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Veröffentlicht am 09.10.2017

Willkommen auf Zodiac-Island

Murder Park
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Inhalt:
Erneut treibt ein grausamer Killer sein Unwesen auf Zodiac Island. Vor 20 Jahren befand sich auf der Insel ein beliebter Freizeitpark im Zeichen der 12 Sternzeichen. Doch nachdem der Serienkiller ...

Inhalt:
Erneut treibt ein grausamer Killer sein Unwesen auf Zodiac Island. Vor 20 Jahren befand sich auf der Insel ein beliebter Freizeitpark im Zeichen der 12 Sternzeichen. Doch nachdem der Serienkiller Jeff Bohner dort drei junge Mütter ermordete, musste der Park geschlossen werden. Nun soll auf der verlassenen Insel ein Murder Park eröffnet werden. Journalist Paul Greenblatt wird eingeladen, den Park noch vor Eröffnung exklusiv zu besuchen. Gemeinsam mit 11 weiteren Personen fährt er für ein Wochenende auf die Insel. Doch kaum dort angekommen, beginnt das Morden erneut. Abgeschnitten von der Außenwelt muss Paul sich nicht nur seiner eigenen Vergangenheit stellen sondern auch der Frage, ob der Killer einer von ihnen ist.

Meine Meinung:
Eine verlassene Insel...
Ein stillgelegter Freizeitpark mit seinen in die Jahre gekommenen Attraktionen...
Und ein Ort, an dem bereits vor 20 Jahren ein Serienkiller sein Unwesen trieb...
Damit bringt dieses Buch bereits die besten Voraussetzungen mit, um seinen Lesern den Schlaf zu rauben. Und tatsächlich konnte ich das Buch zum Ende hin kaum noch aus der Hand legen.

Die Geschichte beginnt eher harmlos und unaufgeregt mit dem Kennenlernen der 12 Personen auf der Fähre nach Zodiac Island. Mir persönlich fiel es sehr schwer, innerhalb so kurzer Zeit so viele Namen sowie die zugehörigen Informationen zu behalten, weswegen ich mir eine Liste anlegte. Im Laufe des Buches wurde daraus meine eigene Liste an Verdächtigen. Denn dieses Buch läd einfach zum Miträtseln ein. Zwölf Leute - und unter ihnen ein eiskalter Mörder. Ich habe im Laufe des Buches fast jeden mindestens einmal verdächtigt und dann aufgrund von überraschenden Wendungen und neu gewonnenen Informationen wieder verworfen. Aber es stellt sich nicht nur die Frage nach dem Täter - sondern auch, wer der verbleibenden Personen wohl das nächste Opfer sein wird. Dadurch bleibt das Buch bis zum Ende hin spannend und überraschend.

Den Protagonisten Paul, aus dessen Sicht das Wochenende auf der Insel erzählt wird, war mir nicht auf Anhieb sympathisch, nach und nach wuchs er mir jedoch immer mehr ans Herz. Er ist der Sohn von Bohners letztem Opfer und seine Vergangenheit beschäftigt ihn noch immer sehr. Die Rückkehr auf die Insel ruft Erinnerungen bei ihm wach, die ihm stark zusetzen. Die damaligen Geschehnisse spielen eine recht große Rolle im Buch. Ebenso wie die zwölf Tierkreiszeichen/Sternzeichen, nach denen der damalige Freizeitpark aufgebaut war und die der Insel ihren Namen gaben. Dadurch wird der Plot interessanter und facettenreicher.

Neben Pauls Erzählungen sind in unregelmäßigen Abständen Mitschnitte aus Gesprächen, die jeder der Gäste mit dem Psychologen (der ebenfalls mit auf die Insel fährt) vorab führen musste, in die Geschichte eingeflochten. Dadurch lernt der Leser die verschiedenen Charaktere näher kennen und sie gewinnen an Tiefe und zum teil auch an Sympathie - aber es tut sich auch der eine oder andere menschliche Abgrund auf...

Leider werden die Möglichkeiten, die ein alter, verlassener Freizeitpark als Kulisse für einen Thriller bietet, meiner Meinung nach nicht vollständig ausgeschöpft. Erst ganz zum Schluss verschlägt es die Inselbesucher in die alten Attraktionen.
Weiterer Schwachpunkt ist in meinen Augen das Ende des Buches, das einfach zu krass und überraschend ist.

Fazit:
Spannend, packend und verstörend! Definitiv kein Buch für Leser mit schwachen Nerven. Das Ende war mir dann aber doch too much..

