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Veröffentlicht am 26.08.2023

Belle Epoque

Die Erfindung des Lächelns
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In Paris im Jahr 1911 treffen sich Künstler und ihresgleichen in Paris. Doch irgendwann ist es mit der Ruhe vorbei, denn aus dem Louvre ist die Mona Lisa oder auch La Jaconda von Leonardo da Vinci verschwunden. ...

In Paris im Jahr 1911 treffen sich Künstler und ihresgleichen in Paris. Doch irgendwann ist es mit der Ruhe vorbei, denn aus dem Louvre ist die Mona Lisa oder auch La Jaconda von Leonardo da Vinci verschwunden. Das ruft die Polizei auf den Plan. Commissaire Lenoir ermittelt in den Künstlerkreisen. Doch zur gleichen Zeit sind auf den Straßen von Paris Anarchisten unterwegs, die mit ihren Überfällen und der Brutalität dabei, der Polizei große Sorgen bereitet. Sie müssen Ergebnisse bringen, haben aber wenig Anhaltspunkte. Doch der Polizei erschließt sich noch nicht, ob es Verknüpfungspunkte gibt, Sind etwas die Anarchisten in den Raub verwickelt, oder haben die Künstler die Jaconda gestohlen, um sie zu kopieren oder an Sammler weiterzugeben. Zu der Zeit sind einige berühmte Künstler in Paris versammelt, aber kann der Täter in dem Kreis zu suchen sein?
„Die Erfindung des Lächelns“ von Tom Hillenbrand ist ein sehr ungewöhnliches Buch, da er viele verschiedene Aspekt verknüpft, die in die Zeit passen. Schon das Cover zeigt eine typische Szene, so wie ich sie mir vorstelle, aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhundert in der Künstlerstadt Paris. Hier ist der Treffpunkt der Künstler und deren Mäzene, wie es im Buch sehr bildhaft beschrieben wird. Der Autor verfügt über die Gabe Bilder in die Köpfe der Leser zu malen. Dieses Buch ist das dritte von Tom Hillenbrand, mit verschiedenen Themen, das ich gelesen habe und ich muss sagen, der Stil gefällt mir sehr gut. Außerdem sind die Inhalte sehr gut recherchiert. Wie ich die illustren Namen gelesen habe, die sich da im Paris des Jahres 1911 versammelt haben, war ich schon überrascht und hatte mal wieder etwas gelernt. Der Autor verknüpft in diesem Roman ein Sittengemälde des Jahres 1911 in Paris mit einem Kriminalfall, oder muss ich sagen zwei Fälle. Da ist einmal der Diebstahl der Jaconda aus dem Louvre, und außerdem die immer größer werdende Brutalität der Anarchisten, die Paris in Angst und Schrecken versetzen und der Polizei in manchen Bereichen die Grenzen aufzeigen. Diese unterschiedlichen Themen das Buch als ein sehr dichtes Werk erscheinen, das es wohl auch ist, aber durch den Schreibstil viel einfacher erscheint und gut zu lesen ist. Die Spannung, die auch in diesem Buch zu finden ist, hat viele Ansatzpunkte, doch die Auflösung des Diebstahls der Jaconda ist sehr gelungen und passt sehr gut zu dem ganzen Geschehen.
Ich mag diese Buch und ich habe es mit großem Interesse gelesen. Die Verknüpfungen, die in diesem Buch beschrieben werden, sind für mich ausgesprochen interessant und das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt. Der Titel passt natürlich genau zu dem Bild um das es geht.

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Ein Sturm zieht auf

Die Akte Madrid
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Ein Bild „Tormenta en ciernes“ von Alma Arras gemalt, mit ihren Freunden Bunuel, Dali und Lorca in der Darstellung, ist verschwunden und Die Direktorin der Lorca – Stiftung Enea Montoya ist verzweifelt ...

