt.
„Beuteherz“ ist auch ein Buch, das Hexen thematisiert. Das Frauenbild und die Schande. Damit konnte ich überhaupt nichts anfangen. Der Titel erschließt sich dem Lesenden bis zum Ende nicht. Ob ich mir eine Fortsetzung antun werde, weiß ich daher noch nicht.

Fazit: Der erste Fall für Sozialarbeiterin Annie Ljung, die in Nordschweden ermittelt. It was okay.

Veröffentlicht am 05.10.2023

Cui bono?

Einer muss den Job ja machen
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„Einer muss den Job ja machen“ von Lars Haider ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die im Hamburg des Jahres 2017 verortet ist. Der Titel ist angelehnt an den Songtitel von Udo Lindenberg. Worum geht ...

„Einer muss den Job ja machen“ von Lars Haider ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die im Hamburg des Jahres 2017 verortet ist. Der Titel ist angelehnt an den Songtitel von Udo Lindenberg. Worum geht es?
Lukas Hammerstein arbeitet als Reporter bei den „Hamburg News“ und freut sich auf drei freie Monate. Doch dann wird sein Pressekollege Meier-Wiegand ermordet. Und schon bald gibt es ein weiteres Opfer.
Geht ein Killer in Hamburg um? Jedenfalls wird eine »Todesliste« veröffentlicht. Wem nützt es, wenn Journalisten verschwinden?
Also macht Hammerstein eine Pause vom Sabbatical und recherchiert. Wenn nur Dackeldame Finchen nicht wäre…
Journalist Lars Haider hat sein Krimidebüt mit viel Lokalkolorit inszeniert. Atmosphärisch leicht, entspannend, humorvoll und eher mühelos zu lesen.
Hammerstein und die gendernde Polizeireporterin Kaja kommen sympathisch rüber. Leider gehen die Eskapaden des Dackels zu Lasten der Spannung. Auch nimmt Hammersteins Privatleben (zu) viel Raum ein. Ob ich die Fortsetzung lesen werde, weiß ich daher noch nicht.

Fazit: Hammersteins erster Fall. Netter Krimi für zwischendurch.

Veröffentlicht am 29.08.2023

Das Geschäft mit dem ewigen Leben

KRYO – Die Verheißung
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„KRYO - Die Verheißung“ ist Band 1 einer Thriller-Trilogie von Petra Ivanov, eine Schweizer Journalistin und Schriftstellerin. Die Autorin kannte ich bisher nicht.
„KRYO“ vom griechischen „kryos“, Kälte. ...

„KRYO - Die Verheißung“ ist Band 1 einer Thriller-Trilogie von Petra Ivanov, eine Schweizer Journalistin und Schriftstellerin. Die Autorin kannte ich bisher nicht.
„KRYO“ vom griechischen „kryos“, Kälte. Es geht gleich spannend los: Wir begegnen Andrej, ein russischer Dolmetscher. Er wird gejagt und womöglich gegen seinen Willen tiefgekühlt.
Danach lernen wir Julia kennen, ihren Mann Henry und ihren Sohn Michael. Julia ist ebenfalls Dolmetscherin, Michael ist Arzt, arbeitet aber als Journalist. Er will über den Traum vom ewigen Leben schreiben.
Mehrere Handlungsstränge gilt es zu verfolgen, die in Amerika und Russland verortet sind. Eine kalifornische Firma verkauft Verjüngungskuren mit Blutplasma von Kindern und ein russisches Unternehmen verspricht durch die Konservierung des Körpers ein Leben nach dem Tod.
Als Michael plötzlich verschwindet, begibt sich seine Mutter Julia auf eine gefährliche Suche…
„KRYO“ ist Unterhaltung in Stakkatosätzen. Dadurch eher nicht so flott und flüssig zu lesen. Das geht zu Lasten der Spannung. Julia kommt man nicht nahe. Sie hütet ein Geheimnis. Henry dagegen war mir sofort sympathisch.
„KRYO“ ist auch ein Buch, das digitale Bewusstseinsspeicherung thematisiert. Das gelingt Tom Hillenbrand mit Hologrammatica und Qube meines Erachtens besser.
Und dann ist das Buch einfach zu Ende, Michaels Geschichte aber nicht. Das hat mich gestört. Ob ich mir die Fortsetzung antun werde, weiß ich noch nicht.

Fazit: Ein visionärer Thriller. Was für ein Horror-Trip!