Veröffentlicht am 26.09.2017

Toller Regionalkrimi mit Oldtimerflair

Landpartie
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Inhalt:

Beim alljährlichen Jochpass-Memorial, einem spektakulären Bergrennen für Oldtimer-Liebhaber, kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Der Vorjahressieger und Favorit verliert die Kontrolle über ...

Inhalt:

Beim alljährlichen Jochpass-Memorial, einem spektakulären Bergrennen für Oldtimer-Liebhaber, kommt es zu einem folgenschweren Unfall. Der Vorjahressieger und Favorit verliert die Kontrolle über seinen Wagen und verunglückt. Schnell finden Kommissar Eike Hansen und sein Team heraus, dass das Auto manipuliert wurde. Hat der Unfall etwas mit der Erpressung des Veranstalters zu tun? Oder ist der Täter im Kreise der anderen Oldtimer-Fans zu finden, bei denen das Opfer alles andere als beliebt war?

Meine Meinung:

In Landpartie ermitteln Eike Hansen und seine Kollegen Willy Haffmeyer und Hanna Fischer bereits zum dritten Mal gemeinsam. Die drei sind ein unterhaltsames (Dream-)Team. Jeder ist auf seine Weise sehr speziell und schräg, aber doch sehr liebenswert und einfach authentisch.

Vor allem Eike Hansen, der sich nach seinem kleinen Fehltritt im zweiten Teil der Reihe wieder gefangen hat, ist mir sehr sympathisch. Man erfährt viel über sein Privatleben, wodurch man ihn gut kennen lernt. Er ist ein charakterstarker, zuverlässiger Mensch und ein fähiger Ermittler, der nicht auf den Kopf gefallen ist, und sich wohl gerade deshalb trotz Anfangsschwierigkeiten als Neuling bei der Kripo Kempten schon recht gut eingelebt hat.

Ein wichtige Rolle spielt auch Kater Ignaz, mit dem Hansen sein Haus und regelmäßig auch – ungefragt – sein Essen oder Bett teilen muss. Die beiden werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr und die Streiche, die Ignaz Hansen regelmäßig spielt, und ihr Kräftemessen untereinander sorgen für eine lustige Abwechslung zwischendurch.

Das Thema Auto bzw. Oldtimer spielt eine große Rolle. Probefahrten, das Bergrennen, die Liebe zu den Autos. Der Autor hat gut recherchiert und wartet mit fundiertem Fachwissen auf, dennoch wird der Leser nicht gelangweilt oder von zu vielen Informationen erschlagen.

Das Rennen und der damit verbundene Unfall findet erst in der Mitte des Buches statt. Vorher lernt der Leser Hansen und seine Kollegen, die Oldtimer und Rennteilnehmer und auch deren Umfeld kennen. Dadurch bekommt man einen guten Eindruck, auch vom späteren Opfer. Es ist einerseits schön, dass zur Abwechslung mal nicht auf den ersten Seiten der erste Tote auftaucht und es macht Spaß, hinter die Kulissen des Rennens zu schauen und die privaten Geheimnisse und Abgründe mancher Charaktere zu blicken. Andererseits geht das an manchen Stellen ein bisschen zu Lasten der Spannung.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es wird nochmal richtig spannend. Ein paar Sachen konnte man sich während des Lesens bereits selber erschließen, doch die gesamte Auflösung ist nur schwer vorhersehbar. Ein überzeugender und gutdurchdachter Schluss, bei dem einem der Täter zur Abwechslung mal sympathisch ist als das eigentliche Opfer.

Fazit:

Spannender und unterhaltsamer Regional-Krimi mit Oldtimerflair, bei dem man als Leser man einen Blick hinter die Kulissen erhaschen kann. Ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Teil des Dreamteams. Und natürlich auf die Streiche, die sich Kater Ignaz wieder für seinen ungeliebten Mitbewohner ausdenkt.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Dunkles Geheimnis

Das Mädchen aus Brooklyn
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Inhalt:
Nur wenige Wochen vor ihrer Hochzeit haben Raphaël und Anna einen riesigen Streit, als Anna auf Raphaëls Drängen hin endlich ihr Schweigen über ihre Vergangenheit bricht. Sie zeigt ihm ein Foto ...

Inhalt:
Nur wenige Wochen vor ihrer Hochzeit haben Raphaël und Anna einen riesigen Streit, als Anna auf Raphaëls Drängen hin endlich ihr Schweigen über ihre Vergangenheit bricht. Sie zeigt ihm ein Foto dreier Leichen und sagt, sie trägt die Schuld dafür. Raphaël ist geschockt und geht. Kurz darauf ist Anna spurlos verschwunden... Zusammen mit seinem Freund Marc, einen ehemaligen Polizisten, macht Raphaël sich auf die Suche nach ihr und kommt dabei nicht nur einem ungeheuerlichem Geheimnis auf die Spur...