Ein Bild „Tormenta en ciernes“ von Alma Arras gemalt, mit ihren Freunden Bunuel, Dali und Lorca in der Darstellung, ist verschwunden und Die Direktorin der Lorca – Stiftung Enea Montoya ist verzweifelt auf der Suche nach diesem Gemälde, das ihre Stiefmutter gemalt hat. Der Kunstexperte Lennard Lomberg wird vom deutschen Verteidigungsminister Franziskus Ritter beauftragt das Bild zu finden, da er erpresst wird. In Spanien ist aber auch ein Detektiv, Deveraux, von Enea Montoya beauftragt worden, das Gemälde wiederzufinden. In die Ermittlungen bezieht Lomberg auch seine Tochter Julie mit ein, die ihm Basisinformationen über den Fall beschaffen soll. Auch seine Freundin Sina Röhm, die beim BKA arbeitet in Sachen Kunstraub, ist in den Fall involviert. Sina überlässt Lomberg eine Akte, die die Gegenwart in Bezug zur Vergangenheit setzt. Nach Studium der Akte sieht Lomberg einiges sehr viel deutlicher. Doch wird ihm das helfen das Bild wiederzufinden oder geht es um ganz etwas anderes?
„Die Akte Madrid“ von Andreas Storm ist ein sehr tiefgründiger Kriminalroman der Gegenwart und Vergangenheit verknüpft. Im Cover wird deutlich um was es sich handelt. Ein Rahmen der leer ist und in dem ein Bild zu Hause war. Aber auch ein Spiegel kann hier thematisiert werden, der andeutet das im Hintergrund noch etwas anderes zu sehen sein kann. Durch die Schreibweise konnte ich dem Krimi gut folgen, obwohl durch die hohe Anzahl der Personen, schwierig war der Story zu folgen. Doch das galt nur für den Anfang. Im Laufe des Romans wurden die einzelnen Erzählfäden und ihre Hauptcharaktere deutlicher. Der Hauptakteur Lennard Lomberg ist ein sehr umtriebiger Mensch, mit einem großen Netzwerk und einem großen Wissen über Kunst. Das baucht er auch, um sich um die Bewertung von Kunst zu kümmern. Aber auch als Detektiv und Spürhund ist er sehr gut geeignet, da er sehr gut die Wege der Kunst nachvollziehen kann. Eine weitere Hauptperson ist Enea Montoya, deren Mutter das Bild gemalt hat, das nun verschwunden ist. Das sie auch als Direktorin der Lorca – Stiftung ein großes Interesse zeigt ist gut nachzuvollziehen. Dann wäre da noch Julius Ritter, der in den meisten historischen Passagen eine tragenden Rolle spielt. Sein Handeln ist ein sehr interessanter Erzählfaden und trägt zur Spannung in diesem Roman bei. Der Inhalt dieses Krimis ist durchaus sehr authentisch und nachvollziehbar, da die nicht so lange Geschichte zwischen Deutschland und Spanien zwar sicher nicht in allen Details bekannt sein wird, hier aber doch gute Anknüpfungspunkte in den Erzählungen wiederzufinden sind. Es ist im Buch immer eine latente Spannung zu spüren, aber ich mag schwerlich einen einzelnen Bogen nachvollziehen. Das spielt aber auch keine entscheidende Rolle in diesem Krimi.
Für mich ist dieser Krimi sehr spannend, weil ich die Verknüpfungen zwischen Geschichte und Gegenwart mag. Die Einflussnahme von mächtigen Menschen auf andere ist für mich immer wieder ein gern gelesenes Thema. Deshalb mag ich auch diesen Krimi, der sicherlich sehr tief in die deutsch-spanische Beziehung eintaucht, dies aber auch sehr interessant und unterhaltsam ist.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Kopenhagen Connection

MK4 Berlin - Jagd auf einen Toten
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Eine kleine Mordserie bewegt das MK4 in Berlin. Sehr brutale Morde an Männern wurden festgestellt. Das Team mit Brenner, Marika und ihrem Chef Bishop untersuchen den Tatort Die Identität der Männer war ...