Veröffentlicht am 26.08.2023

Atmosphärisch, aber mit viel Luft nach oben

Schwarzvogel
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Polizistin Fredrika Storm ist von Stockholm in ihre südschwedische Heimat Skåne zurückgezogen. Zusammen mit ihrem Kollegen Henry Calment soll sie im Todesfall der jungen Nomi Pedersen ermitteln. Harlösa ...

Polizistin Fredrika Storm ist von Stockholm in ihre südschwedische Heimat Skåne zurückgezogen. Zusammen mit ihrem Kollegen Henry Calment soll sie im Todesfall der jungen Nomi Pedersen ermitteln. Harlösa ist ein kleines Dorf. Jeder scheint jeden zu kennen und Fredrika scheint mit jedem irgendwie verwandt.
Es stellt sich heraus, dass der Fall zu dunklen Geheimnissen in ihrer eigenen Familie führt. Welche Verbindung hat die tote Frau zum Beispiel zu Tobias Falk und Fredrikas Mutter Annika, die beide vor 20 Jahren aus dem Dorf verschwunden sind?
„Schwarzvogel“ ist der Auftakt einer neuen schwedischen Krimireihe. Frida Skybäck schreibt sonst eher Feel-Good-Romane und das merkt man auch.
Ermittler*innen, die an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren, gibt es viele. Und das Familiengedöns hat mich ein bisschen an die Elbmarsch-Krimis von Romy Fölck erinnert.
Fredrika, was für eine impertinente Person! Henry mit seinem schrägen Humor war mir da gleich viel sympathischer. Beide haben ihr Päckchen zu tragen. Ein ungleiches Paar, das sich dennoch perfekt ergänzt.
„Schwarzvogel“ ist gut geschrieben und mühelos zu lesen. Nicht vorhersehbar, aber unglaubwürdig. Welcher Polizist darf weiter ermitteln, wenn nahezu die gesamte Familie in den Fall verstrickt ist?
Kommissar Zufall hilft am Ende den beiden engagierten Ermittlern, die Morde aufzuklären. Eine Geschichte, die für meinen Geschmack etwas spannender hätte sein können, da der Plot erst im letzten Drittel richtig Fahrt aufnimmt.

Fazit: Der erste Fall für Fredrika Storm, die im südschwedischen Lund ermittelt. It was okay.

Veröffentlicht am 22.08.2023

Der Mann mit der Lücke

Mit kalter Präzision
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Die Rechtsmedizin-Thriller von Michael Tsokos haben mal mehr, mal weniger überzeugt. „Mit kalter Präzision“ ist der Start einer neuen True-Crime-Thriller-Reihe.
Der Autor geht gleich in medias res: Ein ...

Die Rechtsmedizin-Thriller von Michael Tsokos haben mal mehr, mal weniger überzeugt. „Mit kalter Präzision“ ist der Start einer neuen True-Crime-Thriller-Reihe.
Der Autor geht gleich in medias res: Ein heftiger Prolog. Dazu ziemlich kompliziert.
Danach lernen wir Dr. Sabine Yao kennen, aus der Fred Abel-Reihe. Sie soll dessen Nachfolge antreten. Über das Wiedersehen mit Prof. Paul Herzfeld, Chef der rechtsmedizinischen Abteilung »Extremdelikte« des Bundeskriminalamts in Berlin habe ich mich gefreut.
Wer hat die Ehefrau des renommierten Schönheitschirurgen Roderich Kracht in ihrer Villa erwürgt? Tötungsart und Todeszeitpunkt sind schnell bestimmt. Und damit scheidet Kracht als Täter aus, er hat für die Tatzeit ein wasserdichtes Alibi.
Doch dann tauchen Unstimmigkeiten auf. Denn das Stadium der Totenstarre lässt die Experten am festgelegten Todeszeitpunkt zweifeln: Totenstarre und errechnete Todeszeit stimmen nicht überein.
Als in einem vier Jahre zurückliegenden Todesfall der Cold Cases Unit ebenfalls Unstimmigkeiten auftreten, erkennt Sabine, dass offensichtlich ein Serienkiller mit rechtsmedizinischer Expertise am Werk ist…
Prof. Dr. Michael Tsokos, ist sicher einer der besten Rechtsmediziner Deutschlands. Im Gegensatz zu Frederic Hecker ist Tsokos aber kein guter Erzähler. „Mit kalter Präzision“ fand ich nur mäßig spannend.
Immerhin die Obduktion am Anfang und die zum Thema Todeszeitbestimmung verfassten Passagen sind interessant und abschnittsweise sogar lehrreich, ohne dass sich Tsokos in Fachbegriffen verzettelt.

Fazit: Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao ermittelt in Berlin. Im Alleingang!