Meine Meinung:
Bei dem Hörbuch handelt es sich um die gekürzte Fassung des Buches, (zum Großteil) gelesen von Richard Barenberg. Der Sprecher hat mir sehr gut gefallen, er hat eine angenehme Stimme, der man sehr gut auch für längere Zeit zuhören kann. Er gibt dem Protagonisten Raphaël seine Stimme, liest aber auch gleichzeitig die Szenen, in denen der Leser Marc bei seinen Nachforschungen begleitet. Im Laufe des Buches gibt es noch einige wenige Szenen aus Sicht anderer Charaktere, die von verschiedenen anderen Sprechern vertont wurden und durch die der Leser einen zusätzlichen Einblick in die Geschichte bekommt.

Raphaël hat mir als Protagonist sehr gut gefallen. Nach seinem anfänglichen Schock über das Bild, dass seine Verlobte Anna ihm zeigt, wird ihm nach ihrem Verschwinden schnell klar, dass er sie unbedingt wiederfinden muss, koste es was es wolle. Daher macht er sich zusammen mit Marc auf die Suche.
Marc hingegen war für mich ein schwierig einzuschätzender Charakter. Er ist ein intelligenter Ermittler und bringt Raphaël bei seinen Ermittlungen ein gutes Stück voran, dennoch wurde ich einfach nicht warm mit ihm.

Nachdem die Geschichte mit dem Bild der drei Leichen spannend startet, flachte die Spannung insbesondere durch die Schilderungen Raphaëls Vergangenheit für mich erstmal ein wenig ab. Ab dem Zeitpunkt, als Raphaël und Marc ihre Ermittlungen beginnen, änderte sich dies jedoch. Ich war gefesselt und - nicht zuletzt aufgrund einiger überraschender Wendungen und Verstrickungen - gespannt auf das, was die beiden ans Tageslicht bringen würden...
Am Ende setzen sich die verschiedenen Puzzleteile zu einem ungeahnt großem, schockierendem Ganzen zusammen.

Fazit:
Spannendes Buch mit vielen ungeahnten Wendungen und überraschendem Ende, das eine schockierende Wahrheit ans Licht bringt. Richard Barenberg als Sprecher hat mir sehr gut gefallen und mir beim Hören dadurch viel Vergnügen bereitet.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Spannender Island-Thriller

DNA
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Inhalt:
Eine Frau wird mitten in der Nacht in ihrem Bett brutal ermordet. Ihre siebenjährige Tochter, die sich unter dem Bett versteckt hielt, musste alles mit anhören. Sie erzählt der Polizei, dass weitere ...

Inhalt:
Eine Frau wird mitten in der Nacht in ihrem Bett brutal ermordet. Ihre siebenjährige Tochter, die sich unter dem Bett versteckt hielt, musste alles mit anhören. Sie erzählt der Polizei, dass weitere Opfer folgen werden. Und tatsächlich wird kurz darauf eine weitere Frau brutal in ihrer Wohnung ermordet. Kommissar Huldar ist mindestens genauso überrascht wie seine Kollegen, als er den Fall übernehmen soll. Und dann muss er auch noch mit der Kinderpsychologin Freya zusammenarbeiten, die nach einer gemeinsamen Nacht gar nicht gut auf ihn zu sprechen ist. Kann er den Mörder stoppen, bevor er erneut zuschlägt?

Meine Meinung:
DNA ist der Auftakt zu einer neuen isländischen Thriller-Reihe um Kommissar Huldar und Kinderpsychologin Freya. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr. Er ist direkt, düster, spannend und fesselnd, wodurch sich das Buch sehr gut und flüssig lesen lässt. Geschickt legt sie falsche Fährten und gibt dem Leser die Möglichkeit, selber mitzurätsel und die nach und nach ans Licht kommenden Puzzleteile zusammenzufügen. Der Plot ist gut durchdacht und durchgehend spannend. Durch die unterschiedlichen, sich abwechselnden Perspektiven ist der Leser den Ermittlern um einige Informationen voraus, dennoch bleibt es bis zum Schluss spannend und Täter und Motiv geben sich erst spät zu erkennen.