Eine kleine Mordserie bewegt das MK4 in Berlin. Sehr brutale Morde an Männern wurden festgestellt. Das Team mit Brenner, Marika und ihrem Chef Bishop untersuchen den Tatort Die Identität der Männer war nicht so einfach festzustellen. Sie haben bei ihren Untersuchungen eine Verbindung nach Kopenhagen festgestellt. Ein Hauptverdächtiger ist ein Däne, der aber eigentlich tot sein müsste, da es eine Explosion gab, in die er verwickelt war. Doch auch in Berlin gibt es neue Spuren, die Nadir, ein neues Mitglied des MK4 verfolgt. Doch diese Spuren sind sehr dünn und es dauert eine Zeitlang, bis das Team weiterkommt.
Das Cover mit dem Hinweis auf die Großstadt Berlin in der das Team vom MK4 arbeitet ist sehr gut gewählt. Das Team ist um eine Person erweitert worden. Nadir ist ein Kumpel von David Brenner und er passt eigentlich ganz gut ins Team. Doch für Brenner ist es schwierig auszuhalten das Nadir sich in Marika verliebt. Das Team stört es erst einmal überhaupt nicht. Das Zusammenarbeiten der unterschiedliche Charaktere wird auch sehr gut dargestellt. Marika, die auch mal gerne ungewöhnliche Wege bereit ist zu gehen. Brenner, der eigentlich ruhige Familienvater, der aber durch den Seitensprung seiner Frau etwas durchgerüttelt wurde. Nadir, ein stiller Zeitgenosse, der aber die Hintergrundarbeiten macht und Marika stark unterstützt und Craig Bishop, der auf die Teamfähigkeit des MK4 baut und ihnen da auch den Rücken stärkt. Die Spannung um diese beiden Mordfälle ist sehr gut aufgebaut worden und die Ermittlungswege klug zusammengebracht worden. Früh stand zwar fest. Das es um eine Kopenhagen Connection geht, aber wie und was ist in dem Spannungsbogen sehr gut entwickelt worden und dieser kommt auch nicht ohne Überraschungen aus.
Der Thriller „MK4 Berlin – Jagd auf einen Toten“ von Ben Bauhaus ist ein sehr spannendes Buch, das aber auch menschliche Seiten der beteiligten aufzeigt. Diese Mischung führt für mich zu einer guten Unterhaltung und das ist es, was ich mir von einem Buch verspreche. Also Erwartungen erfüllt, alles gut.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Gefährliche Zone

Overkill - Tod der Schwalben
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Der Sohn des Oligarchen Kanyukov wird an einem Hochhaus aufgehängt gefunden. Der Todestag von Janik fällt zusammen mit dem Todesdatum von Daya, Kanyukovs Frau und Olga, ihrer Freundin. Für den Oligarchen ...

Der Sohn des Oligarchen Kanyukov wird an einem Hochhaus aufgehängt gefunden. Der Todestag von Janik fällt zusammen mit dem Todesdatum von Daya, Kanyukovs Frau und Olga, ihrer Freundin. Für den Oligarchen ist das eine Herausforderung und er heuert den todkranken Alexander Markov, einen russischen Polizisten, an, um den Mörder seines Sohnes zu finden. An demselben Fall sind auch der ukrainische Polizist Bojko und seine deutschen Kollegin Mo Celta. Auffällig ist das der Tote in der verbotenen Zone um das ehemalige Kernkraftwerk von Tschernobyl ermordet wurde und eine ausgestorbene Taube präpariert in seinem Bauch steckt. So machen sich die beiden Seiten gemeinsam, aber getrennt voneinander auf die Suche nach dem Mörder, der vielleicht auch die beiden Frauen auf dem Gewissen hat. Da sich aber alles in der verstrahlten und verbotenen Zone abspielt ist das Ermitteln schon sehr gefährlich und außerdem wartet dort ein gefährlicher Mörder.
„Tod der Schwalben – Overkill“ von Astrid Korten ist ein sehr dicht geschriebener Thriller, der in einem Land mitten im Krieg spielt und so die ganze Facette der Gefahren aufzeigt, Krieg, Atomunfall und zu guter Letzt noch Mord. Das ist schon eine bedrückende Szenerie, die die Autorin hier sehr deutlich und eindringlich beschreibt. Ich habe damals selber die Auswirkungen des Atomunfalls miterlebt und mir jetzt vorzustellen, dass dort Menschen hineingehen und als Touristen die gefährliche Stellen aufsuchen, ist für mich unvorstellbar. Für mich sind diese Mordermittlungen nochmal ein Hinweis auf die Gefährlichkeit dieser Energiequelle und auch die Gefahren, die von ihr im Kriegsfall ausgehen. So ist für mich dieser Thriller hoch aktuell und durch den Schreibstil der Autorin sehr bildhaft, so dass in meinem Kopfkino ein sehr brutaler Film abläuft. Aber es ist ja nicht nur dieser Gefahrenbereich Tschernobyl, der hier thematisiert wird auch die Vorteilsnahmen und Einflussmöglichkeiten von Politikern im russischen System werden hier angesprochen und verdichten sich im Laufe des Thrillers immer mehr. Die beiden Hauptcharaktere Bojko und Alexey, Mo Celta geht hier ein bisschen unter, sind zwar Gegenspieler aber doch einem gleichen Ziel verhaftet und auch deren Motivation, so unterschiedlich sie auch sein mag, für mich sehr verständlich. Aber auch die anderen Figuren, sind nicht auf irgendwelche Nebenrollen beschränkt, sondern sie haben auch eine eigene Geschichte zu erzählen. Die Spannung in diesem Thriller ist sehr hoch und so musste ich immer schneller weiterlesen, um Spannungsbogen bis zu seinem überraschenden Ende zu folgen. Ein Wort noch zum Cover. Diese Schwalbe passt sehr genau zum Titer des Buches und auch zum Inhalt, denn auch hier sind die Schwalben, wenn man sie als Friedensbotschafter betrachtet, doch eher in einer passiven Rolle, als Opfer zu sehen.
Ich habe mich um das Buch beworben, da ich einen freundschaftlichen Bezug zur Ukraine habe und diese Situation sehr belastend ist. Der Thriller hat meine Erwartungen noch deutlich übertroffen. Es ist ein wirklich hochspannender und sehr informativ geschriebener Thriller. Wer einen Thriller mag, der sehr brutal, aber auch realistisch geschrieben ist, der ist hier genau richtig. Ich habe dieses Buch verschlungen, da es meine Stimmung genau getroffen hat.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Die Gottesformel