Huldar und Freya haben mir als Protagonisten sehr gut gefallen. Für Huldar ist dies sein erster großer Fall, den er übernehmen darf, weshalb er unter großem Druck steht. Er ist ein Mann mit Ecken und Kanten, Fehlern und Schwächen, der mir im Laufe des Buches gerade deshalb sympathisch geworden ist. Freya hingegen mochte ich von Anfang an. Sie ist ein Charakter, mit dem ich mich sehr gut identifizieren kann, weswegen sie mir im Laufe des Buches ans Herz gewachsen ist. Auch die anderen Charaktere haben viel Tiefe und sind überzeugend. Sei es die Tochter des ersten Opfers, die schreckliches miterleben musste, oder der Hobbyfunker Karl, dessen Rolle in dem Ganzen bis kurz vorm Ende vollkommen unklar ist.

Das Privatleben der Protagonisten, inbesondere die Spannung zwischen den beiden, spielt eine wichtige Rolle im Buch, dennoch werden die Ermittlungen nicht zu stark davon überschattet. Meiner Meinung nach hat die Autorin ein gutes Gleichgewicht gefunden.

Das Ende ist sehr spannend und hat mir gut gefallen. Die Auflösung ist zwar überraschend und schockierend, aber nicht unglaubwürdig. Gleichzeitig bleiben insbesondere was das Privatleben der Protagonisten betrifft, ein paar Fragen offen, auf deren Klärung im nächsten Teil der Reihe schon sehr gespannt bin.

Fazit:
Spannend, überraschend und absolut fesselnd - ein toll erzählter Thriller, der für Gänsehaut sorgt und Lust auf mehr macht. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.11.2024

Willkommen in Katzenbrunn - Dorf des Grauens

Finster
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Inhalt:
Katzenbrunn, ein kleines Dorf im Odenwald, in das sich kaum jemand freiwillig verirrt. Dies liegt nicht zuletzt an der psychatrischen Klinik, die sich mitten im Dorf befinden. Seit Jahren verschwinden ...

Inhalt:
Katzenbrunn, ein kleines Dorf im Odenwald, in das sich kaum jemand freiwillig verirrt. Dies liegt nicht zuletzt an der psychatrischen Klinik, die sich mitten im Dorf befinden. Seit Jahren verschwinden hier Jungs im Alter zwischen 12 und 15 Jahren spurlos. Als auf dem alljährlichen Jahrmarkt im Nachbardorf der 13jährige Nikolas verschwindet, mietet sich Hans J. Stahl, Kriminalkommissar a. D., im hiesigen Gasthof ein. Er setzt alles daran, das zu schaffen, was ihm vor 10 Jahren vor seiner Pensionierung nicht gelang: das Verschwinden der Jungs aufzuklären und den Täter, der von der Presse als „der Greifer“ bezeichnet wird, zu schnappen.

Meine Meinung:
„Finster“ ist der mittlerweile dritte Thriller des Autors Ivar Leon Menger. Schauplatz ist der fiktive Ort Katzenbrunn. Ein schauriger und düsterer Ort. Nicht nur wegen der psychatrischen Anstalt im Ortskern und deren Patienten. Sondern auch wegen der übrigen Bewohner des Dorfes: seit Generationen leben die Familien dort, sind Fremden gegenüber feindselig. Und hinter jedem Fenster scheint sich ein anderes trauriges Schicksal oder düsteres Geheimnis zu verstecken.

Die Handlung des Buches wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben dem pensionierten Kriminalkommissar Stahl kommen auch einige Bewohner des Dorfes zu Wort, wie beispielsweise Oskar, der gegenüber der Klinik wohnt, der aus der Anstalt geflohene Schugge oder Schwester Bergmann, die in der Klinik arbeitet. Dadurch lernt der Leser zum einen die Bewohner des Dorfes näher kennen, erfährt zum anderen aber auch so einiges ihre jeweiligen Geheimnisse und die Geschehnisse im Dorf.

Der Plot des Buches ist spannend, auch wenn es zu Beginn ein wenig braucht, bis die Geschichte richtig Fahrt aufnimmt. Spätestens als ein weiterer Junge verschwindet, spitzt sich die Lage aber immer mehr zu und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Dabei weiß weder Stahl noch der Leser, wem man im Dorf überhaupt Glauben schenken darf. Jedes Mal, wenn man das Gefühl hat, dem Täter näher zu kommen, kommt eine Wendung, die man so nicht erwartet hat und alles wieder in Frage stellt. Das letzte Drittel samt schlussendlicher Auflösung bildet einen gelungenen Abschluss.

Fazit:
Mit „Finster“ ist Autor Ivar Leon Menger erneut ein spannender Thriller gelungen, der den Leser insbesondere in der zweiten Hälfte zu fesseln vermag. Auch wenn mir ein paar Sachen nicht realistisch genug waren, konnte mich das Buch sehr gut unterhalten.

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