Ingenium
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Mike Brink ist ein Phänomen. Nach einem Sportunfall hat er eine spezielle Begabung, sein Gehirn kann blitzschnell Zusammenhänge erkennen und Rätsel nicht nur lösen, sondern sie werden in seinem Gehirn ...

Mike Brink ist ein Phänomen. Nach einem Sportunfall hat er eine spezielle Begabung, sein Gehirn kann blitzschnell Zusammenhänge erkennen und Rätsel nicht nur lösen, sondern sie werden in seinem Gehirn auch dargestellt. Das macht nicht nur die Fachwelt auf ihn aufmerksam, sondern er bekommt eine Einladung sich eine Gefangene anzusehen, die ein spezielles Geheimnis hat. Die Gefängnispsychologin ist von Jess Price, der Gefangenen, gebeten worden Mike zu kontaktieren. Mike ist neugierig, ohne zu wissen auf was er sich einlässt, und besucht Jess im Gefängnis. Er ist so von der Gefangenen fasziniert, das er sich des Rätsels annimmt, das sie ihm präsentiert. Doch das Rätsel ist unvollständig und Mike setzt alles daran, mehr über das Rätsel zu erfahren. Bei einem weiteren Besuch ist es möglich, das Tagebuch von Jess mitzunehmen und Mike taucht in eine unbekannte, aber spannende Welt ein, dessen Rätsel es nun für ihn gilt entschlüsselt zu werden. Eine sehr gefährliche Angelegenheit.
„Ingenium“ von Danielle Trussoni ist ein sehr ungewöhnlicher und faszinierender Thriller. Allein schon die Tatsache, dass hier Menschen beschrieben werden, die besondere Veranlagungen haben, ist außergewöhnlich. Der Hauptcharakter ist durch einen Unfall zu dieser besonderen Eigenschaft gekommen und diese ist wirklich besonders, Ich war total beeindruckt von dem, was es bedeutete und wie es sich darstellt. Diese Darstellung dessen, was in dem Gehirn von Mike vorgeht, ist schon gewaltig und sehr gut beschrieben, wie auch alles andere an diesem Buch. Ich kann mich in diese Situation hineinversetzen, obwohl es mir total fremd ist und ich manchmal nicht wirklich viel verstehe. Doch auch der Rest der Story hat mich überzeugt. Der Gedanke an eine universelle Formel für das Leben ist glaube ich eine neverending Story, hier aber so gut beschrieben, dass man fast daran glauben kann, oder es zumindest in der Zukunft in Erwägung ziehen würde. Diese Verknüpfung mit dem Puppenbauer und der jüdischen Gemeinde aus dem Jahr 1909 ist großartig. Doch auch die anderen Bauteile dieses Buches sind sehr gut recherchiert und haben in mir großen Respekt hervorgerufen, obwohl ich manchmal gedacht habe, das ist alles ein bisschen hoch für dich. Doch das waren immer nur Momentaufnahmen, da alles im weiteren Verlauf wie Bausteine eines Puzzles zusammengesetzt wurde. In diesem Buch ist nichts ausgelassen, auch eine Romanze darf hier nicht zu kurz kommen. Das Cover ist natürlich auch passend zu dem Menschen, der im Mittelpunkt dieser Formel steht und natürlich auch im Zentrum dieses Thrillers.
Diese Art Stories, die sowohl vom wissenschaftlichen wie auch vom esoterischen Bereich einen Thriller prägen, mag ich sehr. Genau wie hier konnte ich dieses Buch nur schwer aus der Hand legen, deshalb kann ich es auch sehr gut empfehlen.

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